Radsport-Thread

  • Man könnte ja mal eine Tipprunde für die Tour de France machen:


    Wer wird positiv getestet?

    Kicker Manager Pro
    2010 Vizeweltmeister
    2010/2011 Qualifiziert für erste Liga
    2011/2012 Deutscher Meister
    2012/2013 Deutscher Meister
    2013/2014 Abstieg in Liga 2
    2014/2015 Ziel Aufstieg

  • Zitat

    Original von BigB


    "...Im Laufe der hitzigen Diskussion sagte der Sportdirektor eines spanischen Teams, auch bei der "Operación Puerto" habe es sich nicht um Doping gehandelt, sondern um eine reguläre medizinische Betreuung. [b]"Ein Vertreter eines spanischen Teams hat doch tatsächlich gesagt, das sei kein Doping, sondern Medizin. Da bin ich aufgestanden und gegangen..."


    Aber hallo! Wie tief ist der Radsport bitte schon gesunken...


    Also, ich glaube dieses Jahr passt der Begriff "Tour de Farce" NOCH besser als letztes Jahr... Leider...


    Das einzige positive an der Sache ist, dass wenigstens die deutschen Teams als ein Vorbild voran gehen und so halbwegs ihre Glaubwürdigkeit im Kampf GEGEN Doping bekräftigen...


  • Und da träume noch wer von einem "sauberen" Radsport... Wer es noch glauben mag...


    Man könnte ja auch tippen wieviele werden bei dieser Tour erwischt oder wieviele Tage/Wochen nach Ende der Tour wird der Sieger des Dopings überführt...

    In den Tiefen des schönen Rheinlands erhellt ein Kreuz die dunkle Nacht und darunter liegt ein Städtchen, dass durch Fußball Furore macht...

  • "Bei Vergangenheitsbewältigung unter die Räder gekommen“


    BERLIN, 06.07.07 (rsn) - Marcel Wüst hat seinen Job als Experte der ARD infolge der Dopingkrise verloren. Das Fernsehen verzichtet dieses Jahr ganz auf die Mitarbeit von Ex-Profis, weil die möglicherweise belastet sind. Wüst versteht die Entscheidung "nicht so richtig".


    Herr Wüst, weil ARD und ZDF auf ehemalige Radrennfahrer als Kommentatoren verzichten, gibt es diesmal keinen TV-Experten Marcel Wüst bei der Tour. Verstehen Sie diese Entscheidung, mit der die Anstalten Distanz demonstrieren wollen?


    Wüst: Nicht so richtig. Ist doch irgendwie paradox: Rolf Aldag und Christian Henn sind bei T-Mobile und Gerolsteiner als sportliche Leiter dabei, Erik Zabel als Fahrer und ich sitze zu Hause vor dem Fernseher. Schade dass ich bei dieser Vergangenheitsbewältigung unter die Räder gekommen bin – aber wie sagte schon Ulrich Wickert: „Der ehrliche ist der Dumme…“


    Der Frust sitzt tief?


    Wüst: Es handelt sich um eine unternehmenspolitische Entscheidung der ARD, die ich akzeptiere. Aber akzeptieren heißt noch lange nicht, dass ich die Entscheidung auch gut finde. Es ist richtig, dass das Thema Doping diesmal mehr Raum einnehmen wird und damit weniger Zeit für die Analyse der Renntaktik bleibt. Aber es wird der Mehrwert fehlen, den ich als ehemaliger Radprofi dem Zuschauer gerne geliefert hätte.


    Interessiert nach all den Doping-Geständnissen der sportliche Aspekt überhaupt noch? Andreas Klöden hat gar keine rechte Lust mehr auf die große Schleife.


    Wüst: Das kann ich gut verstehen. Es herrscht der Generalverdacht, gute Leistungen machen verdächtig. Egal, wer die Tour gewinnt, die Leute werden hinterher sagen: der war sowieso gedopt. Davon müssen wir wegkommen. Es gilt die Kontrollverfahren weiter zu verbessern, damit am Ende der Fahrer glaubhaft machen kann: Seht her, ich bin sauber, weil ich alle Kontrollsysteme durchlaufen habe.


    Ist das nicht reines Wunschdenken?


    Wüst: Die Kontrollen sind besser geworden. Die Politik hat sich mit ihren Debatten um ein Anti-Doping-Gesetz aber alles andere als mit Ruhm bekleckert.


    Die Teams sind sich scheinbar im Kampf gegen Doping auch nicht einig, wie der Streit in London zeigte.


    Wüst: Genau dieser Konflikt ist das große Problem des Radsports. Viel schauen nur auf sich und ihren eigenen Vorteil. Es scheint Leute zu geben, die den Ernst der Lagen noch nicht begriffen haben - von denen muss man sich so schnell wie möglich trennen. Es muss eine klare Linie geben, die vom Fahrer über Betreuer und Teammanager bis zu den Veranstaltern und dem Weltverband läuft - mit dem Ziel den Fans, Medien und Sponsoren einen glaubwürdigen Radsport zu präsentieren.


    Sie haben gefordert, die Fernsehanstalten sollten diesmal erst gar nicht von der Tour berichten, um Druck auszuüben.


    Wüst: Das habe ich so nicht gesagt. Ich bin falsch zitiert worden. Wenn die Fernsehanstalten absolute Konsequenz zeigen wollten, dann müssten sie einen kompletten Ausstieg in Erwägung ziehen. Das waren meine Worte. Ich bin der Meinung, dass die Tour auf jeden Fall übertragen werden muss. Würden die Sender jetzt nichts mehr bringen, wäre das das falsche Signal gegenüber den jungen Fahrern, die mit einem engmaschigeren Kontrollnetz groß geworden sind.


    ARD und ZDF haben jetzt aber tatsächlich angedroht, keine Bilder aus Frankreich mehr zu zeigen, sobald das Thema Doping die Rundfahrt wieder überschattet.


    Wüst: Das halte ich nur bei extremen Vorfällen für gerechtfertigt – überspitzt formuliert, wenn ein Tankwagen mit 1000 Liter Blut entdeckt wird. Aber sollte ein einzelner Fahrer ertappt werden, wäre ein Fernsehboykott nicht sinnvoll. Wir wollen doch alle effektivere, schärfere Kontrollen – es wäre nicht der richtige Weg, dann auszusteigen, wenn das Kontrollsystem Wirkung zeigt.


    Haben Sie die Doping-Geständnisse der vergangenen Wochen und Monate überrascht oder gar schockiert?


    Wüst: Weder noch. Ähnliche Dinge haben ja meine Festina-Teamkollegen vor acht, neun Jahren schon zugegeben. Das ehrlichste und offenste Geständnis war für mich das von Jörg Jaksche. Es könnte den Radsport am ehesten weiterbringen, weil Jörg Jaksche auch die Hintermänner anspricht.


    Stichwort Festina-Affäre 1998. Sie waren damals beim Skandal-Team angestellt und behaupten, selber stets sauber gewesen zu sein.


    Wüst: Meine Blutwerte waren immer unauffällig. Ich war Sprinter und habe die meisten meiner Etappensiege bei Rundfahrten zu Beginn eingefahren. Es fällt auch auf, dass ich meine beste Zeit hatte, als die Hämatokritwerte aller Fahrer kontrolliert wurden und damit die Chancengleichheit stieg. Das sind alles Hinweise dafür, dass ich sauber war. Ich kann nur gute Argumente dafür liefern, dass ich sauber war. Beweisen kann ich es sieben Jahre nach Karriereende leider nicht mehr. Das ist das Dilemma.


    Die Leute irritiert diese eigenartige Solidarität unter den Fahrern, die Dopingsündern quasi in Schutz nehmen. Wenn Sie sagen, Sie selber seien immer sauber gewesen, dann müssen Sie ja auf die gedopten Kollegen ziemlich sauer sein?


    Wüst: Ein gewisser Ärger ist unterschwellig schon da. Dafür sage ich mir heute, dass ich bestimmt gesünder bin und älter werde, als die, die während ihrer Karriere gedopt haben...


    Die Fragen stellte Roland Wiedemann


    http://www.radsportnews.com/

  • Tour de France: 20000 Zuschauer bei Eröffnung


    London (dpa) - Mit der Präsentation der 21 teilnehmenden Profiteams ist am Freitagabend in London die diesjährige Tour de France eröffnet worden. Auf dem Trafalgar Square stellten sich alle 189 Fahrer den rund 20.000 Zuschauern vor. Anschließend fuhren sie in einer Parade die Prachtstraße Whitehall entlang und passierten dabei auch die Downing Street, den Regierungssitz von Premierminister Gordon Brown.


    An diesem Samstag startet das wichtigste Radrennen der Welt in der britischen Hauptstadt mit einem 7,9 Kilometer langen Prolog. Dazu werden bis zu zwei Millionen Zuschauer am Streckenrand erwartet. Die erste Etappe führt am Sonntag von London nach Canterbury, ehe der Tross am Montag erstmals französischen Boden erreicht.

  • ARD fängt heute an:


    Prolog
    Sportschau live 16.00 - 19.44 Uhr





    Viele Fahrer hoffen auf den Prolog-Sieg
    Der neue Gelbe


    Wenn am späten Samstagnachmittag Oscar Pereiro als letzter Starter die Ziellinie des Prologs im Herzen von Englands Metropole überquert, dann wird es wieder einen (neuen) Träger des Maillot Jaune geben.


    Das ganze Vereinigte Königreich hofft, einen der Ihren feiern zu können. Nur zu gerne würde der Officer of the British Empire, Bradley Wiggins, diese Hoffnung erfüllen und das Erbe von Chris Boardman antreten. Dass er dazu in der Lage ist, zeigte sein Sieg beim Prolog der Tour-Generalprobe Dauphiné Libéré. Diesen Sieg bei seinem Heimspiel zu wiederholen, wird für den gebürtigen Londoner aber schwer. Zu groß ist die Konkurrenz. Da wäre zum Beispiel Zeitfahrweltmeister Fabian Cancellara, der bei seinem Heimrennen in der Schweiz aufhorchen ließ: Acht Sekunden Vorsprung fuhr er auf den vier Prolog-Kilometern der Tour de Suisse heraus – eine Welt, wo doch sonst Zehntelsekunden entscheiden. Und auch beim Tour-Prolog hat er nun ein ganz heißes Eisen im Feuer. Die Strecke scheint wie auf ihn zugeschnitten: breite Straßen, keine Kurven, die große Probleme bereiten sollten, alles in allem ein schneller Kurs. Da wird keine Zeit bleiben, die tolle Kulisse zu genießen.


    Zwei Fahrer mit Heimvorteil


    Großbritannien hat noch ein zweites Ass im Ärmel: der wiedergeborene David Millar. Genauso wie Wiggins lebt der Schotte seit über einem Jahr nur für diese acht Kilometer. Den Traum von Gelb auf der ersten Etappe verfolgen aber nicht nur Weltmeister und Insulaner. Weitere Anwärter auf den Sieg oder einen Platz auf dem Podium sind neben dem letztjährigen Überraschungssieger Thor Hushovd und Sprintstar Tom Boonen die Klassementfavoriten Alexandre Vinokourov, Andreas Klöden, Paolo Savoldelli und Andrey Kashechkin von Astana, Levi Leipheimer, George Hincapie und Yaroslav Popovych von Discovery Channel, oder auch Alejandro Valverde und seine Caisse d’Epargne-Kollegen Vladimir Karpets und Ivan Gutiérrez. Nicht zu vergessen zeitfahrstarke Fahrer wie der Rabobankler Dennis Menchov, Frankreichs Tourhoffnung Christophe Moreau von Ag2r oder auch ein Rik Verbrugge vom belgischen Predictor-Lotto-Team.


    Mit dem Nummer-Eins-Favoriten Cancellara schickt CSC den Prologsieger von 2005, David Zabriskie, und Ausreißerkönig Jens Voigt als weitere heiße Kandidaten auf die mit Sehenswürdigkeiten (Big Ben, Buckingham Palace, Hyde Park, St.James Park) gespickte acht Kilometer lange Strecke durch die Schaltzentrale der britischen Staatsmacht.


    Und die Deutschen?


    Aus deutscher Sicht wird es interessant sein, wie sich die T-Mobiler um Ex-Weltmeister Michael Rogers, Bert Grabsch und Linus Gerdemann in diesem an Favoriten reichen Feld schlagen werden. Dieselbe Frage wirft sich auch bei den deutschen Gerolsteiner-Helden Stefan Schumacher, Markus Fothen und Fabian Wegmann auf.



    www.sportschau.de

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

  • Schade,startet heute wirklich die Tour de Farce.Schade.Aber in der heutigen RP habe ich gelesen,dass man eventuell die Rad WM in Stuttgart absagen will.Das wäre mal ein wirklich richtiger Schritt.Man sieht ja,dass manche kein Interesse haben die Dopingvergehen wirklich zu bekämpfen.

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    2014/2015 Ziel Aufstieg

  • In diesem Thread könnte man sich vielleicht jetzt fortan auch auf das sportliche konzentrieren. :LEV19

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

  • Zitat

    Original von BigB
    Die Dopingsdiskussionen scheinen auch in keinem Land größer zu sein als hier. In den anderen Ländern steht weiterhin der Sport im Vordergrund.


    Dann wandere doch aus und feier dort die Leute,die durch Betrug gewinnen.

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  • Will Klöden den Prolog gewinnen??
    Bisher hält er sich auf Platz 1.

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

  • Zitat

    Originally posted by BigB
    Die Dopingsdiskussionen scheinen auch in keinem Land größer zu sein als hier. In den anderen Ländern steht weiterhin der Sport im Vordergrund.


    Ob man Betrug am Zuschauer und Betrug an sich selber noch als "Sport" bezeichnen kann, ist allerdings fraglich. Ich finde damit tut man den echten Sportlern Unrecht.

  • Kim Kirchen 53. mit 48 Sekunden Rückstand, Frank Schleck 95. mit 57 Sekunden Rückstand - aus luxemburger Sicht kein überragendes Ergebnis beim Prolog heute.
    Bin aber dennoch sehr gespannt auf die kommenden drei Wochen, mal schauen was die beiden da reißen werden...

    (Es galt) "als Kapitalverbrechen, von oben auf ihn herabzusehen, [...] oder in seiner Gegenwart aus irgendeinem Grund das Wort 'Ziege' auszusprechen." (Suetonius über Caligula)

  • Also Etappensieger möcht ich da dieses Jahr nicht sein. Jeder der auf dieser Tour mal ne Etappe gewinnt, wird wohl kaum mit Glückwünschen überhäuft werden.
    Stattdessen wirds wohl eher ein Spiesrutenlauf mit unangenehmen Fragen von den Jurnalisten.


    Zu bedauern sind die Fahrer, die tatsächlich fair fahren, ohne Hilfsmittel. Aber die gewinnen wohl letztendlich auch keine Etappe.

    Stromberg: " Von Frauen hab ich erstmal genug. Gibt ja auch noch andere Leute."

  • Zitat

    Original von jasonvoorhees
    Also Etappensieger möcht ich da dieses Jahr nicht sein. Jeder der auf dieser Tour mal ne Etappe gewinnt, wird wohl kaum mit Glückwünschen überhäuft werden.
    Stattdessen wirds wohl eher ein Spiesrutenlauf mit unangenehmen Fragen von den Jurnalisten.


    Das glaube ich nicht. Wie schon oben erwähnt, sind es fast ausschließlich die deutschen Journalisten, die die unbequemen Fragen stellen. In Frankreich sieht das dann eher aus wie in Italien, die den Giro auch gefeiert haben wie sonstwas.





    Starke Leistung von Klöden. Hätte nicht gedacht, dass der direkt schon so Gas gibt. Aber am Cancellara kommt im Zeitfahren derzeit niemand vorbei.