Stadion-Verbot ab 1,0 Promille
Immer mehr Klubs lassen pusten
Von LARS BEIKE, HEIKO OSTENDORP und JENS NAGLER
Volle Pulle: Ein Fan bläst in einen Alkomaten. Dieses Modell kostet über 1000 Euro
Die Stadien in der Bundesliga sind knallvoll. Und einige Fans offensichtlich auch...
Beschlossen!Rauchverbot
im Berliner
OlympiastadionDeshalb werden jetzt vor den Spielen vermehrt Alkohol-Kontrollen durchgeführt. An den Einlass-Toren muss gepustet werden. Wer zu viel intus hat, bekommt Stadion-Verbot.
Wie sechs Hannover-Fans am letzten Spieltag in Stuttgart. Die hatten sich auf der langen Anreise (Fan-Slang: „10 Kannen-Fahrt“) den Kanal ordentlich vollgeschüttet. Hannovers Fanchef Frank Watermann bestätigt: „Rund 80 wurden kontrolliert, einige sind nicht reingekommen.“
In Stuttgart herrschen klare Alkohol-Regeln.
Wer 1,4 Promille oder mehr hat, muss draußen bleiben. Fanbeauftragter Peter Reichert: „Die Ordner schauen sich vor dem Stadion um. Wer sich auffällig verhält, der muss pusten.“
In Nürnberg führt der Ordnungsdienst mit Alkomaten Stichproben durch. Ab 1,0 herrscht Stadion-Verbot!
Auf Schalke liegt die Promillegrenze bei vergleichsweise großzügigen 1,6. Allerdings: Werden Betrunkene mit weniger als 1,6 Promille auffällig, kommen sie in Ausnahmefällen auch nicht rein. Beim HSV liegt die Grenze offiziell bei 1,2 Promille. Wobei die Ordner Entscheidungs-Spielraum haben.
In Duisburg wird auch gepustet. MSV-Sprecher Sven Judith: „Eine Begrenzung haben wir aber nicht.“
Bei den anderen Vereinen gibt es lediglich Sichtkontrollen. In der Münchner Arena darf z.B. offensichtlich alkoholisierten oder unter Drogen stehenden Personen der Zutritt verwehrt werden.
Übrigens: Die Hannover-Fans müssen in der eigenen Arena nicht pusten. Stadion-Chef Ralf Schnitzmeier: „Wir haben das diskutiert. Aber das Einsatz-Konzept der Polizei ist anders.“
Auch in Wolfsburg wird nur „auf Sicht“ kontrolliert. Der VfL sorgt sogar dafür, dass seine Fans nicht auf dem Trockenen sitzen. Vor dem Spiel ist Happy Hour (zwei Bier zum Preis von einem).
Solange alles friedlich bleibt...
Quelle:Bild