Radsport-Thread

  • Zitat

    Original von SüdharzBayer


    wie naiv und blauäugig kann man eigentlich sein?! :LEV16


    Erklär es mir. Meinst du die haben Kameras in den Zimmern ihrer Fahrer angebracht? Beweise mir, dass Holczer und Henn da mit drinhängen.


    Wie vorurteilsbehaftet kann man eigentlich denken?! Immer schön alle über einen Kamm scheren und von Einzelnen auf alle schließen.

  • Dopingsumpf ausgetrocknet?


    Dem Radsport bleiben weitere Dopingfälle von der diesjährigen Tour de France wohl vorerst erspart.


    Laut der französischen Sporttageszeitung "L'Equipe" war Gerolsteiner-Profi Bernhard Kohl der siebte und letzte Fahrer, der bei den nachträglichen Analysen der Blutproben positiv getestet worden war. Die Kontrollen der 14 verdächtigen Fahrer sind demnach abgeschlossen.


    Neben dem Österreicher Kohl, dessen Teamkollegen Stefan Schumacher und dem Italiener Leonardo Piepoli habe es bei den Nachuntersuchungen keine weiteren positiven Proben gegeben.


    http://www.sport1.de/de/radsport/newspage_23213.html




    So viel zu dem Thema.

  • Zitat

    Original von BigB


    Erklär es mir. Meinst du die haben Kameras in den Zimmern ihrer Fahrer angebracht? Beweise mir, dass Holczer und Henn da mit drinhängen.


    Wie vorurteilsbehaftet kann man eigentlich denken?! Immer schön alle über einen Kamm scheren und von Einzelnen auf alle schließen.


    Da bin ich wiederum ganz auf deiner Linie. Ulle hat früher seine Teamkameraden aus dem Raum ausgesperrt, wenn sein Betreuer ihn gedopt hat.
    Das mussten die zwei nicht einmal. Haben sich wahrscheinlich noch gegenseitig das Zeug in die Venen gejagt.


    Naja, der Rest des Teams war so... durchschnittlich bis schwach, vielleicht waren die wirklich sauber - oder haben anders gedopt - oder werden halt noch nachträglich überführt - das sind alles Spekulationen.


    Für mich sind das so lange arme Würstchen, bis sie überführt werden. Dann sinds dumme Würstchen. :)


  • Schade, dass nur die 14 nachträglich getestet wurden. :LEV16 :LEV17

  • Zitat

    Original von BigB


    Eben nur die auffälligen. Bei den anderen gab es wohl keinen Grund.


    Ja, da stecken wir wohl alle zu wenig drin in der Materie, um das abschätzen zu können.
    Vielleicht stimmt das Kosten/Nutzen-Verhältnis einfach nicht, wenn man 170 Proben nachträglich kontrolliert, um hinterher vielleicht 1-2 Fahrer zu erwischen, die im Sommer durch die "unzuverlässigen" Tests vielleicht dadurchschlüpfen konnten.


    Man weiß ja auch nicht, was in dem Zusammenhang "unzuverlässig" bedeutet.


    Letztlich können wir nur hier sitzen und auf solche Meldungen warten. Ändern können wir es wohl kaum.

  • Pause nach Regeln der MPCC


    Vorzeitiges Gerolsteiner-Aus


    Das deutsche Team Gerolsteiner ist Geschichte. Der Rennstall hat sich nach den beiden positiven Dopingfunden bei Stefan Schumacher und Bernhard Kohl mit sofortiger Wirkung aus dem Radsport zurückgezogen und wird nicht mehr an den letzten Rennen des Jahres teilnehmen. Da für die kommende Saison kein neuer Sponsor gefunden wurde, erfolgt nun das endgültige Aus ein paar Tage eher als erwartet.


    Hintergrund für den Rückzug ist der Ethikcode der Team-Vereinigung Mouvement Pour un Cyclisme Crédible MPCC, ("Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport"). Nach dem selbst auferlegten Reglement greift nach dem zweiten Dopingfall automatisch der Selbstsanktionierungs-Mechanismus. Demnach muss sich ein Rennstall automatisch für acht Tage aus dem Geschehen zurückziehen.


    Allerdings stehen in der Saison 2008 nur noch wenige Rennen aus. Am Donnerstag findet Mailand-Turin statt, am Samstag geht die traditionsreiche Lombardei-Rundfahrt über die Bühne und am kommenden Samstag steigt Florenz-Pistoia. Den Abschluss bildet der Japan Cup einen Tag später.


    Gerolsteiner hatte nur die Lombardei-Rundfahrt in den Rennkalender aufgenommen. Die automatische Sperre bedeutet nun das vorzeitige Aus für die Equipe. Allerdings stand bereits seit längerem fest, dass die Saison 2008 die letzte von Gerolsteiner sein wird. Für das kommende Jahr konnte der scheidende Teamchef Hans-Michael Holczer keinen neuen Sponsor gewinnen.


    Gerolsteiner startete 1998 als kleines Team im Schatten von Team Telekom und arbeitete sich kontinuierlich in die Weltspitze vor. Dabei vertrat Holczer einen strikten Anti-Doping-Kurs und stieß damit auf viel positives Echo in der Radsportszene. Am Ende musste der 54-Jährige aber mit ansehen, wie kriminelle Dopingpraktiken in den eigenen Reihen aufgedeckt wurden und zog sich enttäuscht aus dem Radsport zurück: "Ich ziehe mich aus dem Profiradsport zurück. Ich passe nicht in dieses System. Der Fall Kohl hat mir meine Macht- und Hilflosigkeit erneut vorgeführt, ich kapituliere vor der kriminellen Energie", sagte der Mathematiklehrer, dessen einstiges Radsport-Erfolgs-Produkt immer mehr als Mogelpackung wahrgenommen wird.


    14.10.2008, 12:45


    kicker-Sportmagazin



    Mit sofortiger Wirkung


    Gerolsteiner steigt aus


    Erstellt 14.10.08, 12:12h, aktualisiert 14.10.08, 14:39h


    Zwei Dopingfälle innerhalb einer Woche waren zu viel: Das Radsportteam Gerolsteiner hat Konsequenzen gezogen und sich mit sofortiger Wirkung aus dem Profisport verabschiedet.


    BERLIN - Der deutsche Radsport taumelt in die nächste Affäre und verliert in Hans-Michael Holczer einen Anti-Doping-Verfechter. Der zweite prominente Dopingfall durch Bernhard Kohl hat den Chef des Gerolsteiner-Teams, dessen Sponsor wie seit langem angekündigt zum Jahresende aussteigt, kapitulieren lassen. "Ich ziehe mich aus dem Profiradsport zurück. Ich passe nicht in dieses System. Der Fall Kohl hat mir meine Macht- und Hilflosigkeit erneut vorgeführt, ich kapituliere vor der kriminellen Energie", sagte der 54 Jahre alte Mathematiklehrer, dessen einstiges Radsport-Erfolgs-Produkt immer mehr als Mogelpackung wahrgenommen wird.


    Durch den selbst auferlegten Kodex der Profiteams muss sich Gerolsteiner für die nächsten acht Tage aus dem Rennbetrieb zurückziehen, wird also am kommenden Samstag auch nicht die Lombardei-Rundfahrt bestreiten. Das italienische Traditionsrennen sollte das letzte große Rennen des Teams aus der Vulkaneifel sein -danach wäre ohnehin Schluss gewesen. "Selbst-Suspension - das habe ich zum Abschluss nun wirklich nicht verdient", sagte der am Boden zerstörte Holczer. "Schon nach dem Fall Schumacher waren wir bei Paris-Tours alle nicht mehr motiviert", sagte Gerolsteiner-Profi Markus Fothen, der sich in der kommenden Woche zum ersten Mal mit seinem neuen Milram-Team trifft.


    Holczer, der trotz monatelanger Suche keinen Nachfolge-Sponsor für den Mineralwasser-Hersteller gefunden hatte, reagierte mit seinem Rückzug auf die Bekanntgabe der positiven A-Probe des Österreichers Kohl auf das Blut-Doping-Mittel CERA. Wie sein Team-Kollege Stefan Schumacher (Nürtingen) vor Wochenfrist war der Tour-de-France-Dritte und Gewinner des Bergtrikots in einem nachträglichen Test der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD überführt worden. Schumacher (zwei Etappensiege, zwei Tage im Gelben Trikot) und Kohl, der am Dienstag von der Liste der Top 5 zur Wahl des Sportler des Jahres gestrichen wurde, hatten bei der vergangenen Frankreich-Rundfahrt für einen ungeahnten Höhenflug des Gerolsteiner-Teams gesorgt.


    Holczer, dem von Ex-Profi und Doping-Kronzeuge Patrik Sinkewitz "Betriebsblindheit" vorgeworfen worden war, will an die Hintermänner der Dopingfälle in seinem Team heran. "Bernhard hat mich angerufen und ich habe ihm geraten, alles offen auf den Tisch zu legen. Er soll die Namen nennen. Hier findet doch eine Hexenjagd auf die Falschen statt", sagte Holczer. Auch die Auslassungen der "Gazzetta dello Sport" konnten am Dienstag als Seitenhieb gegen Holczer verstanden werden: "Nicht einmal der kompetenteste Trainer hätte Kohl so eine Tour zugetraut. Seit 2002 hatte er gerade mal zwei Sieg geholt, die man durchaus vergessen durfte. Aber dann fuhr er in Frankreich mit der neuen Bombe geladen und explodierte."


    Nach den Worten des Team-Managers aus Herrenberg ("Ich gehe nicht davon aus, dass es noch weitere meiner Fahrer trifft") habe Kohl am Telefon ihm gegenüber Doping geleugnet. Genauso verfährt Schumacher, der laut Bund Deutscher Radfahrer die Öffnung der B-Probe von der AFLD verlangen muss. Dazu hat er gemäß des französischen Sportrechts als im Ausland lebender Athlet eine Frist von zehn Tagen.


    Schon nach dem Fall Schumacher hatte Fothen bei der Anreise zum Herbst-Klassiker Paris-Tours auf sein übliches Gerolsteiner-Jacket verzichtet: "Ich wollte mir unterwegs die Anmache ersparen." Fothen, der wie sein Team-Kollege Fabian Wegmann in Zukunft für den einzigen verbleibenden deutschen Top-Rennstall Milram fahren wird, war am Montag erstmal "sprachlos" und fürchtet langfristig um seinen Arbeitsplatz: "Natürlich mache ich mir da Gedanken." Der "Tiefpunkt" sei laut Fothen "wohl immer noch nicht erreicht". Der Familienvater und gelernte Landwirt aus Kaarst hofft, "dass jetzt richtig aufgeräumt wird und Schumacher und Kohl kein Bauernopfer" bleiben.


    Kohl hätte während der Tour nach den Worten Fothens "mit Tränen in den Augen wie wir alle auf die Doper gewettert, die uns alles kaputtmachen". Dem Kletterspezialisten aus Kärnten drohen eine Zwei-Jahres-Sperre und die Aberkennung seiner Tour-Erfolge. Außerdem steht ihm dasselbe Schicksal wie Schumacher bevor, dessen gerade geschlossener Vertrag mit Quick-Step gelöst wurde. Kohl hatte vor Wochen einen Kontrakt beim belgischen Silence-Lotto-Team des "ewigen" Tour-Zweiten Cadel Evans unterschrieben.


    Seit der WM in Varese kursieren weitere Namen hochprominenter Tour-Starter, die in den Nach-Kontrollen der AFLD angeblich ebenfalls positiv auf das EPO-Nachfolge-Produkt CERA getestet worden sein sollen. Kohl ist nach seinem Zimmer-Kollegen Schumacher und dem Italiener Leonardo Piepoli (Saunier Duval) der dritte Radprofi, dem die nachträglichen Tests der Analyse-Labors in Lausanne und Chatenay-Malabry zum Verhängnis wurden. Insgesamt wurden damit bisher sieben Dopingfälle der Tour 2008 bekannt. (dpa)


    http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1223935263094

  • Zitat

    Original von BigB


    Eben nur die auffälligen. Bei den anderen gab es wohl keinen Grund.


    Für mich sind alle auffällig, die diese Stapazen überhaupt aushalten. Ob Sie jetzt nach 3000 km erster sind, oder 3 Stunden länger gebraucht haben und letzter wurden.

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't
    like that attitude. I can assure them it is much more serious than
    that."

    Einmal editiert, zuletzt von schmidty ()

  • Zitat

    Original von schmidty
    Für mich sind alle auffällig, die diese Stapazen überhaupt aushalten. Ob Sie jetzt nach 3000 km erster sind, oder 3 Stunden länger gebraucht haben und letzter wurden.


    Für mich ist jeder auffällig, der nach 90 Minuten Rennerei auf einem Fußballplatz immernoch stehen kann.


    Mit Training geht das alles.

  • Zitat

    Original von BigB


    Mit Training geht das alles.


    Aha, die Dopingmittel haben alle nur genommen, weil sie so gut schmecken..."kopfschüttel"

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't
    like that attitude. I can assure them it is much more serious than
    that."

  • Zitat

    Original von schmidty
    Aha, die Dopingmittel haben alle nur genommen, weil sie so gut schmecken..."kopfschüttel"


    Ist das dein Ernst? Schau dir nochmal deine eigene Aussage an.



    Kohl hat übrigens die Öffnung der B-Probe beantragt und will sich im Laufe des Tages noch äußern.


  • 7 von 14 sind satte 50 % - alles ohne System? Alles Einzelfälle? Ich behaupte nicht, dass Holczer aktiv Schumacher seine Mittelchen gegeben hat. Aber dass er nichts gewusst haben will, ist nicht glaubwürdig.

  • Zitat

    Original von Erik M.
    7 von 14 sind satte 50 % - alles ohne System? Alles Einzelfälle? Ich behaupte nicht, dass Holczer aktiv Schumacher seine Mittelchen gegeben hat. Aber dass er nichts gewusst haben will, ist nicht glaubwürdig.



    Da muss ich dich enttäuschen. Es waren 7 von 180. Der Artikel ist etwas missverständlich.


    Hier ist es besser: http://www.kicker.de/news/radsport/startseite/artikel/383958



    Dazu dieses Zitat:


    Zitat

    "Alle Blutkontrollen zu untersuchen, wäre zu aufwendig. Es waren schließlich auch nicht alle Fahrer verdächtig. Deshalb haben wir uns diese 14 Fahrer herausgesucht", sagte ein AFLD-Sprecher dem Sport-Informations-Dienst (sid) und schloss Zweifel am Testverfahren aus: "Es wurde in zwei unterschiedlichen Labors getestet. Außerdem ist die Analyse auch nicht neu. Es wurde bloß nach einem neuen Molekül gesucht."

  • Zitat

    Original von Erik M.
    7 von 14 nachkontrollierten. Wer sagt denn, dass bei den nicht nachkontrollierten nicht auch 50 % gedopt haben? Ich habe dieses Vertrauen nicht mehr.


    Wenn du genau liest sind es 3 von 14 nachkontrollierten!!!


    7 bei der Tour insgesamt!

    FA - CHEF rück das Liverpoolvideo raus!


    W-11 Liga 2

    Einmal editiert, zuletzt von -eMtz- ()

  • Zitat

    Original von Erik M.
    Wer sagt denn, dass bei den nicht nachkontrollierten nicht auch 50 % gedopt haben? Ich habe dieses Vertrauen nicht mehr.


    Sie hatten jedenfalls keine auffälligen Blutwerte. Keine Ahnung, ob und wie man noch anders dopen kann, aber wo weiß man das schon.


    Und wie emtz schrieb: 7 von 180 Fahrern. Wie man da von systematischen Doping sprechen kann, erschließt sich mir nicht. Zumal noch kein komplettes Team überführt wurde, sondern immer nur einzelne Fahrer.

  • 7 von 180 sind überführt. Der Umkehrschluss, dass 173 sauber sind, ist imho aber nicht berechtigt. Es haben wohl auch nicht 180 gedopt.


    Der Radsport an sich ist und bleibt dennoch unlaubwürdig. Es wird nicht jeder auf alles untersucht, Armstrong darf wieder fahren, die Regeln dafür außer acht gelassen und und und...was ist denn das, wenn kein System? Tu doch bitte nicht so, als wären im Radsport nur 7 schwarze Schafe unterwegs gewesen. Natürlich wird es immer und in jeder Sportart auch Doping geben. Ja, klar. Aber so massiv, wie das im Radsport immer wieder aufgetreten ist und wie wenig ERNSTHAFT und nicht nur auf dem Papier dagegen unternommen wird, ist mir jedes Vertrauen abhanden gekommen.

  • Zitat

    Original von Erik M.
    7 von 180 sind überführt. Der Umkehrschluss, dass 173 sauber sind, ist imho aber nicht berechtigt. Es haben wohl auch nicht 180 gedopt.


    Hat das wer behauptet? Aber die nicht erwischten Doper interessieren in anderen Sportarten doch auch keinen und es gibt sonst kaum irgendwo so harte und gründliche Kontrollen. Mal von den Strafen ganz abgesehen...

  • direkt nicht, aber BigB stellt es immer so dar, als wären das immer nur Einzelfälle. Das stimmt einfach nicht. In anderen Sportarten interessieren mich Doper auch nicht, stimmt, aber die verfolge ich auch nicht (Leichtathletik z.B.) und zwar aus dem selben Grund wie im Radsport.