Wir wollen nicht untätig zusehen

  • Wir wollen nicht untätig zusehen“
    ERSTELLT 11.06.07, 17:06h, AKTUALISIERT 11.06.07, 17:08h


    „Als engagierte Bürger dieser Stadt haben wir das Kreuz stets als unser Wahrzeichen empfunden. Diese Initiative ist uns deshalb eine Herzensangelegenheit. Das Bayer-Kreuz hat Leverkusen eine besondere Skyline, ein Gesicht gegeben und ist auf der ganzen Welt bekannt. Wir wollen nicht untätig zusehen, wie ein ganz besonderer Teil Stadtgeschichte stirbt.“ So lautet die Begründung der Fan-Initiative des SVB und der Ultras Leverkusen für ihre gemeinsame Aktion „Das Kreuz muss bleiben“.


    Protestmarsch


    Geht es nämlich nach den Vorstellungen der Bayer AG, dann wird sich das Gesicht der Stadt stark verändern, zumindest bei Dunkelheit. Das Unternehmen hatte am 15. Mai mitgeteilt, dass das Hochhaus entgegen viele Jahre geltender Pläne nicht abgebrochen, sondern zu einer riesigen Litfaßsäule umgebaut wird. Das Hochhaus wird aber auch das Bayerkreuz ersetzen. Das weithin sichtbare Symbol mit seinen 51 Metern Durchmesser soll fallen, sobald das Hochhaus zur Werbefläche umgebaut ist - voraussichtlich im Jahr 2009.


    Bayer berichtete zudem, dass das Projekt „positive Resonanz hervorruft“. Das jedenfalls habe eine Marktforschungsstudie gezeigt, in deren Rahmen Mitarbeiter, Anwohner und auch Bürger befragt worden seien, die weiter weg wohnen. Allerdings scheint es auch Leverkusener zu geben, bei denen diese Pläne auf wenig Gegenliebe stoßen. Das jedenfalls ergab auch eine Blitz-Umfrage des Leverkusener Anzeiger am Tag der Bekanntgabe durch die Bayer AG.


    Rund 400 Fans der Fußballer von Bayer 04 hatten zudem den letzten Bundesliga-Spieltag am 19. Mai zum Anlass genommen, um gegen den geplanten Abriss des Bayerkreuzes zu demonstrieren. Sie zogen in einem Protestmarsch, angeführt von einem Banner mit der Aufschrift „Pro Bayerkreuz - Stadtgeschichte darf nicht sterben“, von der Opladener Bahnhofstraße bis zur BayArena. Nun haben sich die Fan-Initiative SVB und die Ultras Leverkusen entschlossen, die in erster Linie seit vielen Jahren die Bayer-04-Fußballer unterstützen, gegen den geplanten Abriss des Kreuzes zu kämpfen.


    Zu Beginn ihrer Aktion wurden Plakate und Unterschriftenlisten rund um die Carl-Leverkus-Straße in Wiesdorf sowie in Lützenkirchen, Bürrig und Küppersteg verteilt. Die Resonanz sei durchweg positiv gewesen, viele Geschäfte, Kneipen und Kioske hätten sich angeschlossen und Listen ausgelegt, heißt es auf der Internetseite der Initiative. Mit dem Landrat-Lucas-Gymnasium und der Theodor-Heuss-Schule in Leverkusen sowie dem Otto-Hahn-Gymnasium in Monheim haben sich auch die ersten Schulen angeschlossen.


    Verschiedene Unterschriftenaktionen seien ebenfalls von Erfolg gekrönt gewesen. Allein in Schlebusch votierten rund 400 Bürger gegen den Abriss. Auch Henning Krautmacher, Sänger und Frontmann der „Höhner“, habe nach dem Konzert im Schlebuscher Wuppermann-Park unterschrieben und damit gezeigt, dass er seine Leverkusener Wurzeln nicht vergessen habe.


    „Wir wollen der Bayer AG einerseits deutlich machen, dass die Leverkusener Bürger nicht mit dem Abriss des Wahrzeichens der Stadt einverstanden sind. Andererseits kann aber auch ein Antrag auf Denkmalschutz für Bauwerke gestellt werden, sobald für deren Erhaltung und Nutzung ein öffentliches Interesse besteht“, erklärt Andrea Schmitz, Vorsitzende der Fan-Initiative SVB.


    Denkmalschutz


    Nach Denkmalschutzgesetz NRW § 2 (1) bestehe ein öffentliches Interesse, wenn die Bauwerke bedeutend für die Geschichte der Menschen, für Städte und Siedlungen oder für die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse seien. Würde das Bayerkreuz daraufhin wirklich unter Denkmalschutz gestellt werden, könnte auch die Bayer AG daraus Vorteile ziehen und eventuell Zuwendungen aus öffentlichen Mitteln oder steuerliche Vorteile in Anspruch nehmen (§ 7 (1)). Weitere Informationen gibt es im Internet. (gmü)


    Quelle: http://www.ksta.de

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!