DFL reagiert auf Kritik am Bundesliga-Spielplan
Nach der jüngsten Kritik der deutschen UEFA-Cup-Vertreter fordert Wolfgang Holzhäuser in Absprache mit DFB-Boss Theo Zwanziger die Einführung eines dritten Bundesliga-Spiels am Sonntag um 13.00 Uhr. "Bei der Neuausschreibung der TV-Rechte an der Bundesliga ab 2009 sollten wir darüber nachdenken, ob nicht am Sonntag drei Spiele ausgetragen werden können. Wenn wir etwa ein Spiel um 13 Uhr und zwei Spiele um 15.30 Uhr ansetzen, besteht für die Free-TV-Sender die Chance, zu einer wunderbaren Zeit, also um 18.30 Uhr oder 19 Uhr, die Bundesliga vernünftig zu zeigen", sagte der Geschäftsführer von Bayer Leverkusen der Sport Bild.
Da für Spiele am Sonntag um die Mittagszeit der zu Beginn des kommenden Jahres neu zu verhandelnde Grundlagenvertrag zwischen Deutschem Fußball-Bund (DFB) und Deutscher Fußball Liga (DFL) geändert werden muss, hat Holzhäuser nach eigenen Angaben bereits als kommissarischer Ligaverbands-Präsident "in einem Gespräch mit Theo Zwanziger die Voraussetzung geschaffen, damit die 17-Uhr-Grenze fällt und wir früher anfangen könnten".
Amateurfußball nicht das Problem
Laut Holzhäuser habe DFB-Präsident Zwanziger zugesagt, dass der Schutz des Amateurfußballs dabei nicht das Problem sei. "Wir müssen immer ein Stück darauf achten, dass der Amateurfußball durch Fernsehübertragungen nicht im Kern getroffen wird, aber die Bundesliga ist auch für uns ungeheuer wichtig", sagte Zwanziger der Sport Bild.
Der Verband ist an den TV-Einnahmen der Liga in Höhe von derzeit 440 Millionen Euro pro Saison mit drei Prozent beteiligt. "Ein Sonntagsspiel mehr, auch um 13 Uhr, würde nicht auf allzu großen Widerstand stoßen. Der Unterschied zur Situation heute wäre nicht so gravierend: Zuschauer, die ein Amateurspiel besuchen wollen, schaffen es nicht mehr zum Bundesliga-Spiel um 17 Uhr, und umgekehrt geht da auch nichts", erklärte der für die Amateure zuständige DFB-Vize Hermann Korfmacher.
Zuletzt hatten deutsche UEFA-Cup-Vertreter zwischen ihren Spielen auf internationaler Bühne und in der Bundesliga weniger als 48 Stunden Pause. Unter anderem Trainer Huub Stevens vom Hamburger SV, Leverkusens Sportchef Rudi Völler und der Vorstandsvorsitzende von Rekordmeister Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, hatten daraufhin die Spielplangestaltung der DFL heftig kritisiert.
(Sport-Informations-Dienst, Neuss)