2. Liga statt Millionen-Vertrag?

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    Bayer-Sportchef Rudi Völler winkt mit einem Millionen-Angebot, er will Schneider über das Vertragsende 2009 hinaus halten. Aber Schneider zögert noch.


    Von ALEXANDER HAUBRICHS Berlin – Mit der Laune von Bernd Schneider ist es derzeit nicht weit her. „Aqua-Jogging, Laufen, Gymnastik – so langsam geht es mir echt auf die Nerven. Wird Zeit, dass die Schmerzen endlich weggehen“, sagt der Stellvertreter von Michael Ballack als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft im Lager der Nationalelf in Berlin.
    Während er in den Einheiten um seine Fitness für die Qualifikations-Spiele in Irland und gegen Tschechien kämpft, grübelt der geniale Techniker oft. Denn plötzlich wird er vor eine schwierige Entscheidung gestellt.


    Bayer-Sportchef Rudi Völler winkt mit einer Millionen-Offerte, will ihn über das Vertragsende 2009 hinaus halten. „Bernd ist eine Institution bei Bayer. Aber wir wollen ihn nicht wegen seiner Verdienste halten, sondern wegen seiner Leistung“, sagt Völler über „Schnix“. Angeblich lockt Leverkusen mit einer 2,5-Millionen-Euro-Offerte für den heute 33-Jährigen.


    Doch der ist hin- und hergerissen. Schneiders Lebensplan sah immer ein Karriereende in Jena vor. „Da soll jetzt ein neues Stadion entstehen. Es war immer ein Traum von mir, dort noch mal im Carl-Zeiss-Trikot zu stehen. Außerdem graut es mir davor, dass die Leute irgendwann sagen: Was will der noch hier, der alte Sack“, sagt Schneider.


    Doch so weit ist es noch lange nicht. Und Schneider merkt, dass bei Bayer und in der Nationalelf etwas zusammenwächst: „Wir haben viele junge Spieler mit großem Potenzial. Da macht es auch einem älteren Spieler Spaß, das mitzuerleben.“


    Schnix merkt, dass da noch einige große Momente auf ihn warten könnten. „So lange es auf Topniveau geht, sollte man ja auch mitmachen. Schließlich will ich mir nicht vorwerfen müssen, zu früh Schluss gemacht zu haben.“


    Und so rückt ein Fernziel in den Blickpunkt, das bisher gar nicht auf seinem Plan stand. Die WM 2010 als letzter Höhepunkt mit seinem Freund Ballack. Dafür könnte man doch glatt das Projekt Jena noch ein paar Jährchen verschieben. Und mittlerweile deutet vieles darauf hin, dass Schneider der Bundesliga und der Nationalmannschaft noch ein paar Jahre erhalten bleiben könnte. Schneider: „Jetzt will ich fit für die Länderspiele werden. Und dann lege ich mich fest.“

    "Wenn du mit Bayer den Titel holst, dann schreibst du Geschichte. Das ist etwas für die Ewigkeit."