Das Leben eines Bayer Profis ist wunderbar. "Ich spiele bei einem Verein, bei dem es ruhig is - egal ob wir gewinnen oder verlieren", hat Bernd Schneider einmal gesagt. Auch nach den drei Pleiten in Serie und null Toren stehen keine wütenden Fans am Trainingsgitter, um die Versager zu beschimpfen und damit unter Druck zu setzen. Also steigen die Spieler in ihre schönen Autos und fahren nach Hause in ihre schönen Häuser und Wohnungen. Und denken: Ist doch nix passiert, ist doch alles in Ordnung. In München wäre längst die Hölle los. Schluss mit dem Alltag, Beginn mit dem Knalltag.
Es ist das Leben in einer traumhaften Welt, das bei Bayer jedes Jahr dazu führt, dass die Millionäre in eine tiefe Lethargie fallen.
Jetzt wird Rudi Völler wieder in die Kabine marschieren und eine seiner gefürchteten Wutattacken ablassen. Die sonst so wohl behüteten Profis werden dann ein oder zwei Wochen rennen wie die Hasen. Um danach wieder in ihren schönen, trügerischen Scheinwelt zu versinken und den Kreislauf erneut beginnen zu lassen.
Express