Von ALEXANDER HAUBRICHS
Abtwil – Sie basteln an einer Truppe, die Großes erreichen soll. „Schon nächstes Jahr“, glaubt Boss Wolfgang Holzhäuser „können wir die ersten drei Plätze angreifen. Das schließt Platz eins ausdrücklich mit ein.“
Bayer Deutschland ist auf dem Weg zurück in die Beletage des deutschen Fußballs – wenn die Mannschaft denn zusammenbleibt. Nur: Das ist schon jetzt mehr als unsicher. „Eins ist klar: Ganz Europa schaut auf unsere junge Truppe“, weiß Manager Michael Reschke. „Wir haben einige Spieler verpflichten können, die auch andere sehr, sehr gerne unter Vertrag hätten.“
Die ersten Probleme gibt es bereits. So platzten die Gespräche mit Simon Rolfes (25) über die Verlängerung seines am Saisonende auslaufenden Kontrakts. „Wir wollen frühzeitig mit unseren Leistungsträgern verlängern. Aber es gibt Grenzen, die wir nicht überschreiten. Die Zeiten sind vorbei“, sagt Reschke.
Rolfes’ Berater forderten ein Gehalt von über zwei Millionen Euro, Bayer aber will pro Jahr weniger als 1,5 Millionen Euro zahlen. Deshalb sondiert Gerhard Poschner von der Agentur „Friends and Stars“ nun den spanischen Markt, im Gespräch sind Real Saragossa und Betis Sevilla.
Auch Tranquillo Barnetta (22) hat so seine Ziele. Und die liegen in England oder Italien. Klub-intern rechnet man damit, dass der Schweizer nach der Europameisterschaft 2008 den Absprung sucht – wenn er nach der verkorksten letzten Saison seine Form zurückfindet und ein gutes Turnier in seiner Heimat spielt. Offenbar hat er sich von seinem Berater Wolfgang Vöge eine Ausstiegsmöglichkeit in seinem bis 2010 laufenden Vertrag einbauen lassen.
„Irgendwann kommen halt Vereine wie Bayern München und kaufen die Spieler weg“, weiß Sportchef Rudi Völler. „Wir haben viele Spieler, die für andere Klubs interessant sind. Aber das ist ja auch völlig in Ordnung. Damit müssen wir leben.“
Quelle: Express