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Leverkusen - Vom Energieriesen zum Billigstromanbieter: Gerade noch rechtzeitig zum Bundesligastart an diesem Wochenende gegen Energie Cottbus hat Bayer Leverkusen wohl doch noch einen Trikotsponsor gefunden. Nach dem Ende der Langzeitehe mit RWE zum Abschluss der vergangenen Meisterschaftsrunde deutet vieles darauf hin, dass der Fußball-Club heute Mittag die Zusammenarbeit mit der TelDaFax ENERGY GmbH verkünden wird. Bayer 04-Kommunikationschef Meinolf Sprink („Ich kommentiere jetzt keine Namen“) wollte gestern eine entsprechende Anfrage ebenso wenig bestätigen wie das in Troisdorf angesiedelte Unternehmen. Sprink verwies aber auf eine für heute terminierte Pressekonferenz bei Leverkusener Bundesligisten
Damit umschifft der Club wohl doch noch die befürchtete „blanke Brust“ zum Ligastart. „Ich war immer sehr gelassen“, meinte Sprink dazu. Allerdings dürften die künftigen Einnahmen des Clubs wesentlich geringer ausfallen als zu RWE-Zeiten, als geschätzte acht Millionen Euro per anno aufs Bayer-Konto flossen.
Denn auf dem hart umkämpften Energiemarkt muss sich die erst im August 2006 gegründete TelDaFax ENERGY GmbH noch positionieren. Am 3. Februar 2007 startete die 100%-ige Tochter der TelDaFax Holding AG die vertrieblichen Aktivitäten, inzwischen wurden etwa 40 000 Kunden akquiriert, rund 100 Mitarbeiter stehen nach Unternehmensangaben in Lohn und Brot. Zum Vergleich: RheinEnergie hat eine Million Stromkunden, Bayers Ex-Sponsor RWE ist mit 17 000 Mitarbeitern einer der größten Stromproduzenten Europas und erwirtschaftete in diesem Firmenzweig 2006 einen Außenumsatz von 6,6 Milliarden Euro.
Das ganz große Geld ist mit dem neuen Werbepartner also wohl nicht zu machen, allerdings ist der Werksclub über den Vertrag mit der Agentur Sportfive finanziell abgesichert. Die Leverkusener Fußball GmbH kassiert über die Sportrechte-Vermarkter eine geschätzte Summe von zehn bis zwölf Millionen Euro jährlich, Sportfive muss diese Investition in Fußballerbeine durch Sponsoren wie TelDaFax und durch weitere Vermarktungsaktivitäten refinanzieren. An etwaigen Überschüssen wiederum partizipiert Bayer, das im Sektor Trikotsponsoring selbst jetzt aber eher zu den Geringverdienern der Ersten Bundesliga zu rechnen sein dürfte.
Die TelDaFax-Gruppe, als integrierter Energie- und Telekommunikationsversorger auch im Festnetz-, Mobilfunk- sowie im Internetgeschäft vertreten, ist im Bereich Sportsponsoring zwar keine internationale Größe. Allerdings hat das Unternehmen mit dem Norweger Ole-Einar Björndalen seit 2005 den wohl besten Biathleten aller Zeiten unter Werbevertrag