Sukuta-Pasu – Ein deutscher Hoffnungsträger für Korea

  • (FIFA.com) Dienstag 17. Juli 2007
    http://de.fifa.com/u17worldcup/news/newsid=553984.html


    Am 18. August beginnt die FIFA U-17-Weltmeisterschaft Korea 2007. Zum ersten Mal seit 1999 in Neuseeland wird auch eine deutsche Auswahl am Turnier teilnehmen.


    Schon in der Qualifikation präsentierte sich der deutsche Nachwuchs in einer glänzenden Form. Die Mannschaft des damaligen Trainers Paul Schomann löste souverän das Ticket für die UEFA U-17-Europameisterschaft und erreichte bei der EM-Endrunde in Belgien den fünften Platz, der gleichbedeutend mit der WM-Qualifikation war. FIFA.com blickt auf den anstehenden Wettbewerb und hat mit einem der größten deutschen Hoffnungsträger für das Turnier in Korea gesprochen: Stürmer Richard Sukuta-Pasu.


    Sympathischer Modellathlet


    Er ist 1,84 Meter groß, bringt knapp 80 Kilogramm auf die Waage - und das alles schon mit nur 17 Jahren. Der Stürmer von Bayer Leverkusen ist ein Modellathlet, wie man ihn sich als Trainer nur wünschen kann. "Er ist ein absolut angenehmer, sehr lernwilliger Zeitgenosse, der von Gott die Voraussetzungen bekommen hat, ein guter Fussballer zu werden. Richard ist körperlich sehr stark, hat großes fussballerisches Talent und bringt eine enorme Schnelligkeit mit. Das alles zusammen macht ihn zu einem gefährlichen Spieler", weiß der ehemalige Bundesliga-Profi und -Trainer Jürgen Gelsdorf, der seit Oktober 2005 das Leistungszentrum des Bundesligisten Bayer Leverkusen leitet.


    Richard, dessen Eltern aus Kongo stammen, aber schon seit mehr als 40 Jahren in Deutschland leben, erblickte in Wuppertal das Licht der Welt und zog erst vor kurzem nach Leverkusen, wo er bei Bayer Leverkusen eine Ausbildung zum Sport- und Fitness-Kaufmann macht. In der Stadt mit der weltberühmten Schwebebahn begann auch seine Sport-Karriere. "Mein Vater wollte, dass ich einer sinnvollen Beschäftigung nachgehe, damit ich nicht auf der Straße lande. Zuerst spielte ich Basketball, aber ich habe schnell gemerkt, dass mir Fussball besser gefällt", so Sukuta-Pasu im Gespräch mit FIFA.com.


    Bei Grün-Weiß Wuppertal ging der unkomplizierte Stürmer der deutschen U-17-Auswahl auf Torejagd, bevor er im Sommer 2000 zu Bayer Leverkusen wechselte. Seitdem gehört er zu den hoffnungsvollsten Spielern im Jugendbereich und konnte jüngst den Deutschen Meistertitel mit der U-19 feiern, für die er aufgrund seiner starken Leistungen bereits spielen durfte.



    Selbstbewusst und international erfahren


    Den nationalen Titel mit Leverkusens U-19-Auswahl stellt er dann auch schnell auf eine Stufe mit den Erfolgen auf internationalem Terrain. "Deutscher Meister zu werden ist schon eine tolle Sache, die man nicht alle Tage erlebt. Aber auch die UEFA U-19-Europameisterschaft Belgien 2007 war eine außergewöhnliche Erfahrung für mich. Auch wenn sie für uns etwas enttäuschend verlief", blickt Richard zurück.


    Zwei Begegnungen aus Belgien wird der elfmalige Nationalstürmer nicht vergessen. "Die Spiele gegen Spanien und die Niederlande bleiben im Kopf. Gegen Spanien [Anm.d.Red.: Endstand 0:0] hätte ich für die Entscheidung sorgen müssen, habe es aber leider nicht gemacht. Und in der entscheidenden Partie gegen die Niederlande [Anm.d.Red.: Endstand 3:2] sorgte ich kurz vor Spielende für die WM-Qualifikation. Das war ein tolles Gefühl", erinnert sich der Hobby-Tänzer (HipHop) an den 10. Mai 2007.


    Umso mehr freut sich "Richy", wie ihn seine Freunde und Team-Kameraden nennen, nun auf die anstehende FIFA U-17-Weltmeisterschaft in Korea. In der Gruppe F trifft die Mannschaft von Trainer-Debütant Heiko Herrlich auf Ghana, Kolumbien und Trinidad & Tobago. "Uns erwartet in Korea völliges Neuland, aber das macht es auch so spannend", meint Richard und sagt weiter: "Ich war noch nie in Asien, geschweige denn in Korea, und über die Mannschaften aus unserer Gruppe wissen wir bislang auch nicht viel. Aber unsere Trainer werden uns vorbereiten und auf die Gegner einstimmen."


    Selbstbewusst, mental stark und unheimlich reif präsentiert sich der erst 17-Jährige im Gespräch mit FIFA.com. Und so verwundert es nicht, dass der Nachwuchsspieler von Bayer Leverkusen sehr optimistisch in Richtung Weltmeisterschaft blickt. "Der Respekt gebührt jeder Mannschaft, die in Korea mitspielt, aber wir haben keine Angst. Wir sind eine starke Mannschaft, haben realistische Chancen, den Titel zu holen, und ich möchte mit möglichst vielen Toren zum Erfolg beitragen", erklärt eines der größten Talente des deutschen Fussballs.