3. Bundesliga beschlossene Sache

  • Zum Thema 3. Bundesliga habe ich mir noch keine genaue Meinung gebildet. Das mit den Relegationsspielen finde ich zum Kotzen.


    Wer eine Saison so schlecht spielt das er am Ende 16. ist sollte auich absteigen. Ebenso sollte jemand der eine Saison lang so gut spielt und driter wird aufsteigen.
    Stattdesen wird in zwei Spieln entschieden was eigentlich schon vorher in 34 Spielen entschieden wurde.

  • Einführung der 3. Liga und Relegation beschlossene Sache


    Mit einem "klaren Bekenntnis" zu den drei Säulen des deutschen Fußballs - Leistungssport, Nachwuchsarbeit, soziales Engagement - hatte Dr. Theo Zwanziger, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), die Richtung für den 39. Ordentlichen DFB-Bundestages in Mainz vorgegeben.


    Für die Plenarsitzungen des DFB-Bundestages 2007 am gestrigen Donnerstag und am heutigen Freitag lag den 256 Delegierten aus den Regional- und Landesverbänden des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), dem Ligaverband und den Mitgliedern des DFB-Präsidiums und -Vorstandes ein umfangreiches Antragspaket vor. Die 99 Anträge, über die in der Rheingoldhalle beraten wird, sind in einem Buch auf 250 Seiten zusammengefasst.


    Auf der Plenarsitzung heute wurde die Einführung der 3. Liga und der dreigeteilten Regionalliga ab dem Spieljahr 2008/2009, die bereits der außerordentliche DFB-Bundestag am 8. September 2006 in Frankfurt am Main beschlossen hatte, einstimmig verabschiedet. Demnach spielt die 3. Liga grundsätzlich mit 20 Vereinen, die Regionalliga in drei Staffeln mit jeweils 18 Klubs. Es ist vorgesehen, dass sich für den Aufstieg in die 3. Liga jeweils die Meister der drei Regionalliga-Staffeln qualifizieren.


    Entscheidung für die Bundesliga-Relegation


    Nachdem der Ligaverband die Einführung der Relegationsspiele zwischen dem Drittletzten der Bundesliga und dem Drittplatzierten der 2. Bundesliga beschlossen hatte, wurde heute zudem verabschiedet, dass es künftig auch Entscheidungsspiele zwischen den entsprechenden Vereinen der 2. Bundesliga und der 3. Liga gibt.


    Um den Landesverbänden des DFB eine Flexibilisierung der Mannschaftsstärke im Spielbetrieb unterer Spielklassen zu geben, wurde ein gemeinsamer Antrag des DFB-Spielausschusses und des Ausschusses für Frauenfußball einstimmig verabschiedet, nach dem die Verbände Regelungen für Meisterschaftsrunden erlassen können, an denen Mannschaften mit unterschiedlicher Spielerzahl (mindestens sieben und maximal elf) teilnehmen.


    Zweite Mannschaften nicht mehr im DFB-Pokal


    Ein weiterer Antrag zur Änderung der DFB-Spielordnung sah vor, dass zweite Mannschaften von Lizenzvereinen ab der Saison 2008/2009 nicht mehr an den Spielen um den DFB-Vereinspokal teilnehmen können. Auch dieser Antrag wurde einstimmig verabschiedet.


    Weiterhin ist einstimmig beschlossen worden, in die Spielordnung einen Passus bezüglich eines Zweitspielrechts aufzunehmen. Danach sollen die Mitgliedsverbände zur Förderung des Spielbetriebs ein Zweitspielrecht zulassen, um Spielmöglichkeiten für Studenten, Berufspendler und vergleichbare Personengruppen zu schaffen.


    Neben den Satzungsänderungen beschlossen die Delegierten unter anderem auch Änderungsanträge zur Spielordnung, Rechts- und Verfahrensordnung, Jugendordnung, Schiedsrichterordnung, Ehrungsordnung, Finanzordnung und Ausbildungsordnung.


    DFB-Präsidium neu strukturiert


    In der ersten Plenarsitzung am Donnerstag wurden bereits das DFB-Präsidium und der -Vorstand neu strukturiert. Zukünftig wird das Präsidium als Führungsgremium insgesamt 18 Personen umfassen und dabei unter anderem neben dem Präsidenten und Schatzmeister weiterhin aus jeweils einem 1. Vizepräsidenten (Amateure und Liga) bestehen. Die Zahl der weiteren Vizepräsidenten wird von sechs auf neun erhöht, wobei der Ligaverband künftig mit insgesamt vier statt bisher drei Mitgliedern im Präsidium vertreten sein wird.


    Um die Bedeutung der Fachgebiete zu betonen, gibt es künftig unter anderem eine Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball und einen Vizepräsidenten für Jugend. Darüber hinaus kann in das Präsidium einen Vertreter der Nationalmannschaft und die sportliche Leitung des Jugend- und Talentförderbereichs berufen werden. Weitere Mitglieder im Präsidium sind maximal zwei Ehrenpräsidenten.


    Ligaverband mit zwölf Personen im DFB-Vorstand


    Die Zusammensetzung des Vorstands ist ebenfalls geändert worden, um der Bedeutung und dem Charakter des Vorstands als Gesetzgebungsorgan zwischen zwei Bundestagen stärker gerecht zu werden. Nach der Neufassung werden künftig unter anderem die 21 Präsidenten der Landesverbände und die fünf Präsidenten der Regionalverbände qua Amt Mitglieder im Vorstand sein. Das Stimmrecht der Landesverbände basiert in Zukunft auf ihrer Mitgliederstärke. Der Präsident eines Landesverbandes hat entweder drei Stimmen (Landesverbände mit mehr als 600.000 Mitgliedern), zwei Stimmen (über 200.000 Mitglieder) oder eine Stimme (bis 200.000 Mitglieder).


    Der Ligaverband ist im Vorstand neben seinen vier Präsidiumsmitgliedern durch weitere zwölf Personen vertreten. Die Ausschuss-Vorsitzenden gehören mit Ausnahme des Vorsitzenden des Jugendausschusses nicht mehr dem Vorstand an. Der Vorsitzende des Jugendausschusses nimmt ebenso wie die Vorsitzenden der Rechtsorgane, der Vorsitzende der Revisionsstelle, die DFB-Direktoren und der Bundestrainer an den Sitzungen des Vorstands mit beratender Stimme teil.


    Die Ausschüsse werden mit Ausnahme des Ausschusses für Steuer- und Wirtschaftsangelegenheiten und des Ausschusses für Sicherheitsangelegenheiten, die ihre Arbeit in Kommissionen fortsetzen, bestehen bleiben. Alle Ausschüsse sind künftig in Präsidium und Vorstand durch die für die jeweiligen Bereiche zuständigen Vizepräsidenten vertreten.


    Im Hinblick auf die dargestellte neue Strukturierung und Aufgabenverteilung des Vorstands wird der Beirat künftig entfallen. Dem DFB-Bundestag lag außerdem ein Entschließungsantrag des Ligaverbandes zum bis zum Jahr 2009 laufenden Grundlagenvertrag vor, der ebenfalls beschlossen wurde.


    Beschluss zum Grundlagenvertrag


    Danach wird das DFB-Präsidium unter anderem beauftragt, in Verhandlungen mit dem Ligaverband auf der Basis und unter Beibehaltung der bestehenden grundsätzlichen Aufgabenverteilung zwischen DFB, Ligaverband sowie den Regional- und Landesverbänden die bisherigen Regelungen des Grundlagenvertrags sowie der Satzung und den Ordnungen des DFB und des Ligaverbandes in Bezug auf wirtschaftliche, rechtliche, mediale und spielorganisatorische Bedingungen zu überprüfen, Anpassungen an veränderte Bedingungen unter angemessener Wahrung des Schutzes des Amateurfußballs vorzunehmen sowie die gegenseitigen finanziellen Ansprüche und Verpflichtungen zwischen DFB, Ligaverband sowie den Regional- und Landesverbänden neu zu fassen.


    Im modifizierten Antrag 96 a, der vom Ligaverband anstelle des ursprünglichen Antrags 96 gestellt werden soll, hieß es dazu unter anderem unter Punkt V.: Sollten zum Abschluss des Grundlagenvertrags Ordnungsänderungen des DFB erforderlich werden, beauftragt der DFB-Bundestag den DFB-Vorstand hierüber zu entscheiden. Sollten vor Abschluss des Grundlagenvertrags Änderungen der Satzung des DFB erforderlich werden, so ist ein außerordentlicher DFB-Bundestag zur Beschlussfassung einzuberufen.


    http://www.dfb.de

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!




  • DFB-Beschluss : Comeback der Relegationsspiele


    Mainz - Jetzt ist es definitiv! Der DFB hat auf seinem Bundestag in Mainz das Comeback der Relegationsspiele beschlossen.


    Los geht's bereits ab der Saison 2008/09. Damit steigen schon in der kommenden Saison nur noch die beiden letztplatzierten Teams der ersten Liga direkt ab.


    Je zwei Relegationsspiele (Hin- und Rückspiel) finden dann zwischen dem Drittletzten der Bundesliga und dem Dritten der 2. Liga statt.


    Letztmals gab es im Jahr 1991 Relegationsspiele.


    Auch zwischen der 2. Liga und der neuen 3. Liga wird es einen Relegationsmodus geben.
    express.de

  • Zitat

    Original von bayerfan59
    Das ist doch die richtige Liga für den Karnevalsverein von der anderen Rheinseite.
    :LEV14


    Et heißt ja auch
    Mir schwöre dir he op treu un op ihr
    mir hasse disch FC K*lle
    und mir wünsche dir
    abstieg bis in liga 4
    du stinkst nach ziegenpisse FC K*lle!

  • 23.01.2008 13:49 DFB-Allgemein


    "Neue 3. Liga als starke Marke positionieren"


    Fast auf den Tag genau sechs Monate sind es noch bis zur Premiere der neuen 3. Liga. Die Vorbereitungen für die dritte Profiliga hierzulande laufen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) auf Hochtouren.


    Im DFB.de-Exklusivinterview mit DFB-Redakteur Stephan Brause spricht Helmut Sandrock, der für die 3. Liga zuständige DFB-Direktor, über den aktuellen Stand der Planungen, neue Fernsehvereinbarungen und den exklusiven Auftakt der Spielklasse im Juli dieses Jahres.


    Frage: In fast genau einem halben Jahr starten die neue 3. Liga des DFB. Wie sind sie mit dem Stand der Vorbereitungen zufrieden?


    Helmut Sandrock: Ich denke, wir sind auf einem sehr guten Weg. Seit vielen Monaten ist eine Expertengruppe des DFB, unter anderem mit Generalsekretär Wolfgang Niersbach, mit der 3. Liga befasst. In wichtigen Themenbereichen, etwa der Gestaltung des Spielplanes und des Spielplanformats, dem Markenaufbau, den TV- Verhandlungen oder Serviceangeboten für die Vereine, sind wir zwischenzeitlich ein gutes Stück vorangekommen. Ein Grund dafür war, dass die Gruppe eine sehr gute Arbeitsgrundlage vorgefunden hat, die durch die mit der Spielklassenreform beauftragten Strukturkommission ausgearbeitet worden war. Dieser gehörten Fachleute wie der 1. DFB-Vizepräsident Hermann Korfmacher, der Spielausschuss-Vorsitzenden Heinz-Leopold Schneider und Vertreter zahlreicher Vereine an.


    Frage: Können Sie dies konkretisieren?


    Sandrock: Beispielsweise konnten wir unser Ziel erreichen, zu Beginn der Saison 2008/2009 mit einer Alleinstellung für die 3. Liga zu planen. Im mittlerweile vom DFB-Präsidium verabschiedeten Rahmenterminkalender sind die ersten beiden Spieltage der neuen Saison im Juli diesen Jahres ausschließlich der 3. Liga vorbehalten. Damit sind wir in der Lage, ein bundesweites Interesse auf die Einführung dieser neuen Spielklasse zu lenken. Um dies noch zu verstärken, planen wir eine große Eröffnungsveranstaltung im Rahmen des Saisoneröffnungsspiels.


    Frage: Welche Erwartungen hat der DFB an die neue Liga?


    Sandrock: Mit der Spielklassenreform wurde der klare Wille zum Ausdruck gebracht, die 3. Liga unter dem Dach des DFB als dritte Profispielklasse im Sinne einer eigenständigen, starken Marke zu positionieren.


    Frage: Die 3. Liga soll eine Profiliga sein, deshalb hat der DFB die Zulassungskriterien im technisch-organisatorischen und wirtschaftlichen Bereich angehoben. Können Sie die Hauptänderungen nennen und glauben Sie, dass der ein oder andere Verein eventuell Probleme bekommen könnte, diese zu erfüllen?


    Sandrock: Generell haben wird den wirtschaftlichen Bereich, zum Beispiel bei der Abgabefrist der Lizenzierungsunterlagen oder der Einrichtung eines Sicherungsfonds, den Regelungen der Deutschen Fußball Liga angepasst. Im technisch-organisatorischen Bereich findet eine logische Verzahnung an die Anforderungen für Vereine des Lizenzfußballs statt. So sind die Klubs aufgefordert, den Prozess für den Aufbau eines Nachwuchsleistungszentrums zu initiieren, weil dies ab der Saison 2010/2011 eine Zulassungsvoraussetzung ist. Weiterer wichtiger Eckpunkt ist zudem, dass die Vereine der neuen Liga über ein Stadion mit einer Kapazität für 10.000 Zuschauer, davon 2.000 Sitzplätze, verfügen. Davon wiederum muss mindestens ein Drittel überdacht sein.


    Frage: Wird es bezüglich der neuen Anforderungen Schulungsveranstaltungen für die Vereine geben?


    Sandrock: Zunächst einmal werden wir in der Staffeltagung für die 37 Regionalliga-Vereine an diesem Donnerstag sehr ausführlich über den Status quo berichten. Ergänzend bieten wir den Klubs individuelle Beratungen an. Zusätzlich denken wir über eine weitere Veranstaltung vor Saisonbeginn nach.


    Frage: Eine neue Profiliga weckt sicherlich auch das Interesse der Fernsehanstalten. Der aktuelle Fernsehvertrag, in den auch die neue 3. Liga fällt, läuft noch bis in das Jahr 2009. Gibt es bereits ein Feedback von den Fernsehanstalten, wie sie sich der neuen Liga annehmen werden?


    Sandrock: Auch hierzu stehen wir seit geraumer Zeit in Verhandlungen und es lässt sich bereits jetzt festhalten, dass die neue 3. Liga ein sehr interessantes Produkt für die TV – Anstalten ist. Deswegen will die ARD die Einführung der 3. Liga voraussichtlich mit der Live-Übertragung des Saison-Eröffnungsspiels in einem ihrer dritten Programm „feiern“. Doch schon mit Beginn der Rückrunde der laufenden Regionalliga-Saison wird die ARD ihre Berichterstattung ausweiten. So wird es in der Samstags-Sportschau fortan Ausschnitte von drei statt bislang zwei Top-Spielen zu sehen geben. Diese Ausweitung der Berichterstattung zeigt die enorme Wertschätzung, die den Stellenwert der 3. Liga untermauert.


    Eine weitere Neuerung wird die künftige Berichterstattung in der Sonntags-Sportschau sein. Hier wird mit Einführung der 3. Liga von einem Top-Spiel am Sonntag berichtet. Zusätzlich ist geplant, dass die 3. Programme in ihren Sport-Regelsendungen ausführlich jedes Wochenende von der 3. Liga und den jeweiligen Vereinen des Sendegebiets berichten. Darüber hinaus könnte es sein, dass, nach den nötigen Absprachen, die ein oder andere Spitzenbegegnung in einem dritten Programm live übertragen wird. Zudem möchte das ZDF gelegentlich über ein Sonntags-Spiel der neuen 3. Liga in der Sportreportage berichten.


    Alles in allem kann man also schon jetzt sagen, dass die 3. Liga eine starke Abbildung im TV haben und somit den Vereinen eine sehr gute Basis für die Vereinsvermarktung bieten wird.


    Frage: Unterhalb der 3. Liga wird es ab der kommenden Saison drei Regionalligen geben, die mit jeweils 18 Vereinen spielen werden. Viele Fans fragen sich derzeit, wie sich die Starterfelder dieser drei Klassen zusammensetzen werden? Nach rein geographischen Gesichtspunkten könnte das doch schwierig werden, oder?


    Sandrock: Grundsätzlich wollen wir die Einteilung der Ligen nach regionalen Gesichtspunkten vornehmen. Gleichzeitig streben wir eine Gleichverteilung der zweiten Mannschaften auf die drei Ligen an. Zusätzlich sind wir auch bemüht, den individuellen Wünschen der Vereine Rechnung zu tragen, so dies darstellbar ist.


    Frage: Auch für die Regionalliga wurden die Zulassungskriterien noch einmal verschärft. Wie sehen diese aus und warum ist das so?


    Sandrock: Es ist logisch und zwingend erforderlich, dass die Vereine auf den Fall des Aufstieges in die 3. Liga entsprechend vorbereitet sind und wir nicht plötzlich vor zum Teil unlösbare Probleme gestellt werden, wie in der Vergangenheit in einigen Fällen geschehen. So haben wir zum Beispiel den Oberligavereinen in unseren Schulungsveranstaltungen am 16. und 21. Januar mitgeteilt, dass sie sich auch beispielsweise mit dem Thema eines Nachwuchsleistungszentrum befassen müssen. Zwar ist dies aktuell keine Zulassungsvoraussetzung, sehr wohl aber, wie bereits erwähnt, ab der Saison 2010/2011 ein Muss für die 3. Liga.
    [sb]


    dfb.de

  • das einzig gute an den relegationspielen ist der evtl. höhere druck auf den zweit- oder sogar erstplatzierten in der 2.Liga kurz vor ende der Saison.


    Wieviele Clubs haben in den letzten Spielen, nachdem der Aufstieg klar wahr nur noch halb besoffen den Spielen beigewohnt und an den letzten Spieltagen nochmal ordentlich eins auf die Mütze bekommen...


    Jetzt müssen sie in vielen fällen bis zuletzt gas geben um nicht noch in die relegation zu rutschen...
    Das vermindert die Wettvewerbsverzerrung, die entsteht wenn die letzten Spiele einfach abgeschenkt werden.


    Das ist aber auch das einzig positive an der ganzen Sache...

  • Sportlich attraktiv, finanziell heikel


    ERSTELLT 19.03.08, 17:23h, AKTUALISIERT 19.03.08, 17:27h


    Leipzig - Profifußball oder Provinzkick: Spätestens in zehn Wochen entscheidet sich die Zukunft der 37 Fußball-Regionalligisten. Doch obwohl bis auf den insolvenzbedrohten VfB Lübeck alle Vereine die Lizenz für die 3. Liga beantragt haben, ist die anfängliche Euphorie für die neu geschaffene Profiklasse großer Ernüchterung gewichen. "Wenn diese Liga das Premiumprodukt des Deutschen Fußball-Bundes sein soll, muss sich das auch wirtschaftlich widerspiegeln", sagt Stefan Beutel, Manager des Nord-Regionalligisten Rot-Weiß Erfurt und drückt damit die Stimmungslage der meisten Drittligisten aus. Einhellige Meinung der Clubs: Sportlich überaus reizvoll, könnte sich die Spielklasse aus finanzieller Sicht als Überlebenskampf unter Profibedingungen entpuppen.


    Umsonst auf TV-Millionen gehofft


    Für Kopfschütteln und klamme Kassen sorgt vor allem das Fernsehgeld. Statt der erwarteten Millionen bekommt jeder Verein nur 625.000 Euro. "Wir hatten uns mehr erhofft", formuliert Wolfgang Marx, Geschäftsführer des Süd-Regionalligisten SV Elversberg, vorsichtig sein Unverständnis. Während viele Kollegen hinter vorgehaltener Hand schimpfen, redet Beutel Klartext: "Das ist durch nichts zu rechtfertigen, denn der sportliche Aufwand und die Strukturen sind in Liga drei genauso groß wie in der 2. Liga", ärgert sich der Manager und verweist auf die sicheren vier bis fünf Millionen Euro, die der bis 2009 laufende Fernsehvertrag den Zweitligisten beschert.


    Doch damit nicht genug: Um die Lizenz zu erhalten, müssen die künftigen Drittligisten hohe Sicherheitsauflagen erfüllen, Stadien mit mindestens 10.000 Plätzen bieten und zweitligataugliche technische Voraussetzungen schaffen. Ab der Saison 2010/2011 ist zudem ein Nachwuchsleistungszentrum weiteres Zulassungskriterium.


    "Es sind bewusst hohe Anforderungen gestellt worden. Das war auch der Wunsch der meisten Vereine, damit diese Profi-Klasse bessere Perspektiven hat", sagte DFB-Mediendirektor Harald Stenger der dpa. "Völlig unverständlich ist die Kritik an den angeblich zu niedrigen Fernsehgeldern, wenn man Vergleiche mit Bundesligen in anderen Sportarten anstellt. Dies wurde allen Vereinen in aller Transparenz dargestellt."


    Sportlicher Wert unumstritten: "Das wird hochinteressant"


    Beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) wissen die Verantwortlichen um den Spagat zwischen den verlangten professionellen Bedingungen und einem gleichzeitig solide geplanten Saison-Etat. "Wir gehen den Schritt bewusst, um eine enge Verzahnung zur 2. Liga herzustellen. Nicht zuletzt hatten auch die Vereine diese Professionalisierung gefordert", erklärt der zuständige DFB-Pressesprecher Stephan Brause einen Prozess, den Beutel als "Balance-Akt am Abgrund" bezeichnet und deshalb eine Verdopplung des Fernsehgeldes fordert.


    An der sportlichen Qualität der neuen Spielklasse, die auf Drängen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) nicht 3. Bundesliga heißen darf, zweifelt indes niemand. "Das wird hochinteressant", vermutet Rot-Weiß Oberhausens sportlicher Leiter Jürgen Luginger. Auch Brause ist überzeugt, dass "die Liga gleich einschlägt. Denn als eine von 54 Profimannschaften in Deutschland ist man eine echte Hausnummer." Dem will Beutel nicht widersprechen, doch er relativiert: "Die Fans und Sponsoren sind alle neugierig. Aber keiner kann richtig einschätzen, was uns erwartet." Nur eines sei sicher: Wer sich nicht für die 3. Liga qualifiziert, wird in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
    (dpa)

    http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1205906862372