VON UDO BONNEKOH
(RP) Bei Bayer Leverkusens fortlaufender Versuchsreihe deuten sich erfreuliche Forschungsergebnisse an. Das 4:0 in Ennepetal gegen AZ Alkmaar ging zur Hälte auf das Konto von Fanis Gekas.
Er kam gerade aus der italienischen Hauptstadt eingeflogen, zeitgleich mit der Mannschaft von der AS Roma, die gestern in Dortmund den Testgegner für die Borussia abgab und am Sonntag in der BayArena vorspielt. Und was Rudi Völler, dessen grauer, moderner Drei-Tage-Bart bestens kontrastierte zum gebräunten Gesicht, nach der Landung bei der zuweilen flotten Partie auf dem Ennepetal-Hügel sah, erfüllte Bayers Sportdirektor zumindest mit leicht verhaltenem Wohlgefallen.
Mit einem 4:0 (1:0) gegen den holländischen Spitzenklub AZ Alkmaar setzte Bayer seine Versuchsreihe zur optimalen Präparation auf die Bundesliga-Saison auf bereits respektablem Niveau fort. Es zischt im Leverkusener Labor, was auf Erfolg in der Forschung hindeutet. Doch Michael Skibbe goss aus guten Gründen ein bisschen Wasser in den Wein, damit das Ergebnis nicht gleich kühnste Erwartungen weckt. „Man darf nicht vergessen, dass Alkmaar mitten in der Vorbereitung ist. Die Mannschaft spielt sonst besser.“
Klar, die Holländer wirkten wahrlich nicht so lebhaft in ihrem Bemühen um Offensive. Bayers Torwart René Adler musste sich nur einmal ziemlich strecken beim Schuss von Molhoek kurz vor der Pause. Ansonsten nahmen ihm die Innenverteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Karim Haggui, besonders stark in der Luft (gleiches gilt für Manuel Friedrich und den fehlenden Lukas Sinkiewicz), viel ab.
Was Völler auf seinem Beobachter-Posten zudem erheblich erfreute: Theofanis Gekas kämpfte mit sehr viel Engagement gegen das aus Bochumer Zeit existierende Urteil an, kein arg fleißiger Stürmer zu sein. Der Grieche machte recht viel Kilometer im Zentrum – und zeigte sich dennoch ganz gegenwärtig, als ihm die Bälle im Strafraum zuflogen: Flanke Bernd Schneider, Kopfball, 2:0, Flanke Stefan Kießling, Kopfball, 3:0. Und die Leverkusener Fans draußen formulierten schon mal vorsichtig eine Liebeserklärung an den neu erworbenen Torjäger mit dem lichten Haar. Den guten Einstieg in den Vergleich mit Alkmaar hatte Bernd Schneider mit einem Elfmeter vollzogen, ein Ballverlust von Hollands Koenders, ein Flügelwechsel und ein Foul an Kießling waren dem Strafstoß vorausgegangen.
In seiner Einschätzung bestätigt fühlte sich der von Autogrammjägern umstellte Völler beim Thema Sascha Dum. „Wir haben ja etwas gezögert, ihn aus Aachen zurück zu holen. Aber was ich bis jetzt von ihm links in der Offensive gesehen habe, war gut. Da wird sich mancher umschauen“, sagte Völler. In Bayers Personal-Diskussion steht jetzt nur noch Michal Papadopulos, Schütze zum 4:0. „In den nächsten Tagen entscheiden wir, ob wir Michal ausleihen. Es gibt viele Anfragen“, bestätigte Völler. Mönchengladbach gehört wohl dazu.