Die Elf von der Tankstelle

  • VON UDO BONNEKOH
    (RP) Die Leverkusener vergeudeten in Leiria mehr Energien als nötig und müssen nun schauen, dass sie für die Partie morgen in Frankfurt wieder zu Kräften kommen. Papadopulos gehörte zu den wenigen Gewinnern


    Michal Papadopulos ist in Leverkusen sportlich noch nicht sonderlich auffällig geworden, was als stets nervös wirkender Teilzeit-Arbeiter ja auch nicht so leicht fällt. Nun hat der 22 Jahre Tscheche griechischer Abstammung, in dieser Saison äußerst gern gesehen als Dolmetscher für den Hellenen Theofanis Gekas, auch auf dem Feld einen bewegenden Beitrag geleistet. Sein Treffer beim Uefa-Cup-Rückspiel Bayers in Leiria, in Vorbereitung und Abschluss das Feinste an dieser ansonsten trostlos trüben Partie, bekam als Ausgleich zum 1:1 nach einer Leverkusener Periode des absolut Unzumutbaren besondere Bedeutung. Und weil unterm Strich zwar ein 2:3 stand, aber dennoch ein Guthaben vom 3:1 in der BayArena fuhr die Leverkusener Delegation gestern Mittag ganz entspannt in Portugals Hauptstadt Lissabon zum Abflug in die Heimat.


    Im Bewusstsein, am Dienstag bei der Auslosung der Uefa-Cup-Gruppenphase in Nyon vertreten zu sein, bestand wenig Neigung im Ensemble, die Möglichkeit des Scheiterns auch nur im Ansatz zu verbalisieren. „Hauptsache weiter gekommen“, so lautet stets der Tenor nach solchen Auftritten zum Vergessen. Dass Manuel Friedrich, der Chef der Abwehr sein soll, ein laufendes Sicherheitsrisiko darstellt (nicht nur beim 1:0 der Platzherren) – Schwamm drüber. Dass Gonzalo Castro der Hafer sticht, dass Tranquillo Barnettas Zwischenhoch schon wieder vorbei ist wie auch offenbar das von Arturo Vidal – Nebensache. „Anfangs waren wir fahrig“, bekannte Michael Skibbe. Der Trainer hatte danach „aber nicht mehr die Furcht, dass da noch etwas anbrennen könnte“. Gefährlich heiß blieb es wegen ständiger Konzentrationsschwächen dennoch bis zu Stefan Kießlings 2:2.


    Neben Papadopulos, der trotz seiner Auswechslung (Magenprobleme) ein Gewinner dieser Partie war mit der Chance auf einen Platz morgen in der Partie bei Eintracht Frankfurt (17 Uhr, Commerzbank-Arena), gehörte Kießling zu den wenigen positiven Erscheinungen. Zu diesem überschaubar kleinen Kreis zählten auch der um Struktur bemühte Altmeister Barbarez, Simon Rolfes – und Pirmin Schwegler (bis auf seinen Gelb-Rot-würdigen Rempler an der Seitenlinie), der im defensiven Mittelfeld stärkere Präsenz zeigte als zuvor Vidal.


    „Wir müssen sehen, dass wir bis Sonntag wieder zu Kräften kommen“, sagte Kießling, wobei die Leverkusener reichlich Energien dabei vergeudeten, absolut dumme Fehler auszubügeln. Ob er in der Partie bei den Hessen zum Mittel der Personal-Rotation greift, konnte Skibbe gestern noch nicht sagen. Der Einsatz von Bernd Schneider und Gekas scheint nicht möglich.



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    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!