...und doch nicht alles so harmonisch.
"Was glaubt Ihr, wer Ihr seid?"
Eigentlich könnte beim FC Bayern alles so schön sein. Der Klub ist Tabellenführer in der Bundesliga, steht im Achtelfinale des DFB-Pokals und im UEFA-Cup spricht alles für ein Weiterkommen. Außerdem verkündetete Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge auf der Jahreshauptversammlung am Montagabend den beeindruckenden Rekordumsatz von 225,8 Millionen Euro. Selbst mit dem zuletzt arg in die Kritik geratenen Trainer Ottmar Hitzfeld ging Rummenigge wieder auf Schmusekurs. „Ich reiche Ottmar Hitzfeld von hier oben symbolisch die Hand. Ich bin froh und glücklich, dass der FC Bayern den Freund und Trainer Hitzfeld hat.“, so Rummenigge in seiner Ansprache an die Klubmitglieder. Also wieder alles in Butter beim FC Bayern?
Könnte man meinen, wenn da nicht der Wutausbruch von Uli Hoeneß gewesen wäre. Der Manager rastete auf der Versammlung total aus, als einige Vereinsmitglieder kritisierten, dass die Stimmung in der Allianz Arena wegen der zu vielen Logen und der zu wenigen ’echten Fans’ leide. Daraufhin platze Hoeneß der Kragen. „Was heißt hier keine Stimmung? Da seid ihr doch für verantwortlich und nicht wir. Was glaubt Ihr eigentlich, wer Ihr seid?“, rief er in Richtung der Mitglieder. „Es kann doch nicht sein, dass wir dafür kritisiert werden, dass wir uns seit vielen Jahren den Arsch aufreißen“, tobte Hoeneß weiter.
Es scheint so, als wenn hinter der glänzenden Fassade des FC Bayern nicht alles ’Friede Freude Eierkuchen’ ist. Erst die Attacke von Rummenigge gegen Hitzfeld wegen seiner Rotation, dann Hoeneß’ Angriff auf die Klubmitglieder. Eigentlich hatten die Bayern vor, Kritik künftig wieder intern zu äußern. Aber es bleibt abzuwarten, wie die Bayern-Bosse auf die erste ernsthafte sportliche Kriese reagieren.
» Video: Die Wutrede von Hoeneß
[URL=http://www.bild.t-online.de/BTO/sport/bundesliga/vereine/bayern/2007/11/13/hoeness-wut/fans-versammlung,geo=2940350.html]Hoeneß: Attacke gegen eigene Fans[/URL]
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Hoeneß schimpft auf Bayern-Fans
Eigentlich hatte es ein harmonischer Abend werden sollen.
Der FC Bayern präsentierte auf seiner Jahreshauptversammlung am Montagabend einen versöhnlich gestimmten Karl-Heinz Rummenigge, glänzende Geschäftszahlen und einen gut gelaunten Franz Beckenbauer.
Zum Schluss knallte es dann aber doch noch - und zwar gewaltig.
Nach einigen kritischen Wortmeldungen zum Thema mangelnde Stimmung in der Allianz Arena platzte Manager Uli Hoeneß der Kragen.
"Populistische Scheiße"
"Das ist populistische Scheiße, was ihr hier erzählt. Dann müsst ihr euch einen anderen Verein suchen", fauchte er mit hochrotem Kopf.
"Für die Stimmung im Stadion", sagte er weiter, "seid ihr doch verantwortlich." Als dann ein Fan die Stimmung beim Erzfeind 1860 München lobte, war es ganz vobei mit der Beherrschung.
"Hört auf, zu erzählen, bei 1860 ist alles besser. Da ist gar nichts besser, der Verein ist praktisch pleite und wir haben ihn am Leben erhalten", schimpfte er.
Sieben Euro reichen nicht
Die Kritik der Fans hatte sich unter anderem gegen das Publikum in den VIP-Logen gerichtet, das von Fußball größtenteils keine Ahnung habe und Spiele des FC Bayern als beliebiges Event betrachte.
Obwohl die Fans einräumten, dass sie für Logen-Vermietung als Einnahmequelle volles Verständnis hätten, wertete Hoeneß die Aussagen als Frontalangriff.
"Wer glaubt ihr eigentlich, wer ihr seid? Dass ihr uns dafür kritisiert, dass wir uns dafür den Arsch aufreißen, dieses Stadion hinzustellen? Das ist mit sieben Euro aus der Südkurve nicht zu refinanzieren", polterte er.
Uneinigkeit der Fanklubs
Rummenigge äußerte sich ruhiger, aber nicht weniger drastisch.
"Ich finde es fast unverschämt, was hier an Kritik verbreitet wird", sagte der Vorstandsvorsitzende. "Wir versuchen alles, um Stimmung in dieses wunderschöne Stadion zu bringen - ich habe nicht den Eindruck, dass das hier alles so geschätzt wird."
Er sah die Ursache für die mangelnde Unterstützung von den Rängen auch keineswegs beim Verein: "Fakt ist doch, dass sich die Fanklubs untereinander nicht grün sind, und speziell der Klub Nummer 12 spielt dabei eine ganz beschissene Rolle."