Möhlmann übernimmt Verantwortung
Glogowski: „Wir werden das drehen"
Vier Spiele, vier Niederlagen: Eintracht Braunschweig bleibt nach dem Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga auch in der Regionalliga Nord ein Punktelieferant. Nach der 3:5- Heimpleite gegen Union Berlin entlud sich der Ärger der Eintracht- Fans in „Vorstand raus-Rufen". Trainer Benno Möhlmann wurde dagegen von den 13 500 Zuschauern, die trotz des Fehlstarts und trotz Dauerregens am Dienstagabend in das Stadion gekommen waren, weitgehend verschont.
„Die Mannschaft ist von mir zusammengestellt. Wenn man einen Schuldigen sucht, muss man nicht beim Präsidium anfangen", sagte Möhlmann. Der Ex-Profi, der zu Saisonbeginn vom Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth nach Braunschweig kam, übernahm klipp und klar die Verantwortung für den Horror-Start. Zugleich sprach er seinen Spielern, die eine klare 2:0-Führung zur Halbzeit durch individuelle Fehler aus der Hand gaben, das Vertrauen aus: „Ich denke, dass die Mannschaft immer noch funktioniert."
Das sieht auch die Clubführung so. „Den Start hatte ich mir ganz anders vorgestellt. Aber wir werden das drehen. Selbstverständlich mit Möhlmann", versicherte am Mittwoch Eintracht-Präsident Gerhard Glogowski. „Wir sind schließlich lernfähig", fügte er hinzu. Zuletzt war der Verein beim Thema Trainerwechsel wenig zimperlich. Möhlmann ist nach Michael Krüger, Willi Kronhardt, Djuradj Vasic, Willi Reimann und Dietmar Demuth der sechste Coach, der innerhalb eines Kalender-Jahres sein Glück beim deutschen Meister von 1967 versucht.
Nach der Chaos-Saison in der 2. Liga hatten mehr als 20 Profis die Eintracht verlassen. Möhlmann holte 16 neue Spieler, die Vorbereitung verlief gut. Testspiel-Siege gegen Hannover 96 (1:0) oder PAOK Saloniki (7:0) schienen die Ansicht der Regionalliga-Trainer zu bestätigen, die in einer Umfrage die Braunschweiger zum Meisterschafts-Favoriten stempelten. Die Realität sieht nach vier Niederlagen, darunter drei auf eigenem Platz, anders aus.
„Die Situation ist für mich nicht einfach", gestand Möhlmann. Er hat mit Vizepräsident Hans-Jürgen Schultze und Schatzmeister Rüdiger Giesemann einen Zwei-Jahres-Plan ausgearbeitet, der dem Trainer alle Kompetenzen einräumt. Erstes Ziel ist die Qualifikation für die eingleisige 3. Liga. Dazu ist Platz zehn in der Regionalliga Nord notwendig. „Das können wir mit diesen Spielern schaffen", sagte Möhlmann.
...und am Freitag heisst es dann Spitzenreiter gegen Schlusslicht!
1.FC Magdeburg baut Werder II auf
Der 1.FC Magdeburg hat im Nachholspiel bei Werder Bremen II eine letztlich verdiente 0:3-Niederlage einstecken müssen. Nach einer ordentlichen ersten Hälfte brachte das Team von Trainer Dirk Heyne dabei mit eigenen Unzulänglichkeiten die Gastgeber erst ins Spiel.
Starke FCM-Halbzeit ohne Tor
Die erste Halbzeit ging nämlich fast vollständig an die agileren Magdeburger, die sich auch zahlreiche gute Schusschancen erarbeiteten. Dabei verpasste der einschussbereite Probst (18.) bei seiner besten Gelegenheit eine Habrycka-Flanke. In der Folge verfehlten zwei Distanzschüsse von F. Müller (27./28.) das Gehäuse, bzw. wurden eine sichere Beute von Keeper Pellatz. Als dann Gerster (30.) das rechte obere Eck anvisierte, fehlten nur wenige Zentimeter. Nach einer halben Stunde verflachte die Partie. Auch bei den Heyne-Schützlingen schlichen sich nun einige Ungenauigkeiten ein. Der überraschende Führungstreffer der Bremer in der 39. Minute resultierte aus einem Patzer von Kallnik, der über den Ball schlug. Hartmann bedankte sich mit einem unhaltbaren Flachschuss ins rechte Eck.
Unglaubliche Fehler der vernusicherten Magdeburger
Nach dem Wechsel fanden die Magdeburger nie den Rhythmus. Bremen diktierte das Geschehen und profitierte dabei immer wieder von kapitalen Böcken in der Gästeabwehr. In der 58. Minute konnten sich die Elbestädter noch bei Keeper Beer bedanken, der gegen den durchgebrochenen Schindler großartig rettete. Habrycka hatte zuvor leichtfertig den Ball verloren. Sekunden später leistete sich auch Beer einen fatalen Fehler, als er eine weiter Flanke unterlief. Heider bedankte sich mit dem 2:0. Während die Magdeburger nun immer unsicherer wurden, hatte Bremens Löhning (63.) sogar den dritten Treffer auf dem Kopf. Den markierte dann Schindler, der nach einem Kallnik-Fehler mühelos einschieben konnte.
Das meinten beide Trainer:
Dirk Heyne (FCM): "Wenn man das Spiel vergleicht mit der Sonntagspartie, klingt das vielleicht blöde. Aber ich denke, dass wir vor allem in der ersten Halbzeit um zwei Klassen besser gespielt haben. Das 0:1 hat uns aus der Bahn geworfen. Nach dem 0:2 haben die Jungs wieder etwas mutiger gespielt, aber das 0:3 war dann endgültig der Genickbruch."
Thomas Wolter (Bremen II): "Wir hatten in der ersten Halbzeit Probleme, ins Spiel zu kommen. Da kam nichts Zwingendes heraus. Dann hat man gesehen, was die Klasse eines Hartmann ausmacht. Er und Schindler haben uns im Spiel gehalten. Am Ende haben wir Magdeburg sicher nicht in Grund und Boden gespielt, aber wir waren sehr diszipliniert."