Frauenfußball WM 2011 in Deutschland


  • Danke für einen sehr anspruchsvollen Text, der lesenswerter war, als alles, was ich hier heute (incl. meiner eigenen Beiträge) beim Durchblättern gesehen habe! :bayerapplaus

  • Was wollt ihr eigentlich?


    Diese WM findet in DEUTSCHLAND statt und die ganze Welt schaut zu. Sollen wir da die Frauen in kleinen unattraktiven Stadien vor halbleeren Rängen spielen lassen?


    Schließlich ist diese WM auch eine Werbung für Deutschland und auch für Leverkusen. Sicher wird die Hype auch nur deswegen gemacht um der Welt zu beeindrucken. Das dann Firmen wie Bayer ein gros an Karten kauft und an Schulen und Vereinsmitglieder verschenkt ist doch logisch. Man hat wahrscheinlich erst reagiert als man merkte, dass der Vorverkauf nur schleppend anlief. Wie blamabel wäre es für Leverkusen und Bayer gewesen wenn hier beim Spiel nur 3000 Zuschauer wären.

    Ein Tag ohne Fussball, ist ein verlorener Tag. (Ernst Happel)

  • Das wär überhaupt nicht blamabel. Das wär die Resonanz, die der Frauenfußball verdient hat.


    Und die verdiente Resonanz bestimmt wer.. du?! Wenns dich einen Dreck interessiert, lass es doch links liegen, mein Gott! Is ja nich so, dass dich Frauenfußball um deine Existenz bedroht, oder so!

  • Und die verdiente Resonanz bestimmt wer.. du?! Wenns dich einen Dreck interessiert, lass es doch links liegen, mein Gott! Is ja nich so, dass dich Frauenfußball um deine Existenz bedroht, oder so!

    Nö, das nicht. Ist aber ne realistische Einschätzung :LEV19

    Ungeschlagen Meister, SVB! 28-6-0

    ...doch wir singen immer weiter, denn nur dir gehört mein Herz - allez allez allez

  • Aha ich verstehe! :LEV14


    Dann interssiert sich hier in Lev und Umgebung auch keine S.A.U. für unseren Verein. Denn die wahre Resonanz hat man ja in der Euroleague gesehen. und die 15.000 die manchmal mehr kommen sind reine Eventfans oder haben Freikarten. :LEV8


    Übrigends ich war bei allen Heimspielen.

    Ein Tag ohne Fussball, ist ein verlorener Tag. (Ernst Happel)

  • Und die verdiente Resonanz bestimmt wer.. du?! Wenns dich einen Dreck interessiert, lass es doch links liegen, mein Gott! Is ja nich so, dass dich Frauenfußball um deine Existenz bedroht, oder so!


    Das war nur eine Einschätzung von mir im Bezug auf den sportlichen Wert der Veranstaltung. Unglaublich, wie dünnhäutig hier einige sind. :wacko:


    Außerdem, wenn an jeder Ecke versucht wird mir dieses Event schmackhaft zu machen dannn darf ich doch wohl auch meine Meinung äußern, oder?

  • Ich denke etwas mehr Objektivität schadet bei der Betrachtung nicht. Das Männer- und Frauenfußball nicht miteinander zu vergleichen sind hat viele Ursachen (abgesehen von der rein örperlichen Voraussetzung).


    Man sollte nicht vergessen, dass die Frauen erst seit den 70ern erst wieder Fußballspielen dürfen und da auch ganz klein angefangen haben. Eine Entwicklung gibts meiner Einschätzung nach erst seit etwa 20 Jahren. Vielleicht sollte man sich mal im Vergleich Männerspiele ansehen, die in einer Zeit stattgefunden haben, als dieser noch in den Kinderschuhen steckte.


    Dazu kommt, dass das man auch kein wahnsinnig hohes fußballerisches Niveau erwarten kann, wenn es selbst bei uns, einem der reichsten Teilnehmerländer, gerade mal 27 Vollprofis gibt. Wo sollen die Grundlagen den herkommen? Bei den Männer sind bei wahrscheinlich allen Proficlubs bereits die Kleinkinder "Vollprofis" und dazu kommen ambitionierte Vereine mit guter Nachwuchsarbeit und in der Fläche auch viele Mannschaften mit zumindest durchschnittlichen Jugendtrainern. Ich kenne mich leider nicht so gut im Jugendfußball der Frauen aus, glaube aber, dass es dort schwieriger ist, anständige Trainer zu finden. Ganz zu schweigen von relativ professionellen Strukturen. Wie es in anderen Ländern ist, kann ich nicht beurteilen. Wahrscheinlich ist es aber ähnlich. Wo also sollen die perfekten Fußballerinnen den "gemacht werden"?


    Mein ganz persönlicher Vergleich des Frauenfußballs ist immer mit mir/uns mir selbst. Ich habe viele Jahre in der Bezirkliga gespielt und ich glaube von Außen betrachten, sah es in etwa so aus wie ein Länderspiel der Frauen. Bei uns sind auch Bälle versprungen, wir haben auch manchmal katastrophale Fehlpässe gespielt, der Abstoss kam manchmal nur bis zu Mittellinie, wir waren auch manchmal nach 70 min platt und wir haben auch mal gegen ne A-Jugend vom Bayer 10:0 verloren und so weiter und so weiter... Aber wir haben auch nur 3 mal pro Woche trainiert und natürlich noch gearbeitet, alles etwa so wie bei denen.


    Trotzdem haben wir immer unser Bestes gegeben und ich bin sicher, dass die Frauen es auch tun. Also lasst Sie doch einfach spielen. Wartet mal noch 10 Jahre vielleicht, dann ists viellleicht Regionalliga Niveau und dann siehts auch schon ordentlich aus. Die Entwicklung geht vorwärts, aber dauert halt auch etwas.


    Was den Hype um diese WM angeht, liegt es wohl nicht an den Frauen, sondern eher an der Zeit in der wir Leben.Es wird doch alles gehyped, was nicht bei 3 auf dem Baum ist... Klitschko-Haye, EHEC, Atomkaftwerke, Vogelpest, Schweinegrippe, Rinderwahnsinn, Kampfhunde, ... unendlich fortführbar. Und nach 2 Wochen spricht keiner mehr drüber. So ist es halt und diese WM bildet da keine Ausnahme.

  • Bergischer Löwe


    Deinen Exkurs in die soziologische Suche nach Gründen für mangelnden Respekt in der Neuzeit kann ich nur unterstützen. Respekt ist für mich die absolute Grundlage menschlichen Zusammenlebens. Ob ich mich nun als Christ oder Atheist deffiniere spielt dabei keine Rolle.


    Aber um zum Thema zurückzukommen; die fussballspielenden Frauen will und wollte hier Niemand beleidigen, ich kann das jedenfalls von mir behaupten. Mir und sicherlich den anderen kritischen Usern in diesem Thread geht es um einen Hype der dem sportlichen Wert des Frauenfussballs halt nicht entspricht und den Frauen mehr schadet als er ihnen nützt ! Die Spielerinnen werden vorgeführt; dies muß und wird jeder hier im Forum zugeben müssen. Dies ist in meinen Augen seitens DFB, FIFA und den Medien verantwortungslos.


    So, ich hoffe dass man meine Intention nun endlich verstanden hat. Sollte die Art und Weise meiner Beiträge zu Irritationen geführt haben tut es mir leid.

  • Das komische ist nur, als die Herren- WM 1994 in den USA stattfand, sagten viele Amerikaner was will dieser Frauensport hier bei uns.


    Damals ging es in Amerika auch nur über eine Hype um die Stadien voll zu kriegen.


    Nur zur unterschiedlichen Auffassung von Sport in den verschiedenen Länder. Soccer wie sie in drüben nennen ist heute noch nicht sehr beliebt.

    Ein Tag ohne Fussball, ist ein verlorener Tag. (Ernst Happel)

  • Deinen Exkurs in die soziologische Suche nach Gründen für mangelnden Respekt in der Neuzeit kann ich nur unterstützen. Respekt ist für mich die absolute Grundlage menschlichen Zusammenlebens. Ob ich mich nun als Christ oder Atheist deffiniere spielt dabei keine Rolle.


    Öhm, ich muss dich allerdings dahingehend enttäuschen, dass ich einer von denen bin.
    Also einer von denen, die nach 1950 geboren wurden.
    In deren "ganz jungen" Jahren in den meisten Familien und Schulen die anti-autoritäre 68er-Katastrophen-"Erziehung" normal war, also Endlos-Diskussionen mit rotzfrechen 3-jährigen Mini-Terroristen und so; und damit ist eigentlich alles gesagt.
    Also einer von denen, die Respekt und Achtung nur durch Glück kennengelernt haben, weil sich weder Eltern, noch Schule, der ach so "modernen" 68er-Diktatur-Denke beugen mochten.
    Die Respekt und Achtung zwar noch kennengelernt, zunächst mal aber als äusserst lästig und hinderlich empfunden haben für ihr junges Leben mit den doch ach so hehren 68er-"Werten" Marke Respektlosigkeit, Verachtung und dieser schönen Dinge mehr.


    Wenn man dann selber Eltern ist, so wie jetzt eben, sieht das auf einmal halt alles ganz anders aus.
    Geht uns wohl beiden so, und längst nicht nur uns.
    Nix für ungut, Kette.
    :levz1



    Dann wollen wir mal die 2.HZ der Ami-Frauen kucken...

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • Werte und Wertvorstellung. In der heutigen Gesellschaft wohl eher der dicke Daimler und die Markenjeans. Nichts mehr mit Achtung, Anstand, Rücksicht oder Respekt.


    Die Frauen stehen da auf dem Platz um Fußball zu spielen. Soll man sie doch auch lassen.

  • Na wahrscheinlich bist Du besser auf dem Rasen als alle Weiber zusammen, Erik. Ehrlich gesagt hätte ich gerade von Dir sowas nicht erwartet.


    Das ist natürlich eine äußerst differenzierte Antwort darauf, dass ich nicht demütig bin. :LEV18 Dazu drei Fragen: ist Dir die Definition bzw. sagen wir besser landläufige Bedeutung des Begriffes "Demut" bewusst? Ist Dir aufgefallen, dass ich auch den Männern gegenüber nicht demütig bin? Warum sollte ich demütig sein?

  • Ich hätte es auch anders formulieren können/sollen hätte ich gewußt, wie Du Dich an diesem Wort aufgeilst.


    Der Demütige erkennt und akzeptiert aus freien Stücken, dass es etwas für ihn Unerreichbares, Höheres gibt. Es geht nicht darum, gegenüber jemanden demütig zu sein. Sondern gegenüber dem Leben und seinen Formen.


    Und was ich von Dir nicht erwartet hätte ist nicht die Nicht-Demut, sondern Deine hochmütigen Äußerungen zum Frauenfußball. Verstehst Du jetzt den Kontext Hochmut/Demut?


    Kannst ja hier mal üben: http://www.y*utube.com/watch?v=JQYVCnwAESA

  • nun, wer so ein Wort verwendet, der muß damit leben, wenn man genau das zerpflückt. Dein Verweis auf die Hochmut ist aber ebenso falsch wie der auf die Demut. Ich bin nämlich auch nicht hochmütig. Das würde bedeuten, dass ich mich für qualitativ besser als die Mädels halten würde. Das tue ich bei weitem nicht. Ich bin kritisch und deutlich, nicht mehr und nicht weniger. Der Kontext Hochmut/Demut ist hier jedenfalls völlig fehl am Platze. Nur weil ich den Frauenfußball incl. dem entsprechenden Hype darum kritisiere, bin ich noch lange nicht hochmütig.


    Interessant übrigens, dass Du erneut "überliest", dass das mit der Demut (und Hochmut) auch dem Männerfussball gegenüber gilt. Passt nicht ganz in Deine zurecht gelegte Argumentation oder was ist der Grund?

  • Anscheinend willst Du es nicht anders. Ich finde es extrem anmaßend zu entscheiden, welchen Stellenwert der Damenfußball nach eigenem hohen Gusto haben sollte. Da bist Du aber hier nicht der einzigste, nur der der sich darüber aufregt das ich ihm das um die Ohren haue.


    Und was bitte überlese ich...hast Du mein Post überhaupt gelesen?


    Zitat

    Es geht nicht darum, gegenüber jemanden demütig zu sein. Sondern gegenüber dem Leben und seinen Formen.


    Wenn Dich, was Gott verhindern möge, ein schlimmes Schiksal treffen sollte dann wirst du vlt. verstehen was ich meine. Und wie meine gemeinte Demut zu verstehen ist.


    Aber als Aufhänger scheints Dir ja zu gefallen.

  • Ich weiß schon ganz gut, wann und wem gegenüber ich Demut empfinde. Anmassend ist, wenn Du mir vorschreiben willst, wann ich das zu sein habe.


    Ich maße mir nicht an, zu entscheiden, welchen Stellenwert Frauenfußball haben sollte. Aber ich habe eine Meinung dazu. Der Hype darum ist mir schlicht völlig übertrieben und der Fußball ist lange nicht so gut, wie er dargestellt wird. Was ist daran anmaßend?


    Übrigens sehr amüsant, Hämmer wie Demut in eine Diskussion zu bringen und sich dann drüber zu ärgern, dass man genau darauf eingeht. Merkwürdiger Diskussionsstil.

  • Werte und Wertvorstellung. In der heutigen Gesellschaft wohl eher der dicke Daimler und die Markenjeans. Nichts mehr mit Achtung, Anstand, Rücksicht oder Respekt.


    Doch doch, sind wieder stark im Kommen.
    Wie alles, was man nicht gegen Zahlung von schon sehr bald sehr wertlosem Geld erwerben kann.
    Überraschung: Viele Leute sind gar nicht so, wie die Massenmedien sie glauben mittlerweile verblödmanipuliert zu haben.
    Irgendwann kommen sie nämlich auf den Trichter, dass sie mit so was (also mit Achtung, Antand, Rücksicht, Respekt u.d.D.m.) nicht etwa Anderen; sondern sich selbst den grössten Gefallen tun.


    Topic-Beispiel:
    Umgang mit der Frauen-WM.
    Man muss keine Probleme damit haben.
    Weder mit dem Kick, noch mit dem Hype.
    Der Anti-Frauen-WM-Wind weht in Wahrheit aus einer völlig anderen Richtung.
    Nämlich aus jener, wo so nette Dinge wie Neid, Missgunst und Angst vor heranwachsender Konkurrenz zu Hause sind.
    Womit sich der Kreis schließt.
    Denn Neid, Missgunst, Angst vor Konkurrenz usw. machen sich am liebsten da breit, wo es den Betroffenen (Neidern, Missgünstlingen, Angsthasen) an Selbstrespekt und Selbstachtung mangelt.
    Also letztlich als Ausdruck mangelnden Selbstwertgefühles.
    Wer hingegen wirkliches Selbstwertgefühl sein eigen nennt, der wird auch mit - nur scheinbar! - bedrohlichen Dingen wie z.B. einer Frauen-WM keinerlei Probleme haben.


    Man(n) beachte dabei insbesondere das Wort bedrohlich.
    Denn genau dieses Gefühl der Bedrohung ist es, welches Man(n) beim Anblick kickender Frauen beschleicht.
    Warum auch immer.
    Ur-Angst, möglicherweise.
    Verlust-Angst.
    Um eine der letzten Bastionen, die Man(n) noch frauenkonkurrenzlos für sich zu haben glaubte.
    Und jetzt treten die doch gegen den Ball, und das Schlimmste daran, die ganze Welt kuckt auch noch dabei zu.


    Bedrohlich wirkt das für Man(n) vor allem deswegen, weil 99,9% seiner Spezies schwer schluckend zur Kenntnis nehmen müssen, dass sie selbst in den besten Zeiten ihres Lebens auch nicht ansatzweise mit einer derartigen Qualität selber gegen den Ball getreten haben, wie viele der National-Amazonen da auf dem Bildschirm.
    Und von einer Frauen-WM zur nächsten werden das auch noch immer mehr, und die werden immer besser.
    Und der einstmals (oder auch gerade jetzt) selbst betriebene Kick im Vergleich zu diesen Frauen - logo - immer schlechter.
    Voll der Schock, den muss Man(n) erst mal verkraften.


    Erschwerend kommt hinzu:
    Man(n) würde doch niemals zugeben, dass er irgend welcher kickender Frauen wegen Angst verspüren kann.
    Man(n) doch nicht.
    Man(n), was für ein Desaster...


    Wie gut, dass reale Gefahr nicht gleichzusetzen ist mit der Angst, es gebe vermeintlich eine solche (reale Gefahr).
    Wenn Man(n) nämlich mal einen Moment innehält, und nüchtern betrachtet, worum es überhaupt geht; dann verflüchtigt sich die Angst zurück in ihr Nirvana, aus dem sie einst gekommen ist.
    Denn dann erkennt Man(n), dass ihm weder eine Frauen-WM, noch der Frauen-Fußball als solches, jemals auch nur ein Jota seines so geliebten Männer-Fußballs wegnehmen wird.
    Im Gegenteil:
    Konkurrenz wird auch dieses Geschäft beleben.


    Fazit:
    Es ist ein richtig gutes Gefühl, zu spüren, wie man in dem Moment innerlich selber wächst, wo man den Kick der WM-Damen einfach nur wertfrei akzeptiert.


    Nur Mut.
    :LEV19

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.