Wie und Warum seid ihr Bayer Fans geworden?

  • Leute wir sind kurz davor das zu erreichen, was sich jeder seit seinem Fan Dasein nur erträumen konnte, habt ihr das überhaupt schon realisiert? Ich noch nicht ganz....


    Aufgrund der aktuellen und einzigartigen Umstände, hielt ich es für angemessen etwas mehr zu diesem Thema zu schreiben, vorab schonmal sorry.


    Einen Tag vorm Pokalfinale werde ich 35. Bin in Leverkusen geboren, dort groß geworden, fast mein ganzes Leben Bayer Fan und Stadiongänger, herangeführt durch meinen Vater. Werde nie vergessen wie ich das erste Mal die Stufen zum Block hochgetappst bin und völlig beeindruckt das strahlende Grün erstmals gesehen habe. Damals ein 0:0 gegen Düsseldorf. Kein Fußballspiel, dass einen vom Stuhl gerissen hat, aber dennoch genug um ein Feuer in mir zu entflammen das heute noch so stark lodert, wie an Tag 1. Rudi, Ulf, Erik, Jan oder Paulo waren, neben den Freunden aus der Grundschule, mein zweiter Freundeskreis.


    Egal ob Testspiel oder Finale, dieses Kribbeln, diese Emotionen, diese Freude am Spieltag, diese Leidenschaft, dieses Gefühl während des Spiels, diese positive Spannung, die kannst du in deinem Leben nur für einen Verein empfinden. Daher sage ich immer, du kannst dir im Leben alles aussuchen außer die Familie und Verein, da wirste reingeboren.


    Vor nicht allzulanger Zeit (ca. Vor 3-4 Saisons) war ich dann an nem Punkt angelangt, wo ich mich selber gefragt habe, wieso supportest du diesen Verein überhaupt noch? Keine Ambitionen, in der Öffentlichkeit immer diese Understatements, Komfortzone, Keine Identifikationsfiguren, Ausbildungsverein, nur um ein paar unbeliebte Stichwörter zu nennen. Der Fußball immer kommerzieller und unehrlicher. Das Gefühl der eigene Verein verkommt zur reinen Werbemaßnahme der AG, es ist nur noch wichtig, dass das Bayer Logo durch Europa getragen wird - ständiger Begleiter. Alles hinterfragt um mit dem Fußball zu brechen, ging nicht.


    Die Liebe zum Verein und die Hoffnung eines Tages einen Titel zu erleben, das bleibt immer und das hat mich aus der inneren Krise geholt und dem Fußball sowie dem Verein habe ich viel zu verdanken, da er mir auch oft geholfen hat persönlich schwierige Phasen leichter zu überstehen. Eine Konstante die mir immer Freude im Leben bereitet hat, trotz Unterhaching, trotz 2002. Freunde kommen und gehen. Der Verein bleibt, egal wie sehr du mir ihm streitest.


    Nachdem ich 2019 nach Köln "ziehen musste" (die Erklärung erspar ich mir an der Stelle) und sowieso schon immer viel mit Fans anderer Vereine zu tun hatte, musste ich viel Aufklärungsarbeit betreiben und mir sehr viel anhören. Wie toll andere Vereine doch sind mit ihrer Tradition, die ach so lauten Fans in ihren großen Stadien, wie kann man Fan eines Werksclubs sein, der nie wirklich was gewonnen hat?!....ich muss sie alle auslachen, nachdem sie merken, dass mir das doch alles sowas von scheißegal ist :LEV8 ^^ . Ich spüre bei vielen den Neid und das ist bekanntlich, die größte Anerkennung. Anerkennung für die wirklich wahre und ehrliche Treue und Verbundenheit zu einem Verein, der all diesen Glanz garnicht braucht, der aber eben aus diesem Gründen auch seine Hürden zu nehmen hat. Auch wenn der finanzielle Vorteil mit einem Konzern nicht wegzureden ist, da wo wo der Verein heute steht, das hat er sich mit ehrlicher Arbeit und der meist richtigen Wahl der Weggefährten bis heute erarbeitet. Jeder hat seine eigene Geschichte, wie er zum Verein gekommen ist und das ist was zählt, das macht die Fankultur aus. Man schreibt seine eigene Geschichte mit den Erlebnissen mit dem Verein, was interessieren mich einzelne gewonnene Meisterschaften in den 60ern? Und was Tradition bedeutet, wissen die Meisten scheinbar selber nicht. Ein Begriff der leider im Fußball irgendwie missbraucht wird. Bayer 04 hat mehr Tradition als der Großteil der anderen Clubs.


    Mein Sohn wird bald 2. Meine erste Amtshandlung nach dem Krankenhaus Aufenthalt war die Anmeldung beim Löwenclub. Er hat bis hierhin also genauso viel Bayern Meisterschaften, wie die unserer Mannschaft "erlebt". Ich kann's kaum erwarten, ihn das zu seinem ersten Stadionbesuch zu begleiten und vielleicht ist das dann auch der Start seiner Bayer-Geschichte.


    Lasst uns diese letzten Schritte gemeinsam tun.

  • Ich habe hier vor 16 Jahren schon mal geschrieben, es steht auf Seite 8. Aber ich fasse es gerne nochmal zusammen. Erster Stadionbesuch in der Rückrunde 82/83 gegen die Bayern ein 1:1, das für mich beeindruckendste Spiel war damals gegen Mönchengladbach. Nach 1:0-Führung lag man 1:2 zurück, Jürgen Gelsdorf verschoss einen Elfmeter gegen Sude und es schien alles verloren. Doch in den letzten 10 Minuten schoss unsere Mannschaft noch 2 Tore zum 3:2-Sieg. Am Ende der Saison hielt man souverän die Klasse, nachdem man in der Hinrunde lange Tabellenletzter war.

    Highlights waren natürlich die beiden Titel 1988 und 1993, deshalb kann ich mich da an die Details erinnern. Genauso wie an die bitteren Momente 2000 und 2002.

    Ich hatte mich schon ein bisschen damit abgefunden, keine weiteren Titel mehr zu erleben. deshalb bin ich auch immer skeptisch geblieben. Aber so nah wie jetzt war es ja auch seitdem noch nie. Daher bin ich auch sehr aufgeregt.

  • Bei mir war es eine Geschichte mit einigen kleinen Umwegen. Als Kind bin ich irgendwie Bayern-Fan geworden und dort auf den Spieler Stefan Reuter aufmerksam geworden, der gerade erst von Nürnberg aus dorthin gewechselt ist. Keine Ahnung warum genau er. Als Kind ist man ja eh nur bedingt "Fan", wenn das Team 600 km entfernt spielt und außer den Spielen im Fernsehen kaum was mitbekommt. Internet gabs da einfach noch nicht. Von daher trifft da der Begriff Symphatisant vermutlich deutlich eher, wenn man alles vom Verein nur aus der Sportschau erfährt. Trotzdem hat mich der weitere Weg von Stefan Reuter interessiert, wie er erst zu Juventus Turin und dann zu Borussia Dortmund gewechselt ist. Dort hatte er ja dann auch noch einige Erfolge, bis er dann irgendwann mit gefühlt 50 Jahren aufgehört hat. Zumindest hatten da die Dortmunder noch einige Symphatien bei mir.


    Während der Stefan aber noch ne ganze Weile beim BVB gespielt hat, bin ich in der Schule sitzen geblieben und in eine neue Klasse gekommen. Ganz anders als in meiner Vorgängerklasse sind da einige Jungs ins Stadion gefahren nach Leverkusen. Um mich da irgendwie zu integrieren, bin ich dann immer mitgefahren und bin von da an glühender Anhänger geworden, der zumindest den Großteil der Heimspiele besucht hat. Ein Heimticket für den C-Block hat damals um die 8 DM gekostet. Das müsste 1993 gewesen sein. An den Pokalsieg kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Danach war es auf jeden Fall um mich geschehen und die erste Jahreskarte hat nicht mehr lange auf sich warten lassen. Die Fangesänge und das Gemeinschaftsgefühl haben mich richtig gepackt. Eine Zeitlang habe ich regelmäßig sogar eine Trommel mit in den C-Block und später, als unser Fanclub, dem ich mittlerweile beigetreten war, für eine Saison in den A-Block ausgegliedert wurde, mitgeschleppt. Am meisten in Erinnerung sind mir aus diesen Zeiten die Europacup-Spiele gegen Nantes (5:1) und den PSV Eindhoven (5:4, 3 Tore Kirsten, 3 Tore durch den wahren Ronaldo) in Erinnerung geblieben. Genauso das Debutspiel von Rudi Völler gegen Frankfurt (4:0, vier legendäre Treffer). Es gab so viele tolle Spiele, an die ich gerne zurückdenke und ich bin meinen damaligen Klassenkameraden dankbar, dass sie mich einfach mitgeschleppt haben. Mit einem dieser Schulfreunde fahre ich immer noch zum Bayer. Gegen West Ham ist es wieder soweit. Und ich hoffe es folgen noch viele weitere Spiele mit tollen Erinnerungen und Glücksmomenten voller Ekstase...

  • Mein erster Stadionbesuch, es muss so 1996 gewesen sein, war Düsseldorf gegen Schalke. Eigentlich wollte mein Vater mit mir zum Auswärtsspiel der Bayern in Uerdingen fahren... Also wir an der Grotenburg ankamen fiel uns aber auf, dass das Spiel erst am nächsten Tag stattfinden wird. Daher ging es dann schnell ab nach Düsseldorf. (Es war 1996 ....Und zwar der 24.02.1996). Zum Glück konnte mich keiner dieser Teams mit dem Fussballvirus so richtig infizieren, sodass es dann erst 1997 mit den beiden Siegen gegen die Bayern (März und November 1997) mit den jeweiligen Dreierpacks von Feldhoff und Kirsten sowie dem Kauf eines Schals und eine Cappy soweit war und das Fansein besiegelt wurde. Nachdem in der Saison 1997/1998 dann einige Heimspiele mit der Familie besucht wurden, kam in der Sommerpause dann die Entscheidung, dass die gesamte Familie eine Dauerkarte bekommt, die zumindest für 2 von 4 Personen seit dem ununterbrochen läuft.


    Das Unterhachingspiel habe ich zum Glück nur aus der Ferne im Radio mitbekommen, daher ist 2002 für mich das größere Trauma, auch wenn in der Retrospektive die Viertelfinal- und Halbfinalspiele gegen Manchester und Liverpool noch eher die positive Erinnerung zumindest an die Championsleaguesaison darstellen.


    Seit dem gab es immer wieder Höhen und Tiefen, aber man bleibt dem Verein ja immer treu und das ist auch gut so. Ich kann die Aussagen von Eden voll nachvollziehen. In den letzten Jahren ist die Leidenschaft leicht abgeflaut, aufgrund des Familienzuwachses war der Fokus auch mal woanders und die Entwicklungen im modernen Fußball haben auch etwas ihre Spuren hinterlassen. Aktuell ärgere ich mich nur extrem, dass ich erst mein Dauerkartenmodell downgegradet habe... das wird nach der Saison definitv wieder korrigiert. Auch wenn ich die 21 Uhr Spiele von der Zeit her eigentlich hasse...


    Bald ist es soweit und ich werde meine Kinder auch immer öfters mal an das Stadionerlebnis heranführen und sie hoffentlich zur nächsten Bayerfangeneration heranwachsen lassen.


    Und jetzt bin ich heiß auf Sonntag und ein bisschen auch auf die Story von PW11

  • Erster Stadionbesuch: Sonntag, 15. Juni 1975, Aufstiegsrunde zur 2. Liga, Endstand 3:2. Hatte zuvor heftigst zu kämpfen ... mit meiner Mutter. Diese war davon überzeugt, man ginge Sonntags zum Fußball nur "sehr gut angezogen", also solle ich meinen Kommunionanzug anziehen. Zwei Stunden und heftigste Diskussionen später durfte ich nur "gut gekleidet" aber wenigsten nicht im Anzug ins Stadion.


    Entscheidend dann Bayer-Fan zu werden war im Oktober 1975 das Pokalspiel daheim gegen Bochum (0:2 verloren). Aber, die Abwehrgranaten Willi Rehbach (Libero) oder Walter Posner sowie Torhüter Fred Bockholt wurden zu meinen Helden, weil sie sich gegen den Erstligisten zur Wehr setzten.


    In der Folge bis heute ca. 20-30 Heimspiele verpasst (Krankheit, familiäre Verpflichtungen, Beruf). Immerhin, Kinder und Frau mit der Leidenschaft angesteckt.

  • Der Anfang verwirrt mich etwas. Nach meiner Erinnerung war in der Saison 1987/88 das Heimspiel gegen Bayern München das letzte Saisonspiel und nach dem Finalrückspiel im Uefacup. Ich kann mich noch erinnern, wie Erich Ribbeck dort verabschiedet und gefeiert wurde. Anschließend ging man gegen die Bayern mit 3:0 in Führung und verlor noch 3:4, was aber am Ende ganz egal war.

    jo... da standen ja gefühlt nur Amateure bei uns auf dem Platz bzw. die B-Mannschaft. Und die anderen waren noch angeknüllt vom Uefa Cup Sieg... und alle sangen: "Und wir haben den Pokal, hallejujaaaa... und die Bayern haben nix... hallejujaaa"

    Auf Schalke (Hinweisschild im Parkstadion):
    Zu die Pressetische.

  • Mein erster Besuch im Haberland war der 24.04.94, also vor knapp 30 Jahren. Damals stand ich als Dynamo-Fan im Auswärtsblock, als letzter verbliebener unserer 12-köpfigen Reisegruppe. Der Rest der Band erlebte das Spiel in Vorbeugehaft. Ich hatte großes Glück, zu schnelle Beine, sah zu unschuldig aus oder eine Kombination dessen. Das langweilige Spiel bot genug Freiraum zum Nachdenken, zum Beispiel wie ich den Busfahrer davon überzeugen könnte, auf meine Jungs zu warten. Es gelang mit nur teilweise. Irgendwann fuhr der Bus los und ich sorgte dafür, dass ich 12 Rucksäcke irgendwie nach Hause bekomme. Den Inhalt von ca. 50 Büchsen Bier konnte ich a) deutlich verringern und b) letztendlich an freudestrahlende Glückspilze verschenken. Meine Jungs fuhren am nächsten Morgen mit dem Zug nach Hause und passierten dabei wohl so gut wie alle Ost-Krawall-Städte, Regionalligaalltag.


    Diese Erlebnis muss mein Herz für den Bayer geöffnet haben, warum auch immer.

    Geblockte User: Stammtisch Trainer, Pascalwerkself, Stubbi, Caminos, tiga88888, 79889300, ARTEMIS, RogerForever, fichtenelch

  • Nee, bezüglich meiner Bayer 04-Fanwerdung #57 gibts nix Neues zu berichten.

    Hätte aber angelegentlich meiner Jugendzeit :) beim Bayer gern mal zwei Fragen in die Runde geworfen.



    Zum einen gabs da in der 2.Liga (1976-79) einen (sehr!) netten Ordner, die meisten von uns nannten ihn "Knuffi" (abgeleitet von seinem Familiennamen).

    Er machte damals die Einlasskontrolle für die Gäste-Stehplätze in der Nordkurve (wie fast das gesamte Rund im Haberland mit roter Asche gefüllte Stufen, selbstverständlich unüberdacht).

    Wenn nicht gerade Derby-Kaliber wie z.B. Union Solingen oder Viktoria Köln anrückten, blieb die Nordkurve bis auf ne Handvoll Fan-Einzelexemplare der Gastmannschaft aber gähnend leer.

    Deshalb hat der gute Knuffi uns verarmtes Schüler- und Studentengesinde meistens stillschweigend, also faktisch für umme, reingelassen.


    Weiß jemand, ob der heute altersmäßig etwa End-Sechziger/Anfang-Siebziger-Samariter immer noch in/um LEV lebt, und ob er noch Verbindungen zu Bayer 04 pflegt?

    Womöglich hier im W11-Forum aktiv ist, oder mitliest?



    Zum anderen gab es zur gleichen Zeit bis, wenn ich richtig erinnere, in die 1980er Jahre hinein ein paar Bayer 04-Fans aus dem P-Block (Südkurve), die ihr ganz eigenens Ritual pflegten.

    Einige Minuten vor Spielbeginn wurde aus dem P-Block heraus über den Zaun geklettert.

    In den Händen eine riesige Bayer 04-Fahne.

    Es folgte ein Spurt über den Rasen bis zur Mittellinie.

    Alsdann wurde die Fahne über dem Anstoßpunkt ausgebreitet.

    Auf ihr niedergekniet, der Oberkörper nach vorn gebeugt, und das Haupt einige Male im Wechsel anbetend auf die Fahne gesenkt und wieder erhoben.

    Das alles unter dem Applaus der Fans.

    Abschließend mit wehender Fahne im Sauseschritt wieder Richtung P-Block und zurück ab über den Zaun.

    Schade, dass so etwas im Fußball schon länger nicht mehr möglich ist, es war so geil...


    Meine Frage:

    Gibt es ggf. Foristen, die dazu etwas beitragen können?

    Oder ist einer der Fahnen-Anbeter womöglich hier im W11-Forum unterwegs?

  • Meines Wissen waren die Betbrüder aus dem 1. Fanclub. Einer hieß Peter Bode, der war in der Fanszene damals sehr aktiv. Manchmal wurde auch provokativ mit großer Bayerfahne am Gästeblock vorbeigelaufen.

    Irgendwann gabs das nicht mehr.

    Aber noch besser war Kai-Uwe , der bei suboptimaler Schiedsrichterleistung gerne über den Zaun stieg, um dem Schiri die Meinung zu sagen.

    In Solingen ggn. Offenbach wurde er von einem Solinger Spieler zu Boden gecheckt. Was war das immer für ein Spaß.

  • Vielleicht mal nicht meine Geschichte sondern die meines Sohnes. Ich habe ihn 2010/2011 zum Spiel gegen Gladbach mitgenommen. 3:6 .

    Als Gladbach das fünfte Tor geschossen hat hat er geweint. Sicherheitshalber hatte ich noch Tickets für die Spiele gegen Fürth und St.Pauli geholt. Im Pendelbus sangen sie „wir fahren weit wir fahren viel und wir verlieren jedes Spiel“.

    Nach der Saison holte ich Dauerkarten für uns . Später kam noch meine Tochter dazu. Erste Auswärrtstour nach Villareal im Ultrabus. Haifilme. Unvergessen.

    Dann saßen wir mit der Dauerkarte inB9. Neben uns ein Dortmundfan, ein Schalkefan, ein Kölnfan, ein Bayernfan. Die Reihe des Grauens.

    Und dann stand ich zum Ticketverkauf vor dem Shop in Bergisch Gladbach. Eine Stunde vor Öffnung und der blöde Computer startete nicht . Aber letztlich habe ich Tickets für die Nordkurve bekommen. Wir waren im Herz des Fussballs angekommen. Wenn es gegen Bremen klappt werden wir beide heulen. Ein Traum wird endlich wahr.

  • Oder ist einer der Fahnen-Anbeter womöglich hier im W11-Forum unterwegs?

    Hab ich mal gemacht, aber lange vor dem ersten Fanclub. 1971, als wir als zweite und letzte Mannschaft der Saison den großen WSV vor dessen Bundesligaaufstieg besiegt hatten. Mein Vater meinte, dass Meister Pröpper mehr Tore geschossen hätte als unser Bayer insgesamt. Ich mit meiner selbstgenähten Fahne auf den Anstoßpunkt, intensiv dahingebetet und als ich wieder aufstand, kamen von allen Seiten Wuppertaler auf mich zugerannt und wollten mir ans Leder. Don't worry, I'm still alive, weil die Ordner mich gerettet haben. :LEV7

  • In die Nordkurve kam man damals einige Minuten nach Spielbeginn, spätestens aber zur Halbzeit immer rein, ohne zu zahlen. Mein Vater hatte damals einen schweren beruflichen Rückschlag erlitten und wir mussten jede Mark umdrehen. Also gingen wir immer erst einige Minuten nach dem Anpfiff zu Hause los. Gegen Uerdingen im Aufstiegsjahr haben wir deshalb die ersten beiden Uerdinger Tore verpasst.


    Später stand ich dann immer im Block P. Was kostete die Schülerkarte damals? 5 D-Mark glaube ich. Bei starkem Regen spritzte der Schlamm bis zu den Knien und die Hose war versaut, manchmal auch die Jacke. An Schwericke kann ich mich noch gut erinnern. Er stand oft hinter dem Tor zwischen Spielfeld und Block P.

  • Komme gebürtig aus Limburg an der Lahn, wo es bunt gemischt mit Lieblingsvereinen aussieht, aufgrund der Nähe aber natürlich die Eintracht sehr verbreitet ist. Mein Vater wollte mich auch zum Frankfurt Fan machen. Und das Saisonfinale 1999, in dem sie sich mit dem 5:1 gegen Lautern phänomenal am letzten Spieltag gerettet hatten, war auch extrem geil, aber so richtig hat mich erst eine Mannschaft ein Jahr später begeistert. Ich war schon als 9 Jähriger ein Fan der Underdogs und fand damals bereits die Arroganz der Bayern unerträglich und habe dann bei RAN diesen unfassbaren Fußball einer Mannschaft gesehen, die den SSV Ulm mit 9:1 auseinander genommen haben und als dieser verrückte Trainer sich immer wieder mit Uli Hoeneß gefetzt hat, war es um mich geschehen.

    :LEV2

  • In die Nordkurve kam man damals einige Minuten nach Spielbeginn, spätestens aber zur Halbzeit immer rein, ohne zu zahlen. Mein Vater hatte damals einen schweren beruflichen Rückschlag erlitten und wir mussten jede Mark umdrehen. Also gingen wir immer erst einige Minuten nach dem Anpfiff zu Hause los. Gegen Uerdingen im Aufstiegsjahr haben wir deshalb die ersten beiden Uerdinger Tore verpasst.


    Später stand ich dann immer im Block P. Was kostete die Schülerkarte damals? 5 D-Mark glaube ich. Bei starkem Regen spritzte der Schlamm bis zu den Knien und die Hose war versaut, manchmal auch die Jacke. An Schwericke kann ich mich noch gut erinnern. Er stand oft hinter dem Tor zwischen Spielfeld und Block P.

    Bis 12 gabs die Karte für 2 DM.


    Bundesliga!!


    Da war in der Südkurve oft eine ältere Dame in einem Kassenhäuschen. Da hab ich die Kinderkarte bis 14 bekommen.


    Was für Zeiten.

  • Finde es total spannend, solche persönlichen Anekdoten "aus den guten alten Zeiten" von Euch zu lesen.


    Denke mir aber gleichzeitig, dass sowas doch irgendwo gesammelt werden muss, weil es genauso zur Historie des Vereins gehört wie der sportliche Werdegang. Wäre doch sehr schade, wenn solche Geschichten verloren gehen würden.


    Weiß jemand, ob jemand so etwas sammelt? Oder dokumentiert? Da kommt immer der Historiker in mir durch...

  • Finde es total spannend, solche persönlichen Anekdoten "aus den guten alten Zeiten" von Euch zu lesen.


    Denke mir aber gleichzeitig, dass sowas doch irgendwo gesammelt werden muss, weil es genauso zur Historie des Vereins gehört wie der sportliche Werdegang. Wäre doch sehr schade, wenn solche Geschichten verloren gehen würden.


    Weiß jemand, ob jemand so etwas sammelt? Oder dokumentiert? Da kommt immer der Historiker in mir durch...

    Schreib doch mal Rüdiger Vollborn an. Könnte mir vorstellen, dass er offen für so etwas ist.