TSV Bayer 04
Abschied von der Smidt-Arena?
Von Günter Müller, 15.01.10, 17:40h
Der TSV Bayer 04 hat Kürzungen angekündet. Die Zukunft vieler Leverkusener Sportler ist damit ungewiss. Jetzt weitet Vereinschef Klaus Beck die Spardiskussion auf die Spielstätten aus.
Leverkusen Wie können die Handballfrauen des TSV Bayer 04 das mögliche Ende einer Ära noch abwenden? Hätten die Volleyballteams des größten Leverkusener Sportvereins überhaupt die finanziellen Möglichkeiten, einen eventuellen Aufstieg in die 1. Liga wahrzunehmen? Droht den Basketballern der „Giants“ der Zwangsabstieg aus der Pro-B-Liga? Werden diese Ballsport-Teams künftig nicht mehr in der „Smidt-Arena“ spielen? Nach den angekündigten Kürzungen durch den Hauptverein TSV beschäftigen die Leverkusener Sportwelt diese Fragen.
Klaus Beck, Vorsitzender des TSV Bayer 04, hatte deutlich gemacht, dass der Klub den Abteilungen eine finanzielle Grundausstattung zur Verfügung stellen könne, die aus den aktuellen wirtschaftlichen Möglichkeiten resultiere. Die Abteilungen hätten dann die Möglichkeit, über Eigenvermarktung mit externen Sponsoren ihr Budget zu erhöhen und auf dieser Basis ihre sportlichen Ziele und Ideen umzusetzen. „Diese Ausrichtung gilt für sämtliche Abteilungen, damit auch für Basketball, Handball und Volleyball“, so Beck.
Vieles deutet also darauf hin, dass etwa die TSV-Volleyballteams - Frauen und Herren belegen derzeit Platz eins - einen eventuellen Aufstieg in die erste Liga wegen fehlender Mittel nicht wahrnehmen können. „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen müssen stimmen. Mit dem Haken, dass wir als Verein keinen Cent mehr zur Verfügung haben, weil die Mannschaften den ersten Platz belegen“, betonte Beck. Zum jetzigen Zeitpunkt sähe der Hauptverein keine Möglichkeit, den Abteilungen Handball oder Volleyball ausreichende finanzielle Mittel für die 1. Bundesliga anzubieten.
Beck legt Wert auf die Feststellung, dass eine Fokussierung auf insgesamt weniger Sportarten nicht in Betracht kommt: „Wir möchten die Vielfalt in unserem Verein in jedem Fall erhalten.“ Es sei daher durchaus möglich, dass mit Leichtathletik, Fechten oder Judo nun Sportarten noch mehr in den Blickpunkt geraten, die mit weniger Aufwand vergleichbare sportliche Erfolge erreichen könnten.
Der TSV-Vorsitzende macht auch keinen Hehl daraus, dass die zentrale Spielstätte für die Ballsportler an der Bismarckstraße zur Diskussion steht: „Wir haben uns in der Smidt-Arena inzwischen richtig gut eingelebt. Es wäre schade, wenn das ab kommenden Sommer schon wieder der Vergangenheit angehören würde. Klar ist aber, wir müssen sorgsam abwägen, wo unsere Mannschaften künftig spielen werden.“ Der Verein könne es sich nicht leisten, Einsparpotenziale bei seinen Spielstätten außen vor zu lassen.
„Wir haben bisher immer sehr partnerschaftlich mit dem TSV Bayer 04 zusammengearbeitet. Und wenn es Gesprächsbedarf geben sollte, werden wir uns zusammensetzen und versuchen, eine gemeinsame Lösung im Sinne des Sports zu finden“, erklärte Georg Boßhammer, Leiter des Leverkusener Sportparks, der die Smidt-Arena betreibt.