Top-Leistung - Mit Adler fliegt Bayer Richtung Europa

  • Im Duell der Werks-Teams setze sich Bayer souverän durch


    Von ARNO SCHMITZ


    Wolfsburg – „Das sah doch nach Fußball aus! Es geht doch auch auswärts.“ Sagt Sportchef Rudi Völler. „Da können wir stolz drauf sein.“ Sagt Stefan Kießling.


    Aufatmen bei Bayer in Wolfsburg - durch den 2:1-Sieg in einer hoch unterhaltsamen Partie hüpft Bayer von Rang neun auf Uefa-Cup-Platz fünf! „Jetzt bin ich zumindest mit dem Tabellenplatz zufrieden“, zeigt sich auch Coach Michael Skibbe erleichtert.


    Und darf sich dafür vor allem bei zwei Spielern bedanken. Torwart René Adler zeigt ein Weltklassespiel, verhindert zunächst mit tollen Paraden einen Rückstand, später den Ausgleich.


    Und das obwohl „ich direkt zwei mitgekriegt habe“, wie er es mit blutverschmiertem Trikot auf dem Weg zur Doping-Kontrolle formuliert. Ein Cut am Kinn muss getapet werden, dann knallt er auch noch mit dem Brustkorb gegen den Pfosten. Von Skibbe gibt’s ein „überragend – genau wie Stefan Kießling.“


    Der darf endlich mal wieder auf seiner Lieblings-Position im Sturm-Zentrum ran, nachdem Völler nach der UEFA-Cup-Pleite in Moskau empfohlen hatte, Theofanis Gekas „auswärts mal draußen“ zu lassen, „das ist nicht sein Spiel.“


    Skibbe sieht es genauso, zieht Kießling ins Sturmzentrum und lässt auf rechts mal wieder Paul Freier ran. Funktioniert perfekt – Stratege Sergej Barbarez, Freier und Kießling stürzen die Wölfe-Abwehr von einer Verlegenheit in die nächste.


    Kießling ist am ersten Tor maßgeblich beteiligt, macht das Zweite selbst. „Das war das beste Bewerbungsschreiben für die Nationalmannschaft – für mich ist eh unverständlich, dass er nicht eingeladen wurde“, sagt Skibbe in Richtung Jogi Löw.


    Eingeladen wurde hingegen Gekas – von Griechen-Coach Otto Rehhagel. Vielleicht sammelt er ja in der Heimat neue Motivation.


    Bei Bayer verweigert der aussortierte Stürmer vor der Partie sogar das Aufwärmen, unterhält sich lieber mit einem griechischen Kameramann. „Der beruhigt sich wieder“, nimmt’s Völler gelassen, gibt dem Griechen aber deutliche Worte mit auf den Weg: „Er ist nicht mehr beim VfL Bochum – hier sitzen auch ein Paul Freier, ein Lukas Sinkiewicz oder ein Carsten Ramelow mal auf der Bank.“


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