Gekas soll Bayers Garantie für Europa werden
Torschützenkönig Theofanis Gekas war vergangene Saison für den VfL Bochum die Nichtabstiegsversicherung. Für seinen neuen Arbeitgeber Bayer Leverkusen soll er die Europapokalgarantie sein. Sportchef Rudi Völler erwartet vom Griechen mindestens 15 Tore.
Es ist kalt in St. Gallen, 16 Grad, Nieselregen. Absolut kein Wetter für einen griechischen Torjäger. „Im Urlaub zu Hause waren es 40 Grad, aber ein echtes Problem ist das für mich nicht. Ich kenne das Wetter ja schon seit einem Jahr“, sagt Theofanis Gekas. Geschadet hat es ihm nicht. Mit 20 Toren wurde er in Bochum souverän Bundesliga-Torschützenkönig.
Mit der Garantie auf internationalen Fußball lockte Bayer-Sportchef Rudi Völler den 27-Jährigen nach nur einem Jahr nach Leverkusen. „Rudi Völler ist eine Legende. Dass er mich ausgewählt hat, ist eine große Ehre für mich“, freut sich Gekas über den Wechsel zum Uefa-Cup-Teilnehmer. „Diese Europapokalspiele sind das Ziel jedes Spielers.“
Mindestens für 15 Tore gut
Gekas hat gerade mal 3,3 Millionen Euro Ablöse gekostet hat. Für einen Bundesliga-Torschützenkönig quasi ein Schnäppchen. „Auch wenn er vielleicht nicht wieder 20 Tore macht. Aber ich bin davon überzeugt, dass Gekas auf jeden Fall für 15 Treffer gut ist“, sagt Völler, der jetzt auf eine bessere Chancenverwertung seiner Mannschaft hofft. „Wir haben zwar in der vorigen Saison viele Tore gemacht, aber noch viel zu viele Chancen ausgelassen. Es kann nicht sein, dass unser bester Stürmer (Andrej Woronin– d.R.) in einer so offensivstarken Mannschaft nur zehn Tore macht.“
In Bochum war Gekas die Nichtabstiegsversicherung, in Leverkusen soll er so eine Art Europapokalgarantie werden. „Erstmal will ich mich aber akklimatisieren und hart arbeiten. Dann kommt der Rest von allein“, sagt der griechische Nationalstürmer, der sich noch jedes Wort übersetzen lassen muss. „Um sich hier schnell einzuleben, muss er natürlich die Sprache lernen“, fordert sein Trainer Michael Skibbe.
Hashemian, Christiansen und Madsen jubeln nur noch selten
Vahid Hashemian, Thomas Christiansen und Peter Madsen haben allesamt in Bochum wie am Fließband getroffen. Nach ihren Wechseln zu Bayern München, Hannover und Köln jubelten die drei Stürmer nur noch selten. „Ich bin aber nicht abergläubisch. Mit harter Arbeit werde ich hier bei Bayer eine Menge erreichen“, entgegnet Gekas den Zweiflern. Zu denen gehört Skibbe natürlich nicht. „Er hat ein gutes Auge und einen guten Schuss. Man sieht schon hier in den ersten Trainingseinheiten, dass wir mit ihm im Angriff sehr gut besetzt sind“, sagt der Trainer.
Bayer Leverkusen will mit Gekas wieder die Qualifikation für das internationale Geschäft schaffen. Der griechische Angreifer will sich dagegen auf kein exaktes Saisonziel festlegen. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft. Aber die ist sehr motiviert. Wenn wir erst mal ins Rollen kommen, dann können wir in der Bundesliga und im Uefa-Cup eine richtig gute Rolle spielen“, glaubt Gekas, der dazu die nötigen Tore beisteuern möchte.
Nur am fünften Spieltag der neuen Saison wird Gekas definitiv nicht jubeln. Dann spielt Bayer Leverkusen gegen den VfL Bochum. „Bochum war meine erste Station in Deutschland. Da sind Freundschaften entstanden. Ich bin zwar Profi und will auch gegen den VfL Tore schießen, aber ausgelassen feiern würde ich nicht“, verspricht Gekas seinen ehemaligen Vereinskollegen.