Gekas
Leverkusens Grieche denkt an seine gebeutelte Heimat.
Von ALEXANDER HAUBRICHS
Leverkusen - Nachdem er im zweiten Versuch Schalkes Manuel Neuer überwunden hatte, war keine Freude in seinen Augen zu sehen.
Eine kurze geballte Faust, ein in sich hineingebrülltes „Ja!“, dann stapfte Leverkusens Theofanis Gekas nach dem Ausgleich gegen die Königsblauen Richtung Außenlinie. Deutlich deutete er auf sein schwarzes Armband.
Der Grieche trug Trauerflor – und erzielte sein traurigstes Tor. „Es ist für meine Landsleute in Griechenland“, erzählte der Bundesliga-Torschützenkönig nach seinem zweiten Treffer im Bayer-Dress.
Mit Entsetzen hat der Nationalspieler in den vergangenen Wochen beobachtet, wie die verheerenden Waldbrände in seiner Heimat Milliardenschäden anrichten. Eine nationale Katastrophe, die auch einen Griechen im Ausland nicht kalt lassen kann. „Es mir eine Ehre, diesen Treffer den Menschen zu Hause widmen zu können.“
Immerhin sieht die Situation in Leverkusen wesentlich rosiger aus. „Ich bin sehr zufrieden, wie sich hier alles entwickelt. Die ersten Spiele waren schwierig, da fehlte uns das Glück“, sagt der Goalgetter. Das Remis auf Schalke war ein wichtiger Fingerzeig. „Das war ein ganz wichtiger Punkt für uns“, findet Gekas. „Es läuft jetzt endlich. Wir werden immer sicherer.“
Auch, weil die Leverkusener wissen: Da vorne ist einer, der trifft. „Wir haben nie an ihm gezweifelt“, sagt Bayer-Sportchef Rudi Völler. „Jetzt ist der Knoten geplatzt“, freut sich auch Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. „Gekas ist ein Typ wie Pippo Inzaghi. Er steht vielleicht ein paar Mal im Abseits, hat schlechte Zweikampfwerte. Aber wenn es drauf ankommt, dann ist er da und macht sein Tor. So einen Stürmer haben wir gesucht.“