Radsport-Thread

  • Hängt halt davon ab ob er die Berge packt. Die Berge waren ja sogesehen immer Zabels großer Trumpf, da er im Sprint auch immer Gegner hatte die einen Tick besser ware, aber nie über Kat.2 Berge kamen

  • Und letztes Jahr war die Tour vom Profil her anspruchsvoller. Aber trotz der Tatsache, dass ich dieses Jahr sogar selber wieder recht viel fahre, hab ich so recht keinen Spaß mehr an der Tour. Irgendwie ist doch alles Doping, dieses freudige Gefühl der Erwartung wie in meiner Kindheit werd ich wohl nicht mehr haben wenn ich Eurosport anmache.

  • Ja natürlich. Hatte dafür mit Guerini, Bölts, Zabel und Pantani aber die cooleren Typen. Heute ist ja nur noch Jens Voigt dabei^^.


    Kontrollen? Hase und Igel.

  • Ja natürlich. Hatte dafür mit Guerini, Bölts, Zabel und Pantani aber die cooleren Typen. Heute ist ja nur noch Jens Voigt dabei^^.


    Solche Typen gibt es noch immer reichlich. Du siehst sie nur nicht mehr so wie früher. Das ist wie mit den Fußballern, da verliert man mit dem Alter auch die Ehrfurcht.

    Kontrollen? Hase und Igel.

    Glaube ich nicht. Sonst hätte man Contador nicht erwischt. Wenn also selbst die Topstars es nicht mehr heimlich schaffen, dann die anderen wohl auch nicht. Da ist jetzt auch keiner mehr dabei, der so unglaublich gut ist, dass man ihn nur verdächtigen kann. Heutzutage sind die Leistungen doch deutlich menschlicher als früher.

  • So gehts mir aber auch. Schwer zu erklären irgendwie, aber ein Evans, Wiggins etc. Das ist einem fast schon egal wer da gewinnt. Ist eben keiner dabei den man lieben oder hassen kann. Selbst mit einem Greipel werd ich nicht richtig warm...

  • Liegt allerdings auch daran, dass man so wenig über sie weiß. Bei Eurosport gibt es eben keine Hintergrundberichte und Porträts über die Fahrer, da geht es nur um den Sport an sich. Die Übertragungen der Öffentlich-Rechtlichen haben dem Ganzen etwas mehr Charakter verliehen, zuletzt allerdings einen rein negativen.

  • Puh da könnte was dran sein. Früher hat ja vor allem auch der Boulevard noch irgendeine Geschichte darum gestrickt, ein Duell hochstilisiert. Dann hatten die Fahrer durchaus etwas heroisches an sich.

  • Heutzutage sind die Leistungen doch deutlich menschlicher als früher.

    Durchschnittsgeschwindigkeit Tour de France:


    2010...Alberto Contador....3642km....39,601km/h


    2009...Alberto Contador....3459km....40,328km/h


    2008...Carlos Sastre.........3559km....40,492km/h


    2007...Alberto Contador....3570km....39,228km/h


    2006...Oscar Perreiro........3657km....40,784km/h


    2005...Lance Armstrong....3593km.....41,654km/h


    2004...Lance Armstrong.....3391km....40,553km/h


    2003...Lance Armstrong.....3427km....40,940km/h


    2002...Lance Armstrong.....3278km....39,920km/h


    2001...Lance Armstrong.....3458km....40,070km/h


    2000...Lance Armstrong.....3662km....39,569km/h


    1999...Lance Armstrong.....3870km....40,276km/h


    1998...Marco Pantani.........3875km....39,983km/h


    1997...Jan Ullrich...............3950km....39,237km/h


    1996...Bjarne Riis..............3765km....39,227km/h

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • Habe es mal ergänzt. Waren ja ganz schön viele saubere Sieger dabei - maximal zwei. :D

  • Die Durchschnittsgeschwindigkeit des Siegers ist aber das falsche Maß für Doping. Es ist da viel sinnvoller sich die Zeiten an bestimmten Bergen anzuschaun und die deuten schon auf eine Besserung hin.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist insofern ein gutes Maß, als dass sie fast gleich geblieben ist, während sich die Technik bei den Rädern mit den Jahren deutlich verbessert hat. Folglich fahren sie nicht mehr so schnell wie früher.


    Was ich aber eigentlich mit "menschlichen" Leistungen meinte, sind die Schwankungen. Ein Armstrong oder Contador haben die Tour vom ersten bis zum letzten Tag dominiert. Völlig unnormal. Bei den aktuellen Topfahrern hat jeder mindestens einen Einbruch in den drei Wochen, keiner fährt mehr so außergewöhnlich gut.


    Systematisches Doping bei ganzen Teams wirst du heutzutage nicht mehr finden und hat es auch schon länger nicht mehr gegeben. Das letzte Team, bei dem das wohl noch so war, fliegt ja gerade auf. Schließlich haben etliche Fahre von US Postal gerade dementsprechend ausgesagt. Lance Armstrong ist übrigens ziemlich angepisst, wie man bei Twitter lesen kann. :D


    War mir aber klar, dass es hier wieder zu einer Dopingdiskussion wird. Soll mir aber auch egal sein. Ich gehe davon aus, dass der Sport noch nie so sauber war wie heute. Und faszinierend ist er noch immer.

  • Naja von Technikverbesserung kann man die letzten 15 Jahren nicht unbedingt mehr sprechen. Es wurde durch Reformen dem teilweise entgegen gewirkt. Die besseren Durchschnittsgewschwindigkeiten entsprechen eher dem, dass die Organisation im Feld besser geworden ist.
    Anzeichen für Doping lassen sich eher bei den Bestzeiten für L’Alpe d’Huez erkennen.
    http://de.wikipedia.org/wiki/L…d%E2%80%99Huez#Bestzeiten

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  • Naja von Technikverbesserung kann man die letzten 15 Jahren nicht unbedingt mehr sprechen...


    Gerade in den letzten 10-15 Jahren hat sich die Technik enorm verbessert. Räder aus Carbon statt Alu, die Carbon Räder werden immer steifer, leichter und aerodynamischer. Schau dir die heutigen Aero-Hochprofillaufräder aus Carbon an, da liegt locker ein Km/h drin. Dann schau dir die Zeitfahrräder vor 15 Jahren an und die von heute ... Bei Geschwindigkeiten zwischen 45 und 50 Km/h liegen da locker 2 ... 3 Km/h drin ... Nun kommen die elektrischen Schaltungen auf den Markt ... Gerade am Berg lässt sich damit viel präziser schalten ... Die vielen Kleinigkeiten möchte ich gar nicht alle aufzählen ... allein der Rollwiederstand der Reifen hat sich in den letzten Jahrzehnten um rund 10 Watt reduziert. Das sind dann auch mal wieder 2 bis 3 Prozent mehr für den Vortrieb.


    Ein aktuelles Zeitfahrrad: http://www.focus.de/fotos/tony…-dritter_mid_1054269.html


    Sieger vom Zeitfahren 1988: http://www.bikeraceinfo.com/im…3th-tappa-Delgado-in-.jpg

  • Zeitfahrräder sind nochmal was anderes. Aber bei den normalen Rändern war die Hauptentwicklung in den 90ern. Seit 2000 hat sich da nicht mehr so viel weiterentwickelt.

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  • Zeitfahrräder sind nochmal was anderes. Aber bei den normalen Rändern war die Hauptentwicklung in den 90ern. Seit 2000 hat sich da nicht mehr so viel weiterentwickelt.

    Miguel Indurain war Anfang der 90er ja einer der ersten, die ein spezielles Zeitfahrrad benutzt haben. Und der Carbon-Hype war ja glaube ich auch in den 90er-Jahren. In den letzten 10-15 Jahren gab es da sicher nur noch kleine Reformen, neue Schaltung hier, bessere Form da...das macht sicher auch noch das ein oder andere Prozent aus, aber die Technikrevolution fand bereits in den 90ern statt.

  • Systematisches Doping bei ganzen Teams wirst du heutzutage nicht mehr finden und hat es auch schon länger nicht mehr gegeben.

    Team Europcar? Meldung vom 28.06.2012:

    Zitat

    Wie die Zeitung "L'Equipe" heute meldet und wie von offizieller Seite mittlerweile bestätigt wurde, hat die zivilrechtliche französische Anti-Doping-Behörde Ermittlungen gegen das Team Europcar aufgenommen. Es geht um den Verdacht der intravenösen Verabreichung von Vitaminpräparaten und Kortikosteroiden, die nach den Statuten der WADA verboten ist.

    http://06.live-radsport.ch/det…_gegen_Team_Europcar.html



    mehr:


    http://www.zeit.de/sport/2012-…strong-bernaudeau/seite-1




    Ich gehe davon aus, dass der Sport noch nie so sauber war wie heute.

    Woher diese Gewissheit? Also mit: "Fährt ein Radfahrer an einer Apotheke vorbei."
    kann man immer noch einige Lacher ernten...


    Übrigens:

    Zitat

    Der belgische Radprofi Rob Goris ist im Alter von 30 Jahren in der Nacht zu Donnerstag an einem Herzinfarkt gestorben. Der einstige belgische Amateur-Meister, der zuletzt für das Team Verandas Willems fuhr, war am Abend Gast in einer niederländischen TV-Sendung zum Thema Tour de France gewesen.

    http://www.rp-online.de/sport/…-an-herzinfarkt-1.2898740


    Und faszinierend ist er noch immer.

    Was ist bloß daran faszinierend, das Menschen für Geld Fahrrad fahren und um ihren Arbeitsplatz kämpfend ihre Gesundheit - ihr junges Leben - riskieren sowie ruinieren? Ich bewundere diese Fahrer nicht; mir tun sie eher Leid.


    Reinhard Fendrich hat dazu in den Achtzigern mal eine song gemacht:
    Text:


    Muttersehnallanich sitzt er da bis in der Fruah
    und schaut beim Boxen zua,
    Weil wann sie zwei in die Bappn haun
    stärkt des sein unterdrücktes Selbstvertrauen.
    Die Gsichter san verschwolln und bluadich rot,
    genussvoll beisst er in sei Schnitzelbrot
    Und geht dann endlich einer in die Knie,
    greift er zufrieden zu sam Bier.


    Es lebe der Sport
    Er ist gesund und macht uns hoart
    Er gibt uns Kraft, er gibt uns Schwung
    Er ist beliebt bei Alt und Jung


    Wird ein Schiedsrichter verdroschen,
    steigns earm ordentlich in die Goschn
    Gibts a Massenschlägerei,
    er ist immer live dabei
    Wei mit seim Color-TV,
    sicht er alles ganz genau.


    Weltcupabfahrtsläufe machen ihn a bisserl müd
    weil er is abgrebrüht.
    Wenn erm dabei irgendwas erregt
    dann nur wenns einen ordentlich zerlegt.
    Ein Sturz bei 120 km/h
    entlockt ihm ein erfreutes „Hoppala
    Und liegt ein Körper regungslos im Schnee
    schmeckt erst so richtig der Kaffee


    Es lebe der Sport
    Er ist gesund und macht uns hoart
    Er gibt uns Kraft, er gibt uns Schwung
    Er ist beliebt bei Alt und Jung


    Wenn einer bei der Zwischenzeit,
    sich zwanglos von am Ski befreit,
    und es ihn in die Landschaft steckt,
    dass jeder seine Ohrn anlegt,
    wenn er es überleben tut,
    dann wird er nachher interviewt.


    Es wirkt a jede Sportart mit der zeit a bisserl öd
    wenn es an Härte fehlt.
    Autorennen sind da sehr gefragt
    weil hie und da sich einer überschlagt.
    Gespannt mit einem Doppler sitzt man da,
    und hofft auf einen gscheitn „Bummsera
    Weil du einen spektakulären Crash
    wird ein Grand Prix erst richtig fresh.


    Es lebe der Sport
    Er ist gesund und macht uns hoart
    Er gibt uns Kraft, er gibt uns Schwung
    Er ist beliebt bei Alt und Jung


    Explodieren die Boliden,
    ist das Publikum zufrieden
    Weil ein flammendes Inferno,
    schaut man immer wieder gern a
    Heiterkeit auf der Tribüne,
    das ist doch am Sport das Schöne.


    Es lebe der Sport
    Er ist gesund und macht uns hoart
    Er gibt uns Kraft, er gibt uns Schwung


    Es lebe der Sport



    live auf der tube: watch?v=xkJNXQeyluA&

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)