Frauenfußball WM 2011 in Deutschland

  • " Frauenfussball " verhöhnt unseren geliebten Sport ! Wir Männer betreiben auch kein Synchronschwimmen !


    Ich find Frauenfußball auch total daneben, aber so en Kommentar rauszuhauen...das spiegelt das Bild wieder was man in den letzten Diskussion über dich bekommen hat wieder. Einfach total ignorant

  • Okay, ich war jetzt sehr provokant mit meiner Äußerung. Aber habe ich denn so Unrecht ? Uns wird da zur Zeit mit aller Macht eine Sportart aufgezwungen, deren Akteurinnen leistungsmäßig an ihre Grenzen stossen. Jedem das seine, aber fussballerisch habe ich halt andere Ansprüche. Damit meine ich keine Zauberpässe oder taktische Rafinessen sondern das berühmte Salz in der Suppe; dies spreche ich Fusballerinnen nun einmal ab.


    Dies ist in keinster Weise diskriminierend gemeint sondern nun einmal eine sportliche Tatsache

  • Uns wird da zur Zeit mit aller Macht eine Sportart aufgezwungen, deren Akteurinnen leistungsmäßig an ihre Grenzen stossen.

    Wer zwingt dich denn, das zu gucken? Niemand...


    Ich fühle mich nicht davon belästigt, ich bekomme nichts mit von dem Turnier, wenn man will kann man dem auch aus dem Weg gehen.


    Man kann sich auch künstlich aufregen...

    Rudi Völler über Marcel Reif


    "Was der sagt, geht mir am Arsch vorbei, dieser Klugscheißer! Das können Sie ruhig so schreiben

  • Für mich gibt es bei den Spielen dieser Frauen-WM eine Menge Dinge zu bestaunen, welche Man(n) sich gerne mal zum Vorbild nehmen könnte.
    Hier mal meine Topp 5 positiver Frauenfußball-Tugenden, bei welchen "Man(n)" sich nur all zu oft durch genau gegenteilige negative Untugenden selbst entmannt.


    1.Die meist anstandlose, und vor allem kindskopftrotzlose Akzeptanz der Entscheidungen des SchiedsrichterInnengespanns, und der angebrachte Respekt vor demselben (Gespann).
    2.Die Fähigkeit, das eigene Ego völlig der Sache unterzuordnen, was sich darin ausdrückt, 90 Minuten lang ohne effekthaschende schauspielerische, respektive theatralische Einlagen über die Runden zu kommen.
    3.Das Zweikampfverhalten im Strafraum, auf ungewohnt wohltuende Weise mal so ganz ohne elfmeterschindende Schwalben.
    4.Das Zweikampfverhalten generell, mit teilweise wirklich rüden Fouls, dabei aber ohne beleidigte Aufschreie oder filmreife Mehrfachrollen der Gefoulten;
    frei nach dem Motto: was ich selber gerne austeile, muss ich auch beschwerdefrei einstecken können.
    5.Die Achtung gegenüber der Mitspielerin, ihre Fehler im Spiel ausdrücklich eingeschlossen;
    es gibt z.B. weder vorwurfsvolle Gesten noch lautstarkes Gezeter bei Fehlpässen der Mitspielerinnen.


    Wie gesagt:
    Diese Dinge den Frauen nachmachen, das hätte was.
    Dann hätte Man(n) nämlich die Chance, sich nicht nur selbst als Man(n) zu fühlen, sondern tatsächlich ein solcher (Man[n]) zu werden.
    Und könnte irgendwann vielleicht dann auch als solcher (Man[n]) erst genommen werden.


    *duckdichundwech*

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • " Frauenfussball " verhöhnt unseren geliebten Sport ! Wir Männer betreiben auch kein Synchronschwimmen !


    FALSCH !!!! Gibt durchaus "Männer" die Synchronschwimmen betreiben. Der Deutsche Schwimm-Verband lässt Männer an Wettkämpfen teilnehmen, aber nach FINA-Regeln sind derzeit nur Frauen zu Wettkämpfen zugelassen :LEV8 :LEV8 :LEV8

    Hans Meyer : "In jedem Kader gibt es fünf richtig blöde Spieler. Von denen würde einer auf jeden Fall unter der Brücke landen, wenn er nicht Fußball spielen würde."

  • Ich fühle mich nicht davon belästigt, ich bekomme nichts mit von dem Turnier, wenn man will kann man dem auch aus dem Weg gehen.


    Naja, das stimmt so nicht. Oder nur, wenn man keine Zeitung liest, kein TV schaut und nicht auf die Straße geht. Ansonsten funktioniert "aus dem Weg gehen" nicht wirklich.


    Mit Frauenfußball kann ich überhaupt nichts anfangen, leistungsmäßig ist man einen anderen Standard gewöhnt und auch was die Leistungsdichte angeht, ist das alles etwas eintönig (Deutschland 5mal in Folge Europameister, kann nun zum 3. mal hintereinander Weltmeister werden; der deutsche Meister verliert das Pokalfinale mit 0:7 etc). In der Sache kein Thema, dass es die Unterschiede gibt, hat nachvollziehbare Gründe und man kann sich ja aussuchen, was man schaut und was nicht. Aber an der Stelle stört mich dann etwas, was hier schon angesprochen wurde: Dieses künstliche Aufbauschen und Hochstilisieren des "Events". Hier wird nicht der Sport in den Vordergrund gestellt - vermutlich auch, weil man weiß, dass das nicht so ziehen würde - sondern eben der Eventcharakter. Und damit wird man geradezu bombadiert.
    Der Eventcharakter stört mich auch bei Männerturnieren, um das mal klarzustellen (aber da bleibt eben noch die sportliche Seite für mich übrig). Ich kann es nicht haben, wenn Leute auf einmal die größten Fußballfans sind und einem irgendwelche gerade aufgeschnappten (oft falschen) Fußballweisheiten vermitteln möchten, dir aber außer Podolski und Schweinsteiger keinen Spieler nennen können. Viele, die jetzt auf begeistert machen, kennen vermutlich nur Birgit Prinz, wenn überhaupt (ich weiß noch nicht mal, warum ich recht viele Namen kenne, hab mich nie bewusst mit der Frauen-N11 befasst).
    Neben dem für mich persönlich uninteressanten Leistungsstandard verknüpfe ich eben dieses Gezwungene, diese Künstlichkeit mit dem Turnier. Und so wirklich entziehen konnte ich mich dem nicht völlig.

  • Naja, das stimmt so nicht. Oder nur, wenn man keine Zeitung liest, kein TV schaut und nicht auf die Straße geht. Ansonsten funktioniert "aus dem Weg gehen" nicht wirklich.

    Doch, das stimmt genau so!


    Sehe keine Deutschlandfähnchen am Auto hier, niemand im DFB Dress, in Zeitungen springt mich nichts an, und im Tv auch nicht.


    Bekomme von dem Turnier hier nichts mit, kein Autokorso, oder wann das nächste Spiel ist, falls irgendwo in einer Zeitung was abgebildet ist, überlese ich es einfach, aus desinteresse, und welche TV Programme belästigen einen denn mit dem Turnier?


    Fühle mich von der Wm genauso belästigt, wie von einer Hnadballwm oder Tennis / Boxen Gedöns, von dem Hype bekomme ich nichts mit.

    Rudi Völler über Marcel Reif


    "Was der sagt, geht mir am Arsch vorbei, dieser Klugscheißer! Das können Sie ruhig so schreiben

  • Der Eventcharakter stört mich auch bei Männerturnieren, um das mal klarzustellen (aber da bleibt eben noch die sportliche Seite für mich übrig). Ich kann es nicht haben, wenn Leute auf einmal die größten Fußballfans sind und einem irgendwelche gerade aufgeschnappten (oft falschen) Fußballweisheiten vermitteln möchten, dir aber außer Podolski und Schweinsteiger keinen Spieler nennen können.

    Das stört mich auch extremst!!!! Meine Schwiegereltern sind auch solche Eventfans.... :LEV17

    Rudi Völler über Marcel Reif


    "Was der sagt, geht mir am Arsch vorbei, dieser Klugscheißer! Das können Sie ruhig so schreiben

  • Dann lebst du scheinbar in einer schönen Gegend, mir begegnet der Quatsch überall. Natürlich nicht so extrem wie 2010, aber dennoch nervig.


    Beispielsweise hat der Bäcker seine Plakate und Angebote von der WM 2010 wiederentdeckt. Die Verkäuferinnen stehen da alle mit "schwarz-rot-girl" (lächerlichster Slogan seit schwarz-rot-geil)
    und wollen dir WM-Zeugs andrehen.


    Aus dem Weg gehen ist nicht so einfach wie bei anderen "Events" in Deutschland. Vom ESC hab ich z.B. weniger mitbekommen.


    @johnny: mein Schwiegervater hat seine Deutschlandfahne auch wieder am Balkon angebracht. Man kann sie sich halt nicht aussuchen :)

  • Danke @Shady04


    Es ist ja nicht zu bestreiten dass der Anteil homosexueller Frauen beim Frauenfussball recht hoch ist - keine Sorge ich habe keine Probleme mit Schwulen und Leseben -, es vergeht nämlich kein Tag wo die Rheinische Post ihre Berichte über die WM nicht mit Bemerkungen über die sexuelle Orientierung der Spielerinnen bedient. Was soll das ? Wieso taucht Theo Zwanziger ausgerechnet in diesem Jahr beim CSD in Berlin auf und haut zum gefühlten 1.000 Male seine Bekundungen zur Tolleranz gegenüber Schwulen und Lesben heraus ?


    Worum geht es denn jetzt ? Sollen wir Verständnis für den Sport von Lesben zeigen, tolleranter werden oder wie ?


    Mir ist das alles zu konstruiert.


  • Frauenfussball ist wie Pferderennen mit Eseln! Es kann jeder begeistert sein, wie die Medien auch. Es darf mich auch jeder verurteilen, ueber meinen Standpunkt. Aber es sollte auch jeder ehrlich sein zu sich selber sein. Ich habe noch kein Spiel gesehen. Ich wuerde einen Triumph zur kenntnis nehmen, aber nicht ueberbewerten. Es ist Frauenfussball!


    Es gibt gar kein Pferderennen mit Eseln! Aber es gibt sehr wohl Eselsrennen. Nur kommt keiner auf die Idee, beide miteinander zu vergleichen.
    Vielleicht, weil er dann als Kamel angesehen wird?


  • Also ich hab da andere Erfahrungen gemacht. An einigen Fenstern in der Nachbarschaft hängen Deutschland-Flaggen, Autos mit diesen kleinen Fähnchen hab ich auch schon gesehen. In der Tagesschau wird jeden Tag von den Spielen berichtet (mit Bildmaterial), ab und an mit Extraberichten zur deutschen N11 (zum Vergleich: Wimbledon - da du Tennis selbst genannt hast - wurde nur kurz erwähnt, und das auch nur wg der Lisicki). Beim Bäcker hab ich was ähnliches wie Ziegenhasser gesehen. Dazu Plakate an diversen Stellen. Im Supermarkt hab ich letztens ein Päckchen Panini-Bilder als "Dankeschön" bekommen. Panini-Bilder (oder sowas ähnliches, auf jeden Fall solche Klebebildchen) zur Frauen-WM.
    Natürlich war das allse bei der Männer-WM noch extremer, aber es ist definitiv zu viel als dass ich mich dem völlig entziehen könnte.


  • Panini-Bilder (oder sowas ähnliches, auf jeden Fall solche Klebebildchen) zur Frauen-WM.

    In so einer roten Verpackung? Dann warst du im REWE einkaufen, right?!
    Habe auch so Teile erhalten; liegen bis jetzt ungeöffnet aufm Schreibtisch! :LEV19

    Ungeschlagen Meister, SVB! 28-6-0

    ...doch wir singen immer weiter, denn nur dir gehört mein Herz - allez allez allez

  • Im Kern ein ganz guter Artikel wie ich finde!


    http://www.spiegel.de/politik/…,00.html#ref=desktopalert


    Kann mich Shady und einigen anderen da nur anschließen. Ich würde mich da gerne entziehen, will aber auch nicht mein Leseverhalten etc. ändern. Es ist ein künstlicher Hype, wie Augstein es treffend formuliert. 2006 war zwar auch hochgepusht, aber eine deutsche Nationalmannschaft der Männer hätte auch so kein Problem gehabt im eigenen Land die Stadien und Kneipen zu füllen.


    Letztlich ist es dieser fehlgeleitete Hype, anknüpfend an "die Tradition" von 2006, und der ständige Vergleich mit dem "Sommermärchen" also auch implizit immer der Vergleich mit Männerfußball, der hier viele (mich eingeschlossen) so nervt!

  • " Frauenfussball " verhöhnt unseren geliebten Sport ! Wir Männer betreiben auch kein Synchronschwimmen !

    Aus welchem Jahrhundert stammst du ? :LEV11 :LEV7 :LEV9


    Nur weil einem der künstliche Hype um die WM auf die Nerven geht, kann man doch nicht behaupten das Frauen die Fußball spielen den Sport verhöhnen.