Moskau - Im "Kühlschrank" Luschniki-Stadion hat Bayer Leverkusen durch zwei Elfmeter-Tore seine gute Ausgangsposition in der Uefa-Cup-Gruppenphase eingebüßt.
Das Team von Trainer Michael Skibbe musste in Moskau eine Pleite einstecken
Bei Temperaturen von minus zehn Grad kassierte die Werkself nach schwacher zweiter Halbzeit eine 1:2 (0:0)-Niederlage bei Spartak Moskau und erlitt damit nach dem 1:0-Auftakterfolg gegen den FC Toulouse den ersten Rückschlag in Gruppe E.
In den verbleibenden Spielen gegen Sparta Prag und beim FC Zürich muss Bayer auf jeden Fall punkten, um den Einzug in die dritte Runde sicherzustellen.
Vor 40.000 Zuschauern machten Roman Pawljutschenko (63.) und Mozart (77.) jeweils per Foulelfmeter den Moskauer Sieg perfekt.
Dem eingewechselten Paul Freier gelang noch der Anschlusstreffer (90.+1), dennoch blieb Bayer auch zum 18. Mal in Folge auf internationaler Bühne ohne Auswärtssieg.
Unnötiger Strafstoß
Dabei brachte ein dummer Rempler von Stefan Kießling gegen Dimitri Torbinski Bayer auf die Verliererstraße. Pawljutschenko ließ sich die Chance nicht nehmen.
Der Spartak-Stürmer hatte bereits vor drei Wochen an gleicher Stelle seinen großen Auftritt, als er mit zwei Treffern die englische Nationalmannschaft (2:1) quasi im Alleingang bezwang. Beim zweiten Strafstoß foulte Leverkusens Schlussmann Rene Adler den Moskauer Mittelfeldspieler Maxim Kalinitschenko.
Bis zum Gegentreffer hatte die Elf von Trainer Michael Skibbe im 129. Europacupspiel der Vereinsgeschichte auf dem Kunstrasenplatz in Moskau die Partie weitgehend offen gestalten.
Gekas abgemeldet
Die Leverkusener agierten zunächst aus einer sicheren Defensive und konnten das Spielgeschehen weit vom eigenen Tor weg halten.
So blieben gefährliche Aktionen des derzeitigen Tabellenzweiten aus Russland in der ersten Halbzeit noch aus, nach dem Gegentor brachen dann aber bei Bayer alle Dämme.
In der Offensive präsentierten sich die Leverkusener ohnehin viel zu harmlos, Bundesliga-Torschützenkönig Theofanis Gekas war wieder ein Totalausfall.
"Schwerster Gruppengegner"
Als "spielstarke Mannschaft" und "vielleicht schwersten Gruppengegner" hatte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler die Spartak-Mannschaft im Vorfeld gelobt.
Der neunmalige russische Meister, der einen Spieltag vor Saisonende noch Titel-Chancen hat, übernahm denn auch sogleich die Initative und hatte durch einen Kopfball von Innenverteidiger Radoslav Kovac (14.) sowie einen Schuss von Jegor Titow (18.) erste Möglichkeiten.
Auf Leverkusener Seite blieben Chancen im ersten Durchgang Fehlanzeige, abgesehen von einem Schuss des Schweizer Nationalspielers Tranquillo Barnetta, der Spartak-Schlussmann Stipe Pletikosa prüfte (9.).
Nur Rolfes überzeugt
In der zweiten Halbzeit erhöhte Spartak den Druck und hatte zunächst durch den Brasilianer Welliton die große Chance zur Führung, doch nach einer Flanke von Kalinitschenko ging sein Kopfball nur an den Pfosten.
Nach dem Führungstreffer kam Spartak durch Pawljutschenko (70.) und Welliton (74.) zu weiteren Großchancen.
Bei den Gastgebern wussten Torschütze Pawljutschenko und Kalinitschenko zu gefallen. Auf Leverkusener Seite überzeugte lediglich Simon Rolfes.