Eine angekündigte Niederlage
VON MICHAEL RAHM, 10.03.08, 06:45h
Leverkusen - Weitsicht bewiesen die Verantwortlichen von Alemannia Aachen in dieser Woche. Vor dem A-Junioren-Bundesligaspiel gegen Spitzenreiter Bayer 04 Leverkusen stand auf der vereinseigenen Homepage, dass man gegen den „Tabellenzweiten“ punkten will. Den Aachenern gelang sogar ein 3:0 (0:0)-Erfolg, und nach dem Sieg der Kölner über Rot-Weiß Ahlen ist Bayer jetzt tatsächlich nur noch Tabellenzweiter. Der Aachener Internet-Artikel entwickelte sich also zu einer Art Prophezeiung.
Unklarer Platzverweis
In seinen Vorhersagen bestätigt sieht sich auch Leverkusens Trainer Sascha Lewandowski. Er wusste, dass man in den drei Partien gegen Bielefeld, Essen und Aachen auch Punkte liegen lassen kann. „Allerdings habe ich nicht damit gerechnet, dass wir dreimal in Folge nicht gewinnen können“, sagte der enttäuschte Coach nach der Niederlage.
Für ihn war die 30. Minute spielentscheidend. Kapitän Sevdail Selmani sah nach einem Zweikampf die Rote Karte, und Bayer musste die Partie eine Stunde lang mit zehn Mann bestreiten. „Aus meiner Sicht war noch nicht einmal klar, wer überhaupt in diesem Duell foul gespielt hat. Von daher ist die Rote Karte überzogen“, führte Lewandowski aus. Später, als Bayer nach dem 0:1-Rückstand (55.) auf den Ausgleich drängte, bekamen die Gastgeber noch einen Elfmeter, den Lewandowski ebenfalls als „fragwürdig“ einstufte. Aufgrund dieser beiden Szenen kritisierte er seine Mannschaft nicht lautstark, sondern analysierte die aktuelle Situation sachlich: „Wir treten momentan nicht wie ein Spitzenteam auf. In Aachen haben wir zudem noch sehr angespannt und verkrampft agiert. Wir sehen die Spieler in einer Woche wieder und werden dann versuchen, im Pokal bei Borussia Dortmund einen Neubeginn zu starten.“
Sechs seiner Akteure sind mit den diversen Nationalteams unterwegs, während Patrick Kadiata und Sascha Marquet ab der nächsten Woche bei den Amateuren trainieren sollen. Am Samstag treffen sich die A-Junioren wieder, und Lewandowski hofft, dass die Spieler bis dahin die zwei Niederlagen und das Remis aus den vergangenen drei Begegnungen verarbeitet haben. „Wir werden versuchen, eine überzeugende Saison zu spielen, verloren ist natürlich noch nichts“, blickt der Trainer optimistisch voraus.
Bayer 04 Leverkusen: Giefer, Teixeira, Hermsen (71. Marquet), Petersch, Oczipka, Kaplan, Drexler (46. Kampl), Selmani, Risse (78. Kluft), Sukuta-Pasu, Kadiata.