Berliner Krimi mit Happy End
VON VON MICHAEL ZEIHEN, 03.12.07, 11:12h
Leverkusen - Manager Jürgen Rothe war nach der Partie seiner Volleyballerinnen beim Zurich Team VCO Berlin mit den Nerven am Ende. "Das brauche ich nicht mehr", erklärte Rothe nach dem 123 Minuten langen Krimi der Bayer-Damen. Glücklicherweise nahm die Geschichte beim 3:2 (25:22, 25:20, 26:28, 24:26, 15:10)-Sieg für Leverkusen ein gutes Ende, somit mussten sich die Rheinländer nicht noch über verlorene Punkte ärgern. Beim Schlusslicht der Liga taten sich die Gäste schwer. Bereits die ersten beiden gewonnen Sätze waren hart umkämpft, in den folgenden zwei Durchgängen agierten die hoch motivierten Youngster aus der Hauptstadt dann am Limit ihrer Möglichkeiten und konnten sogar zum 2:2 nach Sätzen ausgleichen. "Wir hätten die Begegnung schon nach drei Sätzen beenden können, denn im dritten Abschnitt haben wir zwischenzeitlich mit vier Punkten vorne gelegen, ehe Berlin einen Schub bekam und die Wende schaffte", berichtete Leverkusens Manager. Und so musste wieder einmal der Tiebreak entscheiden. Hier hatten die Gäste beim 8:5 scheinbar eine Vorentscheidung erreicht, doch die Berlinerinnen zeigten ein großes Kämpfer-Herz und glichen zum 10:10 aus. Das sollte es für den Letzten aber auch gewesen sein. Jetzt waren Maren Brinker und Co. an der Reihe und ließen sich den Satz- und Matchgewinn nicht mehr nehmen. Bärenstark agierten in Berlin Nadja Schaus und Maren Brinker als erfolgreichste Punkterinnen. Mit dem vierten Sieg in Serie haben die Bayer-Damen nun direkten Kontakt zu den Plätzen, die eine Teilnahme an der Meisterschaftsrunde mit sich bringen. Bis dahin ist es zwar noch Zeit, doch jeder Sieg verbessert die Chancen zur Teilnahme an der reizvollen und lukrativen Endrunde der besten sechs Teams. Die Bayer-Mädels sind auf einem guten Weg. Bayer: Schlecht, Schaus, Brinker, Borger, Piccolini, Miller, Pettke, Huebert, Linnarinne.
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Ein Ritt auf der Klinge
Leverkusen. Leverkusens Volleyballerinnen strapazierten die Nerven in Berlin bei Ihrem 3:2 Sieg bei VCO Berlin. Bayer fehlte die Frische, aber das Team bekam im fünften Satz noch die Kurve.
Nach getaner Arbeit, die sich mit 118 Minuten deutlich länger hinzog als erwartet, gönnte sich die Truppe am Bus erst einmal Pizza und Pasta vom Bringdienst. Willkommene Stärkung vor der langen Rückfahrt. Zugleich bedeuteten die Kalorien nichts anderes als nötige Nervennahrung nach einer Partie, in der der vierte Sieg in Serie in der Bundesliga am seidenen Faden hing für Bayers Volleyballerinnen. Im Duell beim Tabellenletzten Zurich Team VC Olympia Berlin strapazierten die Leverkusenerinnen Trainer Dirk Sauermann wie auch Geschäftsführer Jürgen Rothe weit über deren Bedarf. "So viel Aufregung muss ich nicht mehr haben", sagte etwa Rothe nach dem 3:2 (25:22, 25:20, 26:28, 24:26, 15:10) - Erfolg beim jungen Gegner, dessen Besetzung identisch mit der Nationalmannschaft ist.
Auch der Coach atmete schwer durch nach dem geglückten Ritt auf der Rasierklinge. "Man hat deutlich sehen können, dass den Mädels diesmal die Frische gefehlt hat. Aber entscheidend ist, dass die Truppe hinten raus noch mal die Kurve bekommen hat", erklärte Dirk Sauermann. Zwei Sätze lang hatten die Leverkusenerinnen die Angelegenheit im Griff, dann aber vergaben sie im dritten Satz einen Matchball durch einen Aufschlagfehler. Und die Berlinerinnen bekamen nach dem Gewinn dieses Abschnitts plötzlich Oberwasser. "Was die danach in der Feldabwehr alles geholt haben, war schon riesig, absolutes Kompliment dafür", meinte Sauermann.
Doch im fünften Durchgang, in dem sich noch alles die Waage hielt beim Stand von 10:10, besaßen die Gäste das bessere Ende für sich - auch weil Bayer nun mehr auf Schnellangriffe durch die Mitte über Jennifer Pettke und Lindsay Piccolini setzte und nicht mehr vorrangig über die Außenpositionen sein Glück versuchte. "Im Angriff haben wir lange zu statisch gespielt. Aber wichtig ist vor allem, dass wir nach den Niederlagen gegen Wiesbaden und Vilsbiburg endlich eine Begegnung im Tie Break gewonnen haben", sagt Sauermann.
Bayer: Schlecht, Schaus, Brinker, Borger, Pettke, Huebert, Miller, Piccolini, Hanicke, Linnarinne, Leonhardt.
Nach vier Auswärtsspielen in Serie in Meisterschaft und Pokal genießen Bayers Volleyballerinnen am kommenden Freitag mal wieder Heimrecht. Um 20.00 Uhr empfangen die Leverkusenerinnen in der Sporthalle Ophoven den Deutschen Meister aus Dreden!
Rheinische Post, Ralph Elsen, Montag 03.12.2007