Ich habe mir alles bei
van Basten abgeschaut
Von CATHRIN GILBERT
Theofanis Gekas (wurde gestern 27) – der Bundesliga-Ballermann der letzten Saison.
Im BILD-Interview spricht der Torschützenkönig, der von Bochum nach Leverkusen wechselt, über seine Power-Geheimnisse, Vorbild Marco van Basten und Trainer Otto Rehhagel.
BILD: Was können wir Deutschen von den Griechen lernen?
Gekas: „Wir Griechen nehmen das Leben relaxter, sind offener und gehen abends mehr aus. Ihr seid so verdammt diszipliniert. Im Fußball, da hinken wir Griechen euch hinterher...“
BILD: Was reizt Sie an der Bundesliga?
Gekas: „Hier gibt’s sehr wenige schnelle Stürmer. Deshalb schlag ich mit meiner Power ein. Ich erkenne sofort, wenn meinem Gegner ein Fehler unterläuft.“
BILD: Von wem haben Sie sich das abgeschaut?
Gekas: „Marco van Basten.
BILD: ...der große Oranje-Star und frühere Super-Stürmer vom AC Mailand.
Gekas: Bei dem stimmte einfach alles. Ein Traum.“
BILD: Dabei wären Sie fast „Ringer“ geworden...
Gekas: „Stimmt. Als Junge hab ich Ringen trainiert. Aber die Liebe zum Fußball war dann doch stärker.“
BILD: Welcher Gegenspieler war bisher am schwersten zu knacken?
Gekas: „Ich selbst! Mein innerer Schweinehund.“
BILD: Wie überwinden Sie den?
Gekas: „Ich bereite mich auf jedes Spiel psychologisch vor. Außerhalb des Trainings. Nicht mit Musik oder so. Ich bin dann ganz ruhig und höre in mich.“
BILD: Woher nehmen Sie die Kraft dafür?
Gekas: „Die schenkt mir meine Frau. Wenn sie nicht bei mir wäre, würde ich nicht so viele Tore schießen.“
BILD: Wie geben Sie ihr das zurück?
Gekas: „Wir gehen schön zusammen essen. Am liebsten in Düsseldorf. Und ich widme ihr meine Tore.“
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BILD: Für Trainer Marcel Koller waren Sie Bochums „Lebensversicherung“. Mit Ihrem Wechsel zu Leverkusen platzt die Versicherung...
Gekas: „So läuft das eben. Wenn ein Spieler gut ist, und ein größerer Verein will ihn – dann würde niemand sagen: Sorry, ich bleib lieber hier. Vielleicht kommt ein anderer und in einem Jahr erinnert sich an mich niemand mehr.“
BILD: Welche Ziele haben Sie bei Leverkusen?
Gekas: „Mich so schnell wie möglich einzuleben. Ich bin der Typ, der auf die anderen zugeht und sich einfügt. Wenn du Leistung bringst, denken deine Mitspieler: Aha, der kann was, und akzeptieren dich sofort.“
BILD: Von welchem Titel träumen Sie noch?
Gekas: „Vom Champions-League-Titel!“
BILD: Wird schwierig mit Leverkusen...
Gekas: „Warum? 2001 standen sie noch im Finale gegen Madrid!“
BILD: Was bedeutet Otto Rehhagel für Sie persönlich und für Griechenland?
Gekas: „Otto ist die griechische Lebensversicherung!“
Quelle: Blöd