Skibbe baut auf Ramelow

  • Die Testpartie gegen den holländischen Spitzenklub AZ Alkmaar (4:0) gestern in Ennepetal fiel flach für Carsten Ramelow. Den 33-jährigen Kapitän von Bayer Leverkusen plagt seit Anfang der Woche eine fiebrige Erkältung, seine 30. Vorbereitung als Profi ist unterbrochen, frühestens heute kann er in den Trainingsbetrieb zurückkehren: "Ärgerlich, aber nicht zu ändern. Ich habe Schlimmeres hinter mir."


    In der Tat: Die vergangenen Saison stellte den Ex-Nationalspieler vor eine harte Prüfung. Lediglich 13 Spiele absolvierte er 2006/2007. Eine Qual für einen Dauerbrenner wie ihn, der seit 1996 stolze 329 Bundesligaspiele absolvierte.


    Zwei Knie-Operationen - eine im Januar, eine im März - ließen nichts mehr zu in der Rückrunde. Immerhin: "Bis jetzt hält das Gelenk. Ich kann bald wieder voll angreifen." Angreifen und eingreifen. Denn klar ist: "Ich plane fest mit ihm", sagt Trainer Michael Skibbe, der nicht auf Ramelows Erfahrung verzichten will: "So viele Spieler von dieser Sorte haben wir nicht. Und deshalb ist Carsten so wichtig für unseren jungen Kader. Ich wünsche ihm und uns, dass er verletzungsfrei durch die Saison kommt."



    Sollte dies der Fall sein, wird man den Kapitän auf seinem angestammten Platz im defensiven Mittelfeld finden. Noch will er den jungen Konkurrenten Schwegler, Faty oder Castro die Stirn bieten: "Wenn ich fit bin, will ich auch spielen!" Ein spannender Generationen-Kampf, der sich da im Leverkusener Mittelfeld abspielt, mal sehen, wie er sich entwickelt.


    Entwickeln will sich auch Michal Papadopulos. Der 22-jährige Tscheche ist hinter Neuzugang Theofanis Gekas nominell zweite Wahl bei Bayer. Sollte der Grieche jedoch ausfallen, zöge man wohl eher Stefan Kießling und Sergej Barbarez im Sturmzentrum vor. Papadopulos, der gegen Alkmaar einen schönen Kopfballtreffer erzielte, wird deshalb eventuell ausgeliehen. Interessenten gibt es: Der FC Groningen aus Holland buhlt ebenso um ihn wie der FC St. Gallen aus der Schweiz sowie die Zweitligisten Carl-Zeiss Jena und Borussia Mönchengladbach.


    Frank Lußem


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