Radsport-Thread

  • Zitat

    Original von Erik M.


    Aber genau das ist doch eines der Hauptprobleme dieser Sportart. Wenn der Verband nicht gegen Doping kämpft, warum sollten die Fahrer es dann nicht weiter so handhaben wie bisher? Der ehrliche ist m.E. nach wie vor der Dumme und das darf nicht sein.


    Tja, wer schlägt schon gerne die Hand ab die einen füttert? Das traurige ist halt das diese Mittel sowas von "gut" sind das man ohne diese Mittel 0 Chancen hat. Wenn selbst Hobbysporter dadurch an einem Berg der ca. 2 KM lang ist und bei dem 100 Höhenmeter zu überwinden sind ca. 30 Sekunden rausholt und das ohne auch nur ein ähnliches Training des letzten Jahres gemacht zu haben sagt das einfach alles aus.

    In den Tiefen des schönen Rheinlands erhellt ein Kreuz die dunkle Nacht und darunter liegt ein Städtchen, dass durch Fußball Furore macht...

  • Zitat

    Original von Supras-Christoph


    Tja, wer schlägt schon gerne die Hand ab die einen füttert? Das traurige ist halt das diese Mittel sowas von "gut" sind das man ohne diese Mittel 0 Chancen hat. Wenn selbst Hobbysporter dadurch an einem Berg der ca. 2 KM lang ist und bei dem 100 Höhenmeter zu überwinden sind ca. 30 Sekunden rausholt und das ohne auch nur ein ähnliches Training des letzten Jahres gemacht zu haben sagt das einfach alles aus.


    sehe ich genauso. ihr dürft nicht vergessen das die Fahrer quasi ihr Leben für den Sport opfern und es teilweise immernoch um Millionen geht.


    Ein talentierter Fahrer soll auf Ruhm und Millionengehälter verzichten und alles an einen minderguten "Doper" abtreten nur um der Sauberkeit des Sportes Willen?
    Die Dopinglobby ist groß, Verbände arbeiten für die Vertuschung und die neusten Mittel werden erst in Jahren nachweisbar.


    Dazu die Tatsache das im Prinzip jeder Topfahrer mit Dopingvorwürfen konfrontiert war, die meisten eindeutig überführt wurden.


    P.S. 30% aller Hobbykraftsportler nehmen Steroide...und die bekommen keinen Cent dafür.

  • Zitat

    Original von SVB-Denz
    sehe ich genauso. ihr dürft nicht vergessen das die Fahrer quasi ihr Leben für den Sport opfern und es teilweise immernoch um Millionen geht.


    Ein talentierter Fahrer soll auf Ruhm und Millionengehälter verzichten und alles an einen minderguten "Doper" abtreten nur um der Sauberkeit des Sportes Willen?


    Mit dem Argument können wir ja auch alle fröhlich Steuern hinterziehen und dergleichen mehr, damit wir gegenüber anderen nicht benachteiligt sind.


    Ergo: ja, der talentierte Fahrer soll das tun. Und der Weltverband soll alles dafür tun, dass die gedopten keine Chance haben und nicht solche Lächerlichkeiten veranstalten wie mit Armstrong und Astana. Das kann so nichts werden und es ist auch nicht gewollt. Und solange wird es keinen sauberen Radsport geben, so lange schaue ich mir das auch nicht an. Und konsequenterweise sollten das Sponsoren etc. genauso handhaben. Nur so kann man die Leute packen.

  • Zitat

    Original von Erik M.
    ...so lange schaue ich mir das auch nicht an...


    Schreib hier mal bitte alle Sportarten auf, die du dir nicht anschaust. Konsequenterweise dürfte zum Beispiel Fußball in dieser Liste nicht fehlen.

  • Radsport
    Reiten
    Schwimmen
    Leichtathletik


    was Fußball angeht: nein, eben nicht. Ich schließe nicht aus, dass es Doping im Fußball gibt. Aber nicht in diesem Ausmaße wie im Radsport und schon gar nicht derart geduldet. Der Vergleich hinkt ohne Ende.

  • Zitat

    Original von Erik M.


    Mit dem Argument können wir ja auch alle fröhlich Steuern hinterziehen und dergleichen mehr, damit wir gegenüber anderen nicht benachteiligt sind.


    Ich behaupte mal das Steuerhinterziehung wesentlich leichter nachvollziehbar ist als Doping. Ausserdem stehen darauf nicht unerhebliche Haftstrafen...ein Doper ist nach 1-2 Jahren wieder reingewaschen (inklusive herzerweichendem geständniss).


    Aber auch im Fall steuerhinterziehung gabs ja schon etliche prominente Fälle wo es um Millionen ging...


    Ich denke auch der Fußball wird nicht so strak betroffen sein: Hier gibt es vergleichsweise wenige Saisonspiele und man muss wahrlich kein Koniditionswunder sein um Bundesliga spielen zu können...

  • Zitat

    Original von Erik M.
    Radsport
    Reiten
    Schwimmen
    Leichtathletik


    was Fußball angeht: nein, eben nicht. Ich schließe nicht aus, dass es Doping im Fußball gibt. Aber nicht in diesem Ausmaße wie im Radsport und schon gar nicht derart geduldet. Der Vergleich hinkt ohne Ende.


    Der Vergleich hinkt nur insofern, als das in den oben genannten Sportarten deutlich krasser gegen Doping vorgegangen wird als im Fußball. Die Dopingkontrollen im Fußball sind dagegen ein Witz. Aber es ist nun mal Sportart Nummer eins, da will man auch keine Skandale haben.


    Du musst nur bedenken, dass nach einem Fußballspiel jeweils 2 Leute der Mannschaften kontrolliert werden. Das sind pro Woche 4 von ca. 40 (nimmt man den gesamten Kader). Ein Armstrong alleine hatte diese Saison bereits 40 Dopingkontrollen.


    Jeder Radprofi muss jederzeit aufzufinden sein, auch im Urlaub. Er hat sich stets beim Weltverband zu melden und zu sagen, wo er sich wann befindet. Sowas ist im Fußball undenkbar. In einer Sportart, in der die Vereine selbst oftmals nicht wissen, wo sich ihre Spieler aufhalten. Was treibt so ein Brasilianer eigentlich, wenn er ne Woche zu spät aus der Heimat kommt?


    Und das Problem im Fußball ist nicht das Doping, sondern Manipulationen. Genau wie im Tennis. Da kannst du auch nichts kontrollieren, da ist man weitgehend machtlos. Wer also glaubt, dass der Fußball "sauberer" ist als der Radsport, der ist einfach nur naiv.

  • Leipheimer steigt aus


    Lance Armstrong muss beim Angriff auf seinen achten Tour-de-France-Sieg ohne seinen engen Freund Levi Leipheimer auskommen. Der Amerikaner brach sich bei einem Sturz kurz vor dem Ziel der 12. Etappe das Handgelenk und trat am Freitag nicht mehr an.


    "Gleich nach dem Aufwachen so eine schlechte Nachricht. Verdammt. Das nervt", teilte Armstrong via Twitter mit.


    Leipheimer ist am Boden zerstört: "Ich kann gar nicht beschreiben, wie enttäuscht ich bin." Durch den Ausfall Leipheimers fehlt Armstrong auf den Alpen-Etappen sein wichtigster Helfer.


    http://www.sport1.de/de/radsport/newspage_129818.html#RSS



    Hier das Beweisfoto: http://twitpic.com/amms8

  • Zitat

    Original von bebado


    auch zu recht!


    Auf jeden Fall. Da aber nie etwas gefunden wurde, sollte man nicht automatisch davon ausgehen, dass er gedopt ist.


    Dass im Radsport so viele überführt werden, liegt eben auch daran, dass so krass kontrolliert wird. Macht man das in anderen Sportarten auch so, findet man auch dort mehr Sünder.

  • es geht um Doping und da ist der Fußball definitiv sauberer als der Radsport. Ja, es gibt Fälle, ja der Umgang damit ist nicht immer nachvollziehbar (s. der Gladbacher und die Hoffenheimer), aber das Problem besteht nicht derart massiv wie im Radsport. Du erreichst damit im Fußball weniger. Da kommst Du mit Kraft und Ausdauer alleine nicht weiter.


    Mag sein, dass im Radsport öfter kontrolliert wird. Aber was die Kontrollen wert sind, das zeigen die hier zuletzt geposteten Artikel doch sehr deutlich.


    Dass im Fußball nicht öfter was auffällt ist für Dich also eine Verschwörung? Wer ist "man"?


    Dass im Fußball manipuliert wird, ja, aber nicht in dem Ausmaße und vor allem nicht, dass man nur durch Manipulationen die Chance hat, die großen Titel zu gewinnen. Wenn Wob durch Manipulationen Meister geworden wäre, würde es auch ans Tageslicht kommen. Dafür steht der Fußball viel zu sehr im Rampenlicht, als dass das unentdeckt bleiben kann auf dem Niveau. Gleichfalls wie im Tennis. Was wird denn da manipuliert?

  • Zitat

    Original von Erik M.
    es geht um Doping und da ist der Fußball definitiv sauberer als der Radsport. Ja, es gibt Fälle, ja der Umgang damit ist nicht immer nachvollziehbar (s. der Gladbacher und die Hoffenheimer), aber das Problem besteht nicht derart massiv wie im Radsport. Du erreichst damit im Fußball weniger. Da kommst Du mit Kraft und Ausdauer alleine nicht weiter.


    Mag sein, dass im Radsport öfter kontrolliert wird. Aber was die Kontrollen wert sind, das zeigen die hier zuletzt geposteten Artikel doch sehr deutlich.


    Dass im Fußball nicht öfter was auffällt ist für Dich also eine Verschwörung? Wer ist "man"?


    Ich empfehle folgenden Artikel: http://www.tagesspiegel.de/spo…/Doping%3Bart2650,2750384


    Zitat

    Gleichfalls wie im Tennis. Was wird denn da manipuliert?


    Nur ein Beispiel: http://www.welt.de/sport/artic…im_Tennis_fliegt_auf.html


    Prominentester Fall ist wohl Davydenko.


    Zitat

    Dass im Fußball manipuliert wird, ja, aber nicht in dem Ausmaße und vor allem nicht, dass man nur durch Manipulationen die Chance hat, die großen Titel zu gewinnen.


    Erinnerst du dich an das Champions-League-Halbfinale zwischen Chelsea und Barcelona. Klar ist da noch nichts bewiesen, aber das ist für mich mindestens genauso verdächtig wie die Leistungen eines Lance Armstrong.


    Ansonsten muss man ja nur nach Italien schauen, was da so abgegangen ist und was da inzwischen ans Tageslicht kommt und gekommen ist. Wer sagt, dass so etwas nicht bald auch in Deutschland passiert? Wer sagt, dass Robert Hoyzer ein Einzelfall war?

  • das sagt niemand. Aber ich sage, dass der Fußball nicht so durchsetzt ist mit den Betrügern wie der Radsport u.a. - und schon gar nicht der Weltverband oder einzelne Nationalverbände derartiges veranstalten wie die UCI bei der Tour. Allein die Zulassung von Astana ist doch schon ein Witz. Die Fifa schließt schon Mannschaften aus, wenn die Politik sich in die nationalen Sportverbände einmischt. Mal als ein Beispiel, da wird ganz anders gehandelt von oben her. Natürlich gibt es überall Manipulationen, ohne Zweifel. Aber das Ausmaß und der Umgang damit macht für mich einen enormen Unterschied aus, im Fußball, Tennis und auch anderswo.

  • @ BigB:
    Naja, der von dir genannten Artikel im Tagesspiegel hantiert auch mit sehr vielen Mutmaßungen und Eventualitäten. Es ist nunmal wie es ist; die Passgenauigkeit eines Xavi, den Torinstinkt eines Torres, die Zweikampfhärte eines Terry oder Vidic sind die Unterschiede, die diese Spieler zu Weltklassespielern machen. Die Spieler fallen nicht durch außergewöhnliche Sprintschnelligkeit oder so auf. Die Vorteile, die Doping im Fußball bringt reichen bei weitem nicht aus, sonst würde Odonkor mit seinen Fähigkeiten bei Barca oder ManU spielen. Was Manipulationen durch Schiris oder Funktionäre angeht, das halte ich für sehr viel glaubwürdiger, gerade auch was das von dir angesprochene CL-Halbfinale angeht.
    Naja zum Radsport: Solange dort ein Klöden, Armstrong, Contador etc. die dominanten Rollen spielen, wird diese Diskussion nie aufhören. Man kann nur hoffen, dass z.B. ein Martin sauber ist.

  • Zitat

    Original von Der Carsten
    @ BigB:
    Naja, der von dir genannten Artikel im Tagesspiegel hantiert auch mit sehr vielen Mutmaßungen und Eventualitäten.


    Es gibt sehr viele Artikel zu diesem Thema. Natürlich sind es viele Mutmaßungen, auch weil dem Doping nicht so nachgegangen wird wie im Radsport. Deshalb hat man nur aufgrund der Unterlagen entdeckt, dass Juventus Turin systematisch mit Epo gedopt hat. Übrigens zur gleichen Zeit, wie Armstrong angefangen hat die Tour zu gewinnen. Beide sind heute auf freiem Fuß.


    Ich bin fest davon überzeugt, dass auch im Fußball mehr Leute des Dopings überführt würden, wenn so rigoros vorgegangen würde wie im Radsport.


    Es geht im Fußball ja um noch viel mehr Geld als im Radsport. Das ist für Betrüger und Manipulierer noch viel attraktiver.


    Zitat

    Naja zum Radsport: Solange dort ein Klöden, Armstrong, Contador etc. die dominanten Rollen spielen, wird diese Diskussion nie aufhören. Man kann nur hoffen, dass z.B. ein Martin sauber ist.


    Absolut. Über Astana regt sich jeder auf, der ein Interesse an glaubwürdigem Radsport hat.


    Zitat

    Original von Erik M.
    Aber ich sage, dass der Fußball nicht so durchsetzt ist mit den Betrügern wie der Radsport u.a. - und schon gar nicht der Weltverband oder einzelne Nationalverbände derartiges veranstalten wie die UCI bei der Tour.


    Hoffen wir mal, dass du damit Recht hast. Ich habe da so meine Zweifel, alleine schon wenn ich auf den italienischen Fußballverband blicke.

  • Zitat

    Original von Der Carsten
    Es ist nunmal wie es ist; die Passgenauigkeit eines Xavi, den Torinstinkt eines Torres, die Zweikampfhärte eines Terry oder Vidic sind die Unterschiede, die diese Spieler zu Weltklassespielern machen. Die Spieler fallen nicht durch außergewöhnliche Sprintschnelligkeit oder so auf.


    Im Radsport ist Doping auch nicht alles. Renninstinkt und taktisches Geschick kannst du nicht dopen. Alle überführten bzw. geständigen Doper bestätigen, dass das Doping nur ca. 5% ausmacht.


    Es gibt meiner Meinung nach 3 Merkmale, die eine Sportart prinzipell dopinggefährdet machen:


    1. durch Doping ist eine Leistungssteigerung möglich


    2. es gibt den Anreiz erfolgreicher zu sein, Stichworte Ruhm und Geld (im Hallenhalma z.B. besteht dieser Anreiz wohl kaum :levz1)


    3. es ist möglich, weil beispielsweise nicht anständig kontrolliert wird...


    All diese Merkmale sind im Fußball gegeben. Ich verweise hier noch mal auf das Stichwort Juve oder Marseille.

  • Alleine Marseille liegt jetzt schon 17 Jahre zurück! Ich kann mir vorstellen wie der Radsport vor 17 Jahren aussah. :levz1 Ich würde auch nie behaupten, dass Doping im Radsport alles ist, sonst könnte ich mich ja auch vollpumpen und die Tour gewinnen und mein gewisses Maß an Selbsteinschätzung sagt mir, lass es Jung, klappt eh nicht. :levz1
    Ich widerspreche dir zudem in einigen Punkten:
    zu 1. und 2. Prinzipiell ja, allerdings seh ich da die Einschränkung, dass es leistungsentscheidend sein muss, das ist im Radsport eher der Fall als im Fußball; da Ausdauer und Sprintfähigkeit nicht in dem Maße entscheidend sind wie im Radsport. Früher konnte die deutsche Nationalmannschaft gegen nahezu jeden Gegner durch überragende Physis gewinnen, das ist heute nicht mehr möglich.
    zu 3. Das ist auch wieder so ein zweischneidiges Schwert! Der Fußball steht enorm im Fokus, das bedeutet automatisch, dass es viele Leute geben sollte, die sich durch überführte Dopingsünder profilieren wollen. Schau dir mal den Radsport an, die große Dopingdiskussion mitsamt stärkeren Kontrollen kam in den Jahren auf, als der Radsport im Fokus des Weltsports stand. Das ist beim Fußball seit jeher der Fall.


    So und jetzt starte ich in mein wohlverdientes mit Bier gedoptes Wochenende. Und ich gestehe, ich werde mir auch einen Teil der Alpenetappen ansehen....jemand hat es in dem Thread so schön beschrieben, der Mythos der Tour ist nicht Armstrong, Ullrich oder sonstwer, sondern der Tourmalet (leider verpasst :levz1), Alpe d'Huez und die anderen Giganten!

  • Zitat

    Original von Der Carsten
    Und ich gestehe, ich werde mir auch einen Teil der Alpenetappen ansehen....jemand hat es in dem Thread so schön beschrieben, der Mythos der Tour ist nicht Armstrong, Ullrich oder sonstwer, sondern der Tourmalet (leider verpasst :levz1), Alpe d'Huez und die anderen Giganten!


    Stimmt. In diesem Fall ist es der Mont Ventoux am Samstag in einer Woche. Eine Bergankunft der höchsten Kategorie am vorletzten Tag. Das ist ungewöhnlich, aber eben auch ziemlich geil.

  • Zitat

    Original von BigB


    Stimmt. In diesem Fall ist es der Tourmalet am Samstag in einer Woche. Eine Bergankunft der höchsten Kategorie am vorletzten Tag. Das ist ungewöhnlich, aber eben auch ziemlich geil.


    Der Tourmalet war schon. Ist der Mont Ventoux nächsten Samstag.