"Wir müssen unsere Chancen besser nutzen!"
Bayer Leverkusens Mittelfeldstar Bernd Schneider spricht im Interview bei bundesliga.de über das Pokal-Aus gegen St. Pauli und seine Ziele mit Bayer.
bundesliga.de: Herr Schneider, wie geht es Ihrem Kopf und dem des Kollegen Simon Rolfes, nachdem Sie im Training mit den Köpfen aneinander gerasselt sind?
Bernd Schneider: Ganz gut so weit. Das war eine etwas unglückliche Situation, aber nichts Dramatisches, wir werden beide am Samstag spielen können.
bundesliga.de: Am vergangenen Wochenende hat der Schädel wahrscheinlich heftiger gebrummt. Haben Sie das Pokal-Aus gegen St. Pauli schon verdaut?
Schneider: Ich ärgere mich immer über Niederlagen. Wir haben eigentlich das Spiel über eine Stunde lang dominiert, aber unsere Chancen nicht genutzt. Und am Schluss kriegen wir so ein dummes Tor, was einfach unnötig war. Es ist ärgerlich, dass wir nach einem Spiel jetzt schon aus dem Pokalwettbewerb ausgeschieden sind.
bundesliga.de: Welche Lehren ziehen Sie aus der Pokalniederlage?
Schneider: Vielleicht hat das jedem Einzelnen und uns insgesamt als Mannschaft die Augen geöffnet, dass wir in der Defensive noch konsequenter arbeiten müssen und vor allem im gegnerischen Strafraum noch entschlossener die Chance zum Torabschluss suchen.
bundesliga.de: Wieso klappt es zunächst in Testspielen gegen starke Gegner wie Alkmaar (4:0, Anmerk. d. Redaktion) und den AS Rom (2:2, Anmerk. d. Redaktion) und im ersten Pflichtspiel gegen einen Zweitliga-Aufsteiger geht dann alles schief?
Schneider: Auch gegen Rom haben wir zwei Gegentore kassiert, die nicht hätten sein müssen. In den Testspielen haben wir aber einfach besser unsere Chancen genutzt, was eben gegen St. Pauli nicht der Fall war.
bundesliga.de: Mit 24,6 ist der Altersdurchschnitt bei Bayer 04 sehr jung. Sie verfügen über reichlich Erfahrung und sind ohnehin Dreh- und Angelpunkt im Aufbauspiel. Werden Sie in dieser Saison noch mehr Verantwortung übernehmen müssen?
Schneider: Das ist ganz normal, dass die älteren Spieler wie Carsten Ramelow oder ich in die Verantwortung gezogen werden. Die müssen wir dann auch übernehmen.
bundesliga.de: Wie sieht diese Verantwortung dann aus?
Schneider: Wir älteren Spieler haben ein gewisses Auge dafür, wie man sich in bestimmten Spiel- und Trainingssituationen verhalten sollte. Aber ich kann den jungen Spielern nur Tipps geben. Ob sie die dann annehmen, ist letztlich ihre Sache. Ich habe auch nicht immer alles angenommen. Aber wir haben eben einen gewissen Erfahrungsschatz, den wir gerne weitergeben.
bundesliga.de: Michael Skibbe wird taktisch im 4-2-3-1 oder 4-3-3 spielen lassen. In welchem System fühlen Sie sich wohler?
Schneider: Das ist mir eigentlich egal. Ich spiele im Mittelfeld und habe den Auftrag, die Offensive mit Pässen zu füttern.
bundesliga.de: Mit Theofanis Gekas haben Sie ja einen Mitspieler, den man jederzeit steil schicken kann. Das kommt Ihnen sicherlich entgegen, oder?
Schneider: Ja, er bewegt sich gut und hat den Instinkt vor dem Tor. Er weiß, wo die Bälle hinkommen, nicht nur die von den Mitspielern. Er lauert auch sehr gut auf Fehlpässe der gegnerischen Abwehrspieler und hat die nötige Ruhe im Strafraum.
bundesliga.de: Würde es Sie nach den Tests gegen hochklassige internationale Teams nicht noch mal reizen, in der Champions League gegen die ganz großen Clubs anzutreten?
Schneider: Das würde jeden reizen, wenn man sich international beweisen kann. Champions League ist auf Vereinsebene das Schönste, was es gibt. Aber dafür gibt es ja eine Bundesliga-Saison, um sich für den Wettbewerb zu qualifizieren. Deshalb ist es wichtig, einen guten Start hinzulegen, um in der Endabrechnung ordentlich abschneiden zu können.
QUelle. Bundesliga.de