Von Th. Gassmann und A. Haubrichs
Die Post, die in dieser Woche zu Händen von Wolfgang Overath einging, bleibt unbeantwortet. Auch das letzte schriftliche Angebot von Bayer wird der FC ausschlagen. "Patrick bleibt hier. Das nächste Jahr wird für ihn zu Charakterfrage", hatte FC Trainer Christoph Daum via Express die Diskussion beendet.
Auch die Leverkusener machen sich keine grossen Illusionen mehr, dass der FC den Stürmer noch abgibt. "Hätte er sich nicht verletzt, wären sie wahrscheinlich schon letztes Jahr aufgestiegen", weiß Sportchef Rudi Völler.
Also muss Helmes bleiben. Und so wird das kommende Zweitliga-Jahr für den Nationalspieler zu einem Ritt auf der Rasierklinge. Nicht nur wegen drohender Unmutsäusserungen der Fans. Auch wirtschaftlich wird es für Helmes zum Vabanque-Spiel.
Denn bisher verdient der Youngster vergleichsweise kleines Geld, angeblich weniger als 200 000 Euro. Erst wenn der Bayer-Vertrag in Kraft tritt, hat der Siegener, der rund 1,6 Millionen Euro verdienen wird, finanziell ausgesorgt.
Aber nach Fifa Statuten darf Bayer erst ab 01.01.08 einen verbandsrechtlich wirksamen Vertrag mit Helmes schließen. Bis dahin können beide Seiten von den gemachten Vereinbarungen zurücktreten - ohne rechtliche Konsequenzen.
"Das Risiko liegt allein bei Helmes",sagt ein Jurist, der die Rechtslage kennt. "Er muss seine Arbeitskraft in Leverkusen anbieten können. Kann er das nicht, wird es schwierig." Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn Helmes sich im Aufstiegskampf karrieregefährdend verletzten würde. Würde Bayer dann wortbrüchig, stände der gebürtige Siegener ohne alles da. Eine Horror Vision für alle.
express 16.06.07