Serie A 2007/2008

  • Tod eines Lazio-Fans
    Schwere Ausschreitungen erschüttern Italien


    Rom (RPO). Italien versinkt im Chaos. Nach dem Tod eines Fans des italienischen Fußball-Erstligisten Lazio Rom ist es am Sonntagabend in mehreren Teilen des Landes zu schweren Ausschreitungen gekommen. In Rom griffen mehrere Jugendliche eine Polizeiwache nahe des Olympiastadions an. Dabei wurden nach Angaben des Nachrichtendienstes ANSA mindestens zehn Beamte verletzt, ebenso zwei Kameraleute von Fernsehsendern.


    Mehrere hundert Jugendliche blockierten am Sonntagabend eine Brücke über den Tiber mit Metallgittern und Mülleimern. Sie stürmten auf den Hof der Polizeiwache am Olympiastadion und bewarfen Polizeiautos mit Steinen. Ein Wagen ging in Flammen auf. An dem Gebäude wurde eine Scheibe eingeworfen. Die Polizei teilte mit, mehrere Personen seien festgenommen worden.


    Auch in Mailand sowie mehreren Ortschaften in Süditalien kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Auslöser war der Tod des 26-jährigen Gabriele Sandri auf einer Raststätte der Autobahn A1 nahe der Stadt Arezzo, etwa 200 Kilometer nördlich von Rom.


    Der Polizeichef der toskanischen Stadt, Vincenzo Giacobbe, sprach von einem "tragischen Irrtum". Die Beamten hätten in einen Streit zwischen zwei Gruppen eingegriffen. Giacobbe sprach der Familie des Opfers sein Beileid aus. Sandri, ein Fan von Lazio Rom, wurde von einer Kugel im Nacken getroffen, als er im Auto saß. Er war mit seinem Bruder und Freunden zum Spiel von Lazio Rom bei Inter Mailand unterwegs.


    Der Italienische Fußballverband sagte das Spiel in Mailand ab. Die anderen Begegnungen der Liga begannen mit zehn Minuten Verspätung, Spieler und Schiedsrichter trugen ein schwarzes Trauerband am Arm. Zu Krawallen im Stadion kam es beim Spiel von Atalanta Bergamo gegen den AC Milan. Dieses Spiel wurde deswegen nach sieben Minuten abgebrochen.


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    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!

  • Hunderte Hooligans stürmen Polizeistationen


    Angriffe mit Steinen und Knüppeln auf Polizeistationen, brennende Autos und über ein Dutzend Verletzte: Hooligans haben sich in Italien nach dem tragischen Tod eines Fußball-Fans bis in die Nacht hinein schwere Krawalle mit Sicherheitskräften geliefert.


    Rom - Italiens Fußball steht am Abgrund. Mehrere hundert Hooligans griffen gestern Abend in Rom zwei Polizeistationen und das Büro des Italienischen Nationalen Olympischen Komitees (CONI) in der Nähe des Olympiastadions mit Steinen und Knüppeln an. Mehrere Fahrzeuge, darunter ein Bus, wurden in Brand gesteckt. Über Jugendliche blockierten eine Brücke über den Tiber mit Metallgittern und Mülleimern.


    Zuvor hatten sich bereits mehrere hundert Fans Straßenschlachten mit Sicherheitskräften rund um das Stadion geliefert, wo zuvor die Partie AS Rom gegen US Cagliari abgesagt worden war. Mindestens zehn Polizisten und zwei Kameraleute von Fernsehsendern wurden verletzt. Auch in Mailand sowie mehreren Ortschaften in Süditalien kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei.


    Auslöser der Krawalle war der Tod eines Lazio-Rom-Fans. Der 26 Jahre alte Gabriele Sandri war auf dem Weg zum Auswärtsspiel seines Clubs bei Inter Mailand auf einem Autobahnrastplatz nahe Arezzo von einem Polizisten erschossen worden. Auf dem Rastplatz soll es zuvor zu Rangeleien zwischen Lazio-Anhängern und Fans von Juventus Turin gekommen sein. Als eine Polizeistreife eingriff, fielen die tödlichen Schüsse.


    "Es war ein tragischer Fehler", sagte der tief betroffene Polizeichef von Arezzo, Vincenzo Giacobbe, der "La Gazzetta dello Sport" zu dem tödlichen Polizeieinsatz auf der Raststätte. Die Beamten hätten in einen Streit zwischen zwei Gruppen eingegriffen. Giacobbe sprach der Familie des Opfers sein Beileid aus. Sandri, ein Fan von Lazio Rom, wurde von einer Kugel im Nacken getroffen, als er im Auto saß. Er war mit seinem Bruder und Freunden zu dem Fußballspiel seiner Mannschaft unterwegs. Ministerpräsident Romano Prodi äußerte sich "höchst besorgt" über die tragischen Ereignisse, Oppositionsführer Silvio Berlusconi sprach von einem "schrecklichen Tag".


    Als sich die Nachricht unter den Fußballfans verbreitete, kam es bei Spielen im ganzen Land zu schweren Ausschreitungen und Angriffen auf Ordnungskräfte. Mehrere Polizisten wurden verletzt. "Mörder, Mörder", skandierten die Fans. Der italienische Fußballverband sagte das Spitzenspiel von Meister Inter gegen Lazio ab. Die Partie zwischen Atalanta Bergamo und dem AC Mailand musste nach nur sieben Minuten wegen Fan-Randale genauso abgebrochen werden wie die Drittligapartie in Taranto. Die übrigen Nachmittagsspiele wurden mit zehnminütiger Verspätung angepfiffen, Spieler und Schiedsrichter liefen mit Trauerflor auf.


    Der 26-jährige Römer ist bereits der zweite Tote bei Randale in Italiens Fußball. Bei schweren Fan-Ausschreitungen war am 2. Februar ein Polizist in Catania von Randalierern erschlagen worden. Daraufhin hatte die Regierung die Gesetze gegen Gewalt rund um den Fußball drastisch verschärft, das Problem jedoch nicht in den Griff bekommen. Justizminister Clemente Mastella forderte deshalb gestern "noch härtere Maßnahmen" gegen gewaltbereite Fußballfans, Innenminister Giuliano Amato versprach eine "schnelle Aufklärung des tragischen Fehlers".


    als/dpa/AP


    http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,516758,00.html

  • Umgekehrt wird aber auch ein Schuh draus, Marius. Für viele Cops dort sind die inzwischen härteren Gesetze offensichtlich der Ansatz, die Waffe etwas lockerer sitzen zu haben, oder den Knüppel oder die Handschellen....

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!

  • In Catania waren vor allem Polizisten betroffen. Grundsätzlich wäre ich erstmal vorsichtig mit Spekulationen, wie es zu diesem tragischen Todesfall gekommen ist. Italien wird auch nicht im Chaos versinken wie die rp suggerieren möchte..die deutsche Interpretation dieses Wortes ist ohnehin eine andere als die italienische.

  • Polizist gibt Todesschuss zu


    Nach dem Tod eines Fußball-Fans in Italien hat sich der mutmaßliche Todesschütze zu Wort gemeldet, allerdings werden widersprüchliche Aussagen zitiert. "Ich habe erst einen Warnschuss in die Luft abgegeben, der zweite Schuss hat sich beim Laufen gelöst", sagte der Polizist der Zeitung "Corriere della Sera". Er habe auf "niemanden gezielt", betonte der Beamte. "Ich bin ruiniert, ich habe zwei Familien zerstört, die des Jungen und meine eigene", so der 31-Jährige. Gegenüber der Zeitung "Il Giornale" beteuerte der Ordnungshüter seine Unschuld: "Ich bin mir sicher, dass ich zur Warnung in die Luft gefeuert habe. Ich weiß, was ich getan habe. Ich kann ihn nicht getroffen haben." Nach bisherigen Ermittlungen wurde Lazio-Fan Gabriele Sandri in seinem Auto durch die Heckscheibe tödlich von einer Kugel getroffen.


    Prügelei zwischen den Insassen zweier Fahrzeuge
    Im Gespräch mit der Zeitung rekonstruierten die Kollegen des Schützen den Hergang auf dem Autobahnrastplatz Badia al Pino. Demnach waren sie auf der Westseite des Rastplatzes auf Streifenfahrt, als sie auf der gegenüberliegenden Ostseite eine Prügelei zwischen den Insassen zweier Fahrzeuge beobachteten. Nachdem sie über Funk Verstärkung gerufen hätten, habe einer der Polizisten aus einer Entfernung von fast 200 Meter einen Warnschuss abgegeben. Daraufhin seien die Personen in ihren Autos losgefahren.


    Gewalttätige Fan-Ausschreitungen
    Um zumindest einen Wagentyp oder das Nummernschild zu erkennen, sei der Kollege mit der Waffe in der Hand hinter den Autos hergelaufen. Dabei habe sich der Schuss gelöst, der unter Umständen noch abgeprallt sei und den Lazio-Fan dann im Auto getroffen habe. In Folge des tödlichen Zwischenfalls war es am Sonntag zu gewalttätigen Fan-Ausschreitungen in mehreren Städten gekommen. Die Ligaspiele in Mailand und Bergamo wurden abgesagt bzw. abgebrochen.


    Spielpause in Italien gefordert
    Sportministerin Giovanna Melandri forderte eine "Denkpause" für den italienischen Fußball. "Am kommenden Wochenende sollte der Ball ruhen", sagte die Ministerin der "La Gazzetta dello Sport". Die Serie A hat wegen Italiens EM-Qualifikationsspiels am Samstag in Schottland allerdings ohnehin spielfrei. Betroffen wären also nur die unteren Ligen.


    Autopsie am Nachmittag
    Am Montagmittag berät die Sport-Aufsichtskommission im römischen Innenministerium über Sofort-Maßnahmen zur Eindämmung der Gewalt im italienischen Fußball. Experten gehen davon aus, dass auf jeden Fall ein Mitreiseverbot für Fans zu den Auswärtsspielen ihrer Klubs beschlossen werden wird. Für Montagnachmittag ist auch die Autopsie des getöteten Fans angesetzt.


    40 Verletzte in Rom
    Bei den Krawallen in Rom gab es nach neuesten Polizeiangaben 40 Verletzte. Besorgniserregend sei die Lage eines Beamten, der mit einer Eisenstange schwer verletzt worden sei. Drei Personen wurden festgenommen. Randalierer griffen Polizeidienststellen an, setzten mehrere Autos in Brand und zerstörten am Sitz des Nationalen Olympischen Komitees Italiens (CONI) Marmorskulpturen, die Countdown-Uhr für die Spiele in Peking 2008 sowie Büroeinrichtungen.


    Staatsanwaltschaft klagt an wegen "terroristischer Aktionen"
    Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft in Rom hat die Fan-Gewalt im italienischen Fußball terroristische Züge angenommen. Erstmals klagte sie deshalb die nach den Krawallen in der Nacht zum Montag in Rom festgenommenen Randalierer wegen "terroristischen Aktionen" an. Dies berichte das italienische Fernsehen. Die Staatsanwälte vermuten organisierte Angriffe mit politischem Hintergrund hinter den Fan-Krawallen.


    quelle: t-online

    Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
    (Sokrates, gr. Philosoph, 470-399 v.Chr.)


    Wenn jemand zu Dir sagt: Die Zeit heilt alle Wunden. Hau ihm in die Fresse und sag: Warte, ist gleich wieder gut.

  • Zitat

    Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft in Rom hat die Fan-Gewalt im italienischen Fußball terroristische Züge angenommen. Erstmals klagte sie deshalb die nach den Krawallen in der Nacht zum Montag in Rom festgenommenen Randalierer wegen "terroristischen Aktionen" an. Dies berichte das italienische Fernsehen. Die Staatsanwälte vermuten organisierte Angriffe mit politischem Hintergrund hinter den Fan-Krawallen.


    Das dürfte interessant werden.

  • Spieltag in Italien abgesagt


    Die schweren Krawalle in Italien nach dem Tod eines Fans haben erste sportliche Konsequenzen. Der nationale Verband FIGC hat das komplette Programm in den unteren Spielklassen am kommenden Wochenende abgesagt.


    Wie Renzo Ulivieri, Vorsitzender der Trainer-Vereinigung und Sport-Chef bei Reggina Calcio, der "Gazzetta dello Sport" sagte, sei der Verband mehr oder weniger zu der Absage gezwungen gewesen.


    In der Serie A findet der nächste Spieltag wegen der Länderspielpause ohnehin erst am 24. November statt.


    http://www.sport1.de/de/apps/n…meldung/news_1923001.html

  • Augenzeuge spricht von gezieltem Schuss
    ERSTELLT 12.11.07, 18:19h


    Rom - Die guerillaartige Revolte italienischer Fans zwingt den Fußball im Land des Weltmeisters in die Knie und lässt Politik und Justiz nach drakonischen Konsequenzen rufen. Einen Tag nach dem tödlichen Polizei-Schuss auf einen Lazio-Anhänger und den folgenden massiven Krawallen klagte die Staatsanwaltschaft in Rom Randalierer am Montag erstmals wegen "terroristischen Aktionen" an. Gegen den Todesschützen wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.


    Das Innenministerium verbot Fans vorläufig Reisen zu Auswärtsspielen und sperrte die Fan-Kurven in Bergamo und Taranto. Staatspräsident Giorgio Napolitano nahm auf einem Staatsbesuch in Doha Stellung zu den Ereignissen in der Heimat. "Ich bin sehr besorgt", sagte er und beklagte, dass die "Fernsehbilder der Ausschreitungen in der ganzen Welt zu sehen waren".


    Am kommenden Wochenende muss der Ball ruhen, forderte Sportministerin Giovanna Melandri einen Tag nach dem Todesschuss eine "Denkpause" und löste damit heftigen Streit aus. Ein Stopp der Ligen sei "unangebracht und riskant", entgegnete Fußballverbandspräsident Giancarlo Abete. Nach einem Krisengipfel mit Abete, Liga-Chef Antonio Matarrese und NOK-Chef Gianni Petrucci forderte Melandri am Montagnachmittag rneut "eine richtungsweisende Entscheidung" vom Fußballverband, der am Abend über einen Ligastopp beraten wollte.


    In Italien wird der Fußball immer mehr zur Geisel krimineller Randalierer, die diesmal ein tragisches Unglück als Rechtfertigung für ihren Krieg gegen die Polizei missbrauchten. Die Römer Staatsanwälte vermuten organisierte Angriffe mit politischem Hintergrund hinter den jüngsten Fan-Krawallen und erhoben daher Terrorismus-Anklage. "Wir sind Geiseln dieser Gewalt, aber wir dürfen uns so nicht zu Sklaven machen lassen. Das ist zum Kotzen", sagte Italiens Nationaltrainer Roberto Donadoni im Trainingslager der "Azzurri". Mit Fußball habe das gar nichts zu tun, bestätigte auch Nationaltorhüter Gianluigi Buffon. "Jetzt ist die Grenze erreicht", meinte Auswahlstürmer Alberto Gilardino.


    Wieso der Lazio-Anhänger auf dem Autobahnrastplatz ums Leben kam, war am Montag noch unklar. "Ich habe erst einen Warnschuss in die Luft abgegeben, der zweite Schuss hat sich beim Laufen gelöst", sagte der Polizist der Zeitung "Corriere della Sera". Dem widersprach jedoch ein Zeuge bei seiner Aussage bei der Polizei in Rom: "Er hat mit ausgestreckten Armen und der Waffe in beiden Händen geschossen", sagte der Mann. Arezzos Polizeichef wollte nicht mehr ausschließen, dass der Beamte gezielt auf die Reifen des Autos geschossen habe. Er habe aus 200 Metern Entfernung auf "niemanden gezielt", betonte dagegen der Beamte, der prügelnde Fans von Lazio und Juventus Turin trennen wollte. "Ich bin ruiniert, ich habe zwei Familien zerstört, die des Jungen und meine eigene", sagte der 31-Jährige.


    Der Bruder des Getöteten warf dem Polizisten vorsätzlichen Mord vor und heizte damit die explosive Stimmung an. "Ihr habt ihn umgebracht", behauptete der Anwalt. Innenminister Giuliano Amato versprach eine "rückhaltlose Aufklärung". Oppositionspolitiker warfen ihm Versagen vor. Er könne die Sicherheit der Bürger nicht mehr garantieren. Sie forderten seinen Rücktritt sowie einen Ligastopp für einen Monat.


    Am Dienstag muss Amato das Parlament über die Fußballkrise informieren, die die "La Gazzetta dello Sport" als "nationalen Notstand" bezeichnete. "Die Polizei wird ihre Verantwortung übernehmen", sagte Italiens Polizeichef Antonio Manganelli am Montag. Der Kollege werde nicht gedeckt, versicherte auch der zuständige Polizeichef von Arrezzo. Die Autopsie des Getöteten war für Montagnachmittag anberaumt.


    In Italien würden Menschenleben mit zweierlei Maß gemessen, schimpfen die Fans. Als am 2. Februar der Polizist Filippo Raciti bei Fan-Ausschreitungen in Catania erschlagen wurde, sagte der Fußballverband (FIGC) sofort alle Spiele ab, zwei Wochen ruhte der Ball. Für den getöteten Lazio-Fan wollte Polizeichef Manganelli nach Angaben der "La Gazzetta dello Sport" gegen den ausdrücklichen Wunsch von FIGC und Nationalem Olympischen Komitee (CONI) am Sonntag zunächst gar kein Spiel absagen. Erst Lazios Weigerung zu spielen und die Fan-Randale führte zu den Absagen.


    Die meisten Politiker forderten ein hartes Vorgehen gegen Randalierer und einen Spielstopp, einige zeigten aber auch Verständnis für die Wut der Fans: "Der Waffengebrauch darf nur im Extremfall erfolgen", äußerte Parlamentspräsident Fausto Bertinotti Unverständnis für den Polizeieinsatz am Sonntag, der die Fan-Randale in mehreren Städten ausgelöst hatte. Die Ligaspiele in Mailand und Rom wurden abgesagt, die Partie zwischen Bergamo und AC Mailand wegen Randale nach sieben Minuten abgebrochen.


    Bei schweren Krawallen in Rom gab es nach neuesten Polizeiangaben 40 Verletzte. Vier Personen wurden festgenommen. "Straßenkampf von Mailand bis Taranto", schrieb der "Corriere della Sera". Randalierer griffen Polizeidienststellen an, setzten mehrere Autos in Brand und zerstörten am CONI-Sitz Marmorskulpturen, die Countdown-Uhr für die Spiele in Peking 2008 sowie Büroeinrichtungen.


    Auch die Polizeigewerkschaft forderte einen Ligastopp. "Rom und andere Städte dürfen nicht Schauplatz für Angriffe gegen staatliche Institutionen und Ordnungskräfte sein", sagte Roms Polizeipräfekt Carlo Mosca. Die Witwe des in Catania getöteten Polizisten Raciti dagegen befürchtet noch mehr Ausschreitungen und Opfer: "Weitere Tote würden mich nicht wundern."


    (dpa)



    http://www.ksta.de

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!

  • Die brachiale Macht der Ultras


    Sie sind Europas brutalste Hooligans, rechtsextrem und außer Kontrolle. Die Ultras haben Italiens Fußball im Griff - nach der Erschießung eines Fans attackierten sie radikal wie nie die Staatsmacht. Politik und Verbände reagieren hilflos: Sind die Radikalen überhaupt zu stoppen?


    Es ist die traditionelle Panik am Tag danach. Die Staatsanwaltschaft in Rom bezeichnet Fußballfans als Terroristen. Politiker und der Fußballverband künden eine Offensive gegen Hooligans an. Italien - ein Land im Zustand kollektiven Entsetzens. Italiens Fußball - am Abgrund.


    Am Sonntag hatte ein Polizist Gabriele Sandri erschossen, einen 28-jährigen Anhänger von Lazio Rom - was Hooligans im ganzen Land zum Anlass nahmen, Krawall zu schlagen, auf Polizisten loszugehen, brutal die Staatsmacht herauszufordern.


    Die Gewalt stellte alles in den Schatten, was Italiens Sport bisher erlebt hatte. Die Szenen rund ums Olympiastadion in Rom erinnerten an Stadtguerilla-Kämpfe, die Krawalle hatten eine neue Qualität: Die Ultras, wie die Szene der knallharten Fans heißt, verbrüderten sich - in Mailand die Inter- mit den angereisten Lazio-Fans, in Rom die eigentlich tief verfeindeten Anhänger von Lazio und AS. Zu Hunderten eröffneten sie Seit an Seit die Hatz auf Polizisten, erzwangen in Bergamo den Abbruch des Spiels. Alte Fronten sind vergessen. Alle Ultras pflegen nur noch ein Feindbild: die Polizei.


    Inzwischen wird gegen den Polizisten Luigi S., 32, wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, er ist in den Innendienst versetzt, und eine wesentliche Frage für die Staatsanwälte wird sein: Hat sich der Schuss versehentlich gelöst, was S. selbst behauptet - oder hat er gezielt geschossen, was ein Zeuge entgegnet?


    Vier festgenommene Krawallmacher behandelt der Staat, als gehe es gegen Feinde der Republik: Gegen sie ermittelt der Staatsanwalt jetzt wegen "terroristischer Aktivitäten". Härte und Entschlossenheit zeigen, das ist die Maxime. Wie im Februar soll nun der Spielbetrieb unterbrochen werden. Damals war in Catania bei Fankrawallen der Polizist Filippo Raciti umgekommen. Die Aktion jetzt gilt als symbolisches Zugeständnis an die Fankurven, dass "ihr Toter" den gleichen Wert hat wie ein Polizist.


    Spiele der Zweiten Liga abgesagt


    Das italienische Innenministerium hat ein vorläufiges Mitreiseverbot für Fußballfans zu Auswärtsspielen verhängt. Eine Aktion, die die Hooligans durchaus noch anstacheln könnte - genau wie die Absage aller Spiele der Zweiten Liga am kommenden Wochenende; die Erste Liga fällt wegen eines Länderspiels ohnehin aus. Außerdem werden die Fankurven in Bergamo und Taranto geschlossen. Die Aufsichtskommission für Sportveranstaltungen hat die Sperrung laut "Gazzetta dello Sport" verfügt, nachdem dort am Sonntag wegen Krawallen Spiele abgebrochen werden mussten.


    Politik und Sportverbände versuchen mit ihrem Vorgehen Schadensbegrenzung - sofern die überhaupt möglich ist. Italien mag Fußball-Weltmeister sein, doch in nicht mal zwei Jahren erlebt die Serie A nun schon ihren dritten Schock. Erst der Skandal um Bestechung und manipulierte Spiele 2006, dann im Februar der Tod des Polizisten Raciti, jetzt der Tod des Fans Sandri - "erst nach solchen Katastrophen werden die Mächtigen wach", sagt Carlo Balestri von der Faninitiative Progetto Ultra in Bologna. "Und das auch nur für kurze Zeit."


    Italien hinkt im Umgang mit Hooligans mindestens ein Jahrzehnt hinterher gegenüber England, Deutschland und den Niederlanden, wo eine solide Balance zwischen Repression und Prävention den klassischen Hooliganismus der achtziger und neunziger Jahre zurückgedrängt hat. In der italienischen Gesellschaft dagegen sind die Ultras zu einem festen Bestandteil des Geflechts von Politik, Wirtschaft und Medien geworden.


    Schon der faschistische Führer Benito Mussolini zeigte sich in den zwanziger und dreißiger Jahren gern auf der Ehrentribüne von Lazio Rom, nutzte die Spieler und Fans für seine Propaganda. Damals kam es zu ersten Ausschreitungen in den Stadien - wobei die Gewalt in den sechziger Jahren eine neue Stufe erreichte. Die Ultra-Kultur wuchs aus einer linken Protestbewegung heraus, die sich gegen das veraltete Bildungssystem und Probleme am Arbeitsmarkt richtete.


    Im Stadion ließen Schüler und Jugendliche ihrem Frust freien Lauf. Sie suchten die Aufmerksamkeit, die ihnen der Staat verwehrt hatte. Und sie wurden fündig. Der Legende nach soll eine italienische Zeitung den Begriff Ultra erstmalig benutzt haben, um Anhänger des AC Turin zu beschreiben - sie hatten einen Schiedsrichter aus Wut bis zum Flughafen verfolgt. Ultra: ein Synonym für Radikalität.


    Als Anfang der achtziger Jahre die nächste Wirtschaftskrise kam, gewannen die rechten Gruppen an Macht. Parteien wie die separatistische Lega Nord oder die rechtsextreme Forza Nuova rekrutieren ihre Mitglieder bevorzugt in den Stadien - schließlich sind die Hierarchien in den Fanblöcken leicht zu unterwandern. Ultras hören auf ihre Anführer. Einige der sogenannten Capos kandidieren noch heute für Regionalparlamente.


    Ultras trugen schon immer ihren Zorn ins Umfeld der Arenen, nur der politische Hintergrund hat sich stark verändert: Die letzten großen linken Fangruppen haben sich bis auf wenige Ausnahmen aufgelöst. Heute sind die Ultras vor allem eines: ultrarechts. Keltenkreuze, Runen und Hitlergrüße sind fast in jedem Stadion in Italien zu sehen. Der langjährige Lazio-Spieler Paolo Di Canio erhob den rechten Arm sogar im Stadion - und kam fast ungestraft davon.


    Italiens Fußball ist fest in der Hand der rechtsextremen Ultras. Ihren Einfluss zu begrenzen, wird lange brauchen - wenn es überhaupt möglich ist. "Jetzt ist es fast zu spät, um die Faschisten aufzuhalten", sagt Fanexperte Balestri. "Die italienischen Ultras sind die mächtigsten Fans Europas."


    Sie beeinflussen oft die Politik in den Vereinen. Sie erpressen Freikarten, die sie auf dem Schwarzmarkt teuer weiterverkaufen. In Verona verhinderten rechtsextreme Ultras 1996 die Verpflichtung des farbigen Holländers Michel Ferrier. Sie gingen mit Ku-Klux-Klan-Kapuzen ins Stadion und hängten eine überlebensgroße schwarze Stoffpuppe auf. Daran war ein Schild befestigt mit den Worten: "Negro, go away!" Die Unbeugsamen, wie sich die Ultras von Lazio Rom nennen, paktierten im vergangenen Jahr sogar mit der Mafia, um mit Hilfe des Clubs Geld zu waschen. Solche Auswüchse sind in Europa einmalig.


    Selbst ein Abbruch der Meisterschaft würde die Kriminalität im Fußball nicht beseitigen. Das Ultra-Problem ist verwoben mit Italiens gesellschaftlichen Problemen, mit den rechtsextremen Tendenzen im ganzen Land - und der Unfähigkeit respektive dem Unwillen der Politik und Verbände, wirksam etwas entgegenzusetzen.


    Die italienischen Gerichte sind überlastet, sie verhandeln noch über Krawalle, die Jahre zurück liegen. Präventive Fanprojekte wie in Deutschland gibt es nicht. Eine effektive Koordinationsstelle wie in London oder Düsseldorf baut die Polizei erst auf.


    Nach Racitis Tod verfügten die Verantwortlichen, dass es nur noch Namenstickets für die Stadien geben soll, außerdem Taschen- und Personenkontrollen an den Eingängen und eine völlige Isolierung der gegnerischen Fanblocks voneinander. Das führte zu einem Rückgang der Gewalt in den Stadien um angeblich 80 Prozent.


    Tatsächlich wurde sie nur nach draußen verlagert.


    http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,516950,00.html

  • „Es ist wie Bürgerkrieg”


    VON BERNHARD KRIEGER, 13.11.07, 12:36h, AKTUALISIERT 13.11.07, 14:02h


    Rom - Italiens Fußballstars wehren sich gegen die Zerstörung ihres Sports durch kriminelle Fans und drohen mit einer Abwanderung ins Ausland.


    "Basta! Diese Ausschreitungen töten unseren Sport", warnte AC Mailands Brasilianer Kakà und drohte den Tifosi: "Die Stars werden aus Italien weggehen". Auch Italiens Nationalspieler wollen sich nicht länger zu "Geiseln radikaler Fans" machen lassen. Nationaltrainer Roberto Donadoni verurteilte die Krawalle nach dem Tod des Lazio-Anhängers auf das Schärfste: "Das ist zum Kotzen!"


    "Ich hatte gedacht, mit der Tötung des Polizisten Filippo Raciti im Februar in Catania sei der Tiefpunkt erreicht gewesen, aber unser Job wird immer schwieriger", klagte Nationalstürmer Vincenzo Iaquinta im Trainingslager vor dem entscheidenden EM-Qualifikationsspiel in Schottland, bei dem der Weltmeister nicht verlieren darf. Iaquinta geht es wie vielen echten Fans: "Ich würde heutzutage kein Kind mehr mit ins Stadion nehmen."


    Die Kicker erkennen ihren Sport nicht mehr wieder. "Es ist, als ob Bürgerkrieg herrsche und wir sind mittendrin, obwohl wir gar nichts dafür können", sagte Milan-Star Clarence Seedorf. Die Regierung müsse eingreifen, forderte der Niederländer. Und die Regierung in Rom griff ein: Auf das vehemente Drängen der Sportministerin Giovanna Melandri hin beschloss der Fußballverband (FIGC) eine Spielpause für die Serie B und C. Die Serie A hat wegen der EM-Qualifikation ohnehin spielfrei. Immerhin 56 Spiele fallen aber aus.


    «Wir müssen das Gute im Fußball retten», forderte Nationaltorhüter Gianluigi Buffon, während sich die Staatsanwaltschaft in Rom mit nie dagewesener Härte um das Böse im Fußball kümmerte. Den bei den Fan-Krawallen in Rom festgenommenen Randalierern drohen Haftstrafen von fünf bis zehn Jahren. Möglich werden derart lange Gefängnisstrafen durch die Anklage wegen "terroristischen Aktionen". Ein gezielter und geplanter Angriff auf eine Polizeistation sei keine einfache Randale mehr, sondern Terrorismus, sagen die Staatsanwälte, die ohnehin politische Scharfmacher hinter den Randalierern vermuten.


    Überall laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Bis zum 13. November wurden fünf «Ultras» in Taranto und acht in Bergamo verhaftet, die die Ligaspiele mit ihrer Randale zum Abbruch gebracht hatten. Atalanta Bergamos-Präsident Ivan Ruggieri will hart durchgreifen: "Ich bin bereit, die Fan-Kurve zu schließen", sagte der Club-Chef, der wie viele andere in Italien von seinen eigenen Fanclubs eher erpresst, denn unterstützt wird.


    In ihrem Krieg gegen die Polizei verbünden sich mittlerweile sogar sonst bis aufs Blut verfeindete Fangruppen wie die von Lazio und AS Rom. Gemeinsam randalierten sie in der Nacht zum 12. November und gemeinsam erwiesen sie am folgenden Tag dem in Rom aufgebarten Lazio-Fan die letzte Ehre. Das Modegeschäft des getöteten 26-Jährigen wurde in den letzten Tagen zur Pilgerstätte. Hunderte von Blumen und Fans-Schals liegen vor dem Eingang. Zur Beerdigung werden Zehntausende erwartet.


    Der unter dem Verdacht der fahrlässigen Tötung stehende Todesschütze gerät derweil zunehmend unter Druck. Ermittlungen lassen immer mehr den Schluss zu, dass der Polizist gezielt auf das davon fahrende Auto geschossen habe, in dem der Fan tödlich getroffen wurde. "Ich bin kein Mörder", verteidigte sich der 31-jährige Polizist in einem Telefongespräch mit der "La Gazzetta dello Sport".


    Italiens größte Sporttageszeitung befürchtet unterdessen schon den nächsten Gewaltexzess: "Der Virus schläft nur und wird wieder aufbrechen - mit dem nächsten Toten." Als der Polizist Raciti vor neun Monaten getötet wurde, schlug der Chef der Spielergewerkschaft Sergio Campana eine Spielpause von einem Jahr vor. Damals erklärten ihn viele für verrückt, heute fordern einige Politiker eine ähnlich drastische Radikalkur für den italienischen Fußball. (dpa)

    http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1194935412304

  • Superstars drohen mit Wechsel ins Ausland
    Als Drahtzieher hinter den Fan-Krawallen in Italien sieht die Regierung "umstürzlerische Kräfte". Allein heute wurden 18 Hooligans festgenommen. Nach den Ausschreitungen drohen die Superstars der Serie A damit, ins Ausland zu wechseln...."Basta! Diese Ausschreitungen töten unseren Sport", sagte AC Mailands Brasilianer Kakà. Er drohte den Tifosi: "Die Stars werden aus Italien weggehen". Am Sonntag war das Spiel seiner Mannschaft bei Atalanta Bergamo nach wenigen Minuten wegen Ausschreitungen abgebrochen worden. Bergamos Präsident Ivan Ruggieri sagte, er sei bereit, die Fan-Kurve zu schließen. Wie viele andere Club-Chefs in Italien wird Ruggieri von seinen eigenen Fanclubs eher erpresst als unterstützt. mehr:[URL=http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,517075,00.html]http://www.spiegel.de[/URL]

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

    Einmal editiert, zuletzt von ingo82 ()

  • Todesschuss war wohl kein Versehen


    Rom - Es war wohl doch kein versehentlicher Schuss, der am Sonntag auf jener toskanischen Raststätte das Auto der Lazio-Fans traf und den 26-jährigen Gabriele Sandri tötete. Italiens Innenminister Giuliano Amato und Polizeichef Antonio Manganelli bestätigten am Dienstag eine Zeugenaussage, derzufolge der 31-jährige Polizist Luigi S. nicht in die Luft, sondern gezielt, „mit ausgestreckten Armen“ und „in Körperhöhe“ auf das Fahrzeug gefeuert hat. Die Gründe seien unklar.


    Die Staatsanwaltschaft sucht jetzt „nach dem politischen Muster“ hinter den Krawallen von Rom, die sich am Sonntag in der Folge des Todesschusses entladen hatten, sagte Amato. Zwei der vier festgenommenen Randalierer werden bereits des Terrorismus verdächtigt. Amato warnt schon seit längerem vor einer terroristischen Unterwanderung und Instrumentalisierung von Fan-Gruppen. Die Gefahr von rechts scheint dabei doppelt so groß wie die von links. Unter den landesweit 80 300 organisierten „Ultras“ - das entspricht etwa 15 Prozent der regelmäßigen Stadionbesucher - sollen 14 600 zu rechtsextremen, 5300 zu linksextremen Gruppen zählen.


    Von 529 registrierten Ultra-Vereinen gelten demnach 268 als „politisiert“, 261 als „rein auf den Fußball ausgerichtet“. Wobei die Angehörigkeit zu einem „Ultra“-Verein zwar etwas über die Intensität des fußballerischen Credos aussagt, nicht automatisch aber etwas über den Hang zur Gewalt.


    Rechte bis rechtsextreme Fangruppen kontrollieren die Fan-Kurven beispielsweise in Norditalien, in Rom, in Neapel, Salerno; sie geben sich Namen wie „Viking“, „Bande der Unseren“, „Ultra-Krieger“ oder „Die Unbeugsamen“. In Genua, in Livorno und in Bergamo, das am Sonntag zu den gewalttätigsten Spielstätten gehörte, sind die Tifosi rot bis tiefrot eingefärbt. „Schwarz-Blaue Brigaden“ oder „Autonome Brigaden“ nennen sie sich.


    Gerade aber die Extremsten aus den entgegengesetzten Lagern, die finden derzeit zusammen; gemeinsam mit den Anarchisten haben sie sich das „System“ als gemeinsames Ziel vorgenommen: den „repressiven, imperialistischen Kerkermeister-Staat“ und seinen bewaffneten Arm, die Polizei. Das Problem sei allerdings, so zitiert die Zeitung „La Repubblica“ einen Anti-Terror-Spezialisten, „dass es ein Umsturzversuch ohne konkretes Projekt ist, dass du (als Polizist) vor dir eine tiefe Nacht hast, in der alles Mögliche an Dramatik passieren kann - und du bist nicht in der Lage, die nächsten Schritte der Leute vorauszuahnen, die dir da gegenüberstehen.“


    Durch endlich restriktive Sicherheitsmaßnahmen der Regierung Prodi haben die Ultras einen beträchtlichen Teil ihres Geschäfts verloren: Sie hatten sich bisher - mal mit den Klubs mauschelnd, mal sie erpressend - ganze Kartenkontingente zu vorteilhaften Konditionen gesichert, sie gezielt unter ihre Getreuen verteilt sowie die Fanreisen gewinnbringend organisiert. Der harte Kurs der Regierung sowie ein Umdenken in den Vereinen hat nun dazu geführt, dass die Ultras abgedrängt wurden, dass sich Klubs und andere Fangruppen von den Extremen ausdrücklich distanzieren.


    Die Randale in den Stadien, die Zahl der Verletzten sind zuletzt spürbar zurückgegangen. Die Folge: Wer nicht mehr im Stadion randalieren kann, tut es außerhalb.


    Der fatale Schuss des Polizisten Luigi S. diente danach nur als Vorwand für Krawalle, die man ohnehin im Sinne hatte, für die es aber zuletzt keinen Ort mehr zu geben schien.


    quelle: KSTA

    Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
    (Sokrates, gr. Philosoph, 470-399 v.Chr.)


    Wenn jemand zu Dir sagt: Die Zeit heilt alle Wunden. Hau ihm in die Fresse und sag: Warte, ist gleich wieder gut.

  • "Das sind keine Fußball-Fans"


    München - Durch den Tod des Lazio-Fans Gabriele Sandri wurde in der italienischen Serie A eine beispiellose Welle der Gewalt ausgelöst.


    Hooligans rotteten sich zusammen, attackierten die Polizei und randalierten.
    Spieler, Ex-Spieler und Funktionäre fordern nun Konsequenzen.


    "Solche Leute haben nichts im Stadion zu suchen", sagte Italien-Experte Rudi Völler, der von 1987 bis 1992 beim AS Rom spielte, zu Sport1.de:


    "Denn das sind keine Fans, das sind Gewalttätige, die den Fußball nur als Plattform nutzen. Mehr Kontrolle in den Stadien - auch bei den Tickets - wäre da sicherlich ein erster Schritt."


    Strukturelles Problem


    Der Sportdirektor von Bayer Leverkusen und Weltmeister von 1990 sieht das Problem in den Strukturen. "Generell denke ich, dass man die Stadien privatisieren, also in die Hand der Vereine geben müsste", sagte der Botschafter der Ford-Kampagne "Feelfootball".


    "Zurzeit sind sie im Besitz des Staates oder der Kommunen. Sie sind häufig alt und entsprechen nicht mehr den heutigen Sicherheitsvorschriften. Es müssen vernünftige Stadien her, und die Klubs müssten darin das Sagen haben."


    Sandri beerdigt


    Am Mittwoch war der getötete Fan Sandri unter großer Anteilnahme von Politikern, Funktionären, Sportlern und Fans beerdigt worden.
    Gegen den Polizisten Luigi Spaccarotella, der den tödlichen Schuss abgegeben hatte, wird wegen Totschlags ermittelt.


    Milans Mittelfeldstar Kaka befürchtet aufgrund der schrecklichen Ereignisse bereits ein Abwandern der besten Spieler. Inter Mailands Patrick Vieira zeigte sich ebenfalls fassungslos.


    Schwere Vorwürfe von Vieira


    "Ich spiele seit zwei Jahren in Italien und verstehe einfach nicht, was hier abgeht unter den Fans", sagte der Franzose bei "feelfootball.com".
    "Das Problem ist nicht neu, jeder weiß seit geraumer Zeit, was nicht in Ordnung ist. Aber jeder wartet darauf, dass etwas passiert - und erst dann wird gehandelt."


    Hoffnung auf Kehrtwende wie in England


    Vieira verglich die Situation mit der Hooligan-Problematik in England in den 80-er und frühen 90-er Jahren und hofft nun auf eine ähnliche Kehrtwende in Italien.


    "Es ist ermutigend, auf das England vor 15 bis 20 Jahren zurückzublicken und zu sehen, wo England heute steht", erklärte der frühere Kapitän von Arsenal London.


    "Es zeigt, dass es geht - dass sich Dinge zu Besserem ändern können. Die Einstellung der englischen Fans hat sich geändert. Wenn es in England geht, dann sollte es auch überall sonst in der Welt möglich sein, Dinge zu verändern."


    Erziehungsmaßnahmen für Fans


    Bayern-Stürmer Luca Toni ist froh, in Deutschland zu spielen: "Ich bin aus vielen Gründen glücklich, im Ausland zu spielen. In der Bundesliga gibt es solche Situationen nicht. Das ist nicht normal, dass in Italien solch schreckliche Zwischenfälle so oft vorfallen. Der italienische Fußball gibt kein gutes Bild ab."


    Vieira plädiert für einfache pädagogische Maßnahmen. "Die Fans müssen lernen, dass sie bestraft werden, wenn sie sich schecht benehmen", sagte er.


    "Es ist wie mit Kindern. Wenn Dein Kind sich daneben benimmt und Du ihm nicht beibringst, wie es sich richtig zu verhalten hat, wird es immer wieder das gleiche tun, weil es denkt, dass es okay ist."


    Personengebundene Tickets als mögliche Lösung


    Mit so genannten Radio Frequency Identification Tickets (RFID) könnten gewaltbereite Fans bei der Einlasskontrolle identifiziert werden, da sich persönlich Daten auf den Eintritts-Karten speichern lassen.


    Ähnliche Tickets waren bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Einsatz.
    Bei der europaweiten Fanbefragung "What Fans Feel" von "Ford", an der über 35.000 Personen teilgenommen haben, sprach sich über die Hälfte der italienischen Fußball-Anhänger dafür aus, dass diese Tickets eingeführt bzw. zumindest getestet werden sollten.


    http://www.sport1.de/de/sport/artikel_1932077.html

  • Neben dem Topspiel in Spanien steht auch in Italien ein Kracherl an.
    Inter Mailand (Platz 1) trifft auf AC Mailand (Platz 12)
    Tabelle



    Neuauflage des Stadtderbys in Mailand


    Im März gewann Inter 2:1 gegen die Rossoneri. Am Sonntag folgt die Neuauflage.


    Am Sonntag (15 Uhr) ist es wieder so weit. Das prestigeträchtige stadtinterne Derby zwischen Inter Mailand und dem AC Mailand liegt auf dem vorweihnachtlichen Gabentisch. Während beim amtierenden Meister bisher alles nach Plan läuft, und man bereits sieben Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten AS Rom hat, stottert der Motor des aktuellen Champions-League-Siegers in der Meisterschaft. Milan steht mit 22 Punkten bereits weit abgeschlagen hinter dem Lokalrivalen. Immerhin holte die Ancelotti-Truppe sich mit dem Gewinn der Klub-WM in Japan jüngst ein Erfolgserlebnis. Am Donnerstag verlor eine B-Elf der Rossoneri im Pokalhinspiel gegen Catania dann jedoch mit 1:2.


    Die Mannschaft von Trainer Roberto Mancini tankte unterdessen im Coppa Italia beim 4:1-Sieg gegen Reggina weiter Selbstbewusstsein. Zudem hat Inter fünf der letzten sechs Meisterschaftsspiele für sich entschieden und weist eine beinahe makellose Heimbilanz (7/1/0) auf. Ein Sieg gegen den frisch gebackenen Klubweltmeister würde den in dieser Saison noch immer ungeschlagenen Nerazzuri das Weihnachtsfest zusätzlich versüßen. Das zu verhindern, müsste eigentlich genug Motivation für den gerade zum Weltfußballer gekürten Kaka und seine Kollegen sein. Jedoch verwöhnten die Rossoneri ihre Fans im Giuseppe-Meazza-Stadion bisher nicht. Trainer Carlo Ancelottis Team tut sich zuhause schwer und ist immer noch ohne Dreier (0/5/2).


    http://www.kicker.de

  • Zitat

    Original von bayer91


    Man sollte auch auf die Anzahl der Spiele gucken, wenn man sich die Tabelle anschaut. :LEV19


    ;) mir völlig wurscht. Auch wenn die jetzt die 3 ASpiele gewinnen sollten sind sie mnich besser als der 5te =)
    Den AC in europa nich mehr sehen zu müssen wäre ein Traum