Transfercoup
Weltmeister Roque beim FC im Gespräch
Der Brasilianer ist ablösefrei. Und FC-Trainer Daum ist begeistert von dem Manndecker.
Von THOMAS GASSMANN
Köln – Gegen diesen Transfercoup könnte auch der DFB nichts einzuwenden haben…
Der Mann, der den 1. FC Köln verstärken könnte, heißt Roque Junior. 31 Jahre alt. Weltmeister mit Brasilien 2002. Champions-League-Sieger mit dem AC Mailand 2003. 2005 gewann er mit der Selecao als Kapitän in Deutschland den Confed-Cup.
Beim rheinischen Konkurrenten Bayer Leverkusen wurde der Defensivmann allerdings nie so richtig glücklich. Immer wieder warfen den Manndecker Verletzungen zurück.
Zuletzt hatte er monatelang Probleme mit der Achillessehne, musste zweimal operiert werden. Trotzdem wollte Bayer den Vertrag zu stark leistungsbezogenen Bezügen verlängern, Roque lehnte ab.
Jetzt ist der Superstar in seiner Heimat Brasilien, trainiert bei Sao Paulo. Und will zurück nach Europa. „Ich bin wieder topfit“, sagte Roque am Montag dem EXPRESS in bestem Deutsch und schloss ein Engagement beim 1. FC Köln grundsätzlich nicht aus. „Ich habe in Köln noch meine Wohnung. Meine Familie und ich haben uns in dieser Stadt stets sehr wohl gefühlt.“
Sollte sich der Zweitligist bei ihm melden, wäre er zu Gesprächen bereit. „Trotz der zweiten Liga ist der FC ein großartiger Klub mit einer Perspektive. Ich bin zu einem Gespräch bereit.“
Roque zum FC - das wäre ein sportlicher Hammer. Und gar nicht mal so unrealistisch. Denn: Der Brasilianer hat noch bei keinem Klub angeheuert, könnte deshalb sofort ablösefrei an den Rhein wechseln und wäre spielberechtigt.
Kölns Trainer Christoph Daum ist auch nicht abgeneigt: „Roque Junior kenne ich bereits seit Jahren. Natürlich habe ich ihn bereits mehrfach live gesehen. Ein toller Spieler mit einer riesigen Erfahrung. Außerdem verfügt er über eine große Persönlichkeit. Wenn er fit ist, wäre er für jeden Klub eine absolute Verstärkung.“
Ob ein Transfer allerdings tatsächlich zustande kommt, hängt von der finanziellen Situation des Klubs ab. Manager Michael Meier hatte nach dem dem Souazo-Transfer angekündigt, dass die Aktivitäten des FC auf dem Spielermarkt damit abgeschlossen seien, weil man Trainer Daum alle Wünsche erfüllt habe. Spielraum für weitere Verstärkungen gäbe es nicht mehr. Es sei denn …