Radsport-Thread

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Original von Erik M.
Ich finde, die sind bessere Werbung als ein Jan Ullrich oder Lance Armstrong, wo jeder weiß, dass sie gedopt haben, es aber nicht zugegeben haben.

Soweit ich weiß, macht Jan Ullrich auch keine Werbung mehr oder fährt irgendwo aktiv mit. Bei Lance Armstrong sieht es ähnlich aus.

Klar, theoretisch ist das auch so, aber für jeden Sponsor doch eine heikle Geschichte. Aber David Millar oder Danilo Hondo fahren ja auch wieder.

Nach dem aktuellen Stand der Dinge, gibt es nächste Saison mit Milram aber leider auch nur noch ein (halb-)deutsches Team.

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Original von Haggui92
Mal zum aktuellen Rennverlauf was: Voeckler ist wieder in der Ausreißergruppe, damit wird er wieder viele Bergpunkte sammeln und ich denke auch, dass er so das Bergtrikot eine ganze Weile tragen wird.

Ja, schade eigentlich, dass die Ausreißergruppe mit Wegmann und Voigt nicht weggelassen wurde. Aber aus der Sicht von Bouyges Telecom verständlich.

Sprintankunft:

1. Thor Hushovd
2. Kim Kirchen
3. Gerald Ciolek
4. Robert Hunter
5. Erik Zabel

Das ist die Wachablösung. Zabel bestreitet seine letzte Tour, Ciolek seine erste. Wir haben wieder einen richtig starken deutschen Sprinter.

Starkes Ergebnis auch von Kirchen.

Mauricio Soler ist heute als letzter und mit über 7 Minuten Rückstand ins Ziel gekommen. Der wird wohl nicht mehr lange dabei sein, die Verletzungen nach seinem Sturz gestern wohl zu schlimm.

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Original von RealPy
Was haltet ihr von Haussler? In 1-2 Jahren realistische Chancen bei den Sprints vorne mit dabei zu sein?

Schwer einzuschätzen. Es war ja bisher noch nicht viel von ihm irgendwo zu sehen.

Laut Radsport-Manager ist er aber ein Guter.

Der Franzose Dumoulin gewinnt die 3. Etappe und sein Landsmann Feillu übernimmt das Gelbe Trikot. Sehr ungewöhnlicher Etappenverlauf, da die Ausreißergruppe nicht mehr eingefangen werden konnte.

Immerhin ist Valverde das Gelbe Trikot los und Erik Zabel musste sich beim Sprint des Hauptfeldes nur Robbie McEwen geschlagen geben.

Morgen steht das erste Zeitfahren an. Da führt wohl kein Weg an Fabian Cancellara vorbei.

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Original von bulleroth
Stefan Schumacher darf sich's Gelbe überstreifen - wo nimmt der auf einmal die Kraft her?

Der war schon immer ein guter Zeitfahrer und heute das war genau seine Strecke. Ich halte es für ziemlich unwahrscheinlich, dass ein Gerolsteiner-Fahrer dopt.

Auf jeden Fall Glückwunsch zum Etappensieg und dem Gelben Trikot! Hilft hoffentlich auch bei der Suche nach einem neuen Sponsor.

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Original von Lev-o4
Für mich ist die Behandlung eines Jörg Jaksche und der Umgang mit dem Thema zu seiner Person der eindeutigste Beweis, dass diese "Sportart" nie suaber sein wird.

So wie Jörg Jaksche seine Story überall verkauft hat, muss er sich nicht wundern. Er musste ja nicht von einer Zeitung zur nächsten gehen, die Aussagen bei der Staatsanwaltschaft und der UCI hätten gereicht.

Die Rettung ganz nah

Stefan Schumachers Fahrt ins Gelbe Trikot ist der größte Erfolg in der Geschichte des Teams Gerolsteiner. Der Triumph kommt zur rechten Zeit. Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Siegers lässt Teamchef Holczer nicht zu.

Als es fest stand, ballten die kräftigen Männer die Fäuste. „Ja“, drückten sie kurz hervor und klatschten sich ab. Die Mechaniker des Teams Gerolsteiner waren die ersten, die den Sieg von Stefan Schumacher im Einzelzeitfahren von Cholet feierten. Erst dann kletterte auch der Radprofi selbst aus dem Bus, um sich auf den Weg zur Siegerehrung zu machen, wo er nicht nur als Etappensieger geehrt wurde, sondern sich auch noch das Gelbe Trikot überstreifen durfte. „Diese Prozedur habe ich schon tausend Mal im Fernsehen gesehen und jetzt als Protagonist selbst dabei zu sein, ist unbeschreiblich“, sagte Schumacher.

Der richtige Zeitpunkt

Wie jeder Berufsradfahrer hat auch der 26-Jährige aus Nürtingen davon geträumt, einmal irgendwo in Frankreich mit ausgestreckten Armen in dieser aufgeklappten Muschel zu stehen, in der sie bei der Tour die Gewinner ehren. Nun also war es soweit. Doch dieser Sieg war schon wenige Minuten später nicht mehr nur ein persönlicher Triumph. Unmittelbar nach der Siegerehrung ging es schon um mehr: um die Rettung der Gerolsteiner-Mannschaft, wenn nicht sogar des deutschen Radsports insgesamt.

Schumachers schnelle Fahrt ins Gelbe Trikot ist der größte Erfolg in der Geschichte des Teams Gerolsteiner. Im Jahr 2005 hatte der Österreicher Georg Totschnig in Ax 3 Domaines schon einmal eine Etappe gewonnen für die Mannschaft von Hans-Michael Holczer. Aber diesmal stellen sie auch den Gesamtführenden der wichtigsten Radrundfahrt der Welt. Und dieses Ereignis kommt nun wirklich zum denkbar besten Zeitpunkt. Holczer vergaß denn auch in keinem seiner Interviews – egal ob auf Französisch, Englisch oder Deutsch zu erwähnen, wie wichtig dieser Erfolg für seine bislang erfolglose Sponsorensuche sei. Plötzlich scheint die Rettung ganz nah. „Das Trikot geht um die Welt“, sagte Holczer. „Das zeigt welche Reichweite, welche Ausstrahlungskraft der Radsport hat.“ Der Schwabe verriet auch gleich, dass es schon neue Interessenten gebe. „Man hat sich erkundigt, zu welchen Konditionen man hier einsteigen kann.“

Große Dummheit

Zu welchen Bedingungen Holczer nun möglicherweise doch im Geschäft bleibt mit seiner Radsportgruppe, wird auch davon abhängen, wie Schumachers Sieg in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Dass es in diesen Zeiten nicht nur ein Traum ist, im Radsport ein Sieger zu sein, erfuhr Schumacher schon bald nach seiner Siegesfahrt. Er musste sich in Cholet unangenehme Fragen stellen lassen. Zum Beispiel zu seiner Unfallfahrt kurz nach der WM in Stuttgart im vergangenen Jahr. Nach einem Diskobesuch hatte Schumacher sein Auto mit 0,6 Promille in einen Gartenzaun gelenkt. Bei der anschließenden Polizeikontrolle waren auch Spuren von Amphetaminen im Blut nachgewiesen worden. „Ich habe keine Drogen genommen“, beteuerte Schumacher nun erneut. Die Fahrt unter Alkoholeinfluss sei eine große Dummheit gewesen.

Vor den Titelkämpfen in Stuttgart, die er als Dritter beendete, waren bei Schumacher zudem einige Blutwerte auffällig gewesen. Eine Durchfallerkrankung wurde damals als Grund für den erhöhten Hämatokritwert angeführt. Experten wie der Nürnberger EPO-Forscher Fritz Sörgel hatten diese Begründung später angezweifelt. Der Radprofi legte später jedoch zwei Expertisen vor, die diese Darstellung bestätigten. „Wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass das eine nicht manipuliert war, und wenn die Sache mit der Polizeikontrolle nicht geklärt wäre, dann wäre er heute nicht hier“, nahm Holczer Schumacher in Schutz.

Wider die Zweifler

Der Gerolsteiner Chef hatte Schumacher nach der nächtlichen Unfallfahrt mit einer Geldstrafe „in nicht unerheblicher Höhe“ belegt. Schumacher hatte sich damals lange gesträubt zu zahlen und durfte deshalb zunächst keine Rennen mehr bestreiten. „Jetzt kann er froh sein, dass wir das damals so geklärt haben.“ Auch innerhalb der Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport MPCC sei die Causa Schumacher zwei Mal diskutiert worden, berichtete Holczer. Schumachers Start bei dieser Tour de France ist auch von den zwölf dort zusammengeschlossenen Teams, die für eine Erneuerung ihrer Branche kämpfen, nie kritisiert worden. Alle Zweifel ausgeräumt. Dieses Signal wollte Holczer von Cholet aus senden. Er rechne mit einer normalen Reaktion in Deutschland, erklärte er. Der Held in Gelb soll entsprechend gewürdigt werden. „Alles andere wäre nur ein Zeichen, das man sich mit der Normalisierung im Radsport nicht abfinden möchte.“

http://tour.ard.de/tdf/aktuell…r_schumacher_20080708.htm