Doping / Fussball: "Das war kompletter Wahnsinn"

  • Doping im Fußball
    Vom Windhund und vom Bullterrier
    In Turin und Marseille wurde organisiertes Doping schon öffentlich. Auch in Deutschland geht es an der Realität vorbei, wenn Ärzte und Funktionäre den Fußball für dopingfrei erklären.
    Ein Kommentar von Thomas Kistner


    Doping im Fußball? Sportärzte, die sich ja gern als Experten in letztlich eigener Sache äußern, winken da eifrig ab: Ich bitte Sie! Bringt gar nichts! Gerade im Fußball sind doch ,,die komplexen leistungsbestimmenden Faktoren der beste Schutz‘‘ vor dem Pharmabetrug, dozierte kürzlich stellvertretend der DFB-Internist Tim Meyer. Und fügte das zweite allgemeine Mantra der Kickermedizin an: ,,Es gibt keine Erkenntnisse, dass im Fußball Doping in systematischer Weise betrieben wird.‘‘


    Klar? Großes Indianerehrenwort!

    Außer bei Juventus Turin, ein unmaßgeblicher Dorfverein, wo Zidane & Co. nachweislich jahrelang systematisch gedopt wurden; außer bei Olympique Marseille, wo Profis in Buchform über systematisches Doping berichteten; außer in vielen Spitzenklubs, bei denen Arsenal-Coach Arsene Wenger schon 2004 extensives Doping argwöhnte (,,einige Spieler, die zu uns wechselten, wiesen eine abnorm hohe Anzahl roter Blutkörperchen auf‘‘) - weshalb er sicher ist, ,,dass manche Klubs Spieler ohne ihr Wissen dopen‘‘.


    Die paar Trainingstests heute sind wirkungslos


    Und ausgenommen die deutschen Profiligen, wo Stimulanzien bis in die neunziger Jahre zur Grundversorgung zählten - stop! Nur bis dahin. Heute sind alle clean, obwohl ihr Geschäft viel athletischer geworden ist. So clean wie unsere Radhelden, die auch nur in einer Zeit dopten, als das Peloton 2,5 Kilometer pro Stunde langsamer fuhr.


    Wenn der Fußball heute so kategorisch seine Reinheit beschwört, muss das stutzig machen. Hier hat wie überall sonst zu gelten, dass Ärzte und Athleten, die Illegales praktizieren, dies öffentlich abstreiten werden. Umgekehrt werden jene, die Doping bekämpfen, nie ins Zentrum betrügerischer Maßnahmen vorstoßen. Heißt: Die einen werden stets lügen, die anderen nie drin sein in der Materie.


    Gerade der Fußball, der nie wie andere Sportarten um staatliche Fördermittel bangen musste, hat sich stets dem Zugriff externer Kontrollen verweigert. Die paar Trainingstests heute sind wirkungslos, wenn gutverdienende Profis zu modernen Fitmachern greifen. Deshalb sind die paar überführten Sünder auch kein Beleg für einen sauberen Sport.


    Athletische Anforderung steigt rasant


    Und just im Fußball steigt die athletische Anforderung weiter rasant. Eine dänische Studie zeigte Ende der neunziger Jahre, dass Kicker früher nur sieben, acht Prozent der 90-minütigen Spielzeit volles Tempo gehen mussten - heute sind es 15 Prozent. Dazu steigt die Zahl der Pflichtspiele, die Erholungszeit wird immer kürzer. Frankreichs Weltmeister Petit orakelte schon 1999: ,,Es kommt so weit, dass wir alle Doping brauchen. Einige Fußballer tun es schon jetzt. Namen nenne ich nicht.‘‘


    Gesichert ist, dass Anabolika in der Regeneration den Muskelaufbau fördern und Epo die Ausdauer verbessert. Michel D’Hooghe, Chefarzt der Fifa, war schon 2002 überzeugt, dass deutsche, englische, spanische und italienische Spieler Epo benutzen. Es geht stramm an der Realität vorbei, wenn Ärzte und Funktionäre den Fußball für dopingfrei erklären.


    Bleibt die Frage: Wie nehmen die medizinischen Wächter ihren Sport wahr? Wer rennt wie ein Windhund und rackert wie ein Bullterrier, kassiert heute ebenso Millionen wie der talentierte Ballartist. Also muss ein Profi, der all die Prämien liegen lässt, die er im Bedarfsfall mit etwas mehr körperlicher Fitness abgreifen könnte, über enorme Charakterstärke verfügen. Es ist nicht beruhigend, wenn ausgerechnet Sportärzte ihren professionellen Pappenheimern diese Charakterstärke immerzu unterstellen wollen. Denn das ist gegen jede Realität, im Sport wie im Leben.


    (SZ vom 14.6.2007)



    Also, für Barbarez lege ich meine Hand ins Feuer,der nimmt garantiert nichts :D
    Bei Schneider bin ich mir nicht so sicher. Als einziger Teilnehmer kein WM-Loch. Auch wird seine Leistung im hohen Alter immer besser. Der ißt sogar Kuchen vor einem Spiel und raucht sich eine.


    Also rauchen und Kuchen essen kann es nicht sein, das praktiziere ich ebenfalls - allerdings sind meine Kritiken verheerend!


    PM an mich Schnix, watt immer es ist, ich will es auch :D

  • "Erzielbarer Gewinn ist nicht riesig"


    Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat nach den Doping-Vorwürfen von Peter Neururer einen Generalverdacht gegen seine Sportart zurückgewiesen. "Die Kontrolldichte ist relativ hoch, der erzielbare Gewinn ist wegen der Komplexität der Sportart aber nicht riesig. Das zusammen ist der beste Schutz, den der Fußball vor Doping hat", sagte Tim Meyer, internistischer Mannschaftsarzt der deutschen Nationalmannschaft, im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (sid).


    Geringe Beeinflussbarkeit im Fußball
    Durch unerlaubte Mittel könne "immer nur eine Komponente, etwa die Ausdauer" gesteigert werden. "Die Beeinflussbarkeit ist geringer als in anderen Sportarten", sagte Meyer weiter, gab aber zu: "Sie ist sicher nicht gleich Null." Ausschließen will der Sportmediziner deshalb nicht, dass auch Profikicker ebenso wie andere Sportler zu verbotenen Mitteln greifen: "Es wäre naiv zu sagen, Doping im Fußball bringt nichts."


    Mehr Tests seit 1988
    Seit der DFB 1988 die ersten Dopingkontrollen einführte, ist die Zahl der Tests deutlich gestiegen. In der abgelaufenen Saison wurden 964 Kontrollen vorgenommen, dabei wurden bei insgesamt 241 Partien jeweils vier ausgeloste Spieler getestet. Nicht nur in der ersten und zweiten Bundesliga, sondern auch in den Regionalligen, den A-Junioren-Bundesligen, der ersten und zweiten Frauenligen und im DFB-Pokal wurde kontrolliert. "Fast in jeder Klasse einmal pro Spieltag", sagte DFB-Mediendirektor Harald Stenger. Ende der 80er Jahre war das noch anders. Ab der Spielzeit 1988/89 wurden zunächst jährlich 128 Dopingkontrollen durchgeführt, bei 32 Partien in der ersten und zweiten Bundesliga jeweils vier Spieler.


    Unangemeldete Trainingskontrollen seit 2000
    Die Zahl der Kontrollen stieg kontinuierlich über 260 (1991/92), 360 (1992/93), 500 (1993/94), 720 (2004/05) auf zuletzt 964. Seit 2000 wird auch in der Regionalliga auf unerlaubte Substanzen getestet, seit 2004 auch bei den Frauen und der A-Jugend. Unangemeldete Trainingskontrollen gibt es seit 2000.


    Meyer: "Es ist heute ungleich risikoreicher als Ende der 80er Jahre."
    Die Einnahme von Aufputschmitteln wie Captagon hält Meyer in der jüngeren Vergangenheit für eher unwahrscheinlich. "Stimulanzien sind für Sportler riskant, weil sie im Fall einer Kontrolle am betreffenden Wettkampftag definitiv gefunden werden", sagte der Mediziner: "Das Risiko ist bei größerer Kontrolldichte enorm gewachsen. Es ist heute ungleich risikoreicher als Ende der 80er Jahre." Die Stimulans Captagon stand erstmals 1978 auf der Dopingliste des Deutschen Sportbundes (DSB).


    isd


    fussball.de

  • Zitat


    Neururer "hat sich schuldig gemacht"


    Wilfried Kindermann fordert Konsequenzen gegen Peter Neururer: "Wenn er mitbekommen hat, dass Spieler Captagon nahmen, hat er sich schuldig gemacht. Er hätte dies melden müssen. Es ist ein Hammer, wenn er sagt, Ende der 80er Jahre hätten 50 Prozent der Spieler dieses Mittel genommen. Das wird er nicht beweisen können", so der langjährige Chefarzt des DFB und der deutschen Olympia-Mannschaft.
    "Zu meiner Zeit wurde ich nie von Spielern nach Dopingmitteln gefragt und hatte nie das Gefühl, dass da was an mir vorbeiläuft", so Kindermann weiter.


    sport1.de

  • Profis bestätigen Neururer-Vorwürfe


    VON THOMAS LIPINSKI, 15.06.07, 13:50h, AKTUALISIERT 15.06.07, 17:39h


    Neuss - Die Fußball-Trainer Benno Möhlmann und Hans-Werner Moors haben die Doping-Vorwürfe ihres Kollegen Peter Neururer bestätigt. Der ehemalige Zweitliga-Profi Moors gab die Einnahme von Captagon in den 70er Jahren bei Preußen Münster zu. Sein damaliger Teamkollege Möhlmann untermauerte dessen Aussagen durch eigene Beobachtungen.


    "Ich habe mich in der Zeit als Spieler bei Preußen Münster zwei- oder dreimal überreden lassen und habe Captagon eingenommen", sagte Moors, derzeit Coach des Oberligisten Preußen Münster, dem Sport-Informations-Dienst (sid), versicherte aber, nicht gewusst zu haben, um welches Mittel es sich handelt.


    "Das wurde uns damals zum Teil von offizieller Stelle als Multivitamin-Pille angeboten. Auch von Trainer Rudi Faßnacht, das ist kein Geheimnis", sagte Moors, der zwischen 1974 und 1980 für Münster und Arminia Bielefeld 154 Zweitliga-Spiele sowie für Bielefeld 34 Bundesliga-Partien bestritt: "Es hieß: Probiert das mal, ihr braucht Vitamine. Es wird aus der damaligen Zeit viele, viele Spieler geben, die es probiert haben, ohne dass man von systematischem Doping sprechen kann. Denn die Spieler haben schnell gemerkt, dass es ihnen nichts bringt."


    Möhlmann bestreitet Einnahme von Aufputschmitteln


    Möhlmann bestätigte die Aussagen von Moors, bestritt aber die Einnahme des Aufputschmittels. "Ich persönlich habe keine Erfahrung mit diesen Dingen gemacht. Aber Captagon war in den 70er Jahren Kabinen-Thema. Das wurde aber hauptsächlich von Spielern genommen, die nicht so gut waren oder mal die Nacht vor einem Spiel durchgemacht hatten", sagte der Trainer des Regionalligisten Eintracht Braunschweig dem sid.


    Möhlmann spielte von 1974 bis 1978 bei Münster in der zweiten Liga, ehe er zu Werder Bremen in die Bundesliga wechselte. Captagon-Doping sei später jedoch weder in seiner Zeit bei Werder (1978 bis 1987) noch beim Hamburger SV (1987 bis 1989) ein Thema gewesen: "Das war vorher."


    Neururer relativierte Aussagen


    Neururer relativierte am Freitag seine Doping-Vorwürfe, sprach den Bundesligisten Schalke 04 frei, belastete dafür aber Rot-Weiß Essen und Alemannia Aachen. In seiner Zeit beim damaligen Zweitligisten Schalke (1989/90) habe er keine Einnahme unerlaubter Mittel beobachtet. "Da war die Sache längst vorbei", sagte der 52-Jährige dem sid. Seine Aussage, bis zu 50 Prozent der Spieler hätten das Aufputschmittel Captagon genommen, habe sich auf die Jahre 1986 bis 1988 in Essen und Aachen bezogen.


    "Ich weiß definitiv, dass es damals genommen wurde. Es war gang und gäbe. Das weiß jeder, der nicht die Augen zu hatte. Viele wussten auch, wer was genommen hat", sagte Neururer, der in Essen von Juli 1986 bis September 1987 Co-Trainer von Horst Hrubesch war, dessen Chefposten er von September bis November 1987 übernahm. Von Januar 1988 bis April 1989 war er in Aachen Chefcoach.


    Neururer bezieht sich damit auf die Zeit vor den ersten Dopingkontrollen im deutschen Fußball 1988. Captagon stand zwar seit den 70er Jahren auf der Dopingliste des damaligen Deutschen Sportbundes (DSB), die Einnahme war daher auch für Fußballer verboten, es gab aber keine Tests.


    Neururer will keine namen nennen


    Namen will Neururer nicht nennen: "Das war vor 20 Jahren, das ist längst verjährt. Die Spieler, die es genommen haben, werden sich schon selber melden, wenn sie genug Mut haben." Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte Neururer gebeten, Namen und Fakten zu nennen. Auch RWE-Vorstandsmitglied Nico Schäfer forderte den Fußballlehrer auf, konkreter zu werden: "Solange nicht Ross und Reiter genannt werden, besteht aus Vereinssicht kein Handlungsbedarf. Keine der handelnden Personen von damals ist noch im Verein tätig."


    Hrubesch wollte Neururers Aussagen nicht bestätigen. "Ich habe selber nie etwas beobachtet, ausschließen kann man aber nichts", sagte der Europameister von 1980 dem sid: "So etwas macht keinen Sinn." Auch Jürgen Röber, damals RWE-Kapitän, will selbst kein Doping beobachtet haben: "Ich habe gehört, dass der ein oder andere Spieler mal eine Captagon eingenommen haben soll. Aber das bezog sich nicht auf Vereine, in denen ich tätig war, und in Bezug auf Essen kann ich das auch ausschließen. Da war absolut null, das hätte ich mitbekommen."


    Auch der ehemalige Aachener Günter Delzepich bestritt, dass es bei der Alemannia flächendeckendes Doping gegeben habe: "Das war damals nie ein Thema bei uns. Wenn, dann hätte es schon wer heimlich machen müssen, und das hätte sich auch keiner erlauben können."


    Konsequenzen gegen Neururer gefordert


    Der frühere DFB-Chefmediziner Professor Wilfried Kindermann forderte indes Konsequenzen gegen Neururer und sieht Probleme für dessen Zukunft als Trainer. "Wenn er mitbekommen hat, dass Spieler Captagon nahmen, hat er sich schuldig gemacht. Er hätte dies melden müssen. Und es ist ein Hammer, wenn er sagt, Ende der 80er Jahre hätten 50 Prozent der Spieler dieses Mittel genommen. Das wird er nicht beweisen können", sagte der langjährige Chefarzt der deutschen Olympiamannschaft dem sid.


    Der Chef des Instituts für Sport- und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes hatte als Nachfolger von Heinz Liesen nach dem deutschen WM-Sieg 1990 die Betreuung des DFB-Teams übernommen. "Zu meiner Zeit wurde ich nie von Spielern nach Dopingmitteln gefragt, und ich hatte nie das Gefühl, dass da was an mir vorbeiläuft", sagte der frühere Europameister mit der deutschen 4x400-m-Staffel. (sid)

    http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1181884078530

  • Uwe Nester, der von 1979 bis 1981 bei Eintracht Braunschweig spielte, sagte der "Bild": "Ich bekam Spritzen - und Captagon. Welche Wirkung die Tabletten haben, habe ich erst später erfahren." Nester behauptet, nach seiner Leistenoperation 1979 zum Einsatz gedrängt worden zu sein, weil sich sein Team im Abstiegskampf befand. Auf Druck des damaligen Trainers Uli Maslo habe ihm Co-Trainer Heinz Patzig dann Captagon verabreicht. Maslo und Patzig bestreiten die Vorwürfe: "Das ist eine Lüge. Ich habe Doping immer verurteilt", sagte Maslo. "Ich habe ihm bestimmt nichts gegeben. Ich kenne das Zeug gar nicht", so Patzig.


    SPON.16.06.07

  • Zitat

    Original von theo_123


    Sry aber das halte ich für Humbug. Neururer ist ein guter Trainer , und der wird auch noch einige Trainer-Jobs kriegen !


    Neururer ist ein Trainer der maximal eine Saison mit ner Mannschaft Erfolg hat.Dann hat er sich abgenutzt.Er ist der größte Dummschwätzer,den es jemal in der Bundesliga gab.Sehe Dir mal seinen Werdegang an,er war nirgendwo lange.Überall entlassen worden.
    Jetzt hat er sich mal wieder zu Wort gemeldet um Schlagzeilen zu schreiben und sich ins Gespräch gebracht.


    Seine dummen Sprüche schon alleine,wo er Trainer in Köln gewesen ist.
    Ein Heuchler halt.

    Kicker Manager Pro
    2010 Vizeweltmeister
    2010/2011 Qualifiziert für erste Liga
    2011/2012 Deutscher Meister
    2012/2013 Deutscher Meister
    2013/2014 Abstieg in Liga 2
    2014/2015 Ziel Aufstieg

  • nichtsdestotrotz, es ist offenbar nicht von der Hand zu weisen, dass auch in der Bundesliga gedopt wurde / wird. Allerdings glaube ich nicht, dass es dermassen systematisch und breit gefächert geschieht wie im Radsport

  • http://www.express.de


    FELIX MAGATH
    „Anabolika für Verletzte!”


    Von ALEXANDER HAUBRICHS

    Mainz – Die Doping-Diskussion hat auch den Fußball erreicht. Aber während Peter Neururers „Enthüllungen“ über den Captagon-Missbrauch in den 80ern in der Branche als billige Effekthascherei abgetan wird, hat Wolfsburgs mächtiger neuer Trainer Felix Magath eine differenzierte Sichtweise auf das Thema.
    Im aktuellen Sportstudio konfrontierte ihn Michael Steinbrecher mit einer dpa-Meldung vom 3. November 1989, die auf einem sechsseitigem Rede-Manuskript des damaligen Saarbrücker Managers Magath basierte.


    Darin plädierte der Trainer für eine Einnahme von Anabolika in der Rehabilitationszeit eines Sportlers. Aber nur unter der Voraussetzung, dass ein Mediziner die Therapie überwacht und die Entscheidung allein beim betroffenen Sportler liege.


    „Es ging darum, dass ein Berufssportler, der sich verletzt hat, mit diesem Hilfsmittel schneller wieder in einen Zustand versetzt wird, der einen Einsatz ermöglich“, erläutert Magath, warum er einen Einsatz unterstützen würde. Und er steht „natürlich“ auch heute noch zu seiner Meinung – „wenn der Anabolika-Einsatz erlaubt wäre.“


    „Diese Diskussion gab es schon“, erinnert sich Rudi Völler. Leverkusens Sportchef sieht die Sache pragmatisch: „Wenn es erlaubt wäre, könnte es Sinn machen. Aber da es nicht erlaubt ist, stellt sich die Frage nicht.“


    Erlaubt ist zum Beispiel das früher schon mal verbotene Kreatin. Bei Bayer wird der Wirkstoff, der ebenfalls den Muskelaufbau fördert, genutzt. „Wir setzen es ausschließlich in der Rehabilitationsphase ein“, sagt Physiotherapeut Dieter Trzolek.


    An Doping im Fußball glauben weder er noch Völler. „Es gab die eine Situation mit Marseille im Landesmeister-Finale, als ich mich weigerte, eine Spritze zu bekommen. Sonst habe ich in meiner langen Karriere nie etwas von Doping gemerkt.“


    Auch Magath hält Doping zur Leistungssteigerung für unwahrscheinlich. „Weil im Fußball nicht solche Höchstleistung verlangt wird wie im Radsport.“ Fußballprofis müssten fünf Monate auf hohem Niveau spielen, Radfahrer auf das große Ziel Tour de France hinarbeiten. Gleichwohl schloss er nicht aus, dass einzelne Spieler hinter dem Rücken des Trainers etwas machen könnten. „Man kann nie wissen, ob ein Spieler noch einen anderen Arzt beansprucht.“


    Bei Bayer versuchen sie es auf andere Weise. „Medizinmann“ Trzolek tauscht sich mit Heilkundlern aus, um die Kräfte der Natur zu nutzen. „Ich habe schon wieder etwas Neues. Einen Saft aus der Birke. Der wirkt Wunder…“

    "Wenn du mit Bayer den Titel holst, dann schreibst du Geschichte. Das ist etwas für die Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von ralli


    Neururer ist ein Trainer der maximal eine Saison mit ner Mannschaft Erfolg hat.Dann hat er sich abgenutzt.Er ist der größte Dummschwätzer,den es jemal in der Bundesliga gab.Sehe Dir mal seinen Werdegang an,er war nirgendwo lange.Überall entlassen worden.
    Jetzt hat er sich mal wieder zu Wort gemeldet um Schlagzeilen zu schreiben und sich ins Gespräch gebracht.


    Seine dummen Sprüche schon alleine,wo er Trainer in Köln gewesen ist.
    Ein Heuchler halt.


    :bayerapplaus :bayerapplaus :bayerapplaus




  • Man achte nur einmal auf das Eingangs-Interview.


    Der Satz / die Sätze bzgl. Schalke 04 sind doch wohl glasklar und eindeutig.


    Inwiefern soll man da etwas falsch verstanden / zitiert haben ?
    Ein Redakteur macht mal eben aus Rot-Weiß Essen oder der Alemannia
    Schalke 04 ?


    Da wurde doch bestimmt 2x nachgefragt ,bevor man soetwas raushaut.


    Der Profil-Neurotiker Neururer hat den Namen ausgewählt ,der ihm am meisten Aufmerksamkeit bescherte.


    Und rudert diesbezüglich voll zurück.


    Eine Bestätigung mehr ,dass der Typ ein Dummquatscher der allerersten Kategorie ist.

    I've given a million ladies a million foot massages and they all meant somethin'. We act like they don't, but they do.That's what's so fuckin' cool about 'em.

  • Doping: Sommerloch-Füller


    Neururers alte Story bringt nichts


    Franz Beckenbauer sagte im Mai 1977: "In der Bundesliga wird geschluckt und gespritzt." Der frühere Bremer Profi Per Roentved schrieb 1979 in seinem Buch "Die Kehrseite": "Ich weiß, dass einige Spieler von Werder Bremen sich permanent dopen."


    Toni Schumacher erklärte schon im Juli 1981: "Um nicht hinterherzulaufen, um überhaupt einen Platz in der Mannschaft zu bekommen, greifen Spieler zu Dopingmitteln." Paul Breitner meinte im Februar 1982: "Jeder, der ehrlich ist, kann nicht daran vorbeigehen, dass es Doping gibt."


    Toni Schumacher, Torwart und Kapitän der Nationalelf, kostete es 1987 seine Länderspielkarriere in der Nationalelf nach 76 Einsätzen, nachdem er sein Buch "Anpfiff. Enthüllungen über den deutschen Fußball" vorgestellt hatte. Der Kölner sprach offen über Doping.


    Der kicker befragte im Februar 1987 alle Bundesligaprofis, 216 antworteten, 31 sagten aus, dass in der Bundesliga gedopt werde. "Natürlich wird gedopt, Captagon genommen", sagte Hans-Günter Neues, der frühere Kapitän des 1. FC Kaiserslautern. Sein Mannschaftskollege Erhard Hofeditz erklärte: "Ich habe mehrere Spieler erlebt, die sich ab und zu durch einen Schub geholfen haben."


    20 Jahre später hat Trainer Peter Neururer, der inzwischen eine mündliche Stellungnahme beim DFB abgegeben hat - eine schriftliche soll folgen -, die alte Story aufgewärmt, aber gleich eingeschränkt, dass mit Beginn seiner Tätigkeit bei Schalke 04 im Jahr 1988 "die Sache längst vorbei" gewesen sei. Trotzdem hat Neururer großes Echo gefunden, Trainer Benno Möhlmann und sein ehemaliger Münsteraner Spielerkollege Hans-Werner Moors sowie andere wussten um das Aufputschmittel.


    Seit 1988 führt der DFB Dopingkontrollen durch, 984 Proben wurden in der vergangenen Saison genommen. Niemand schließt aus, dass weiter im Fußball gedopt wird. Paul Breitner meint heute, "dass wir seit Einführung der Dopingkontrollen im Profibereich nur mehr von Einzelfällen reden - aber ich würde jetzt nicht mit dem Finger auf die Radfahrer zeigen." Allein: Mit Neururers "Enthüllungen" von anno dazumal wird nur ein "Fußball-Sommerloch" gefüllt.


    Rainer Franzke


    18.06.2007, 12:37


    kicker-online

  • DOPING IM FUSSBALL


    "Es geht um Spielerkarrieren und Millionenbeträge"


    Die Dopingdebatte hat den Fußball erreicht, der DFB kündigt verstärkte Kontrollen an: Das reicht nicht, sagt der Kölner Biochemiker Mario Thevis. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE fordert er mehr Blutproben, mehr Tests im Training - und sagt, welche Mittel für Fußballer besonders reizvoll sind.



    SPIEGEL ONLINE: Der DFB kündigt eine Ausweitung der Dopingkontrollen im Fußball an. (mehr...) Präsident Theo Zwanziger will gelegentlich alle Spieler eines Spieltages testen lassen. Was halten Sie davon?


    Thevis: Das ist eine gute Idee. Schließlich werden bisher nur zwei Spieler pro Partie und Spieltag getestet. Das eigentliche Problem liegt allerdings in der Vorbereitungsphase, im Training. Auch dort sind Dopingmittel sehr hilfreich: Wer sich im Fußball für das Team qualifizieren will, gute Verträge und eine sichere Zukunft haben will, der muss im Training gut abschneiden. Selbst wenn da nur ein Spieler einen Teamkollegen betrügt, Betrug ist es allemal. Im Training sind es derzeit nicht einmal einhundert Tests - bei den Spielen dagegen etwa eintausend.


    ZUR PERSON
    Mario Thevis ist Professor am Institut für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln. Das Institut gilt als eines der weltweit führenden Laboratorien im Bereich der Dopinganalytik und ist vom Internationalen Olympischen Komitee akkreditiert. Auch der DFB vertraut bei der Dopingfahndung auf das Kölner Institut.
    SPIEGEL ONLINE: Wieso diese Diskrepanz?


    Thevis: In erster Linie fehlt das Geld. Die Tests werden von der Nationalen Anti-Dopingagentur Nada beziehungsweise dem DFB in Auftrag gegeben. Wenn der DFB von mehr Kontrollen spricht, freut mich das natürlich.


    SPIEGEL ONLINE: Können Kontrollen jedes Dopingmittel nachweisen?


    Thevis: Manche Präparate können nur im Urin nachgewiesen werden, manche nur im Blut. Letzteres ist sehr aufwändig, denn dafür muss ausgebildetes Personal Blut abnehmen. Dank der Nada gibt es zwar mehr Blutkontrollen, aber immer noch viel zu wenige. Außerdem müssen die Proben rechtzeitig und intelligent platziert genommen werden. Tage oder Wochen nach der Einnahme bestimmter Mittel ist im Körper und dementsprechend in Dopingkontrollproben nichts mehr nachweisbar.


    SPIEGEL ONLINE: Was wäre also nötig?


    Thevis: Wenn wir sowohl eine Blut- als auch eine Urinprobe des Sportlers besitzen, die zum richtigen Zeitpunkt entnommen wurden, können wir etwa 95 Prozent aller Dopingmittel nachweisen. Auch das viel diskutierte Captagon ist seit langem nachweisbar (ein stimulierendes Mittel, das Ende der achtziger Jahre unter anderem laut Trainer Peter Neururer (mehr...) von Fußballern eingenommen wurde, d. Red.).


    Fußballer im Zweikampf: "Viele Ansatzpunkte für Doping"


    Fußballer im Zweikampf: "Viele Ansatzpunkte für Doping"
    SPIEGEL ONLINE: Was bewirken Stimulanzien wie Captagon?


    Thevis: Sie lassen den Sportler an die geschützten Reserven gehen. Ein Spieler kann auch nach 80 Minuten intensiven Angriffsfußballs unaufhörlich weiterstürmen. Ermüdungserscheinungen werden unterdrückt und kaum wahrgenommen.


    SPIEGEL ONLINE: Welche Mittel sind sonst noch verlockend für Fußballer?


    Thevis: Moderner Fußball ist sehr dynamisch und schnell, für große Leistung braucht es vor allem Ausdauer und Kraft. Also wäre auch Epo förderlich.


    SPIEGEL ONLINE: Genauso wie in Ausdauersportarten?


    Thevis: Im Radsport oder Langlauf mag man den Vorteil durch Epo in Sekunden und Minuten ablesen können - das ist im Fußball sicher nicht so. Im Fußball kann man mit Technik viel bewirken. Es gibt ja gute Spieler, die einen sehr begrenzten Bewegungsradius haben und deshalb auf Ausdauer und Kraft nicht so angewiesen sind. Aber die Mehrzahl der Fußballer läuft mehrere Kilometer in einem Spiel. Dazu kommen schnelle Sprints. Da gibt es viele Ansatzpunkte für Doping ...


    DOPINGSUBSTANZEN UND IHRE WIRKUNG


    * Epo
    * Anabolika
    * Stimulanzien


    Die Ausdauerleistungsfähigkeit ist wesentlich von dem Sauerstoffaufnahmevermögen abhängig. Erythropoetin (Epo), ein Peptidhormon, stimuliert die Produktion roter Blutkörperchen. Die erhöhte Anzahl im Organismus zirkulierender Erythrozyten führt zu einer Verbesserung der Sauerstoffaufnahmekapazität des Blutes und hat damit eine Steigerung der Ausdauerleistungsfähigkeit zur Folge.
    Das Internationale Olympische Komitee (IOC) verbietet seit mehr als zwölf Jahren den Gebrauch von Epo. Seit 1983 ist es möglich, Epo synthetisch herzustellen. Entwickelt wurde es für Patienten mit schweren Nierenleiden, bei denen Blutarmut auftritt.
    sind künstlich hergestellte Derivate des männlichen Sexualhormons Testosteron. Diese anabolen Steroid- oder Wachstumshormone haben sowohl eine den Muskelaufbau fördernde (anabole), als auch eine vermännlichende (androgene) Wirkung. Anabolika können sowohl oral als auch per Injektion verabreicht werden. In Deutschland unterliegen sie der Rezeptpflicht, werden aber nur selten zur Therapie, beispielsweise von Schwächezuständen, eingesetzt. Vielmehr werden Anabolika parallel zu entsprechendem Training eingenommen, um den Aufbau von Muskelmasse zu fördern – also illegal als Dopingmittel missbraucht. Anabolika-Präparate sind unter anderen Nandrolon, Metandienon und Stanozolol.
    Als Stimulanzien (lat. stimulare = "anregen") werden Substanzen bezeichnet, die anregend auf den Organismus wirken. Sie stimulieren die Aktivität des Zentralnervensystems. Als Aufputschmittel werden sie kurz vor oder während des Wettkampfs eingenommen. Sie steigern die motorische Aktivität, erhöhen die Risikobereitschaft und vertreiben die Müdigkeit, aber auch das Gespür für die natürliche Leistungsgrenze. Bekannteste Stimulanzien sind Amphetamine, Kokain, Ephedrin und Koffein (nur in hohen Mengen verboten). Viele Stimulanzien können bei regelmäßigem Konsum zu Abhängigkeit führen. Bei Überdosierung drohen je nach Substanz Bluthochdruck, Herzrasen, Schweißausbrüche und Übelkeit. Nach mehreren Todesfällen im Sport, die auf die Einnahme von Stimulanzien zurückzuführen waren, wurden sie 1967 auf die Dopingliste gesetzt.


    SPIEGEL ONLINE: ... auch für anabole Steroide, die beim Muskelaufbau nachhelfen?


    Thevis: Nach Verletzungen können anabole Steroide die Regenerationszeit immens verkürzen. Das ist natürlich verlockend - es geht schließlich immer um Spielerkarrieren und Millionenbeträge. Ein weiterer Grund, die Kontrollen im Training zu intensivieren.


    Das Interview führte Frieder Pfeiffer


    spiegel-online.de

  • Peter Neururer im großen RevierSport-Interview
    "All das, was ich gesagt habe, würde ich jederzeit wiederholen. Dazu stehe ich!"

    Nein, Langeweile hat Peter Neururer wirklich nicht. Am heutigen Donnerstag reist der Fußballlehrer mit seiner Familie nach Catania in Spanien, wo er bei der Hochzeit seines ehemaligen Bochumers Spielers Peter Madsen zu Gast ist. Ab dem 1. Juli weilt er dann wieder für knapp eine Woche auf Mallorca, ist einer der prominenten Trainer in Rudi Völlers Fußballschule in Cala Millor. Keine zwei Wochen ist es her, als er mit ein paar guten Kumpels auf einer Harley Davidson durch Michigan/USA düste. Und gerade zurück im Revier, schob er mit seiner Frau ein paar Tage auf Mallorca ein....Dort eigentlich auf Erholung aus, platzte daheim die Bombe. Neururers Aussagen über Doping im deutschen Fußball lösten eine beispiellose Diskussion über ein Thema aus, das man fern ab vom Lieblingskind der Deutschen beim Radsport wähnte. Er selbst hatte zunächst in seinem Urlaubsdomizil gar nichts davon mitgekriegt. Als ihn ab Mittwoch, Donnerstag vergangener Woche ein paar Dutzend Journalisten und noch viel mehr ehemalige Spieler und Kollegen anrufen wollten, ahnte er, was passiert war und schaltete erst einmal sein Handy aus.


    Weiter lesen auf www.reviersport.de

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

  • Knallharte Gegenwart


    ERSTELLT 22.06.07, 22:26h


    Köln / Bonn - Armin Baumert, Vorstandschef der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada), geht davon aus, dass auch aktuell im Fußball gedopt wird. Die Geständnisse zu Dopingvergehen in der Vergangenheit bezeichnete Baumert im Südwestrundfunk als „populäres Outing für die Massenmedien“. Die Gegenwart sei „knallhart“ zu betrachten. „Der Fußball, international und national, ist keine dopingfreie Zone“, sagte Baumert und verwies auf Defizite bei der Anzahl der Trainingskontrollen, im Jahr 2006 waren es in Deutschland insgesamt 87. Bei einer besseren finanziellen Ausstattung der Nada müsse gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) die Zahl der unangemeldeten Trainingskontrollen in allen Bereichen erhöht werden.


    Leicht verstimmt reagierte der DFB auf Baumerts Aussagen: „Wenn Herr Baumert konkrete Hinweise auf Doping im Fußball hat, dann gehen wir davon aus, dass er uns alle wichtigen und notwendigen Informationen mitteilt. Sollte es sich um pauschale Verdächtigungen handeln, ist das genauso wenig hilfreich wie die Äußerungen von Peter Neururer, der bei der von uns erbetenen schriftlichen Stellungnahme überhaupt nichts Erhellendes geliefert hat, weder Fakten noch Namen“, erklärte DFB-Sportdirektor Harald Stenger. Der ehemalige Bundesliga-Trainer Neururer hatte die Einnahme verbotener Mittel Ende der 80er Jahre üblich bezeichnet.


    Zwanziger für großangelegte Kontrollen


    DFB-Präsident Theo Zwanziger hatte bereits angekündigt, dass er sich groß angelegte Dopingkontrollen aller Bundesliga-Spieler an einem Spieltag vorstellen kann. Zudem werde der DFB mit der Nada das Kontrollsystem überprüfen und bis zum Saisonbeginn ein überarbeitetes Konzept vorlegen. Stenger weiter: „Das beinhaltet auch die Zusammenarbeit mit der Nada und die Erhöhung der Anzahl der Trainingskontrollen.“ Ziel ist es laut Baumert, bei einer besseren finanziellen Ausstattung der Nada gemeinsam mit dem DFB die Zahl der unangemeldeten Trainingskontrollen in allen Bereichen des deutschen Fußballs zu erhöhen.


    Jeder deutsche Sportverband zahlt zurzeit 2500 Euro pro Jahr an die Nada und pro Trainingskontrolle 59 Euro - was ein sehr günstiger Beitrag ist: Ein Urintest kostet die Nada 300 Euro, ein Epo-Test 500 Euro. Wird eine Blutanalyse vorgenommen, so belaufen sich die Kosten auf 1000 Euro. Der DFB zeigt sich in diesem Punkt weitgehend kooperativ: Wenn die Nada „uns gegenüber“ entsprechende Leistungen erbringt, betonte Zwanziger, dann werde der DFB „Kosten deckend Gebühren oder Entgelte entrichten“. Der Verband sei aber „nicht der Finanzier dieser Gesellschaft, sondern wir haben Sportvereine, denen wir verpflichtet sind“, sagte Zwanziger.


    Im Bereich des DFB wird allerdings schon jetzt im Wettkampf im Vergleich zu anderen Ligen ausgiebig kontrolliert. So wurden im Fußball laut Nada-Bilanz 2006 insgesamt 886 Wettkampfkontrollen durchgeführt. Beim Deutschen Eishockey-Bund (DEB) gab es im vergangenen Jahr nur 91 Wettkampfkontrollen, bei den Handballern 83 und bei den Basketballern 196. Während die Trainingskontrollen von der Nada durchgeführt werden, organisieren und zahlen die Verbände die Wettkampftests selbst. (ksta, dpa, sid)

    http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1179819878457

  • Rudi Völler hat die Doping-Diskussion satt


    Ex-DFB-Teamchef Rudi Völler hat sich wütend über die aus seiner Sicht "unsägliche Doping-Diskussion" im Fußball geäußert. "Mittlerweile hat man das Gefühl, jeder Doktor oder Professor irgendeines Institutes kann behaupten, im Fußball würde systematisch gedopt. Meine Güte, wer sich da alles zu Wort meldet und Kübel von Dreck über den Fußball ausschütten darf - da fehlt mir jegliches Verständnis", schrieb der Sportdirektor von Bayer Leverkusen in seiner im "kicker" erscheinenden Kolumne.


    "Keine Sünder bekannt"
    Der komplette Fußball stünde Woche für Woche unter Kontrolle, meinte der Weltmeister von 1990. Bis auf auf wenige Fälle, bei denen Profis durch die Einnahme von Appetitzüglern oder den Gebrauch von Haarwuchsmitteln "Opfer ihrer eigenen Naivität" wurden, seien "keine Sünder bekannt". Völler: "Und wer es besser weiß, der soll die Beweise auf den Tisch legen, Ross und Reiter nennen - oder die Klappe halten."


    Ausgangspunkt Peter Neururer
    Der ehemalige Bundesliga-Trainer Peter Neururer hatte vor zwei Wochen die Doping-Diskussion im Fußball mit seiner Behauptung neu entfacht, der Gebrauch des Aufputschmittels Captagon wäre Ende der 80er Jahre "gang und gäbe" gewesen. Armin Baumert, Vorstands-Chef der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA), hatte erklärt, dass der Fußball, international und national, keine dopingfreie Zone sei.


    quelle: t-online

    Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
    (Sokrates, gr. Philosoph, 470-399 v.Chr.)


    Wenn jemand zu Dir sagt: Die Zeit heilt alle Wunden. Hau ihm in die Fresse und sag: Warte, ist gleich wieder gut.

  • DFB: NADA-Kritik zurückgewiesen


    Holzhäuser: Zwanzigers Anti-Doping-Plan "nicht machbar"


    Mit Kopfschütteln haben DFL und DFB auf die Aussage des Vorstandschefs der Nationalen Doping-Agentur (NADA), Armin Baumert, reagiert, "im Fußball wird weiterhin gedopt". Der DFB forderte, konkrete Hinweise oder Namen zu nennen, was bislang aber ebenso ausblieb wie vor einer Woche bei Trainer Peter Neururer, der einen ähnlichen Pauschalverdacht äußerte.


    Unabhängig von den Baumert-Vorwürfen will der Fußball sein Kontrollsystem weiter ausbauen. So kündigte das UEFA-Exekutivkomitee an, bei der EM-Endrunde 2008 in Österreich und der Schweiz Blutproben einzuführen. Neben ausführlichen Tests bei allen 31 Endrunden-Spielen sollen im Vorfeld des Turniers unangekündigte Trainingskontrollen bei Akteuren der 16 Teilnehmer-Verbände durchgeführt werden.


    Auch in der Bundesliga wird über eine Ausweitung der Kontrollen nachgedacht, wenngleich die Idee von DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger, alle Spieler eines Spieltags zu kontrollieren, von Ligaverbandspräsident Wolfgang Holzhäuser "als logistisch nicht machbar" eingestuft wird. Das Kontrollnetz im Fußball ist derzeit bei den Spielen recht engmaschig. Die Zahl der Gesamtkontrollen hat der DFB von 2004 bis 2006 von 817 auf 973 gesteigert, wobei im zurückliegenden Jahr davon 886 auf Wettkämpfe und 87 auf Trainingskontrollen entfielen. Mit der Gesamtzahl von 973 liegt der Verband deutlich vor anderen Mannschaftssportarten wie Basketball (269), Eishockey (175), Handball (162), Hockey (118) oder Volleyball (92), die allerdings auch über weniger Athleten verfügen. Hinzu kommen 107 EPO-Analysen. Auf EPO testete ansonsten nur noch der Deutsche Eishockey-Bund, allerdings lediglich bei zwei Analysen.


    Teilweise legen die anderen Teamsportarten aber etwas mehr Gewicht auf Trainingskontrollen, die im Fußball die Ausnahme (87 im Jahr 2006) sind. Bei ihnen kommen die Dopingfahnder unangemeldet unter der Woche im Training vorbei, losen zwei Spieler aus und testen deren Urin. 886 Kontrollen fanden im vergangenen Jahr am Rande der Spiele statt, die meisten in der Bundesliga. Dort besitzen die Kontrolleure Zutrittskarten für alle Stadien, tauchen unangemeldet und nach Anpfiff auf, losen in der Halbzeit von jeder Mannschaft zwei Spieler plus einen Ersatzmann aus, die zur Urinprobe müssen. Das Zufalls- prinzip treibt dabei seltsame Blüten. So waren die Kontrolleure in der vergangenen Saison an drei Spieltagen nacheinander zu Partien von Bayer Leverkusen erschienen, hatten dort jedesmal bei der Auslosung Andrey Voronin gezogen, dessen Freude sich über die Wertschätzung stark in Grenzen hielt.


    Michael Ebert


    25.06.2007, 14:03


    kicker-online