Leverkusen: Freier wieder voll da - EM noch im Hinterkopf
Schneider will nichts riskieren
Der Countdown läuft und geht ab dem heutigen Montag in die entscheidende Phase. Bernd Schneider, seit Samstag 34 Jahre jung, trainiert seit dem vergangenen Donnerstag mit der Mannschaft, "jedenfalls die Übungen, die ich absolvieren kann".
Alles traut er sich noch nicht zu nach der langen Leidenszeit, die ihm die Schädigung des Außenbandes am rechten Knie einbrachte. "Mal einen Muskelfaserriss, mal eine Zerrung, mehr hatte ich nie", sagt Schneider, trotz der nunmehr zweimonatigen Pause nicht ungeduldig: "Das hilft ja keinem. Ich will unbedingt vermeiden, zu früh anzufangen. Nachher muss ich wieder pausieren." Also horcht er in sich hinein, will genau abwägen ob es Sinn macht. Wenn es gut läuft, "ist es möglich, dass ich gegen Duisburg im Kader bin", so Schneider.
Der Nationalspieler wäre eine zusätzliche hochkarätige Alternative für das Leverkusener Offensivspiel. Eine andere ist schon etwas längere Zeit wieder Paul Freier (28). Den plagte während der Vorbereitung eine tückische Achillessehnenverletzung, wie für Schneider war es auch für Freier "die schlimmste Verletzung meiner Karriere".
Schlimm auch deshalb, "weil ich nicht einschätzen konnte, wie lange ich ausfalle. Bei einem Bänderriss weißt du, wie lange es dauert. Jetzt gingen wir zunächst von zwei Wochen aus, dann wurden zwei Monate daraus, schließlich musste ich über drei Monate pausieren."
Heute verspürt er keine Schmerzen mehr. "Ich bin zu 100 Prozent belastbar", sagt Freier. Und Michael Skibbe ist froh über die Alternative: "Er bewegt immer etwas. Paul ist ein ganz wichtiger Spieler für uns."
Auch und gerade deshalb sitzt Freier zu Spielbeginn häufig auf der Bank. Der Trainer weiß, dass der Rechtsaußen keine Anlaufzeit braucht, direkt im Spiel ist, sofort Akzente setzen kann. Für den Spieler selbst ist dies natürlich nur die "Lösung 1b", sein Ziel ist klar umrissen: "Ich will einen Stammplatz." Dass er natürlich auch ein guter Starter ist, belegte er beim 2:1-Erfolg in Wolfsburg: kicker-Note 2 beim ersten Saison-Einsatz von Beginn an. Skibbes Plan, mit dem dynamischen Außen für den auswärts schwachen Theofanis Gekas mehr Power zu entwickeln, ging voll auf.
Mit solchen Leistungen "will ich ins Team, eine starke Saison spielen und dann mal sehen, ob es vielleicht doch noch zur EM-Teilnahme reicht", träumt der 19-malige Nationalspieler vom Comeback im DFB-Trikot.
Frank Lußem
Quelle: kicker.de