"Aggressivität stimmt - Tore fehlen"
Es war eine dieser kurzen, schnellen Wendungen, für die Bernd Schneider(33) berüchtigt ist bei seinen Gegenspielern. Am Mittwoch ging sie tatsächlich ins Auge.
Schneider und Simon Rolfes (25), in dieser Szene sein Widerpart, prallten mit den Köpfen zusammen, beide trugen Platzwunden davon. Rolfes an der Augenbraue, Schneider am Jochbein. "Das zeigt, wieviel Feuer bei uns drin ist", lachte Simon Rolfes, der ebenso wie Schneider keine Pause befürchten muss.
Fehlende Aggressivität war Bayer vorgeworfen worden nach dem ersten Pflichtspiel, das in St. Pauli verloren ging. Rolfes widerspricht: "Die Aggressivität stimmte. Was uns fehlte, waren die nötige Tore." Man habe den Zweitligisten in diesem Pokalspiel durchaus "angenommen", doch: "Wir haben versäumt, unsere Chancen zu verwandeln. Dann wäre nämlich ganz früh Ruhe im Karton gewesen."
Dass mit Energie Cottbus nun ein Gegner wartet, der ähnlich gestrickt ist wie St. Pauli, der Kampf und Leidenschaft in die Waagschale wirft, freut Rolfes: "Weil wir überhaupt kein Problem damit haben, dagegenzuhalten. Wichtig ist nur, dass wir die spielerische Überlegenheit in Tore ummünzen." In erster Linie dafür verantwortlich zeichnet Theofanis Gekas. Der Torschützenkönig der vergangenen Saison wirkt angespannt kurz vor dem Start in seine zweite Bundesliga-Spielzeit, verweigert standhaft Interviews: "Ich will erst treffen, dann kann ich sprechen."
Ein zweiter Neuzugang steht dagegen vor seinem allerersten Bundesligaspiel: Arturo Vidal (20), der talentierte Chilene, dem Trainer Michael Skibbe "gute Trainingsarbeit" attestiert. Dies gilt seit zwei Tagen auch wieder für Innenverteidiger Lukas Sinkiewicz (21). Dessen hartnäckige Rückenprobleme sind zwar auskuriert, ein Einsatz von Beginn an am Samstag aber käme wohl noch zu früh für den Neuzugang aus Köln.
Frank Lußem
kicker.de