Überragender Adler lässt den VfL verzweifeln
Nach 1:2 gegen Leverkusen auf dem elften Platz der Bundesliga – Magath: Stärker sind wir auch noch nicht
Von Marc Rotermund und Markus Kutscher
WOLFSBURG. Ansprechend gespielt, nichts erreicht: Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg kassierte gestern Abend beim 1:2 (0:1) gegen Bayer Leverkusen die zweite Niederlage in Folge und fiel auf den elften Tabellenplatz zurück. Immerhin rehabilitierte sich die Mannschaft von Felix Magath für die phasenweise desaströse Leistung beim 3:5 in Bochum vor acht Tagen.
Die Treffer für die glücklicheren, letztlich aber auch ein Tuck cleverer agierenden Leverkusener erzielten Tranquillo Barnetta in der 37. und der überragende Stephan Kießling in der 52. Minute. Durch ein Eigentor von Manuel Friedrich 20 Minuten vor Schluss kam der VfL noch einmal heran, schaffte den Ausgleich aber nicht mehr, was vor allem am Leverkusener Klasse-Torhüter René Adler lag. Der junge Schlussmann parierte schon in der ersten und dann auch in der zweiten Hälfte mehrmals glänzend und brachte den unermüdlich anrennenden VfL schier zur Verzweiflung. "Wir haben gegen die vielleicht offensivstärkste Mannschaft gespielt. Wenn man selbst nach vorne orientiert ist, bekommt man leider Gegentore. Doch auch wir hatten Möglichkeiten zur Führung. Wenn wir sie genutzt hätten, wären wir fröhlicher gewesen", resümierte VfL-Trainer Felix Magath und gab zu: "Leverkusen war ballsicherer und eine Idee besser. Meine Mannschaft aber hat sehr gut gekämpft."
Magath hatte überraschend den hoch gelobten Jan Simunek trotz dessen Genesung auf der Bank gelassen und Alexander Madlung den Vorzug in der Innenverteidigung gegeben. In dieser feierte Ricardo Costa ein unglückliches Debüt, sah zum Beispiel vor dem 0:1 durch Barnetta schlecht aus. Mit mehr Spielpraxis wird aber auch er sicherer und eine Verstärkung für den VfL werden.
Die 20 300 Zuschauer sahen eine unterhaltsame und temporeiche Partie mit etlichen Tor-Möglichkeiten auf beiden Seiten, obwohl die Trainer Magath und Michael Skibbe nur je eine Spitze aufgeboten hatten. Beide Mannschaften spielten dennoch besonders über die Außenpositionen munter nach vorne; jeder Cent des Eintrittsgeldes war gut investiert.
Schon vor der Pause besaßen der VfL und auch Leverkusen gute Chancen. Beim VfL hatten besonders Grafite und Krzynowek Pech, die zusammen fünfmal an Adler scheiterten.
Doch auch VfL-Schlussmann Simon Jentzsch musste gegen Kießling und Rolfes seine ganze Klasse zeigen. Bei Barnettas 0:1 in der 37. Minute war er allerdings machtlos. Und auch beim schön herausgespielten 0:2 durch Kießling in der 52. Minute war für den Wolfsburger Torhüter nichts zu machen.
Der VfL gab dennoch nicht auf und erarbeitete sich förmlich das Glück, als Bayer-Manndecker Friedrich in der 70. Minute eine schöne Riether-Flanke ins eigene Tor schoss. Die größte Chance zum Ausgleich machte Adler zunichte, der Marcelinhos herrlichen Freistoß in der 82. Minute noch aus der Ecke boxte. Der VfL war geschlagen und ist jetzt Elfter. Magath ehrlich: "Stärker sind wir auch noch nicht."
Montag, 12.11.2007
Quelle: Wolfsburger Nachrichten online