Nowotny sagt servus

  • Abschiedsspiel in Karlsruhe vor 18 000 Zuschauern


    Mit einem rauschenden Fußballfest hat sich der 48-malige Nationalspieler Jens Nowotny am Montagabend vom grünen Rasen verabschiedet. Zahlreiche aktuelle und ehemalige Stars folgten dem Ruf des 33-Jährigen, der mit einem Abschiedsspiel in seiner alten Heimat Karlsruhe vor 18 000 Zuschauern seine aktive Karriere beendete.


    Der 48-malige Nationalspieler Jens Nowotny hat seine Karriere dort beendet, wo sie vor 16 Jahren begonnen hat. Der Abwehrspieler ließ sich bei seinem Abschiedsspiel im Karlsruher Wildparkstadion noch einmal von 18 000 Zuschauern und vielen ehemaligen Mitspielern feiern. Das Team "Mein Sommermärchen" unter anderem mit Nationaltorwart Jens Lehmann besiegte dabei "KSC and Friends" mit 8:6 (3:1).


    Die meisten Tore erzielte Kevin Kuranyi (3) vom FC Schalke 04 für die Mannschaft der aktuellen und ehemaligen Nationalspieler. Lehmann, der zuletzt beim FC Arsenal nicht zum Einsatz kam, nutzte die Chance zur Spielpraxis und stand 45 Minuten zwischen den Pfosten. Aus dem aktuellen DFB-Kader kamen zudem Gerald Asamoah, Oliver Neuville und Clemens Fritz zum Einsatz. Für das "Sommermärchen"-Team traf auch Hockey-Weltmeister Christopher Zeller. Sein letztes Tor schoss Nowotny im Trikot des KSC.


    Der 33 Jahre alte Nowotny war 1991 zum ersten Mal für den Karlsruher SC in der Bundesliga zum Einsatz gekommen. 106 Pflichtspiele bestritt er für die Badener, ehe er 1996 zu Bayer Leverkusen wechselte. Zuletzt spielte er in Kroatien für Dinamo Zagreb, musste seine Laufbahn wegen erneuter Knieprobleme im vergangenen Winter aber beenden.


    Auf Vereinsebene erlebte Nowotny seine beste und zugleich bitterste Zeit mit Bayer Leverkusen. Am 30. April 2002 riss sein Kreuzband im Halbfinale der Champions League gegen Manchester United, so dass nicht nur das Finale gegen Real Madrid (1:2) flöten ging. Nowotny musste darüber hinaus auch das Saisonfinale 1999/2000 in der Bundesliga mit dem 0:2-GAU in Unterhaching miterleben und das verloren gegangene DFB-Pokalfinale 2002 gegen Schalke von der Tribüne aus verfolgen.


    Seinen größten Erfolg feierte Nowotny bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr in Deutschland: Beim 3:1-Sieg gegen Portugal im Spiel um Platz drei hatte er seinen einzigen Einsatz. "Für mich war die WM-Teilnahme der absolute Karriere-Höhepunkt", sagte der Ex-Profi, der es trotz vier Kreuzbandrissen auf insgesamt 334 Bundesliga-Spiele gebracht hat. Nowotny will sich künftig seiner neu gegründeten Sportmarketing-Agentur widmen.


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    Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorbei, in der man kann.