Carsten Ramelow

  • Carsten Ramelow erlaubt sich eine eigene - vielleicht gewöhnungsbedürftige - Meinung und wird hier mainstreammäßig durch den Fleischwolf gedreht. Möchte mich - da ich durchaus auch schon zur Risikogruppe gehöre - gar nicht für die eine oder andere Position stark machen. In diesem Land muss es aber möglich sein auch mal eine andere unbequeme Meinung zu haben ohne den Begriff "Rechtspopulismus" zu strapazieren. Scheint mir aber zunehmend schwieriger.


    Verstehe das Problem nicht. Keiner verbietet ihm, das zu sagen und meines Wissens nach wurde er dafür auch nicht inhaftiert. Das bedeutet Meinungsfreiheit. Alles gut.

  • Verstehe das Problem nicht. Keiner verbietet ihm, das zu sagen und meines Wissens nach wurde er dafür auch nicht inhaftiert. Das bedeutet Meinungsfreiheit. Alles gut.


    Korrekt. Er darf das sagen. Aber er muss auch aushalten, dass man seine Meinung für großen Schwachsinn hält. Wobei ja "seine Meinung " in großen Teilen nachweisbar großer Blödsinn ist.


    Und das beruhigende ist, dass das die große Mehrheit in diesem Land weiterhin so sieht.

  • Es ist doch eigentlich alles ganz einfach...
    Carsten Ramelow darf in Deutschland jederzeit sagen was er will und nicht mehr hat er ja getan.
    Mir geht mittlerweile aber dieses "Schwarz oder Weiss" auf den Keks.


    Beispiel Corona: Sobald man jetzt Ramelow kritisiert weil man anderer Meinung ist, kriegt man garantiert Vorwürfe linksgrünversifft zu sein und seine Meinung nicht auszuhalten.


    Dabei hat man nur das gleiche Recht auf Meinungsfreiheit wie Ramelow selbst genutzt. Gilt aber auch andersherum....übt man Kritik an Maßnahmen oder äußert Zweifel gibt´s ebenfalls auf den Deckel.


    Dies beobachte ich nicht nur bei W11, sondern auf allen Plattformen. :LEV16


  • Ach. Ist doch wie bei der Situation mit N azis in den Fankurven. "Politik ins Stadion" bringen immer nur die, die sich darüber aufregen, aber natürlich nie die N azis in der Kurve...

  • Nasis können und müssen inzwischen ja nicht mehr in die Fankurven ihres Reiches.
    Mittlerweile finden ja genug Demos statt, wo sie einige tausend Querdenker treffen, welche ihnen erst willig ein Forum bieten und sich danach kritische Gedanken machen, um das schließlich im passenden Medium - siehe Calle - zum Besten zu geben...



  • Meiner Meinung nach sehr treffend formuliert.
    Die Meinung von Ramelow verstehe ich zum Beispiel in Teilen, wenn er von der massiven Einschränkung der Lebensqualität von bspw. seinem demenzkranken Schwiegervater spricht.
    Der älteren Bevölkerungsgruppe geht es ganz bestimmt nicht gut aktuell, insbesondere bei Demenz wenn die sozialen Kontakte wegfallen.


    Allerdings driftet er für mich dann etwas stark ab und wenn er beginnt, dass uns etwas "suggeriert wird", betritt er für mich so langsam das Reich von Verschwörungstheorien.
    Besser wird es nicht durch die immer gleiche Rhetorik, es gäbe einige Studien, die das Gegenteil beweisen würden und dass man zensiert und angefeindet werden würde.
    Bei Schweden und Südkorea wird in der genannten Studie nur die erste Welle untersucht. Die aktuellen Zahlen insbesondere in Schweden (hier sollte man auch mal die Bevölkerungsdichte einkalkulieren und den Unterschied zwischen Melde- und Sterbedatum bei der Mehrsterblichkeit) untermauern die Studie nämlich nicht mehr.
    Wenn ich mir amerikanische Counties anschaue, die relativ milde Lockdowns (selbst bei 7 Tage Inzidenzen von 490) befolgen, so sehe ich eben nicht, dass der Lockdown wirkungslos wäre.
    EIn County zu dem ich eine persönliche Bindung habe ist das Riverside County in Südkalifornien. Hier sterben im Jahr durchschnittlich 380 Leute an der Grippe obwohl sich naturgemäß bei dem dort vorherrschenden Klima sehr wenige dagegen impfen lassen.
    Corona Tote beklagt dieses County mittlerweile 3.320. Somit hat diese lt. Herrn Ramelow "grippeähnliche Krankheit" hier in einem Jahr 8,7 Mal so viele Tote gefordert.
    Kollabierende Gesundheitssysteme in Italien und Portugal sprechen auch nicht wirklich dafür, dass die Krankheit lediglich "grippeähnlich" sei. Wäre sie dies, kämen auch die z.T. maroden Gesundheitssysteme in den Ländern noch halbwegs klar, ohne dass die Bundeswehr aushelfen muss.


    Und wenn Herr Ramelow seine Meinung äußert, was er ja getan hat, dann muss er auch damit rechnen, dass andere Leute auch ihre Meinung sagen. In Zeiten des Internets haben natürlich viel mehr Leute diese Möglichkeit als noch vor 25 Jahren, daher erhält man: viel mehr Rückmeldung von allen Seiten des Spektrums. Damit muss man klar kommen.


    Genau hier sehe ich auch die Herausforderung:
    Alle schreien immer "Meinungsfreiheit", nutzen diese auch aber fühlen sich in eben jener beschnitten, "zensiert und angefeindet", wenn andere Meinung zurückkommen.
    Das Verständnis dafür, andere Meinungen zu akzeptieren und die Bereitschaft, seinen eigenen Standpunkt nach Erhalt von anderen Meinungen zu hinterfragen wird meiner Meinung nach immer geringer.
    Stattdessen schreien wir alle unsere Meinung raus, informieren uns auf Portalen und Medien bei denen wir uns relativ sicher sind, dass diese unsere Meinung bestärken und betrachten andere Meinungen eher als falsch bis dumm anstatt uns mit denen auseinanderzusetzen.
    Den besten Beweis für diese Blase liefert Herr Ramelow gleich mit: er nennt eindeutige Fakten, die man selbst recherchieren kann und sein privates Umfeld.
    Wenn ich "eindeutige Fakten" für etwas suche, werde ich immer etwas finden was meinem Wunsch entspricht; genauso könnte ich aber auch genau das Gegenteil finden wenn ich gezielt danach suche.
    In meinem privaten Umkreis begegne ich als vorrangige Meinung: Das Virus ist gefährlich und Maßnahmen sind notwendig. Kritisch wird hier allenfalls die Impfstoffbeschaffung und das Gefühl, dass die Politik selber keinen langfristigen Plan hat gesehen.


    Also: je nachdem wo ich mich befinde und mit wem ich mich umgebe, bekomme ich komplett konträre Meinungen. Das heißt nicht, dass die eine Meinung richtig ist und die andere automatisch falsch und das sollte man sich vor Augen halten.


    Daher: vielen Dank Herr Ramelow für Ihre Meinungsäußerung mit der ich leider in sehr vielen Punkten nicht einhergehe und bitte wundern Sie sich jetzt nicht, wenn Bayer 04 als Tochter eines Konzerns, der sich nun verstärkt bei der Impfstoffbereitstellung gegen Covid-19 einbringt, sich nun von Ihrer Meinung distanziert.
    Und am Ende: bitte tragen Sie eine Maske wenn Sie auf andere Leute treffen und bestimmen Sie nicht über deren Leben.
    Ihr Argument wirkt leider so wie die damalige Kritik am Sicherheitsgurt im Auto.

    Unsere Ahnen sah'n Legenden, schon vor über hundert Jahr'n.
    Seitdem schreiben wir Geschichte, Schwarz und Rot ein Leben lang.

  • +1


    Jupp, +1.



    Übersterblichkeitsstatistiken, Meldungen von überlasteten Spitälern etc. sind Fakten, die wenig mit Subjektivität zu tun haben.
    Bei uns in der Schweiz gab es bei den Ü65 zuletzt eine Übersterblichkeit von 50-90%:
    https://www.bfs.admin.ch/bfs/d…chkeit-todesursachen.html
    Aber man kann natürlich immer alle Zahlen ablehnen und nur noch auf Meinungen gehen. Nur verlässt man dann die Ebene, auf der Diskussionen Sinn ergeben.


    Aber selbst im Subjektiven, stelle ich einen gewaltigen Unterschied fest.
    Ich selber hatte Corona und war diesbezüglich sogar kurz im Spital, bei einem Arbeitskollegen ist die Mutter gestorben, bei bekannten von uns der Grossvater, bei einer Tante der Frau die Mutter.
    Das kannte ich aus anderen Jahren nicht und ich selber hatte im meinem Umfeld noch keinen Grippetoten (obwohl es selbst davon jedes Jahr unzählige gibt).
    Am besten sind dann die, die sagen "ja aber die Leute sind ja alle Ü80, die wären eh gestorben". Ja, aber die meisten nicht an diesem Tag. Und was ist das für eine Einstellung? Wer Ü70 ist, sollte am besten nicht mehr behandelt werden, weil er ist eh kurz vorm Verfallsdatum oder wie?


    Wer nun seinen Job verliert oder sich tagtäglich mit existenziellen Sorgen herumschlagen muss, der hat allen Grund Kritik zu üben und seine Stimme zu erheben. Aber wenn er neben Leuten demonstriert, die einen Ju.denstern mit dem Aufdruck "ungeimpft" tragen oder die an QAnon Schwachsinn glauben, dann hat er eine Grenze überschritten, für die er mit dem Echo leben muss. Da habe ich 0 Mitleid.


    Und alle die, die in meiner Generation sind und nicht mit diesen Sorgen leben müssen, sollten sich einfach mal bewusst machen, wie gut es unsere Generation hat. Meine Grosseltern, sind Ende der 30er Jahre geboren. Nach der Geburt gab es einen Weltkrieg mit 50-100Mio Toten, es gab ein zerstörtes Land, dann die DDR usw.
    Wenn das nun die schlimmste Phase ist, die meine Generation durchlebt, dann zeigt das einmal mehr, dass wir in guten Zeiten und Breitengraden leben. Und nochmal: wie gesagt, jemanden, der mit existenziellen Sorgen zu kämpfen hat, den nehm ich raus. Da habe ich sehr viel Verständnis. Aber ich bin skeptisch, ob irgendwelche Deppen, die vor der russischen Botschaft "Putin, Putin" rufen und Deutschland von der Diktatur befreit haben wollen, wirklich in diese Kategorie fallen. Die sind in meinen Augen - und ja da mache ich es mir einfach - einfach dumm und ignorant.
    Genau diese Leute sind zudem der Beweis wie weit die Meinungsfreiheit bei uns in Europa geht, aber es gibt kein Recht darauf, dass die eigene Meinung Gehör findet oder ernst genommen werden muss.

    ... es ist egal woher du kommst,
    es ist wichtiger wohin du gehst,
    auf welcher Seite du dann stehst...

  • Es ist interessant wie die Lager hier diskutieren, aber genau das gehört zu einer Diskussion dazu.


    Carsten hat sicherlich etwas übers Ziel geschossen, sehe ich ebenfalls so.


    Ich habe ich z.b. keinen an covid verloren im Umfeld, gleichzeitig 4 Personen an anderen Krankheiten. Deswegen verharmlose ich covid nicht, für viele Kritiker fehlt halt das Licht am Ende des Tunnels, Unzufriedenheit steigt, das merke ich egal wo, sei es Arbeit, Umfeld, Straße usw.


    Ich sehe auch einige Maßnahmen unserer Regierung kritisch, weil seit Beginn weder Hand noch Fuß besteht.


    Hoffe wir kommen alle halbwegs gut dadurch, für mich selbst hat sich wenig geändert, gehe seit Tag 1 der Beschränkungen normal arbeiten und habe keine Sorgen, vielen anderen geht es anders, da verstehe ich einige kritische Stimmen.


    Aktuell scheint das zumindest in die richtige Richtung zu gehen.


    Bleibt gesund und denkt an die Mitmenschen

  • Danke fighter und marco :bayerapplaus


    Solche Beiträge werden leider immer seltener


    Ich habe letztens folgenden Satz gelesen: "Die Wahrheit ist die Übereinstimmung von Vorstellung und Realität"
    Das würde erklären warum jeder seine eigene Wahrheit hat :levz1


    Corona ist keine Religion und kein IT Problem.
    Hier gibt es leider keim falsch und richtig. Jeder wird das ganze aus seiner persönlichen Sichtweise anders einschätzen. Corona ist gefährlich. Der neue Coronavirus trifft uns ohne jede Immunantwort. Zum Glück ist Corona jedoch nicht so tödlich wie vor einem Jahr vielleicht befürchtet.


    Ob dementsprechend die Maßnahmen verlängert werden müssen, kann man sicherlich diskutieren. Man wird für beide Positionen gute Argumente finden.


    Die "Lockdownfans" beschweren sich über das rücksichtslose Partyvolk. Ich beschwere mich über die Rentner welche zur Rush Hour einkaufen müssen. Und alle beschweren sich über frisch frisierte Fussballer.


    Vor wenigen Monaten war der Aufschrei groß, als es um ein Tempolimit auf Autobahnen ging. Die Freiheit der Autofahrer sei in Gefahr. Momentan können die Grundrechtseinschränkungen kaum groß genug sein und werden bereitwillig hingenommen.


    Ein Problem ist vielleicht auch drr demografische Wandel. Wir haben eine sehr große verängstigte Risikogruppe in unserem Land. Die Angst vor gesundheitlichen Schäden ist groß. Die Probleme für die Nachfolgenden Generationen (Bildung, Schulden, Inflation usw) wird vielleicht beiseite gestellt.
    In Sachen Klimasschutz verhält es sich vielleicht genau andersrum...


    Schwierigen Zeiten.
    Was bleibt? Eine Gesellschaft so gespalten und intolerant wie lange nicht mehr.

  • Gerade gelesen und sehr enttäuscht.


    - Tochter übergibt sich wegen Masketragen (vermutlich zu dem Zeitpunkt sogar nur Alltagsmaske)
    - Er will selber über sein Leben entscheiden und setzt das mit Masketragen in Verbindung
    - Maßnahmen sind nicht wissenschaftlich fundiert
    - Schweden hat’s super gemacht
    - Corona ist nur ne Art Grippe
    - Ossis sind kritischer


    Die wichtigsten Punkte zusammengefasst. Nüchtern betrachtet eine Mischung aus Ignoranz, Egozentrik und Möchtegernkritischdenken. So ein Ausnahmeereignis wie diese Pandemie überfordert die Fähigkeiten einiger, über den Tellerrand zu schauen.
    Meinungsfreiheit gewahrt: er darf den Sudel von sich geben und man veröffentlicht es. Meine freie Meinung zu ihm ist gerade gen Erdkern gerauscht.

  • Hans Meyer: " In jedem Kader gibt es 5 richtig blöde Spieler. Von denen würde Einer in jedem Fall unter der Brücke landen, wenn er nicht Fußball spielen würde."
    Hier hätten wir einen davon... :D

  • Alles richtig gemacht Carsten! Bin absolut deiner Meinung.


    Wie lang soll der Quatsch noch gehen?! Nochmal 3 Wochen. Die spinnen doch. Was will man erwarten, wenn man eine Frau aus dem Osten auf dem Stuhl sitzen hat. Wird man eingesperrt. (P.S. Ich komme selbst da her)


    Diesen Virus werden wir eh nie los. Die Impfung ist Blödsinn hoch zehn, da man sich trotzdem infizieren kann und das ja anscheinend das entscheidende ist. Da kommen wir ja nie raus! Die Zahlen sind doch jetzt ganz weit unten. Also, was soll das denn jetzt noch. Ich würde mich nie testen lassen. Absolut keine Aussage hat dieser Test.


    Die Bundesländer sind selbst schuld. Niemand hat die Altenheime abgeschlossen. Jeder durfte dort rein und jetzt wundern die sich. Die Zuständigkeiten waren nicht klar und keiner wollte die Verantwortung tragen.


    Im Winter sterben immer mehr Menschen. Ist eben so und war schon immer so. Die, die jetzt anscheinend an dem Virus gestorben sind (ich will die Totenscheine vom Arzt sehen!), werden in den nächsten Jahren ja nicht mehr sterben können und so entsteht dann eine Untersterblichkeit - Das ist dann wieder gut, oder?! Altenheime sind doch eh nur Massentierhaltung. Dort stecken wir die Alten rein, damit wir sie los sind. Wir können nicht mit dem Tod umgehen und schei.ßen uns jetzt in die Hosen. Lächerlich!


    Naja, egal - Hauptsache die Börse läuft wie bekloppt. Danke Corona-Angst! :LEV6