Licht und Schatten in Bayers Sturm Leverkusen -
Als "Mr. Europacup" Stefan Kießling in der BayArena als strahlender Matchwinner noch gefeiert wurde, stand der enttäuschende Millionen-Einkauf Theofanis Gekas schon frustriert unter der Dusche.
Die Rollenverteilung im Angriff von Bundesligist Bayer Leverkusen kann in diesen Zeiten gegensätzlicher kaum sein. Auf der einen Seite "Strahlemann" Kießling, der mit seinem vierten Tor in der Uefa-Cup-Saison den äußerst glücklichen 1:0 (1:0)-Sieg gegen den FC Toulouse zum Auftakt der Gruppenphase sicherstellte. Und auf der anderen Seite der mit großen Erwartungen verpflichtete Gekas, der mit unterirdischen Leistungen wie ein Fremdkörper im Bayer-Spiel wirkt.
Parallelen zu Kießling
Doch gerade Kießling soll für Gekas zum Wegweiser aus der Krise werden.
Ich sehe bei Gekas große Parallelen zu Kießling, der sich vor einem Jahr auch in einem Tief befand und heute aus unserem Spiel nicht mehr wegzudenken ist. Die Eingewöhnungszeit dauert offenbar länger als wir uns das gedacht haben", meinte Bayer-Coach Michael Skibbe.
Trotzdem sprach der Coach dem glück- und harmlosen griechischen Nationalspieler, den er nach knapp einer Stunde ausgewechselt hatte, Mut zu: "Mit unserer Hilfe wird er da aber wieder rauskommen." Gekas wird Bayer jedoch am Samstag gegen den deutschen Meister VfB Stuttgart wegen einer Magen- und Darminfektion nicht zur Verfügung stehen. "Ich bin mit seiner Entwicklung sehr zufrieden" Bis zu Gekas' Auswechslung hatte Kießling den Werksverein mit seinem sehenswerten Treffer in der 35. Minute schon auf die Siegerstraße gebracht, wenngleich der 52. Erfolg im 128. Europacupspiel aufgrund der vielen Chancen der Franzosen unverdient war.
Ich bin mit seiner Entwicklung sehr zufrieden. Er hat körperlich zugelegt und macht gute Tempodribblings", lobte Skibbe den gebürtigen Franken, der mit seinen drei Treffern im Erstrunden-Duell mit dem portugiesischen Klub Uniao Leiria (3:1 und 2:3) den Einzug in die Gruppenphase erst möglich gemacht hatte. Gute Ausgangssituation Und dort hat Bayer nun beste Aussichten auf den Einzug in die dritte Runde. "Der Sieg gibt uns quasi die Gewissheit, dass wir auf jeden Fall im letzten Gruppenspiel aus eigener Kraft das Weiterkommen schaffen können. Jetzt können wir beruhigt nach Moskau fahren", analysierte Skibbe die Situation vor dem schweren Auswärtsspiel bei Spartak am 8. November. So sprach auch Ersatz-Kapitän Simon Rolfes von einem "wichtigen Schritt", der auch Selbstvertrauen für die Bundesliga gebe. "Das ist eine Strafe für die Klubs"
Dass die Leverkusener bereits 43 Stunden später wieder in der Meisterschaft beim deutschen Meister VfB Stuttgart antreten müssen, brachte Skibbe indes auf die Palme. "Das ist Wettbewerbsverzerrung und eine Strafe für die Klubs, die sich für den Europacup qualifiziert haben", monierte der Coach. "Ich wünsche mir, dass dies spätestens bei den Verhandlungen zum nächsten TV-Vertrag zur Sprache kommt. Warum gibt es nicht ein drittes Spiel am Sonntagabend? Die Mannschaft geht nach so einem Fight jedenfalls auf dem Zahnfleisch", so Skibbe weiter. Kießling will nicht jammern Kießling stimmte dem Trainer zu. "Es ist unmöglich, bis Samstag zu regenerieren", erklärte der Nationalspieler, wollte aber nicht weiter jammern. "Es war unser Ziel, international zu spielen. Da gehören Anstrengungen dazu. Aber dann ruhen wir uns halt einen Tag aus und holen in Stuttgart drei Punkte", erklärte der Stürmer.