• FC Sevilla gegen AC Mailand in Monte Carlo


    Supercup im Gedenken an Puerta
    Im Schatten des Todes von Antonio Puerta hat der Supercup in diesem Jahr eine andere Bedeutung für den internationalen Fußball.


    Die Partie zwischen Champions-League-Sieger AC Mailand und UEFA-Cup-Gewinner FC Sevilla heute (20.45 Uhr) in Monte Carlo ist in diesem Jahr weniger das traditionelle Kräftemessen der europäischen Pokalsieger, sondern vielmehr eine Ehrerweisung für den am Dienstag infolge mehrerer Herzstillstände verstorbenen Sevilla-Verteidiger. "Wir werden in Gedenken an Antonio Puerta spielen, wir werden gewinnen und ihm den Sieg widmen", sagte Sevillas Präsident Jose Maria del Nido.


    Auch Gegner Mailand unterstrich die besondere Bedeutung des Spiels. "Das war ein schwerer Schlag für den Fußball. Wir werden spielen, um diesen jungen und talentierten Fußballer zu ehren", sagte Milans Trainer Carlo Ancelotti, dessen Team ebenso wie Sevilla mit einem schwarzen Trauerflor auflaufen will. Milans Vizepräsident Adriano Galliani hatte bis zuletzt eine Verschiebung des Termins angeboten, "aber Sevillas Präsident hat uns erklärt, er wolle das Spiel wie geplant stattfinden lassen."


    Rückkehr in den Fußball-Alltag


    Die Andalusier wollen im Stade Louis II in den Fußball-Alltag zurückkehren. Der am Mittwoch (30.8.) im beigesetzte Puerta selbst hatte nur wenige Tage vor seinem Zusammenbruch im Ligaauftakt gegen den FC Getafe (4:1) auf der Internetseite der UEFA seine Vorfreude auf die Partie geäußert: "Ich denke, dass wir dabei sind, Sevilla zu einem der Top-Klubs in Europa zu machen. Wir haben eine große Mannschaft, und Milan sollte uns genauso respektieren, wie wir sie respektieren."


    Doch nach dem Tod des 22-Jährigen ist der sportliche Wert des Spiels in den Hintergrund gerückt. Die spanischen Medien trauern mit Puertas Familie sowie seiner schwangeren Freundin, die Zeitschrift Marca druckte ein Beleidsschreiben des Bundesligisten Schalke 04 ab, der von Puerta 2006 aus dem UEFA-Cup-Halbfinale geschossen worden war. Über Sevillas Titelverteidigung im Supercup sowie dessen sensationellen Aufstieg mit fünf Titeln in den vergangenen 15 Monaten verliert kaum jemand ein Wort.


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  • Endspiel um den UEFA-Supercup


    Milan gewinnt Trauerspiel
    "Puerta Presente", "Onore a Puerta": Am Freitagabend (31.08.07) nahm die europäische Fußball-Familie in Monte Carlo im Rahmen des Supercups zwischen Champions-League-Sieger AC Mailand und UEFA-Cup-Gewinner FC Sevilla (3:1) nochmals offiziell Abschied von Antonio Puerta. Der Abwehrspieler war am Dienstag, drei Tage nachdem er beim Ligaspiel Sevillas gegen den FC Getafe mehrere Herzstillstände erlitten hatte, im Alter von nur 22 Jahren verstorben.



    Um 20.42 Uhr betraten beide Mannschaften den Rasen im mit 18.500 Zuschauern vollbesetzten Stadion "Louis II" des Fürstentums Monaco. Die Spieler des FC Sevilla, die ihren Kameraden am Mittwoch bei der Beisetzung unter der Anteilnahme von 50.000 Menschen zu Grabe getragen hatten, und von Milan trugen neben dem Trauerflor noch den Namen "Puerta" auf ihren Trikots. Die Milan-Stars hatten wie auch das Schiedsrichter-Gespann um Spielleiter Konrad Plautz ebenfalls Trauerflor angelegt.


    Im ganzen Stadion brachten die Fans aus beiden Lagern Banner mit Aufschriften wie "Puerta ist unter uns" (Sevilla) oder "In Gedenken an Puerta" (Mailand) an. Auf der Tribüne erwiesen unter anderem Prinz Albert von Monaco, Mailands Besitzer Silvio Berlusconi und das einstige Fußball-Idol Michel Platini als Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA) Antonio Puerta die letzte Ehre. Die UEFA hatte die traditionelle Auseinandersetzung der beiden Europapokalsieger zum Gedenkspiel erklärt.


    Engagiert geführte Begegnung


    Die Spieler bemühten sich dann nach Kräften, ihrem Beruf nachzugehen. In einer engagiert geführten Begegnung behielt schließlich der AC Mailand die Oberhand und holte sich den Cup mit einem 3:1 (0:1) durch Tore von Filippo Inzaghi (55.), Marek Jankulowski (62.) und Kaka (87.). Renato (14.) hatte die Spanier in Führung gebracht.


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