Krisenstimmung beim Meister
Von ALEXANDER HAUBRICHS
Stuttgart - Untergangsstimmung im Schwabenland. „Wir brauchen ein Ergebnis“, stöhnt Meistercoach Armin Veh. „Gut spielen können wir derzeit vergessen. Aber wir brauchen ein Ergebnis.“
Das dürfte am Samstag gegen Leverkusen schwer werden. Denn mit dem 1:0-Erfolg gegen Toulouse zum Auftakt der UEFA-Cup-Gruppenphase im Rücken will Bayer eine neue Serie starten. Und vertraut dabei vor allem auf Stefan Kießling. Der ist vom Sorgenkind zum Führungsspieler geworden.
„Er spielt sensationell. Stefan ist unser Fahnenträger“, lobt Sportchef Rudi Völler Bayers Ballermann. „Stefan ist ein anderer Spieler als letztes Jahr. Er fällt nicht mehr hin, fährt die Ellenbogen aus. Kies ist ein ganzer Kerl geworden.“
Die Bilanz ist in der Tat beeindruckend. Drei Tore in der Bundesliga, vier im UEFA-Cup. „Damit hat er sich in der Mannschaftshierarchie weit nach vorne gespielt“, findet auch Trainer Michael Skibbe. „Das hat er aus der halblinken Position heraus ganz toll gemacht.“
Au Veh, das kann ja heiter werden! Denn der 23-Jährige will nach seinem Coup gegen Toulouse auch beim Meister zuschlagen. „Es läuft im Moment. Und die Anstrengungen in den englischen Wochen gehören dazu. Jetzt ruhen wir uns halt einen Tag aus, dann holen wir in Stuttgart drei Punkte.“ Dann wäre beim Meister allerdings Abstiegskampf angesagt. Einzige Hoffnung: Auch im letzten Jahr begann mit dem ersten Heimsieg gegen Bayer (3:0) der Lauf, der mit dem Gewinn des Titels endete. Deswegen steht der Trainer auch noch unter Artenschutz. „Allein die Frage nervt mich schon“, sagte Horst Heldt über eine drohende Trainerdiskussion.
„Auch wir haben gute Erinnerungen an Stuttgart“, sagt Skibbe, der auf Theofanis Gekas (Magen-Darm-Grippe) verzichten muss, trotzig. „In der Vorsaison haben wir dort 2:0 gewonnen. Der VfB ist angeschlagen – und wir wollen gewinnen.“