Bayer 04 Leverkusen II (AMATEURE) Thread 2007/08

Langer Anlauf zur besten Saisonleistung

VON MICHAEL RAHM, 03.12.07, 06:45h, AKTUALISIER
T 03.12.07, 11:21h

Dennis Schmidt erzielt beide Treffer für die Elf von Trainer Ulf Kirsten.

Leverkusen - Gut, dass sich keiner Erik Domaschke in den Weg stellte, als dieser wutschnaubend in die Kabine stürmte. Dieses 2:2 (0:1) im Spitzenspiel der Fußball-Oberliga gegen den 1. FC Kleve wird den Keeper von Bayer 04 Leverkusen II noch lange beschäftigen. Seine Mitspieler und am Ende sogar der Schiedsrichter, alle schienen sich gegen den jungen Torwart verschworen zu haben.

Sein Albtraum-Abend begann mit einer Kopfball-Bogenlampe, die zum 0:1 für den FC Kleve durch Heinrich Losing führte (10.). Hier stand Domaschke wohl etwas zu weit vor seinem Tor. Doch es blieb ja noch genug Zeit, den Rückstand aufzuholen. Kleve zeigte in dieser Phase, dass sie zurecht oben in der Tabelle stehen. Erst nach einer halben Stunde kam Bayer besser in die Partie und zelebrierte in der Folge die beste Saisonleistung auf eigenem Platz. Vor allem spielerisch war es ein großer Schritt in die richtige Richtung. Nach gut vorgetragenen Angriffen scheiterten Slobodan Lakicevic, Dennis Schmidt sowie Ricardo Faty entweder am glänzend reagierenden Klever Schlussmann oder am Aluminium.

Im zweiten Abschnitt stellte sich dann auch die nötige Effektivität ein. Dennis Schmidt erzielte im Anschluss an eine Ecke per Kopf den Ausgleich und verwandelte kurz darauf einen Strafstoß sicher, den Mohammed Larty zuvor herausgeholt hatte (47., 52.). Bayer hatte den Gegner komplett im Griff, wobei sich in der Defensive besonders Markus Happe und Kim Falkenberg auszeichneten. Offensiv stachen derweil Faty und Schmidt heraus. Die unglücklichste Figur im Team von Ulf Kirsten machte aber bis zum Schlusspfiff Torwart Domaschke. Was er auch machte, seine Abschläge wollten einfach nicht beim eigenen Mann landen. Dadurch erhielt Kleve gute Möglichkeiten, die jedoch zumeist vor dem Sechzehner der Leverkusener entschärft werden konnten. Warum Domaschkes Mitspieler trotzdem weiterhin inflationär Rückpässe auf ihren verunsicherten Torwart spielten, bleibt wohl ein Team-Geheimnis.

Zu allem Überfluss wurde Domaschke in der 90. Minute auch noch vom Schiedsrichter benachteiligt. Er angelte sich einen Ball kurz bevor Kleves Marcel Podszus diesen erreichen konnte. Der routinierte Angreifer drehte sich aber geschickt in den am Boden liegenden Bayer-Keeper, so dass der Unparteiische darauf hereinfiel und auf den Punkt zeigte. Domaschke berührte den hartgeschossenen Strafstoß zwar, doch da sich an diesem Tag alles gegen ihn verschworen hatte, konnte er den Ball von Oktay Güney nur noch unter die eigene Latte lenken.

Trainer Ulf Kirsten blieb trotz der hitzigen Schlussphase gelassen. „Das war heute unsere beste Saisonleistung. Wir waren klar die bessere Mannschaft, aber der Schiedsrichter war nicht auf unserer Seite. Kritisch anmerken kann ich nur, dass wir unsere Konterchancen natürlich besser nutzen müssen“, analysierte Kirsten nüchtern.

Kein Grund zur Aufregung

Aber warum sollte sich der Coach auch aufregen? Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass seine Elf als Spitzenreiter in die Rückrunde startet. Zudem gefiel Bayer II durch schnelle Aktionen, sichere Verteidigung und schöne Spielzüge. Es war ein langer Anlauf, aber am Ende der Hinrunde zeigte die Elf um Kapitän Kevin Kratz ihr ganzes Potenzial. Nun gilt es, diese Leistung zu konservieren, und irgendwann wird dann vielleicht auch wieder ein Sieg herausspringen.

Bayer II ist zwar Herbstmeister, allerdings darf niemand übersehen, dass seit drei Spieltagen kein Drei-Punkte-Erfolg mehr gelang. Die Luft dort oben an der Spitze ist dünn und entspanntes Zurücklehnen verboten. Die ersten beiden Spieltage der Rückrunde werden noch in diesem Jahr ausgetragen. Möglicherweise hat sich auch Erik Domaschke bis zum nächsten Freitag gegen den MSV Duisburg II wieder beruhigt.

Bayer Leverkusen II: Domaschke, Falkenberg, Hegeler, Happe, Arslan, Faty, Kratz, Lartey, Lakicevic, Naki (79. Schultens), Schmidt (83. Scannewin).

http://www.leverkusener-anzeig…ikel.jsp?id=1195816869599

Abschied und Neubeginn

VON MICHAEL RAHM, 07.12.07, 10:15h

Leverkusen - Am Freitag (19 Uhr) gilt es für die U-21-Fußballer Abschied zu nehmen. Die Partie gegen den MSV Duisburg II ist ihr vorläufig letztes Spiel im Ulrich-Haberland-Stadion. Aufgrund des Umbaus der BayArena muss die Mannschaft von Ulf Kirsten zur Rückrunde an den Kurtekotten umziehen. „Es ist natürlich schade, weil wir hier ja auch unsere Büros haben, aber insgesamt ist es kein Problem, dass wir zukünftig im Jugendfußball-Zentrum am Kurtekotten spielen“, sagt Co-Trainer Dirk Dreher. Aus den Büros wird er dann bald auf ein paar Zelte blicken. Diese werden im Ulrich-Haberland-Stadion aufgestellt und sollen während der Umbauphase als Presse- und VIP-Bereich dienen.

Damit Bayer II nicht auch noch Abschied von der Tabellenspitze nehmen muss, sollte im letzten Heimspiel des Jahres, welches auch gleichzeitig die erste Partie der Rückrunde ist, wieder mal ein Sieg gelingen. Seit immerhin drei Spieltagen sind die Leverkusener ohne dreifachen Punktgewinn, was kurioserweise trotzdem zur Hinrunden-Meisterschaft führte.

Gefühlte Niederlage

„Gegen Kleve waren wir ganz nah am Sieg, der uns dann aber vom Unparteiischen geklaut wurde“, sagt Dreher und beschreibt anschließend, mit welchem Problem er und Kirsten in dieser Woche zu kämpfen hatten: „Wir mussten die Spieler natürlich erst einmal wieder aufbauen. Sie waren schon sehr geknickt. Selbst an einem so erfahrenen Spieler wie Markus Happe ging der unberechtigte Pfiff in der letzten Minute nicht spurlos vorbei. Das 2:2 war eine gefühlte Niederlage.“

Möglicherweise lädt das Trainergespann seine Spieler zur Videoanalyse des Hinspiels gegen den MSV Duisburg II ein. Hier sollten die Akteure genug Motivationsdoping erhalten. Damals wurde die Partie verschoben und war somit nicht der Auftakt, sondern bereits das dritte Saisonspiel. „Es war bis dahin unsere beste Leistung“, weiß Dreher und hofft, dass die Elf am Freitag daran anknüpfen kann. Chefcoach Kirsten kann auf alle Akteure zurückgreifen. Nur für Stefan Reinartz kommt ein Einsatz noch zu früh. Nach einem halben Jahr Verletzungspause ist er aber wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt.

Mit zwei Siegen aus den noch ausstehenden zwei Spielen könnten sich die Leverkusener in aller Ruhe in die Weihnachtsferien verabschieden und müssten sich nur von ihrer gewohnten Heimspielstädte verabschieden. Ihre Tabellenführung würden sie bei optimaler Punktausbeute jedoch behalten.

http://www.leverkusener-anzeig…ikel.jsp?id=1195816884257