Bayer Sportnachrichten-Mix

  • Jetzt wird es aber kurios. Das kann man doch nicht vergleichen mit Formel 1 etc.


    Klar ist das kurios, weil es auch eher ironisch gemeint war, auf die Äußerung "Der menschliche Körper ist in seinem Leistungsvermögen natürlich begrenzt." Wenn man den menschlichen Körper als Maßstab nimmt, dann, wie gesagt wäre auch ein Stabhochsprung nicht möglich. :levz1

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Ja, ich will damit andeuten, dass ich Menschen zutraue, künstlich nachzuhelfen, wenn sie sich einen langfristigen Vorteil davon versprechen. Und ich diskutiere die Thematik möglicherweise auf einer prinzipielleren Ebene für die Zukunft als dein Ansatz, der diesen speziellen Einzelfall in der Gegenwart ernster nimmt.


    Definieren wir Doping als bewusste, künstliche Leistungssteigerung und teilen es in die Bereiche: biochemisch und biotechnisch. Bei ersterem werden Stoffe zugeführt, die im Körper umgesetzt werden. Bei Biotechnik werden Produkte körperlich eingefügt. Das muss nicht zwangsläufig aufs neue Schienbein hinauslaufen, kann aber schon bei einer Sehne oder einem Gelenk beginnen. Allein Nahrungsaufnahme ist ja biochemisch, und wie du richtig schreibst, fressen die Sportler u.a. Medikamente wie Smarties. Weil Nahrungsaufnahme aber zur Lebenserhaltung notwendig ist und Synthetik dabei nicht verhindert werden kann, gibt es Konventionen über Grenzkörperwerte, die als noch legitim für Sportler angesehen werden. Während biochemisches Doping somit immer schon gegeben war (und nur durch Labore ausgebaut bzw. verfeinert wurde), wäre Biotech-Doping eine absolute Neuheit. Und diese Innovation hielte ich - im Kleinsten wie im Größten - für nicht hinnehmbar, weil sie mit meiner Definition von Sport (= Wettkampf auf Basis des natürlichen Leistungsvermögens) nicht übereinstimmen kann. Schon der erste Versuch muss also verhindert werden. By the way: ich verurteile auch die andere Doping-Variante.


    Boxer haben schon ihre Handschuhe manipuliert; wieso also nicht irgendwann auch direkt die Hände? Das ist alles nur eine Frage der Vorstellungskraft. Löse dich deshalb auch einfach mal kurz von der Annahme, dass solche Produkte dauerhaft im Körper sein müssen und deren Bewegungen in anderen Lebensbereichen noch (!) unvorteilhaft aussehen. Technisch-medizinischer Fortschritt ermöglicht vieles: Vor 100 Jahren konnten sich die Menschen nicht vorstellen, dass heutzutage Herzoperationen am Bildschirm mit Mikrolasern durchgeführt werden. Der Bewegungsablauf einer Prothese sah vor 20 Jahren sicherlich noch ungelenker aus als gestern. Im Zweifel wird der Stahl nach der Boxer-Karriere halt wieder entfernt. Heute einfach gesagt, aber schon morgen vielleicht einfach gemacht. Bei einem Boxer, der nur mit einem Arm geboren wurde und sich deshalb eine Stahlfaust dranbauen lässt, wäre sofort nicht mehr "nicht-behindert", sondern höchst privilegiert. Was dem Boxer die Faust, ist dem Weitspringer der Sprungfuß.


    Beim Sport lässt sich viel Geld und Anerkennung verdienen, wonach in unserer Gesellschaft nun mal gestrebt wird. Deshalb wird, wenn möglich, nachgeholfen. Oder wieso vergiften sich Leistungssportler - legal und illegal - jetzt schon freiwillig? Bei Technik wirst du nie ausschließen können, ob nicht nur aufgeholt und ausgeglichen, sondern auch überholt wird. Du bräuchtest Materialgrenzwerte. Und fängt so ein Zirkus erstmal an, steht neben der Marathonstrecke bald nicht mehr der Getränkestand mit Wasser und Bananen, sondern eine Werkstatt wie bei der Formel1.


    Die Schwimmanzüge wurden verboten, weil eben solche Materialschlachten eingesetzt haben - das ist das, was droht, wenn Technik zum menschlichen Leistungsfaktor wird. Innovationen haben Entwicklungskosten. Und der amerikanische Topstar präsentiert seine ultra-neuen Anzüge halt frisch vor Olympia, die für viel Geld in Hightech-Studios optimiert wurden. Ja, lässt sich einschränken - alle dürfen nur die gleichen Anzüge tragen. Wurde ja auch gemacht und gleichzeitig festgestellt, dass man sich die Anzüge dann auch gleich schenken kann = alle verboten.


    Dein Vergleich zum Stabhochsprung ist schief angelegt. Der Stab ist Bestandteil des "Spiels" und somit notwendiges Mittel. Das ist der Schwimmanzug beim Schwimmen nicht, es sei denn es hieße Schwimmanzugsschwimmen. Wie beim Kugelstoßen oder Diskurswerfen - um weitere Sportarten anzuführen - dürfen bei Wettkämpfen nur genormte, meist sogar keine eigenen Heimgeräte verwendet werden, um Manipulationen auszuschließen. Ich stelle es mir aufwendig vor, jedes einzele Sportlerkunstbein auf Materialgrenzwerte zu überprüfen. Natürlich könnten die eine TÜV-Wettkampfeinheitsprothese entwickeln, die sich jeder Weitsprinter - egal, ob eigentlich mit Bein oder ohne - (zusätzlich) dranheften kann. Dann sind wir aber wieder bei den Schwimmanzügen und meiner Definition von Sport. Ich will keine Maschinen, sondern Menschen. Im professionellen Leistungssport darf Behinderung deshalb nicht durch Technik komplettiert werden.

    Erstes Auswärtsspiel: 12.10.96 in Karlsruhe, 1:1

    Erstes Heimspiel: 08.11.98 gegen Stuttgart, 0:0

  • Mmh, gut was in der Zukunft passiert, weiß ich jetzt noch nicht. Aber der Reihe nach, denn momentan wird einiges (meiner Meinung nach) was Doping (Hilfsmittel) betrifft durcheinander geworfen.


    Mmh, also Doping ist für mich, wenn jemand mit Hilfe unerlaubter Mittel, seinen Körper (Mittels Medizin, Nahrungsergänzungsmittel, etc ) absichtlich manipuliert. Das wäre bei einem "absichtlichen" Austausch von Gliedmaßen oder Sehnen, etc. der Fall. Aber das ist ja hier gar nicht der Fall und Thema.


    Wobei sich jetzt die Frage stellt, wenn ein Sportler einen Unfall hatte, nehmen wir an einen Kugelstoßer, dessen Beweglichkeit seines Armes (oder Hand) nur dadurch gerettet werden kann, wenn Teile einer Sehne transplantiert werden müssen. Ist das dann auch schon Tech-Doping, weil er eine "künstliche" Sehne bekommt? Kann er deswegen nur noch an den Paralympics teilnehmen? Oder wenn nach einem komplizierten Bruch, Schrauben und Platten eingesetzt werden, um den Knochen zu stabilisieren? Wie Neven Subotić oder Sven Bender, nach deren "Horrorfouls". Ist das tragen einer Karbonmaske, nach einem Nasenbeinbruch (Toprak oder Ballack), dann während dieser Zeit nicht auch ein unerlaubtes Hilfsmittel? Nach deinen Worten, "im Kleinsten wie im Größten - für nicht hinnehmbar", ist das alles "Tech-Doping" bzw. unerlaubte Hilfsmittel. Für mich ist das kein Tech-Doping bzw. unerlaubtes Hilfsmittel, sondern ein medizinischer Eingriff zur Unterstützung des Athleten. Und so sehe ich das auch mit der Beinprothese von Rehm. Er hat ein Bein weniger und möchte mit Hilfe einer Prothese diesen Verlust ausgleichen, ähnlich einer Transplantation einer Sehne oder das fixieren eines Knochen durch Schrauben. Das bei diesem Thema die Grenzen recht schwammig sind, ist es um so wichtiger, dass alles auf den Prüfstand kommt. Noch mal, er ersetzt ein Bein, weil er ein Bein weniger hat. Er hat nicht sein Bein abnehmen (bzw. austauschen) lassen, um dann mit einer Karbonfeder zu springen.


    Übrigens sickerte gestern durch, dass der Anlauf von Rehm wesentlich langsamer war, als der von Reif. Einige behaupten mit diesem Anlauf wäre ein Sprung von 8.25m nicht möglich und nur durch eine "Sprunghilfe" zu erreichen. Hilfsmittel sind nicht erlaubt. Sollte das so sein, dann wird er nicht für die EM nominiert und seine Prothese gilt als unerlaubtes Hilfsmittel. Aber ich würde dann trotzdem, einen Athleten bei einer DM außer Konkurrenz an den Start gehen lassen, wenn er sich in der Konkurrenz behaupten kann.


    Zu deinem Punkt, was dann alles in der Zukunft möglich sei. Gut in der Zukunft ist vieles (vielleicht alles) möglich, aber man weiß es nicht. Als ich in den 80er den Film "Zurück in die Zukunft II" gesehen habe, sah die Welt im Jahre 2015 im Film auch anders aus, als sie heute ist, von wegen fliegende Autos, Skateboards, etc. Daher ist es gerade jetzt wichtig "Regel" aufzustellen, aber nicht von vornherein alles abzulehnen.


    Kommen wir zu den Schwimmanzügen. Dir ist schon klar welches Jahr wir haben, oder? Das es möglich ist HD-Bildchen vom Mars zu schicken usw. Die Technik entwickelt sich weiter und warum soll Technik nicht auch Einzug in den Sport erhalten, die dem Athleten unterstützen? Der Schwimmanzug unterstützt den Athleten, damit er sich schneller durch das Wasser bewegen kann, er manipuliert nicht den Körper. Ähnlich verhält es sich mit dem Stabhochsprung. Heutzutage benutzt man keine Holzstöcke mehr, wie vor 100 Jahren, sondern glasfaserverstärkten Kunststoff, um diese Höhen zu erreichen, die heute gesprungen werden. Ich sehe da kein Unterschied bzw kann die Grenze, die du da ziehst (Stabhochsprung ja, Schwimmen nein) nicht nachvollziehen. Der Fußball mit dem heute gespielt wird, ist auch ein anderer als vor 20 Jahren. Der fliegt schneller, etc und Torhüter beschweren sich regelmäßig nach einer "Neueinführung", dass diese Bälle extra für Stürmer konzipiert werden und immer schwerer zu halten sind. Selbst Fußballschuhe werden "entwickelt". Sorry, die Diskussion erinnert mich irgendwie an den Klappschlittschuh im Eisschnelllauf. Als wir (Niederländer) den Schuh Ende der 90er (genauer gesagt, der erste "große" Auftritt des Schuhs war 98 bei der Olympiade in Nagano) eingeführt hatten, was war der Aufschrei bei den Deutschen groß. Was haben die geheult, von wegen Tech-Doping, unfair usw. Heute benutzen alle (auch die Deutschen) diesen Schlittschuh. Die Welt und damit auch der Sport bzw Sport-Technik entwickelt sich weiter. Das sind Hilfsmittel, die Kraft kommt immer noch vom Athleten aus. D.h. selbst aus mir macht dieser Schuh keinen Wunderschlittschuhläufer, ich muss es schon können, das Talent haben. Andere Frage, jemand schrieb, während der WM, die Trikots von Puma seien so eng, weil sie die Durchblutung fördern sollen. Ich glaube das ja jetzt nicht, aber ist das dann auch ein unerlaubtes Hilfsmittel, ala Schwimmanzug? Oder diese ganzen bunten Klebestreifen über den Körper?


    Anders Thema Medaillen-Regen für TSV Bayer 04 Athleten bei den deutschen Meisterschaften


    Gold:
    Markus Rehm, Weisprung (unter Vorbehalt)
    Tobias Scherbarth, Stabhochsprung
    Linda Stahl, Speerwurf
    Markus Esser, Hammerwurf
    Frederike Hogrebe, Julia Förster, Claudia Wehrsen und Carolin Walter, 4X400m Staffel Damen


    Silber:
    Marvin Caspari , Stabhochsprung
    Katharina Molitor, Speerwurf
    Carolin Walter, 800m
    Claudia Wehrsen, 400m


    Bronze:
    Katarina Mögenburg, Hochsprung
    Aleixo-Platini Menga, 100m
    Tom Konrad, Stabhochsprung
    Sven Möhsner, Hammerwurf
    Lars Niklas Heinke, Tobias Lange, Robin Schembera und Hendrik Essers, 4X400m Herren

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Wenn der unbeabsichtigte Körperteilchenersatz gilt, muss es der absichtliche Austausch auch tun können - ansonsten wäre das eine Diskriminierung gegenüber den vormals Unpreparierten. Wer A sagt, muss in diesem Fall auch B sagen. Und weil ich B nicht will, muss ich auch A ablehnen. Denn im Sport geht es um gleiche Startbedingungen und Vergleichbarkeit. Wo Grenzen total verschwimmen, und nicht mehr sinnvoll entschieden werden können, muss vorher eine Grundsatzentscheidung her: keine Technik im Körper.


    Deine Punkte mit den künstlichen Sehnen & Co. geben mir tatsächlich zu denken. Jedes zusammengeflickte Kreuzband ist letztlich künstlich. Nach meiner Definition ist es Doping, ja. Das wird bei Körperteilen, die nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit der Leistung in jeweiligen Sportart gesehen werden, sicherlich schwerer fallen nachzuvollziehen. Kommt ein Khedira aber nach einer OP "verbessert" auf den Fußballplatz zurück, weil sein Knie nun dauerhaft viel stärkere Belastungen aushalten kann als vorher, ist er für mich medizinisch-technisch gedopt, ja. Bei der Platte auf dem Knochen, die nicht mehr rauskommt, ist es genauso. Die Karbonmaske ist nicht im Körper, sondern schützt ihn von außen - fällt als Beispiel also raus.


    Möglicherweise bin ich bei den Hilfsmitteln, die nicht im Körper sind, wie Fußballschuhe, Schwimmanzüge (auch Klebestreifen) etc. zu sehr Traditionalist. Ich kann auch Leistungen anerkennen, die keine Rekorde brechen. Dieses "höher, schneller, weiter" ist nicht unbedingt meine Sache. Bei den Hilfsmitteln ist es eine Frage der Konvention, die im Gegensatz zu Teilen im Körper getroffen werden kann. Für mich lieber weniger als mehr.


    Vielen Dank für die sportpolitische Diskussion!

    Erstes Auswärtsspiel: 12.10.96 in Karlsruhe, 1:1

    Erstes Heimspiel: 08.11.98 gegen Stuttgart, 0:0

  • Naja, ich würde jetzt nicht sagen, dass du ein "Tradionalist" bist. Ich kann deinen Ansätze auch verstehen, auch wenn die, in meinen Augen, nicht "konsequent" zu Ende gedacht sind.


    Naja, ich bin jetzt auch nicht der "Höher, Weiter, Schneller" Typ und ich kann mich auch über einen 5. Platz mit Bestleistung freuen. Im Sport geht es nun mal darum, sich stetig zu steigern und zu verbessern. Und wie du sagst "der menschliche Körper kommt an seine Grenze". Und wenn ein Schwimmer durch einen Anzug 5 Sekunden schneller ist, ist mir das lieber, als das er durch Pillen 5 Sekunden schneller wird. Schon mal ein Anzug keine "tödlichen" Nebenwirkungen hat und ich denke auch, ohne eine "gewisse" Materialschlacht im Sport, hätten wir noch mehr "medizinisches Doping". Nach dem Motto, warum ne Pille schlucken, wenn ich nen Anzug tragen kann. Aber ich stimme zu, es gibt auch Grenzen / Regeln die eingehalten werden müssen. Kommt etwas neues, bsp Klappschlittschuh, dann muss man das testen und evtl. neu regeln, wie aktuell der Fall Rehm oder wie es bei diesem Klappschlittschuh war. Denn die Deutschen dachten nämlich, das die Kufe "fest" am Schuh zu sein hat und das der Schuh dadurch "nicht regelkonform" war, gab aber ne Paragaphenlücke, die dann entsprechend aktualisiert wurde.

    Vielen Dank für die sportpolitische Diskussion!

    Ich hoffe das war nicht ironisch gemeint. Ich finde es immer gut, wenn man (auch Abseits) des Fußball ernsthaft diskutiert. Auch ausführlicher, als diese Zweizeiler "du hast doch keine Ahnung" :levz1


    In diesem Sinne, Tape

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

    Einmal editiert, zuletzt von Tapeworm ()

  • Nein, keine Ironie. Auch ohne Übereinstimmung am Ende lässt sich wunderbar sachlich diskutieren. Das ist bei anderen Themen in anderen Bereichen hier vielleicht nicht immer ganz gegeben.

    Erstes Auswärtsspiel: 12.10.96 in Karlsruhe, 1:1

    Erstes Heimspiel: 08.11.98 gegen Stuttgart, 0:0

  • Heute wird der DLV die 92 - 95 Starter für die EM, im August, nominieren. Der TSV hofft, das davon 8 aus Leverkusen kommen. Linda Stahl & Katharina Molitor (beide Speerwurf), die drei Stabhochspringer, Katharina Bauer, Karsten Dilla & Tobias Scherbarth und der Sprinter Aleixo Platini Menga, gelten wohl als sicher.


    Wackelkandidaten wäre der Hammerwerfer Markus Esser, der Aufgrund fehlender EM-Norm auf eine eine Wildcard hofft und Paralympionike Markus Rehm, über dessen Prothese noch diskutiert wird.


    Ich bin gespannt, gegen frühen Nachmittag soll die Liste veröffentlicht werden.


    Sollte Rehm nicht dabei sein, so hat Christian Reif (zweit platzierter bei den DM im Weitsprung) gestern getwitter, dass man sich in Berlin beim ISTAF wieder sehen wird. Christian Reif via Twitter: "Markus Rehm und ich werden am 31. August beim @ISTAF_Berlin wieder aufeinandertreffen. Gelebte #Inklusion !"

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Denke man wird Rehm auf jedenfall nominieren. Allein damit sich die nächst höhere Instanz der Klärung widmet.


    Schade das ansonsten das Aufgebot an leistungsstarken Bayer-Sportlern recht dürftig ist im Vergleich zu vergangenen Zeiten.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • Denke man wird Rehm auf jedenfall nominieren. Allein damit sich die nächst höhere Instanz der Klärung widmet.


    Schade das ansonsten das Aufgebot an leistungsstarken Bayer-Sportlern recht dürftig ist im Vergleich zu vergangenen Zeiten.

    Ja, das stimmt, aber wenn es 8 wären, wären das fast 10% des Aufgebots.


    Was Rehm betrifft, ich bin mir da nicht sicher. Lass mich da überraschen. Erfreulich finde ich, das Rehm das alles "sehr sportlich" nimmt und sich im Falle einer Nichtnominierung, nicht "rein klagen" will, wie einst Pistorius. Auch Reif kommt bei der ganzen Sache sehr sympathisch rüber. Finde es auch gut, das Rehm zur ISTAF "jetzt schon" eingeladen wurde. Egal, ob als Konkurrent oder "Showkampf" so wird das Thema vielleicht zur Normalität.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Zitat

    Der unterschenkelamputierte Weitspringer Markus Rehm darf bei den Europameisterschaften in Zürich (12. bis 17. August) nicht starten.


    Zitat

    In den Internationalen-Wettkampfregularien heißt es unter Regel 144, Absatz 2c, dass "der Gebrauch von Technologien oder Geräten, die dem Nutzer einen Vorteil gewähren, den er bei regelgerechter Ausrüstung nicht hätte", nicht erlaubt ist.


    http://www.sport1.de/de/leichtathletik/newspage_928347.html

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba


  • Interessant das sie jetzt mit demn Internationalen-Wettkampfregeln um die Ecke kommen :levz1 Experten hatten sich schon am Sonntag skeptisch geäußert, ob die Daten die Samstag erhoben A) reichen bzw B) bis heute zu einem "endgültigen" Ergebnis führen. Ich hoffe aber, dass Rehm eine Diskussion angestoßen hat.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Diese TSV Bayer 04 Leverkusen Athleten wurde für die EM nominiert:


    Männer
    200 Meter: Aleixo-Platini Menga
    Stabhochsprung: Tobias Scherbarth und Karsten Dilla


    Frauen
    Stabhochsprung: Katharina Bauer
    Speer: Linda Stahl und Katharina Molitor


    wie erwartet wurde Markus Esser und Markus Rehm nicht nominiert.


    Zum Thema Markus Rehm, schöne Worte von Christian Reif via Twitter zur Nichtnominierung: https://twitter.com/ChristianR…94462734302720000/photo/1

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Ach du je, der Herr Reif zieht ja eine ordentliche Schleimspur hinter sich her...


    Ist natürlich die richtige Entscheidung im Sinne des sportlichen Wettkampfes. Bei jeder anderen Auslegung hätten sich die Leichtathleten große Probleme für die Zukunft geschaffen. Wobei die sowieso auftauchen werden - Sportler wie Rehm werden solche Fälle ja auch irgendwann vor ordentliche Gerichte zerren.

  • Und da geht es schon los: http://www.rp-online.de/sport/…terstellung-aid-1.4420728


    Der Herr Rehm ist wohl auch etwas geblendet von seinem eigenen Ego. Klar, die Nachteile der Prothese wiegen die Vorteile sicher auf! :LEV14

    Naja, ich bin kein Experte auf dem Gebiet, denke du auch nicht, ansonsten kannst du deine Erkenntnisse ja gern der DLV zu Verfügung stellen, dann hätten sie am Samstag nicht messen müssen.


    Wie gesagt ich bin kein Experte, aber ich denke, da das Thema komplex ist, reichen die Erkenntnisse vom Samstag nicht aus, um daraus "abschließende" Ergebnisse zu va­li­die­ren. Wie ich es verstanden habe, haben sie sich auf den Absprung (der klar, elementar ist bei Weitsprung) konzentriert. Aber zum Weitsprung, gehört mehr als "nur" der Absprung. Das sagt auch Gert-Peter Brüggemann vom Institut für Biomechanik und Orthopädie an der Kölner Hochschule und hat die DLV-Entscheidung dagegen scharf kritisiert. "Mit dieser Studie kann ein Vorteil nicht seriös nachgewiesen worden sein", sagte Brüggemann. "Ich finde es nicht gut, wenn solche Entscheidungen auf Spekulationen beruhen. Damit wird man behinderten Sportlern nicht gerecht." Brüggemann räumt einem möglichen Einspruch gegen die Nichtnominierung große Chancen ein. "Ich bin bei der aktuellen Datenlage fest davon überzeugt, dass ein Protest vor dem Internationalen Sportgerichtshof gute Aussichten hätte", sagte er.


    Ich würde Rehm von einer Klage abraten, sich für Zürich einzuklagen. Statt dessen sollte er die EM in Swansea mitnehmen und sich für weitere "komplexere" Untersuchungen zur Verfügung stellen. Die nächste Nichtbehinderten- WM / EM oder Olympia kommt ja noch, an der er dann teilnehmen "könnte"


    Der DLV hat jetzt versucht innerhalb von drei Tage ein Ergebnis übers Knie zu brechen, weil sie es ein Jahr versäumt haben, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.




    Ach du je, der Herr Reif zieht ja eine ordentliche Schleimspur hinter sich her...

    Und was Reif angeht, naja, sie kennen sich, verstehen sich gut. Und die Worte hätten (fast) so auch von mir kommen können, bin ich deswegen jetzt ein "Schleimer"? :LEV18

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

    2 Mal editiert, zuletzt von Tapeworm ()

  • Also ich finde es absolut nachvollziehbar das Rehm nicht nominiert wird. Es ist einfach (noch) viel zu schwer einzuschätzen, ob er durch die Prothese nicht vielleicht doch insgesamt einen Vorteil hat. Kann mir gut vorstellen, dass diese aufgrund der Bauart wie eine Art Feder wirkt und so einen Vorteil beim Absprung bietet.


    Diejenigen, die jetzt mit einem deutlichen Rückschritt bei der Integration Behinderter argumentieren, kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Es geht hier um rein sportliche Aspekte. Und da ist es nun mal absolute Voraussetzung, dass alle Teilnehmer die gleichen Voraussetzungen haben und kein Wettbewerbsvor- oder -nachteil entsteht.


    Man muss sich ja nur mal angucken was bei anderen Sportarten (Skispringen, Formel 1 etc.) für ein Reglement hinsichtlich des Equipments besteht.


    Wenn es irgendwann mal einen umfangreichen Bericht über die Vor-/Nachteile der Prothese gibt, kann man ja für die nächste EM/WM das Thema nochmal in Ruhe angehen. Momentan sind es einfach zu viele Spekulationen. Und zwar in beide Richtungen.

  • Die Entscheidung so ist schon richtig. Die Vorteile beim Absprung sind ja unstrittig. Und diese Vorteile mit Nachteilen im Anlauf abzuwägen halte ich für schwierig und nicht umsetzbar.


    Auch ist mir aufgefallen, dass die Weiten von Rehm ziemlich streuen. Dies spricht dafür, dass der Federeffekt der Prothese nicht gut zu kontrollieren ist und wohl auch noch viel Luft nach oben ist.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • Das ist für mich der springende Punkt, der DLV hat es einfach verschlafen. Vom Prinzip hätten sie Rehm auch gar nicht erst starten lassen dürfen, ohne Erkenntnisse. Wie gesagt, ich geh davon aus, die haben eh gedacht, der wird 5. oder 6. und schafft die EM-Norm nicht. Auch die fadenscheinige Begründung, sie hätten vorher keinen Tests machen wollen, weil sie unter "Wettkampfbedingungen" testen wollten.


    Zu deinen Punkt, "Rückschritt bei der Integration Behinderter argumentieren", das habe ich aber nie getan. Außerdem für DOSB-Präsident Alfons Hörmann sind gemeinsame Wettkämpfe zwischen behinderten und nichtbehinderten Sportlern trotz Rehms EM-Aus künftig nicht ausgeschlossen. "Sowohl sein Fall als auch die generelle Frage von Inklusion im Spitzensport stehen mit der heutigen Entscheidung nicht am Ende, sondern am Anfang einer Entwicklung", sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes.


    Und das finde ich gut.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Das ist für mich der springende Punkt, der DLV hat es einfach verschlafen. Vom Prinzip hätten sie Rehm auch gar nicht erst starten lassen dürfen, ohne Erkenntnisse. Wie gesagt, ich geh davon aus, die haben eh gedacht, der wird 5. oder 6. und schafft die EM-Norm nicht.


    Man wollte da wohl die zusätzliche Publicity mitnehmen. Allerdings glaube ich nicht, dass man nach ausführlichen Untersuchungen hier zu einem Ergebnis kommt.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba