Wilde Prügelei bei der U 20-WM
Finale verpasst, Nerven verloren. Die chilenischen U-20-Junioren haben nach der 0:3-Pleite im Halbfinale gegen Argentinien bei der U 20-WM in Kanada für einen Eklat gesorgt.
Die Nachwuchskicker lieferten sich eine Schlägerrei mit der Polizei und griffen auch den deutschen Schiedsrichter Wolfgang Stark an.
Der Ergoldinger Referee, der zwei Chilenen während der Partie vom Platz
gestellt hatte, und seine beiden Assistenten mussten das National Soccer Stadium von Toronto unter Polizeischutz verlassen.
Der eigene Bus musste dran glauben
Auch nach der Partie hatten sich die chilenischen Spieler noch nicht beruhigt und randalierten vor dem Stadion. Der eigene Mannschaftsbus wurde demoliert. Aufgebrachte Fans hinter den Absperrungen taten ihr Übriges. Norbert Ziegler, Scout des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen und Beobachter der Partie in Toronto, sprach von "chaotischen Zuständen".
Beim anschließenden Polizeieinsatz kam es zu Handgreiflichkeiten. Die kanadischen Ordnungskräfte setzten Pfefferspray ein, es soll sogar ein Schuss gefallen sein. Ein Chilene, offenbar Alexis Sanchez, soll bei den Auseinandersetzungen schwerer verletzt worden sein.
Leverkusen-Profi Vidal mittendrin
Polizisten drängten eine Gruppe von etwa neun Spielern, unter ihnen der Neu-Leverkusener Arturo Vidal, zurück in das Stadion und dort in einen Umkleideraum, wo die Akteure einige Zeit festgehalten wurden. Der chilenische Organisationschef Sergio Zarzar sagte nach Informationen der kanadischen Zeitung "Toronto Star", auch Vidal sei bei der Rangelei mit der Polizei an der Schulter verletzt worden.
Kartenflut
Die Argentinier erwischten beim letztlich klaren 3:0-Erfolg den besseren Start. Angel Di Maria traf mit einem herrlichen Linksschuss zur frühen Führung der Albiceleste (12.). Chile konnte sich zu diesem Zeitpunkt bereits mit einem Rekord trösten, nach fünf Minuten Spielzeit wurde die alte Zu-Null-Bestmarke bei den Weltmeisterschaften der U-20-Junioren geknackt, insgesamt blieb Torhüter Cristopher Toselli 491 Minuten ohne Gegentreffer.
Das von Schiedsrichter Wolfgang Stark geleitete Spiel bot einerseits teilweise tolle Spielzüge auf beiden Seiten, allerdings musste Stark wegen der überharten Gangart der Chilenen auch häufig Karten zücken. Insgesamt neun Verwarnungen zeigte der Deutsche, die Chilenen Gary Medel (Rot/15.) und Dagoberto Currimilla (Gelb-Rot/77.) mussten sogar frühzeitig duschen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Chile die beste Phase und drückte auf den Ausgleich, doch mitten in dieser Drangperiode traf Claudio Yacob (65.) zum 2:0. Damit war das Spiel praktisch entschieden, die routinierten Argentinier brachten den Vorsprung locker über die Runden. Den Endstand markierte Maxi Moralez in der Nachspielzeit.
Quelle: http://sport.msn.de/msn/genera…007/07/20/6940000000.html