Bayers Stürmer Theofanis Gekas sucht dagegen weiter seine Form. Der Grieche sucht Trost bei Marcel Koller.
Leverkusen. Manuel Friedrich ließ kein Mikrophon aus. Nach seiner eher enttäuschenden Vorstellung im Länderspiel gegen Rumänien zählte der Nationalspieler beim 2:0 (0:0) gegen den VfL Bochum zu den herausragenden Kräften von Bayer Leverkusen. Als der ehemalige Mainzer dann auch noch in der 88. Minute das entscheidende zweite Tor erzielte, blieb keine Frage unbeantwortet. Friedrich war sichtlich zufrieden. „Das waren drei ganz wichtige Punkte“, erzählte der Defensivspieler. „Es ging in diesem Spiel in erster Linie darum zu zeigen, ob Bayer in Zukunft in der Liga oben mitspielt oder unten.“
Und trotzdem brauchte Leverkusen die tatkräftige Hilfe von Schiedsrichter Markus Merk. Merk zeigte dem Bochumer Marc Pfertzel nach einem Foul an Bernd Schneider in der 54. Minute Gelb-Rot, was VfL-Aufsichtsratschef Werner Altegoer als „schlechten Witz“ empfand: „Früher war ich von Herrn Merk sehr überzeugt, seit zwei Jahren gefällt er mir nicht mehr.“ Auch Bayer-Trainer Michael Skibbe räumte ein: „Bis zum Zeitpunkt des Platzverweises haben sich beide Mannschaften weitgehend neutralisiert. Mit der numerischen Überlegenheit haben wir die Regie übernommen.“
Trainer Skibbe hat kein Mitleid mit dem enttäuschenden Gekas
Manuel Friedrich beantwortete immer noch die Fragen nach seinem Tor. „Ich habe den Ball gesehen und mir gedacht, dass ich es einfach einmal versuchen sollte.“ Der Versuch gelang und Bayer spielt in Zukunft in der oberen Tabellenregion. Auch das erste Tor erzielte ein Abwehrspieler. Karim Haggui verwandelte einen von Christoph Dabrowski abgefälschten Freistoß von Schneider in der 62. Minute per Kopf. „Danach konnten wir das Spiel eigentlich nicht mehr verlieren“, meinte Friedrich. Einzig Theofanis Gekas behielt die Begegnung nicht in positiver Erinnerung.
Der griechische Nationalspieler hatte sich gegen seinen ehemaligen Klub viel vorgenommen, blieb aber weit hinter den Erwartungen zurück. Und Skibbe wurde für seine Verhältnisse sehr deutlich: „Er hatte lange genug Zeit, sich zu beweisen, aber in der 77. Minute war es dann Zeit für die Auswechslung. Er hat nicht besonders glücklich agiert.“ Gekas suchte nach dem Spiel Trost bei VfL-Trainer Marcel Koller, mit dem er sich offensichtlich immer noch besser versteht als mit Skibbe. In Leverkusen scheint der Torschützenkönig der vergangenen Saison inzwischen zur Bedeutungslosigkeit verurteilt.
Seine Nachfolge beim VfL hat längst Tommy Bechmann angetreten.
Und wenn der Däne im ersten Durchgang zumindest eine von drei seiner hochkarätigen Chancen genutzt hätte, die Bayer-Leistungskurve hätte auch leicht eine andere Form annehmen können. „Ich habe tausend Chancen vergeben. Ich muss die Niederlage auf meine Kappe nehmen, es tut mir Leid für die Mannschaft, dass sie soviel für mich gelaufen ist.“ Auch Marcel Koller war „enttäuscht“: „In erster Linie vom Ergebnis, nicht von der Mannschaft. Wir hätten nur in Führung gehen müssen.“
Spielerwertung
Überragend: –
Gut: Adler, Haggui, Friedrich, Vidal
Zufriedenstellend: Schneider, Rolfes, Barnetta, Kießling, Castro Enttäuschend: Gekas, Gresko
Überragend: –
Gut: Lastuvka, Grote, Zdebel
Zufriedenstellend: Sestak, Epalle, Concha, Maltritz
Enttäuschend: Dabrowski, Bechmann, Pfertzel, Yahia, Imhof
17.09.2007
Von Christoph Fischer
WZ