Radsport-Thread

  • Zitat

    Original von Ziegenhasser
    warum regt sich beim Schwimmen,der Leichtathletik etc niemand auf, aber bei der Tour kann man dann den gesamten Sport verantwortlich machen...


    da reg ich mich genauso drüber auf. Das wird bei Olympia genauso Dopingerwischte hageln wie bei der Tour.

  • Zitat

    Original von Erik M.


    da reg ich mich genauso drüber auf. Das wird bei Olympia genauso Dopingerwischte hageln wie bei der Tour.


    da gibt es aber nicht diesen enormen Generalverdacht wie bei der Tour...und öffentlich gemacht werden diese Dopingfälle auch nicht in einem Maße wie Doping im Radsport. Hab noch keinen russischen Gewichtheber (als Beispiel) auf Seite 1 aller Zeitungen gesehen, Piepoli und co findet man da aber überall.


    Ich will das übringens nicht schön reden...

  • Um mal wieder zum Sportlichen zu kommen:


    So spannend wie heute fand ich es schon lange nicht mehr, CSC mit einem starken Team lieferte ein grandioses Rennen ab. Durch Attacken Evans geschwächt und ihn nachfahren lassen und danach das Tempo hochgehalten.
    Berni Kohl war heute auch richtig stark, das Bergtrikot dürfte ihm nicht mehr zu nehmen sein, wenn er weiter so gut fährt.

  • Zitat

    Original von Haggui92
    Um mal wieder zum Sportlichen zu kommen:


    So spannend wie heute fand ich es schon lange nicht mehr, CSC mit einem starken Team lieferte ein grandioses Rennen ab. Durch Attacken Evans geschwächt und ihn nachfahren lassen und danach das Tempo hochgehalten.
    Berni Kohl war heute auch richtig stark, das Bergtrikot dürfte ihm nicht mehr zu nehmen sein, wenn er weiter so gut fährt.


    :D :D :D

  • Mit allen Mitteln


    Das Mittel heiligt den Zweck


    VON STEPHAN KLEMM, 20.07.08, 22:04h


    Die Tour de France ist bisher ein großer Erfolg- für die Anti-Doping-Forscher. Stillschweigend hatten sie vor der Tour ein Verfahren entwickelt, um die Epo-Weiterentwicklung Cera nachweisen zu können.


    Begonnen hat die große Enttarnung bei dieser Tour de France mit einer konzertierten Schweige-Aktion einiger Anti-Doping-Forscher, die ihr Wissen einfach konsequent für sich behalten haben. Niemand konnte also ahnen, was die Wissenschaftler alles über die Besonderheiten der Epo-Weiterentwicklung „Cera“ wussten; und niemand hätte vermutet, dass sie dieses Mittel in Dopingkontrollen problemlos nachweisen können. Die Folge: Plötzlich gibt es einen positiven Dopingfall nach dem anderen. „Dieser Einstellungswandel bei den Anti-Doping-Einheiten ist ein großer Fortschritt“, findet Hans-Michael Holczer, der Manager der Gerolsteiner-Mannschaft. Zuletzt hatten die Doping-Jäger stets mit Stolz verkündet, dass sie nach Abschluss ihrer Forschungen und nach der Genehmigung ihrer Verfahren in der Lage sind, gewisse Substanzen zu entdecken - und erst danach haben sie ihre neuen Methoden angewendet. Die entsprechenden chemischen Helfer wurden deshalb entweder gar nicht mehr, nur noch sehr vorsichtig dosiert oder von Dummköpfen eingesetzt. Das Peloton war ja gewarnt.


    Manuel Beltran, Moises DueÜnas Nevado und Riccardo Ricco hatte diesmal niemand gewarnt. Das Trio wurde positiv auf „Cera“ getestet, weil es ganz offensichtlich ihren falsch informierten medizinischen Beratern vertraut hat. „Cera“ besitzt die Eigenschaft, die Produktion roter Blutkörperchen zu stimulieren, ein idealer Effekt für Radsportler; denn eine die Ausdauer verbessernde Wirkung tritt schon bei geringer Dosierung ein - den Rest erledigt das Medikament dann von ganz alleine. Allerdings sind die in dieser Substanz befindlichen Proteine länger nachweisbar als bisherige Epo-Varianten. Das haben die Benutzer aus dem Radsport nicht gewusst. Hinzu kommen verfeinerte Testmethoden des für die Tour-Dopingproben akkreditierten Kontroll-Labors in Châtenay-Malabry bei Paris - und schon gelingt die Überführung. „Das Mittel bleibt länger im Körper aktiv, was eigentlich gegen eine Dopinganwendung spricht, weil es dadurch länger nachweisbar ist“, bestätigt Claudia Schmitt, die Pressesprecherin des Pharmakonzerns Hoffmann-La Roche, der „Cera“ entwickelt hat.


    Die französische Tageszeitung „Le Monde“ berichtet nun, dass „Cera“ schon 2004 den Weg ins Fahrerfeld gefunden haben soll. Damals befand sich das Mittel gerade in der medizinischen Erprobungsphase. Die Profis sind demnach freiwillig mit der intravenösen Einnahme dieser Substanz ein hohes Risiko eingegangen - denn zu diesem Zeitpunkt konnte ja niemand ahnen, was sie in den Körpern von Hochleistungssportlern so anstellt. Im Juli 2007 wurde „Cera“ schließlich zugelassen - und zwar als Arznei für Menschen mit Blutarmut, die häufig im Zusammenhang mit Krebs- und Nierenerkrankungen auftritt. Seit Oktober 2007 ist es auf dem Markt.


    Insofern sei es nicht vorstellbar, „dass ein Fahrer alleine darauf kommt, so etwas zu nehmen. Das müssen ihnen Leute aus dem Umfeld gesteckt haben - also Mediziner, Trainer oder persönliche Betreuer“, glaubt Gerry van Gerwen, der Chef des Milram-Teams.


    Holczer wiederum verweist auf den Effekt des „Cera“-Coups. Er sagt: „Ich denke, es wird hier einige Fahrer im Feld geben, die können wegen der Angst vor Enttarnung nicht mehr essen, schlafen und nachdenken.“ Seine Quellen sprechen von bis zu 30 weiteren „Cera“-Enthüllungen bei dieser Tour.


    http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1214566325355

  • Stage 16 - Tuesday, July 22: Cuneo - Jausiers, 157km


    1 Cyril Dessel (Fra) AG2R La Mondiale 4.31.27 (34.70 km/h)
    2 Sandy Casar (Fra) Française des Jeux
    3 David Arroyo Duran (Spa) Caisse d'Epargne
    4 Yaroslav Popovych (Ukr) Silence - Lotto 0.03
    5 George Hincapie (USA) Team Columbia 0.24
    6 Nicolas Portal (Fra) Caisse d'Epargne
    7 Tadej Valjavec (Slo) AG2R La Mondiale
    8 Stefan Schumacher (Ger) Gerolsteiner 1.03
    9 Andy Schleck (Lux) Team CSC - Saxo Bank 1.28
    10 Bernhard Kohl (Aut) Gerolsteiner
    11 Cadel Evans (Aus) Silence - Lotto
    12 Frank Schleck (Lux) Team CSC - Saxo Bank
    13 Alejandro Valverde Belmonte (Spa) Caisse d'Epargne
    14 Damiano Cunego (Ita) Lampre
    15 Carlos Sastre Candil (Spa) Team CSC - Saxo Bank
    16 Johann Tschopp (Swi) Bouygues Telecom
    17 Samuel Sanchez Gonzalez (Spa) Euskaltel - Euskadi 1.32
    18 Kanstantsin Siutsou (Blr) Team Columbia
    19 Kim Kirchen (Lux) Team Columbia 2.03
    20 Sylvester Szmyd (Pol) Lampre
    21 Denis Menchov (Rus) Rabobank
    22 Christian Knees (Ger) Team Milram 2.36
    23 Rémi Pauriol (Fra) Crédit Agricole
    24 Jens Voigt (Ger) Team CSC - Saxo Bank 3.21
    25 Roman Kreuziger (Cze) Liquigas 4.04
    26 Christian Vande Velde (USA) Team Garmin-Chipotle p/b H30


    General classification after stage 16

    1 Frank Schleck (Lux) Team CSC - Saxo Bank 68.30.16
    2 Bernhard Kohl (Aut) Gerolsteiner 0.07
    3 Cadel Evans (Aus) Silence - Lotto 0.08
    4 Carlos Sastre Candil (Spa) Team CSC - Saxo Bank 0.49
    5 Denis Menchov (Rus) Rabobank 1.13
    6 Christian Vande Velde (USA) Team Garmin-Chipotle p/b H30 3.15
    7 Kim Kirchen (Lux) Team Columbia 3.23
    8 Alejandro Valverde Belmonte (Spa) Caisse d'Epargne 4.11
    9 Samuel Sanchez Gonzalez (Spa) Euskaltel - Euskadi 4.38
    10 Tadej Valjavec (Slo) AG2R La Mondiale 5.23


    Schumi hat's leider nicht ganz geschafft. Etwa 2km vor der Bergwertung (mit etwa 2800m dem "Dach der Tour") wurde er von den Verfolgern um Popovych, Dessel, Casar geschluckt und konnte die dann Gruppe nicht mehr halten. (Er war vom ersten Berg weg alleine unterwegs!)


    Frank Schleck konnte auf Dennis Menchov einige Sekunden herausholen, Bernhard Kohl blieb jedoch dran. Evans hatte kurzzeitig etwas Abstand, konnte sich jedoch wieder an die Spitzengruppe zurückkämpfen.


    Edit: Leider haben Vande Velde und Kreuziger der Tempoarbeit von CSC am Anstieg nicht folgen können.

  • Morgen wird es richtig interessant. Galibier und dann Ankunft in Alpe d'Huez. Ein Traum!


    Ich denke Schleck wird sein Trikot behalten und hoffentlich noch etwas Vorsprung auf Evans herausfahren, der ja im Zeitfahren definitiv Vorteile hat.


    Es gibt dieses Jahr keinen überragenden Fahrer und das ist ein gutes Zeichen. Alle haben bisher Schwächen gezeigt, keiner leistet übermenschliches. Das könnte wirklich die sauberste Tour seit langem sein.

  • BigB Ich bin da nicht so leichtgläubig. Lies' mal nochmal die Meldung die Grimaudino gepostet hat. Cera wurde bereits vor drei Jahren eingesetzt, als es noch keine Freigabe vom Pharmaunternehmen hatte?


    Keiner weiß welche unbekannten/unauffindbaren Mitteln die jetzt testen. So lange die nicht nachgewiesen werden können, gelten die Fahrer natürlich alle als "unschuldig".


    Und mMn. werfen schon einige Leistungen gewisse Fragen auf:U.a. dass ein Fränk Schleck, als früherer Klassikerspezialist im Hochgebirge derart dominiert. :LEV9 Er hat mMn noch keine Schwäche gezeigt


    Oder dass ein Jens Voigt den Tourmalet - wo sich noch vor wenigen Jahren Ulle und der Armstrong-Alien duelliert hatten - raufstürmt dass ein Bergfahrer nach dem anderen abreißen lassen muss? :LEV9


    Man kann sich am der schönen, offenen Tour erfreuen, aber zu glauben dass die Tour ariel-rein ist ist mE. genauso wie zu glauben, jeder der 150 restlichen Fahrer ist gedopt.


    Dass diese Tour möglicherweise sauberer als vorherige ist, glaube ich gerne, schließlich ist ja die UCI nicht (mehr) verantwortlich ... :LEV8

  • Zitat

    Original von bulleroth
    Dass diese Tour möglicherweise sauberer als vorherige ist, glaube ich gerne, schließlich ist ja die UCI nicht (mehr) verantwortlich ... :LEV8


    Siehste, da sind wir uns ja einig.



    Und was die neuen Methoden angeht, habe ich doch so meine Zweifel. Denn die Fahrer, die bei dieser Tour wirklich auffällig gefahren sind (Ricco, Piepoli) sind bereits aufgeflogen.


    Und Fränk Schleck ist auch früher schon starke Rundfahrten gefahren (2005 war er 4. der Tour de Suisse).


    Zitat

    Oder dass ein Jens Voigt den Tourmalet - wo sich noch vor wenigen Jahren Ulle und der Armstrong-Alien duelliert hatten - raufstürmt dass ein Bergfahrer nach dem anderen abreißen lassen muss?


    Dieser Jens Voigt ist auf besagter Etappe mit 14 Minuten Rückstand ins Ziel gekommen. Er hat sich für sein Team aufgeopfert und musste dann abreißen lassen. So wie immer.

  • Fahrer in der EPO-Falle


    Ein heimlich in das EPO-Präparat "CERA" geschleustes Molekül ist den bei dieser Tour positiv getesteten Radprofis offenbar zum Verhängnis geworden. Das bestätigte die Welt-Anti-Dopingagentur WADA.


    Dem bei der Tour de France positiv auf Epo getesteten Radprofi Riccardo Ricco ist offenbar ein geheimes Molekül zum Verhängnis geworden. Nach einer Absprache zwischen der Welt-Anti-Dopingagentur WADA und dem Schweizer Pharma-Konzern Roche wurde in der dritten Generation des Blut-Dopingmittels Erythropoietin (EPO) dieses Molekül eingebaut, das bei Dopingkontrollen entdeckt werden kann.


    Das teilte WADA-Chef John Fahey in Australien mit. Die Sportler sind offenbar bislang davon ausgegangen, dass das Epo-Präparat"CERA" bei den Tests noch nicht nachweisbar ist. Bei der Tour sind bislang drei Fahrer - neben Ricco noch die Spanier Manuel Beltan und Moises Duenas Nevado - bei Kontrollen aufgeflogen. Zudem steht noch die Analyse der Blutwerte von Riccos Teamkollegen Leonardo Piepoli aus. Der Bergspezialist hat in einer spanischen Zeitung bereits Doping eingeräumt und ist von seinem Team Saunier Duval-Scott entlassen worden.


    Laut Fahey sind derartige Kooperationen mit Pharma-Konzernen die Zukunft des Anti-Doping-Kampfes. So geht der Australier mit Blick auf Olympia in Peking von den saubersten Spielen überhaupt aus, da die Sportler im Unklaren über die Effizienz der Dopingtests seien. "Ich kann die Garantie geben, dass es eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit als jemals zuvor gibt, dass ein Betrüger auch geschnappt wird", ergänzte Fahey.


    http://tour.ard.de/tdf/aktuell…epo_molekuel_20080723.htm



    --------------------------


    Das ist mal eine sehr geile Sache. Wenn die Pharma-Konzerne in Zukunft auch so kooperieren, haben die Doper ein echtes Problem.

  • Stage 17 - Wednesday, July 23: Embrun - L'Alpe d'Huez, 210.5km


    Provisional results
    1 Carlos Sastre (Spa) CSC-Saxo Bank 6.07.58 (34.32 km/h)
    2 Samuel Sánchez (Spa) Euskaltel-Euskadi 2.03
    3 Andy Schleck (Lux) CSC-Saxo Bank
    4 Alejandro Valverde (Spa) Caisse d'Epargne 2.13
    5 Fränk Schleck (Lux) CSC-Saxo Bank
    6 Vladimir Efimkin (Rus) AG2R La Mondiale
    7 Cadel Evans (Aus) Silence-Lotto
    8 Denis Menchov (Rus) Rabobank
    9 Christian Vande Velde (USA) Garmin Chipotle - H30
    10 Bernhard Kohl (Aut) Gerolsteiner


    General classification after stage 16

    1 Carlos Sastre (Spa) CSC-Saxo Bank
    2 Fränk Schleck (Lux) CSC-Saxo Bank 1.24
    3 Bernhard Kohl (Aut) Gerolsteiner 1.33
    4 Cadel Evans (Aus) Silence-Lotto 1.34
    5 Denis Menchov (Rus) Rabobank 2.39




    Bärenstark Carlos Sastre. Ich fand auch Menchov stark der sich nach leichten Problemen wieder in die Spitzengruppe rangefahren hat (allerdings auch begünstigt durch Taktierereien der anderen Protagonisten).


    Kohl hat sein Bergtrikot sicher. Wird aber wohl beim Zeitfahren vom Podium noch von Evans und vielleicht Menchov verdrängt. Fränk hat heute möglicherweise etwas Kraft sparen können.


    Ob Evans insgesamt mehr wie 1.34 gutmachen kann? Auf dem ersten Zeitfahren hatte Evans etwa 1.20 auf Sastre gutmachen können. Allerdings waren da noch keine 2.5 Wochen Tour in den Beinen...


    Letzter Edit: Evans hat im ersten Zeitfahren etwa 1 Minute Vorsprung auf F.Schleck. Menchov wiederum hatte nur ~7 Sek. auf Evans. Wenn beide einen super Tag erwischen, wird Evans Toursieger, Mentchov fährt noch aufs Podium.