"Unglaublich, fantastisch, geil"

  • "Unglaublich, fantastisch, geil"


    Wenn sich die Hausherren vor ausverkauften Haus von Beginn an in einen wahren Rausch spielen und nach 34. Minuten schon 3:0 führen, ist ein deutlicher Heimsieg normalerweise das Produkt nach 90 Minuten.



    Nicht so am 11. Februar 2006 in der Veltins-Arena. Obwohl Schalke 04 am 21. Spieltag gegen Bayer Leverkusen auch loslegte wie die Feuerwehr.


    Sören Larsen traf schon nach neun Minuten für die "Knappen", Mladen Krstajic erhöhte in der 17. Minute gar auf 2:0.


    Leverkusen nur "Pate"


    Als Zlatan Bajramovic nach einer Flanke von Rafinha gar einen drei Tore Vorsprung herausköpfte (34.) war die Nordkurve völlig aus dem Häuschen.


    "Wir haben die ersten 25 Minuten verschlafen und bis zum 0:3 Pate gestanden", bemängelte Bayer-Trainer Michael Skibbe das katastrophale Fehlverhalten der Abwehr.


    Vor und zurück


    Aber die Rheinländer schlugen noch vor der Pause durch Andrej Voronin zurück. Und gleich nach dem Wiederanpfiff sorgte Dimitar Berbatov gar für den Anschlusstreffer.


    Doch wie gewonnen, so zerronnen. Kevin Kuranyi (55.) und Sören Larsen (63.) stellten den alten Abstand wieder her.


    Die Schalker Fans atmeten auf und ließen die Dezibelmesser in der Veltins-Arena mal wieder am Maximum anschlagen.


    Bayer kämpft bravourös


    Die Gäste wirkten aber keineswegs geschockt und schlugen erneut zurück. Andrej Voronin (64.) und Jacek Krzynowek (71.) brachten die Leverkusener wieder heran.


    Lincolns Treffer zum 6:4 in der 76. Minute schickte das Skibbe-Team dann aber endgültig zu Boden, bevor Gerald Asamoah (81.) für den 7:4-Schlusspunkt sorgte.


    "Das war spielentscheidend. Danach haben wir nicht mehr den richtigen Dreh gekriegt. Ich finde toll, wie meine Mannschaft zurückgekommen ist und gefightet hat. Sie hat einen positiven Beitrag zu dieser Partie geleistet", befand Skibbe.


    "Größte Spiel" in Slomkas Laufbahn


    Schalkes Coach Mirko Slomka war nach der Partie schier außer sich und schwärmte gar vom "größten Spiel in seiner 16jährigen Laufbahn. So ein außergewöhnliches Ergebnis ist eigentlich nur in der Jugend möglich. Wer heute nicht dabei war, wird es bereuen. Ich fand es jedenfalls unglaublich, fantastisch, geil."


    61.524 Zuschauer in der ausverkauften Veltins-Arena waren damals beim torreichsten Bundesligaspiel seit dem 6. November 1982 (Borussia Dortmund - Arminia Bielefeld 11:1) dabei.


    Michael Reis


    Quelle: bundesliga.de