Bundesliga drohen in der Champions League schwere Lose
Warum die deutschen Klubs im Wettbewerb der Besten schlechte Startvoraussetzungen haben.
Bayern und Leverkusen im Uefa-Cup gesetzt
Kommende Woche beginnt für die meisten Bundesligaklubs die schweißtreibende Vorbereitung. Bei Meister VfB Stuttgart, dem Zweiten Schalke 04 und dem Dritten Werder Bremen wird bereits die Saison in der Champions League geplant. Für alle Drei wird das kein leichtes Unternehmen. Nach dem Ende der spanischen Meisterschaft hat die Europäische Fußball-Union (Uefa) die Losmodalitäten festgelegt. Und den deutschen Klubs drohen gleich zu Beginn starke Gegner.
Für Werder Bremen beginnt der Ernstfall in der Qualifikation: 60 Mannschaften kämpfen um einen der 16 Plätze in der Gruppenphase, in der erst das große Geld zu verdienen ist. Es ist ein schwieriger Weg durch drei Qualifikationsrunden. Zwei dieser K.o.-Ausscheidungen bleiben Bremen zwar erspart, aber in der dritten Qualifikationsrunde müssen die Norddeutschen einen noch unbekannten Gegner ausschalten, um sich für die Gruppenphase mit den 16 topgesetzten Mannschaften zu qualifizieren, zu denen Stuttgart und Schalke gehören.
Für die Auslosung der acht Gruppen à vier Klubs werden vier Lostöpfe gebildet. Entscheidend dafür, wer in welchen Topf kommt, sind die Leistungen der vergangenen fünf Spielzeiten, die Uefa-Fünfjahreswertung. Daraus ergibt sich für jeden Verein ein Koeffizient, nach dem das Ranking erstellt wird. Die deutschen Mannschaften haben in den vergangenen Jahren im Europapokal nicht sehr erfolgreich gepunktet. Das wirkt sich nachteilig aus. Werder Bremen ist mit 63,640 Punkten 17. dieser Rangliste, Schalke (60,640) 19. und Stuttgart (58,640) 20.
Sieben der Klubs, die vor den deutschen Teilnehmern rangieren, müssen wie Bremen durch die Qualifikation. Nehmen Sevilla, Valencia, Liverpool, FC Arsenal, Benfica Lissabon, Ajax Amsterdam und Celtic Glasgow diese Hürde - was wahrscheinlich ist -, kommen die drei deutschen Vertreter in den dritten Lostopf. Und das wiederum heißt, dass sie in ihrer Gruppe mindestens zwei sehr starke Gegner zugelost bekommen. "Die Klubs aus Spanien und England waren international in den vergangenen Jahren so stark, dass sie im Ranking vor uns stehen. Das ist eine unbequeme und unangenehme Situation für den deutschen Fußball. Durch diese Konstellation könnten wir den Anschluss an die ganz großen Klubs in Europa verlieren", fürchtet Werders Präsident Jürgen L. Born.
Vorfreude beim VfB Stuttgart
In Stuttgart betrachten sie die Situation als besondere Herausforderung. "Wir wollten unbedingt in die Champions League, und jetzt sind wir drin. Umso besser, dass wir gleich auf Klubs mit klangvollen Namen treffen. Wir werden versuchen, die Bayern gut zu vertreten", sagt Präsident Erwin Staudt. Die Auslosung der Gruppenphase erfolgt am 31. August. Erster Spieltag ist der 18./19. September. Die Gruppensieger und Zweitplatzierten ziehen ins Achtelfinale ein, die Drittplatzierten qualifizieren sich für die dritte Uefa-Pokal-Runde. Ab dem Achtelfinale wird im K.o.-System weitergespielt, bis die Teilnehmer für das Finale am 21. Mai 2008 im Moskauer Luschniki-Stadion ermittelt sind.
Für den FC Bayern bleiben nach Platz vier nur die Zuschauerrolle und die Teilnahme am Uefa-Cup. Immerhin dürfen sich die Münchner damit trösten, zumindest im "Cup der Verlierer" (Bayern-Präsident Franz Beckenbauer) gesetzt zu sein, genau wie Bayer Leverkusen. Der 1. FC Nürnberg ist dagegen ungesetzt.